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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ein vnd dreissigste
darumb stat auch / das sie nitt von Hierusalem gezogen / biß sie angezogen von der höhe / vnd den heiligen geist empfangen habend. Wir könnend aber auch das wort Gottes nit also an die Apostel anbinden / als ob nach jnen niemand das wort Gottes verkünde. Dann der Herr spricht heiter in Joanne / Waarlich sag ich eüch / wer den auffnimpt den ich schicken / der nimpt mich auff / wer aber mich auffnimpt / der nimpt den auff der mich gesendt hat. Nun schickt aber vnser Herr / der oberst Priester seiner allgemeinen kirchen nit allein die Apostel / sonder auch alle die so recht vnd ordenlich berüfft / vnd die das wort Christi bringend. Darumb verstond wir dise wort / die der Herr mit seinem heiligen mund geredt hat / Namlich da er also spricht1814 / Welcher sünden jr vergeben werdend / denen sind sie vergeben / vnd welcher sünd jr behalten werdend / denen werdend sie behalten sein / Jtem1815 / wz du aufflösest vff erden / dz wirt aufgelößt sein in himmlen / vnd was du binden wirst auff erden / dz wirt auch in himmlen gebunden sein / von allen rechten dieneren der kirchen. Dann an einem anderen ort spricht der Herr auch / Es wirt dem land deren zuo Sodom vnnd Gomorra ringer ergon am tag deß gerichts dann diser statt die eüch nit auffnimpt vnnd eüwere wort nit hört. Wer ist aber der nit wüsse mit was schandtlichen lasters sich die burger zuo Sodom befleckt vnnd verwüstet habind / vnd das sie der Herr mitt feür schwäbel vnd päch / das er von himmel herab über sie lassen fallen / verbrennt? Wer wil nun nicht darauß können rechnen / das die so das Euangelium Christi widerfächtend vnd lesterend / vil wirß sündend / vnd das sie von Gott dem gerächten Richter / vil übler / eintweders hie oder dört / oder wol als bald an beyden orten / werdind gestraafft werden? Darumb lassend vns dem Euangelio deß suns Gottes glauben / welches der wält zum ersten vom vatter / darnach von den Ertzvätteren / hernach von den Propheten / zuoletst auch von dem eingebornen sun Gottes vnd seinen Apostlen ist verkündt worden / deren himmlische stimm auch noch auff den hüttigen tag erklingt in dem mund aller dieneren / die vns das Euangelium treülich vnd auffrecht verkündend.

1816 Demnach so ist auch zuobedencken / wz dise himmlisch predig deß Euangelij der wält verkünde / Namlich die gnad vnsers himmlischen vatters. Dann es spricht der Apostel Paulus im buoch der geschichten am xx. Cap. Dz er den dienst vom Herren empfangen habe / zuo bezeügen das Euangelium der gnaden Gottes. Darumb an disem ort von der gnad Gottes zuo reden ist / so vil dann hierzuo von nöten ist. 1817 Es wirt das wörtli gnad auff mancherley weiß in der h. geschrifft braucht / gleich wie auch in anderen gschrifften. Jn der h. gschrifft heißt es ein dancksagung / Jtem ein guothat vnd allmuosen / als in der ij. zun Corinth. viij. Cap. Es heißt auch ein lob vnd widergältung / als da der Apostel spricht1818 / Wenn jr vmb wolthat willen leidend vnd erduldend / dz ist gnad bey Gott. Es heißt auch ein vermögen vnd geschicklikeit eins dings / als so wir sagend / einer habe gnad zuo leeren / Jtem ein ampt zuo verwalten. Dann also spricht der Apostel / er habe gnad empfangen / vnd legt es glych vß vnd spricht / Namlich dz Apostel ampt zuo verwalten. Darzuo werdend auch die gaben Gottes gnaden genennt / darumb dz sie vß gnaden gegeben werdend. Doch so vnderscheidet Paulus zun Röm. am v. zwüschend der gab vnd der gnad. Dann gnad heißt gmeinlich der gunst vnd guote will Gottes gegen vns / Gab aber / die schencke die von Gott vß seiner guotwillikeit gegeben wirt / als da ist / glaub / standhaffte / redliche etc. Vnd werdend die gnennt gnad bey Gott funden haben / denen Gott träffenlich günstig ist / vnd die er von hertzen liebet. Also hat Noe gnad funden in den augen deß Herren. Joseph fand gnad in den augen deß Kärckermeysters. Vnnd von der heiligen Jungfrauwen lißt man / das sie gnad funden habe bey dem Herren / darumb das sie vonn Gott geliebt / vnd hoch von jm gehalten worden / als die er besonderbarlich vßerkoren hatt.

1814 Joan.20.
1815 Math.16.
1816 Das Euangelium verkündt gnad.
1817 Vom wörtli gnad.
1818 1.Pet.2.

Die Ein vnd dreissigste
darumb stat auch / das sie nitt von Hierusalem gezogen / biß sie angezogen von der hoͤhe / vnd den heiligen geist empfangen habend. Wir koͤnnend aber auch das wort Gottes nit also an die Apostel anbinden / als ob nach jnen niemand das wort Gottes verkünde. Dann der Herr spricht heiter in Joanne / Waarlich sag ich eüch / wer den auffnimpt den ich schicken / der nimpt mich auff / wer aber mich auffnimpt / der nimpt den auff der mich gesendt hat. Nun schickt aber vnser Herr / der oberst Priester seiner allgemeinen kirchen nit allein die Apostel / sonder auch alle die so recht vnd ordenlich beruͤfft / vnd die das wort Christi bringend. Darumb verstond wir dise wort / die der Herr mit seinem heiligen mund geredt hat / Namlich da er also spricht1814 / Welcher sünden jr vergeben werdend / denen sind sie vergeben / vnd welcher sünd jr behalten werdend / denen werdend sie behalten sein / Jtem1815 / wz du auffloͤsest vff erden / dz wirt aufgeloͤßt sein in himmlen / vnd was du binden wirst auff erden / dz wirt auch in himmlen gebunden sein / von allen rechten dieneren der kirchen. Dann an einem anderen ort spricht der Herr auch / Es wirt dem land deren zuͦ Sodom vnnd Gomorra ringer ergon am tag deß gerichts dann diser statt die eüch nit auffnimpt vnnd eüwere wort nit hoͤrt. Wer ist aber der nit wüsse mit was schandtlichen lasters sich die burger zuͦ Sodom befleckt vnnd verwuͤstet habind / vnd das sie der Herr mitt feür schwaͤbel vnd paͤch / das er von himmel herab über sie lassen fallen / verbrennt? Wer wil nun nicht darauß koͤnnen rechnen / das die so das Euangelium Christi widerfaͤchtend vnd lesterend / vil wirß sündend / vnd das sie von Gott dem geraͤchten Richter / vil übler / eintweders hie oder doͤrt / oder wol als bald an beyden orten / werdind gestraafft werden? Darumb lassend vns dem Euangelio deß suns Gottes glauben / welches der waͤlt zum ersten vom vatter / darnach von den Ertzvaͤtteren / hernach von den Propheten / zuͦletst auch von dem eingebornen sun Gottes vnd seinen Apostlen ist verkündt worden / deren himmlische stimm auch noch auff den hüttigen tag erklingt in dem mund aller dieneren / die vns das Euangelium treülich vnd auffrecht verkündend.

1816 Demnach so ist auch zuͦbedencken / wz dise himmlisch predig deß Euangelij der waͤlt verkünde / Namlich die gnad vnsers himmlischen vatters. Dann es spricht der Apostel Paulus im buͦch der geschichten am xx. Cap. Dz er den dienst vom Herren empfangen habe / zuͦ bezeügen das Euangelium der gnaden Gottes. Darumb an disem ort von der gnad Gottes zuͦ reden ist / so vil dann hierzuͦ von noͤten ist. 1817 Es wirt das woͤrtli gnad auff mancherley weiß in der h. geschrifft braucht / gleich wie auch in anderen gschrifften. Jn der h. gschrifft heißt es ein dancksagung / Jtem ein guͦthat vnd allmuͦsen / als in der ij. zun Corinth. viij. Cap. Es heißt auch ein lob vnd widergaͤltung / als da der Apostel spricht1818 / Wenn jr vmb wolthat willen leidend vnd erduldend / dz ist gnad bey Gott. Es heißt auch ein vermoͤgen vnd geschicklikeit eins dings / als so wir sagend / einer habe gnad zuͦ leeren / Jtem ein ampt zuͦ verwalten. Dann also spricht der Apostel / er habe gnad empfangen / vnd legt es glych vß vnd spricht / Namlich dz Apostel ampt zuͦ verwalten. Darzuͦ werdend auch die gaben Gottes gnaden genennt / darumb dz sie vß gnaden gegeben werdend. Doch so vnderscheidet Paulus zun Roͤm. am v. zwüschend der gab vnd der gnad. Dann gnad heißt gmeinlich der gunst vnd guͦte will Gottes gegen vns / Gab aber / die schencke die von Gott vß seiner guͦtwillikeit gegeben wirt / als da ist / glaub / standhaffte / redliche ꝛc. Vnd werdend die gnennt gnad bey Gott funden haben / denen Gott traͤffenlich günstig ist / vnd die er von hertzen liebet. Also hat Noe gnad funden in den augen deß Herren. Joseph fand gnad in den augen deß Kaͤrckermeysters. Vnnd von der heiligen Jungfrauwen lißt man / das sie gnad funden habe bey dem Herren / darumb das sie vonn Gott geliebt / vnd hoch von jm gehalten worden / als die er besonderbarlich vßerkoren hatt.

1814 Joan.20.
1815 Math.16.
1816 Das Euangelium verkündt gnad.
1817 Vom woͤrtli gnad.
1818 1.Pet.2.
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[[219]/0530] Die Ein vnd dreissigste darumb stat auch / das sie nitt von Hierusalem gezogen / biß sie angezogen von der hoͤhe / vnd den heiligen geist empfangen habend. Wir koͤnnend aber auch das wort Gottes nit also an die Apostel anbinden / als ob nach jnen niemand das wort Gottes verkünde. Dann der Herr spricht heiter in Joanne / Waarlich sag ich eüch / wer den auffnimpt den ich schicken / der nimpt mich auff / wer aber mich auffnimpt / der nimpt den auff der mich gesendt hat. Nun schickt aber vnser Herr / der oberst Priester seiner allgemeinen kirchen nit allein die Apostel / sonder auch alle die so recht vnd ordenlich beruͤfft / vnd die das wort Christi bringend. Darumb verstond wir dise wort / die der Herr mit seinem heiligen mund geredt hat / Namlich da er also spricht 1814 / Welcher sünden jr vergeben werdend / denen sind sie vergeben / vnd welcher sünd jr behalten werdend / denen werdend sie behalten sein / Jtem 1815 / wz du auffloͤsest vff erden / dz wirt aufgeloͤßt sein in himmlen / vnd was du binden wirst auff erden / dz wirt auch in himmlen gebunden sein / von allen rechten dieneren der kirchen. Dann an einem anderen ort spricht der Herr auch / Es wirt dem land deren zuͦ Sodom vnnd Gomorra ringer ergon am tag deß gerichts dann diser statt die eüch nit auffnimpt vnnd eüwere wort nit hoͤrt. Wer ist aber der nit wüsse mit was schandtlichen lasters sich die burger zuͦ Sodom befleckt vnnd verwuͤstet habind / vnd das sie der Herr mitt feür schwaͤbel vnd paͤch / das er von himmel herab über sie lassen fallen / verbrennt? Wer wil nun nicht darauß koͤnnen rechnen / das die so das Euangelium Christi widerfaͤchtend vnd lesterend / vil wirß sündend / vnd das sie von Gott dem geraͤchten Richter / vil übler / eintweders hie oder doͤrt / oder wol als bald an beyden orten / werdind gestraafft werden? Darumb lassend vns dem Euangelio deß suns Gottes glauben / welches der waͤlt zum ersten vom vatter / darnach von den Ertzvaͤtteren / hernach von den Propheten / zuͦletst auch von dem eingebornen sun Gottes vnd seinen Apostlen ist verkündt worden / deren himmlische stimm auch noch auff den hüttigen tag erklingt in dem mund aller dieneren / die vns das Euangelium treülich vnd auffrecht verkündend. 1816 Demnach so ist auch zuͦbedencken / wz dise himmlisch predig deß Euangelij der waͤlt verkünde / Namlich die gnad vnsers himmlischen vatters. Dann es spricht der Apostel Paulus im buͦch der geschichten am xx. Cap. Dz er den dienst vom Herren empfangen habe / zuͦ bezeügen das Euangelium der gnaden Gottes. Darumb an disem ort von der gnad Gottes zuͦ reden ist / so vil dann hierzuͦ von noͤten ist. 1817 Es wirt das woͤrtli gnad auff mancherley weiß in der h. geschrifft braucht / gleich wie auch in anderen gschrifften. Jn der h. gschrifft heißt es ein dancksagung / Jtem ein guͦthat vnd allmuͦsen / als in der ij. zun Corinth. viij. Cap. Es heißt auch ein lob vnd widergaͤltung / als da der Apostel spricht 1818 / Wenn jr vmb wolthat willen leidend vnd erduldend / dz ist gnad bey Gott. Es heißt auch ein vermoͤgen vnd geschicklikeit eins dings / als so wir sagend / einer habe gnad zuͦ leeren / Jtem ein ampt zuͦ verwalten. Dann also spricht der Apostel / er habe gnad empfangen / vnd legt es glych vß vnd spricht / Namlich dz Apostel ampt zuͦ verwalten. Darzuͦ werdend auch die gaben Gottes gnaden genennt / darumb dz sie vß gnaden gegeben werdend. Doch so vnderscheidet Paulus zun Roͤm. am v. zwüschend der gab vnd der gnad. Dann gnad heißt gmeinlich der gunst vnd guͦte will Gottes gegen vns / Gab aber / die schencke die von Gott vß seiner guͦtwillikeit gegeben wirt / als da ist / glaub / standhaffte / redliche ꝛc. Vnd werdend die gnennt gnad bey Gott funden haben / denen Gott traͤffenlich günstig ist / vnd die er von hertzen liebet. Also hat Noe gnad funden in den augen deß Herren. Joseph fand gnad in den augen deß Kaͤrckermeysters. Vnnd von der heiligen Jungfrauwen lißt man / das sie gnad funden habe bey dem Herren / darumb das sie vonn Gott geliebt / vnd hoch von jm gehalten worden / als die er besonderbarlich vßerkoren hatt. 1814 Joan.20. 1815 Math.16. 1816 Das Euangelium verkündt gnad. 1817 Vom woͤrtli gnad. 1818 1.Pet.2.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [219]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/530>, abgerufen am 14.06.2024.