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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sechs vnd zwentzigste
glöubigen mitgeteylt werdend / namlich gerächtigkeyt / weißheyt / heiligkeyt / die erlösung vnnd das läben. Die bein am Lamb brach man nit / man warffs auch nit den hunden für / sonder verbrannts mitt feür / dann in Christo ist kein bein zerbrochen / wie das der heilig Joannes in seiner Euangelischen Histori am xix Capitel anzeigt. Darinnen aber auch ein weitere geheymnuß ist / dann ob wol der sun Gottes gelitten / so hat er doch in dem gelitten / das da hat mögen leiden / namlich in der menschheyt / der Gottheyt halb aber hat er nicht gelitten. Was wir nun in Christo von der hocheyt wegen der Gottheyt nicht begreiffen vnd erlangen mögend / das vmbfahend vnnd liebend wir doch billich mit einbrünstiger begird. Es ist auch Christus ein speiß der vernünfftigen vnd glöubigen seel / vnd deßhalb nicht den hunden vnnd gottlosen für zuowärffen. Man sol jn auch mit eyl ässen / vnd sich nit saumen / dann schnäll vnd on allen verzug sol man Christum im glauben ässen mit grosser begirligkeyt. Es wirt auch befolhen / das man bittere kreüter mit vngeseürtem brot darzuo ässe / dann die glöubigen söllend buoß thuon über jr vergangen sündigs läben / vnd sich fürohin der reinigkeyt deß läbens fleissen. Darumb volget auch noch weitlöuffiger / wie wir vns gegen vnserem erlöser halten söllind. Dann sie assend das Lamb ständligen vmbgürtet vmb jre nieren vnd ländinen / auch beschuocht / vnd hattend stäcken in den händen / gleich auff die weiß wie die wandlenden. Also müssend wir vns in diser gegenwirtigen zeit halten / wie es bilgerinen zuostat / die dise wält verachtend / vnd ein ander vatterland suochend. Die söllend sich auff der straaß fleissen aller mäßigkeyt / jre füß söllend bewaret sein mitt dem Euangelio deß fridens / vnd söllend sie sich darzwüschend leinen vnd verlassen auff den stab der hilff Gottes / vnd außziehen mit grosser eyl von der dienstbarkeyt vnd der corruption das ist der verböserung diser wält.

1369 Dise Ceremoni was auch als vil als ein bekanntnuß deß waaren glaubens / vnd ein zeichen / das daß volck Gottes von anderen völckeren vnd Heyden absünderet. Deßhalb wurdend alle Jsraeliter versammlet in ein gmeynd vnnd gesellschafft / in deren sie den überschritt begiengend / vnd sich hiemitt die erlößten vnd die gefryeten Gottes vnd das volck Gottes sein außthatend vnd bekanntend. Dann dahin dienet / das gebotten wirt / das kein frömbder dauon ässen sölle / sonder das sein allein die beschnitnen söllind teylhafftig werden / vnd das es nit geteylt / auch niendert anderst dann an einem ort sölle gässen werden / vnd das von dem gantzen Jsrael durch gesellschafften / das auch niemand biß an den morgen auß den heüseren gange / damit bedeütet ward / das aussert der kirchen in den secten vnd trennungen der kätzeren Christus vnnd das heyl nitt funden wärde. Christus das Lamb Gottes sammlet alle glöubigen in ein kirchen / erhaltet sie auch darinn / vnd machet sie sälig.

1370 Zum letsten so erinneret vnd ermanet auch diser brauch das volck Gottes seines ampts / besonders der danckbarkeyt vnd der Gottsäligkeyt / oder vnschuld deß läbens. Darumb dancktend sie Gott für dise vnnd andere seine guotthaten / lobtend vnd preißtend seinen nammen / vnd enthieltend sich gantz vnd gar von allem saurteig / vnd finst nichts das in diser Ceremoni so häfftig vnd ernstlich sey verbotten / als das sie sich von saurteig enthieltind. Wer geseürts jsset / spricht der Herr / dessen seel sol außgereütet werden von Jsrael / er sey frömbd oder inheimsch / vnd das wirt hernach offt vnd manches mal wider geäferet vnd eingepluwen. Was aber durch den saurteig sey bedeütet worden / das legt Paulus der geleert vnnd im gsatzt wol erfaren Apostel auß vnnd spricht1371 / Darumb lassend vns fäst halten nit im alten saurteig / auch nitt im saurteig der boßheyt vnd arglistigkeyt / sonder in den süssen broten der lauterkeyt vnd der waarheit. Das sey nun geredt von dem ässen deß Osterlambs.

1369 4 Zeichen vnd bekanntnuß deß glaubens.
1370 5 Erinnerung vnnsers ampts.
1371 1.Cor.5.

Die Sechs vnd zwentzigste
gloͤubigen mitgeteylt werdend / namlich geraͤchtigkeyt / weißheyt / heiligkeyt / die erloͤsung vnnd das laͤben. Die bein am Lamb brach man nit / man warffs auch nit den hunden für / sonder verbrannts mitt feür / dann in Christo ist kein bein zerbrochen / wie das der heilig Joannes in seiner Euangelischen Histori am xix Capitel anzeigt. Darinnen aber auch ein weitere geheymnuß ist / dann ob wol der sun Gottes gelitten / so hat er doch in dem gelitten / das da hat moͤgen leiden / namlich in der menschheyt / der Gottheyt halb aber hat er nicht gelitten. Was wir nun in Christo von der hocheyt wegen der Gottheyt nicht begreiffen vnd erlangen moͤgend / das vmbfahend vnnd liebend wir doch billich mit einbrünstiger begird. Es ist auch Christus ein speiß der vernünfftigen vnd gloͤubigen seel / vnd deßhalb nicht den hunden vnnd gottlosen für zuͦwaͤrffen. Man sol jn auch mit eyl aͤssen / vnd sich nit saumen / dann schnaͤll vnd on allen verzug sol man Christum im glauben aͤssen mit grosser begirligkeyt. Es wirt auch befolhen / das man bittere kreüter mit vngeseürtem brot darzuͦ aͤsse / dann die gloͤubigen soͤllend buͦß thuͦn über jr vergangen sündigs laͤben / vnd sich fürohin der reinigkeyt deß laͤbens fleissen. Darumb volget auch noch weitloͤuffiger / wie wir vns gegen vnserem erloͤser halten soͤllind. Dann sie assend das Lamb staͤndligen vmbgürtet vmb jre nieren vnd laͤndinen / auch beschuͦcht / vnd hattend staͤcken in den haͤnden / gleich auff die weiß wie die wandlenden. Also muͤssend wir vns in diser gegenwirtigen zeit halten / wie es bilgerinen zuͦstat / die dise waͤlt verachtend / vnd ein ander vatterland suͦchend. Die soͤllend sich auff der straaß fleissen aller maͤßigkeyt / jre fuͤß soͤllend bewaret sein mitt dem Euangelio deß fridens / vnd soͤllend sie sich darzwüschend leinen vnd verlassen auff den stab der hilff Gottes / vnd außziehen mit grosser eyl von der dienstbarkeyt vnd der corruption das ist der verboͤserung diser waͤlt.

1369 Dise Ceremoni was auch als vil als ein bekanntnuß deß waaren glaubens / vnd ein zeichen / das daß volck Gottes von anderen voͤlckeren vnd Heyden absünderet. Deßhalb wurdend alle Jsraeliter versammlet in ein gmeynd vnnd gesellschafft / in deren sie den überschritt begiengend / vnd sich hiemitt die erloͤßten vnd die gefryeten Gottes vnd das volck Gottes sein außthatend vnd bekanntend. Dann dahin dienet / das gebotten wirt / das kein froͤmbder dauon aͤssen soͤlle / sonder das sein allein die beschnitnen soͤllind teylhafftig werden / vnd das es nit geteylt / auch niendert anderst dann an einem ort soͤlle gaͤssen werden / vnd das von dem gantzen Jsrael durch gesellschafften / das auch niemand biß an den morgen auß den heüseren gange / damit bedeütet ward / das aussert der kirchen in den secten vnd trennungen der kaͤtzeren Christus vnnd das heyl nitt funden waͤrde. Christus das Lamb Gottes sammlet alle gloͤubigen in ein kirchen / erhaltet sie auch darinn / vnd machet sie saͤlig.

1370 Zum letsten so erinneret vnd ermanet auch diser brauch das volck Gottes seines ampts / besonders der danckbarkeyt vnd der Gottsaͤligkeyt / oder vnschuld deß laͤbens. Darumb dancktend sie Gott für dise vnnd andere seine guͦtthaten / lobtend vnd preißtend seinen nammen / vnd enthieltend sich gantz vnd gar von allem saurteig / vnd finst nichts das in diser Ceremoni so haͤfftig vnd ernstlich sey verbotten / als das sie sich von saurteig enthieltind. Wer geseürts jsset / spricht der Herr / dessen seel sol außgereütet werden von Jsrael / er sey froͤmbd oder inheimsch / vnd das wirt hernach offt vnd manches mal wider geaͤferet vnd eingepluwen. Was aber durch den saurteig sey bedeütet worden / das legt Paulus der geleert vnnd im gsatzt wol erfaren Apostel auß vnnd spricht1371 / Darumb lassend vns faͤst halten nit im alten saurteig / auch nitt im saurteig der boßheyt vnd arglistigkeyt / sonder in den suͤssen broten der lauterkeyt vnd der waarheit. Das sey nun geredt von dem aͤssen deß Osterlambs.

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                   la&#x0364;ben. Die bein am Lamb brach man nit / man warffs auch nit den hunden für /
                   sonder verbrannts mitt feür / dann in Christo ist kein bein zerbrochen / wie das
                   der heilig Joannes in seiner Euangelischen Histori am xix Capitel anzeigt.
                   Darinnen aber auch ein weitere geheymnuß ist / dann ob wol der sun Gottes gelitten
                   / so hat er doch in dem gelitten / das da hat mo&#x0364;gen leiden / namlich in der
                   menschheyt / der Gottheyt halb aber hat er nicht gelitten. Was wir nun in Christo
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                   vmbfahend vnnd liebend wir doch billich mit einbrünstiger begird. Es ist auch
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                   / auch beschu&#x0366;cht / vnd hattend sta&#x0364;cken in den ha&#x0364;nden / gleich auff die weiß wie
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [154]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/400>, abgerufen am 22.11.2024.