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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Darumb so ich erzeigen / dz die alten dise jetz erzelten stuck alle mit vns gmein ghept habind / so hab ich on zweifel schon auch erzeigt vnd erwartet / dz äben ein einigs Testament gewesen seye vnnd noch seye / so vil die substantz desselben antrifft / vnd das die alten mit vns ein volck in einer kirchen vnd gmeinschafft gewesen / vnd durch keinen anderen dann allein durch Christum den sun Gottes sälig worden seyend.

1544 Das nun sie vnd wir ein leer gehept habind vnd noch habind / erzeigen ich also. Vnsere leer / ist die leer deß Euangelij. Das aber die alten die selbig auch gehept / zeüget der Apostel / da er spricht vom Euangelio Gottes / das Gott das selb vorhin verheissen hab durch seine Propheten / inn der heiligen geschrifft / vonn seinem Sun / der jhm geboren ist vonn dem samen Dauids nach dem fleisch / vnnd erweiset ein Sun Gottes / inn der krafft etc. Was könte heiterers geredt werden? das Euangelium das der kirchen prediget wirt / ist vorzeyten durch die Propheten in der heiligen geschrifft verheissen / nammlich das der Sun Gottes in dise wält kommen / vnd die glöubigen sälig machen wurde. Darzuo so leert das Euangelium / das die glöubigen nit durch die werck deß gsatztes / sonder vmb sonst auß gnaden durch den glauben grechtgmachet werdind. Nun spricht aber S. Paulus auch / kein fleisch wirt durch die werck deß gsatztes vor jm rechtfertig / dann durch dz gsatzt kumpt erkantnuß der sünd. Nun aber ist on dz gsatzt die grechtikeit Gottes goffenbaret / bezüget durch dz gsatzt vnd die Propheten / nammlich die gerechtikeit Gottes die da kumpt durch den glauben in Jesum Christum zuo allen / vnd auff alle die da glaubend. Mit S. Paulo stimpt auch S. Peter / der im concilio zuo Jerusalem spricht / weder wir noch vnsere vätter habind dz joch deß gsatztes mögen tragen / wir glaubind aber dz wir durch die gnad deß Herren Jesu Christi sälig werdind / gleicherweiß wie auch sie. Also ist auch in anderen substantzlichen stucken kein vnderscheid der leer.

1545 Die nun gleiche leer habend / die könnend nit vngleichen glauben haben. Dann der glaub ist vß dem ghört / dz ghört aber vß dem wort Gottes. So werdend vns auch vnsere vätter / als Abraham vnd andere / fürgstellt zuo exemplen deß glaubens / wie man dz sicht im heiligen Euangelio / vnd in den sendbrieffen der Apostlen / wer wolt aber jemand fremde exempel zur nachfolg fürstellen / die nit seines glaubens wärind? Paulus zeigt an / an vil orten / besonders zun Röm. am iiij. Cap. das vns der glaub zur gerechtigkeit gerechnet werde / wie man lißt das er auch dem Abraham darzuo ist grechnet worden. Vnd aber nit ein anderer glaub / sonder der glaub / der sich mit vnserem glauben verlaßt auff die verheissung Gottes vnd auff den gebenedeyeten samen. Dann er nennt jn ein vatter / nicht allein deren / die von jm erboren nach dem er beschnitten / sonder auch deren die ynher gond in den fuoßstapffen deß glaubens der inn der vorhaut Abrahe gewesen ist. Dahär dienet auch / das die bestätigung vnd bewärnuß deß Christenlichen glaubens / welchen wir sonst gemeinlich nennend / Symbolum Apostolorum, oder die artickel deß glaubens / auß den geschrifften der vätteren deß alten Testaments genommen wirt. Welchs ein heitere zeügnuß ist / das sie eins glaubens mit vns gewesen. Sie habend glaubt in den künfftigen Meßiam / den wir glaubend kommen sein / allein das wir alle ding eigenlicher vnd volkomner ersehend / wie hernach volgen wirt / so ich kommen auff die erklärung deß vnderscheids beder Testamenten.

1546 Das aber der geist der vnsere vätter geregiert / vnd auch dz volck deß neüwen Testaments regiert ein einiger geist seye / kan niemand zweiflen / dieweyl nicht me dann ein einiger geist Gottes ist / vnnd S. Peter heiter zeüget das der geist Christi in den Propheten gewesen seye. So spricht auch S. Paul1547 dieweil wir aber den selbigen geist deß glaubens habend / nach dem geschriben stat / Jch hab

1544 Das vnser vnd der alten leer ein leer seye.
1545 Das vnser vnd der alten glaub ein glaub seye.
1546 Dz die alten vnd wir einen geist gehept.
1547 2.Cor.4.

Predig.
Darumb so ich erzeigen / dz die alten dise jetz erzelten stuck alle mit vns gmein ghept habind / so hab ich on zweifel schon auch erzeigt vnd erwartet / dz aͤben ein einigs Testament gewesen seye vnnd noch seye / so vil die substantz desselben antrifft / vnd das die alten mit vns ein volck in einer kirchen vnd gmeinschafft gewesen / vnd durch keinen anderen dann allein durch Christum den sun Gottes saͤlig worden seyend.

1544 Das nun sie vnd wir ein leer gehept habind vnd noch habind / erzeigen ich also. Vnsere leer / ist die leer deß Euangelij. Das aber die alten die selbig auch gehept / zeüget der Apostel / da er spricht vom Euangelio Gottes / das Gott das selb vorhin verheissen hab durch seine Propheten / inn der heiligen geschrifft / vonn seinem Sun / der jhm geboren ist vonn dem samen Dauids nach dem fleisch / vnnd erweiset ein Sun Gottes / inn der krafft ꝛc. Was koͤnte heiterers geredt werden? das Euangelium das der kirchen prediget wirt / ist vorzeyten durch die Propheten in der heiligen geschrifft verheissen / nammlich das der Sun Gottes in dise waͤlt kommen / vnd die gloͤubigen saͤlig machen wurde. Darzuͦ so leert das Euangelium / das die gloͤubigen nit durch die werck deß gsatztes / sonder vmb sonst auß gnaden durch den glauben grechtgmachet werdind. Nun spricht aber S. Paulus auch / kein fleisch wirt durch die werck deß gsatztes vor jm rechtfertig / dann durch dz gsatzt kumpt erkantnuß der sünd. Nun aber ist on dz gsatzt die grechtikeit Gottes goffenbaret / bezüget durch dz gsatzt vnd die Propheten / nammlich die gerechtikeit Gottes die da kumpt durch den glauben in Jesum Christum zuͦ allen / vnd auff alle die da glaubend. Mit S. Paulo stimpt auch S. Peter / der im concilio zuͦ Jerusalem spricht / weder wir noch vnsere vaͤtter habind dz joch deß gsatztes moͤgen tragen / wir glaubind aber dz wir durch die gnad deß Herren Jesu Christi saͤlig werdind / gleicherweiß wie auch sie. Also ist auch in anderen substantzlichen stucken kein vnderscheid der leer.

1545 Die nun gleiche leer habend / die koͤnnend nit vngleichen glauben haben. Dann der glaub ist vß dem ghoͤrt / dz ghoͤrt aber vß dem wort Gottes. So werdend vns auch vnsere vaͤtter / als Abraham vnd andere / fürgstellt zuͦ exemplen deß glaubens / wie man dz sicht im heiligen Euangelio / vnd in den sendbrieffen der Apostlen / wer wolt aber jemand fremde exempel zur nachfolg fürstellen / die nit seines glaubens waͤrind? Paulus zeigt an / an vil orten / besonders zun Roͤm. am iiij. Cap. das vns der glaub zur gerechtigkeit gerechnet werde / wie man lißt das er auch dem Abraham darzuͦ ist grechnet worden. Vnd aber nit ein anderer glaub / sonder der glaub / der sich mit vnserem glauben verlaßt auff die verheissung Gottes vnd auff den gebenedeyeten samen. Dann er nennt jn ein vatter / nicht allein deren / die von jm erboren nach dem er beschnitten / sonder auch deren die ynher gond in den fuͦßstapffen deß glaubens der inn der vorhaut Abrahe gewesen ist. Dahaͤr dienet auch / das die bestaͤtigung vnd bewaͤrnuß deß Christenlichen glaubens / welchen wir sonst gemeinlich nennend / Symbolum Apostolorum, oder die artickel deß glaubens / auß den geschrifften der vaͤtteren deß alten Testaments genommen wirt. Welchs ein heitere zeügnuß ist / das sie eins glaubens mit vns gewesen. Sie habend glaubt in den künfftigen Meßiam / den wir glaubend kommen sein / allein das wir alle ding eigenlicher vnd volkomner ersehend / wie hernach volgen wirt / so ich kommen auff die erklaͤrung deß vnderscheids beder Testamenten.

1546 Das aber der geist der vnsere vaͤtter geregiert / vnd auch dz volck deß neüwen Testaments regiert ein einiger geist seye / kan niemand zweiflen / dieweyl nicht me dann ein einiger geist Gottes ist / vnnd S. Peter heiter zeüget das der geist Christi in den Propheten gewesen seye. So spricht auch S. Paul1547 dieweil wir aber den selbigen geist deß glaubens habend / nach dem geschriben stat / Jch hab

1544 Das vnser vnd der alten leer ein leer seye.
1545 Das vnser vnd der alten glaub ein glaub seye.
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[CLXXX./0451] Predig. Darumb so ich erzeigen / dz die alten dise jetz erzelten stuck alle mit vns gmein ghept habind / so hab ich on zweifel schon auch erzeigt vnd erwartet / dz aͤben ein einigs Testament gewesen seye vnnd noch seye / so vil die substantz desselben antrifft / vnd das die alten mit vns ein volck in einer kirchen vnd gmeinschafft gewesen / vnd durch keinen anderen dann allein durch Christum den sun Gottes saͤlig worden seyend. 1544 Das nun sie vnd wir ein leer gehept habind vnd noch habind / erzeigen ich also. Vnsere leer / ist die leer deß Euangelij. Das aber die alten die selbig auch gehept / zeüget der Apostel / da er spricht vom Euangelio Gottes / das Gott das selb vorhin verheissen hab durch seine Propheten / inn der heiligen geschrifft / vonn seinem Sun / der jhm geboren ist vonn dem samen Dauids nach dem fleisch / vnnd erweiset ein Sun Gottes / inn der krafft ꝛc. Was koͤnte heiterers geredt werden? das Euangelium das der kirchen prediget wirt / ist vorzeyten durch die Propheten in der heiligen geschrifft verheissen / nammlich das der Sun Gottes in dise waͤlt kommen / vnd die gloͤubigen saͤlig machen wurde. Darzuͦ so leert das Euangelium / das die gloͤubigen nit durch die werck deß gsatztes / sonder vmb sonst auß gnaden durch den glauben grechtgmachet werdind. Nun spricht aber S. Paulus auch / kein fleisch wirt durch die werck deß gsatztes vor jm rechtfertig / dann durch dz gsatzt kumpt erkantnuß der sünd. Nun aber ist on dz gsatzt die grechtikeit Gottes goffenbaret / bezüget durch dz gsatzt vnd die Propheten / nammlich die gerechtikeit Gottes die da kumpt durch den glauben in Jesum Christum zuͦ allen / vnd auff alle die da glaubend. Mit S. Paulo stimpt auch S. Peter / der im concilio zuͦ Jerusalem spricht / weder wir noch vnsere vaͤtter habind dz joch deß gsatztes moͤgen tragen / wir glaubind aber dz wir durch die gnad deß Herren Jesu Christi saͤlig werdind / gleicherweiß wie auch sie. Also ist auch in anderen substantzlichen stucken kein vnderscheid der leer. 1545 Die nun gleiche leer habend / die koͤnnend nit vngleichen glauben haben. Dann der glaub ist vß dem ghoͤrt / dz ghoͤrt aber vß dem wort Gottes. So werdend vns auch vnsere vaͤtter / als Abraham vnd andere / fürgstellt zuͦ exemplen deß glaubens / wie man dz sicht im heiligen Euangelio / vnd in den sendbrieffen der Apostlen / wer wolt aber jemand fremde exempel zur nachfolg fürstellen / die nit seines glaubens waͤrind? Paulus zeigt an / an vil orten / besonders zun Roͤm. am iiij. Cap. das vns der glaub zur gerechtigkeit gerechnet werde / wie man lißt das er auch dem Abraham darzuͦ ist grechnet worden. Vnd aber nit ein anderer glaub / sonder der glaub / der sich mit vnserem glauben verlaßt auff die verheissung Gottes vnd auff den gebenedeyeten samen. Dann er nennt jn ein vatter / nicht allein deren / die von jm erboren nach dem er beschnitten / sonder auch deren die ynher gond in den fuͦßstapffen deß glaubens der inn der vorhaut Abrahe gewesen ist. Dahaͤr dienet auch / das die bestaͤtigung vnd bewaͤrnuß deß Christenlichen glaubens / welchen wir sonst gemeinlich nennend / Symbolum Apostolorum, oder die artickel deß glaubens / auß den geschrifften der vaͤtteren deß alten Testaments genommen wirt. Welchs ein heitere zeügnuß ist / das sie eins glaubens mit vns gewesen. Sie habend glaubt in den künfftigen Meßiam / den wir glaubend kommen sein / allein das wir alle ding eigenlicher vnd volkomner ersehend / wie hernach volgen wirt / so ich kommen auff die erklaͤrung deß vnderscheids beder Testamenten. 1546 Das aber der geist der vnsere vaͤtter geregiert / vnd auch dz volck deß neüwen Testaments regiert ein einiger geist seye / kan niemand zweiflen / dieweyl nicht me dann ein einiger geist Gottes ist / vnnd S. Peter heiter zeüget das der geist Christi in den Propheten gewesen seye. So spricht auch S. Paul 1547 dieweil wir aber den selbigen geist deß glaubens habend / nach dem geschriben stat / Jch hab 1544 Das vnser vnd der alten leer ein leer seye. 1545 Das vnser vnd der alten glaub ein glaub seye. 1546 Dz die alten vnd wir einen geist gehept. 1547 2.Cor.4.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CLXXX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/451>, abgerufen am 22.11.2024.