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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Vier vnd zwentzigste
lesterwort zegrund gat / so gat sein bestes zegrund / das deßhalb ein sölcher lesterer wirß also zereden sündet / dann ein dieb / Es sey dann das yemand die stinckenden reichthumb lieber habe / dann ein ehrlichen lümbden vnnd nammen. Deßhalb es zuo verwunderen dz man auff den hüttigen tag den dieben die am diebstal ergriffen werdend nit verschonet / vnnd aber sölichen lesterern vnd hinderredern wenig oder gar nichts thuot. Gott wöll das die Oberkeyten ernstlicher einsehens thügind / vnd alle übel / insonders aber sölliche schwäre laster straffind mit jren billichen vnd wol wirdigen straaffen. Gott erforderet ye das von vnnser yedem / das wir vnserem nechsten / zuo erhaltung der waarheyt / auch zuo schirm vnd rettung seiner ehren vnd guots / so vil vns müglich treülichen beholffen vnd beraten sygind.

1216 Ich halt auch / das schmöuchlerey in disem gebott verbotten sey / welche / wie man gemeynlich sagt / narren gar vnsinnig / vnd insanos gar insanabiles das ist vnsinnige also machet das jhnen nitt mer zehälffen ist. Darumb spricht Salomon1217 / Der schmöuchler sey wärt / das er von yederman verflücht werde. Der zum schalck sagt / spricht er / du bist fromm / dem wirt das volck fluochen / vnnd die gemeynd wirt jm feyend sein. Jtem an einem anderen ort1218 / Die wort der ohrenblaseren sind wie deren die sich verdeckend / aber sie tringend biß inn das jnner hinein. So er mit seiner red früntlich ist / so vertrüwe jm nit / dann siben schalckheyten schlecht er an in seinem hertzen. Darumb wirt auch recht geredt im Prediger Salomons1219 / Besser ists eines weisen straaff vnd beschältung hören / dann das lied deß toren / das ist deß schmöuchlers. Da aber zuo verwunderen / das dieweil schmöuchlerey so ein grosses laster ist / das sie dennocht gar nach von yederman also geliebet wirt. / dermaß das die plag auch die Cantzlen vnd predigstül / Jtem die höf der Künigen vnd Fürsten / die Rahtheüser vnd besonderer personen heüser erfüllt hat vnd besitzt. Dann dise Syren kan ein lied dz vnserem fleisch mächtig anmütig ist. Dann wir sind so narrecht das wir vns selb treffenlich lieb habend / vnnd denckend nit das vns das liebkosen zuo einem bitteren end reicht. Sölche schmöuchlende leerer beschiltet Ezechiel gar häfftig vnnd spricht1220 / Wee denen / die zum volck sagend frid frid / so doch kein frid ist / die böse mauren dünckend mit vntüchtigem kalch / vnnd küsse vnder alle achßlen stäppend / vnd hauptpfulwen vnder alle schulteren / die seelen zefahen. Von söllichen leerern / deßgleich von denen die sölche schmöuchlerey vnd luginen mer liebend dann die waarheit vnd dapfferkeit / redt auch der heilig Apostel Paulus vnd spricht1221 / Es wirt ein zeit sein / das sie die heylsammen leer nitt werdend dulden / sonder nach jren eignen lüsten werdend sie jnen selbs leerer auffladen / die jnen die oren juckind / vnd werdend die oren von der waarheyt wenden / vnd sich zuo den fablen keeren. Vor diser plag bittet Dauid den Herren1222 das er jn behüten wölle / als die allen Künigen / Fürsten vnnd fürgesetzten über die maß schädlich ist / da er spricht / Straaffe mich der gerecht / so wil ichs für ein fründtschafft haben / Er beschälte mich / so wil ich mir lassen sein als hette er öl auff mein haupt gossen. Jtem1223 / O Herr erlöß mein seel von den lugenhafften läfftzen / vnd von der falschen zungen. Das sey nun also geredt von dem neündten gebott deß Herren.

1224 Auff das volget das Zehend gebott / das von wort zuo wort also lautet. Du solt nit begären das hauß deines nächsten / Du solt nit begären deines nächsten weibs / noch seines Knechts / noch seiner Magt / noch seines Ochsens / noch seines Esels / noch alles deß das deines nächsten ist. Welche wort Deut. v. also vnd mit der ordnung erzellt werdend / Du solt nit begären deines nächsten weyb / du solt nit begären deines nächsten hauß / acker / knächt / magt / ochsen / esel / noch ützit das deines nächsten ist. Welche wort an

1216 Vonn der schmöuchlerey.
1217 Pro.24.
1218 Pro.26.
1219 Ecle.7.
1220 Ezech.13.22.
1221 2.Tim.4.
1222 Psal.141.
1223 Psal.120.
1224 Das Zehend gebott.

Die Vier vnd zwentzigste
lesterwort zegrund gat / so gat sein bestes zegrund / das deßhalb ein soͤlcher lesterer wirß also zereden sündet / dann ein dieb / Es sey dann das yemand die stinckenden reichthumb lieber habe / dann ein ehrlichen lümbden vnnd nammen. Deßhalb es zuͦ verwunderen dz man auff den hüttigen tag den dieben die am diebstal ergriffen werdend nit verschonet / vnnd aber soͤlichen lesterern vnd hinderredern wenig oder gar nichts thuͦt. Gott woͤll das die Oberkeyten ernstlicher einsehens thuͤgind / vnd alle übel / insonders aber soͤlliche schwaͤre laster straffind mit jren billichen vnd wol wirdigen straaffen. Gott erforderet ye das von vnnser yedem / das wir vnserem nechsten / zuͦ erhaltung der waarheyt / auch zuͦ schirm vnd rettung seiner ehren vnd guͦts / so vil vns müglich treülichen beholffen vnd beraten sygind.

1216 Ich halt auch / das schmoͤuchlerey in disem gebott verbotten sey / welche / wie man gemeynlich sagt / narren gar vnsinnig / vnd insanos gar insanabiles das ist vnsinnige also machet das jhnen nitt mer zehaͤlffen ist. Darumb spricht Salomon1217 / Der schmoͤuchler sey waͤrt / das er von yederman verfluͤcht werde. Der zum schalck sagt / spricht er / du bist fromm / dem wirt das volck fluͦchen / vnnd die gemeynd wirt jm feyend sein. Jtem an einem anderen ort1218 / Die wort der ohrenblaseren sind wie deren die sich verdeckend / aber sie tringend biß inn das jnner hinein. So er mit seiner red früntlich ist / so vertrüwe jm nit / dann siben schalckheyten schlecht er an in seinem hertzen. Darumb wirt auch recht geredt im Prediger Salomons1219 / Besser ists eines weisen straaff vnd beschaͤltung hoͤren / dann das lied deß toren / das ist deß schmoͤuchlers. Da aber zuͦ verwunderen / das dieweil schmoͤuchlerey so ein grosses laster ist / das sie dennocht gar nach von yederman also geliebet wirt. / dermaß das die plag auch die Cantzlen vnd predigstuͤl / Jtem die hoͤf der Künigen vnd Fürsten / die Rahtheüser vnd besonderer personen heüser erfüllt hat vnd besitzt. Dann dise Syren kan ein lied dz vnserem fleisch maͤchtig anmuͤtig ist. Dann wir sind so narrecht das wir vns selb treffenlich lieb habend / vnnd denckend nit das vns das liebkosen zuͦ einem bitteren end reicht. Soͤlche schmoͤuchlende leerer beschiltet Ezechiel gar haͤfftig vnnd spricht1220 / Wee denen / die zum volck sagend frid frid / so doch kein frid ist / die boͤse mauren dünckend mit vntüchtigem kalch / vnnd küsse vnder alle achßlen staͤppend / vnd hauptpfulwen vnder alle schulteren / die seelen zefahen. Von soͤllichen leerern / deßgleich von denen die soͤlche schmoͤuchlerey vnd luginen mer liebend dann die waarheit vnd dapfferkeit / redt auch der heilig Apostel Paulus vnd spricht1221 / Es wirt ein zeit sein / das sie die heylsammen leer nitt werdend dulden / sonder nach jren eignen lüsten werdend sie jnen selbs leerer auffladen / die jnen die oren juckind / vnd werdend die oren von der waarheyt wenden / vnd sich zuͦ den fablen keeren. Vor diser plag bittet Dauid den Herren1222 das er jn behuͤten woͤlle / als die allen Künigen / Fürsten vnnd fürgesetzten über die maß schaͤdlich ist / da er spricht / Straaffe mich der gerecht / so wil ichs für ein fründtschafft haben / Er beschaͤlte mich / so wil ich mir lassen sein als hette er oͤl auff mein haupt gossen. Jtem1223 / O Herr erloͤß mein seel von den lugenhafften laͤfftzen / vnd von der falschen zungen. Das sey nun also geredt von dem neündten gebott deß Herren.

1224 Auff das volget das Zehend gebott / das von wort zuͦ wort also lautet. Du solt nit begaͤren das hauß deines naͤchsten / Du solt nit begaͤren deines naͤchsten weibs / noch seines Knechts / noch seiner Magt / noch seines Ochsens / noch seines Esels / noch alles deß das deines naͤchsten ist. Welche wort Deut. v. also vnd mit der ordnung erzellt werdend / Du solt nit begaͤren deines naͤchsten weyb / du solt nit begaͤren deines naͤchsten hauß / acker / knaͤcht / magt / ochsen / esel / noch ützit das deines naͤchsten ist. Welche wort an

1216 Vonn der schmoͤuchlerey.
1217 Pro.24.
1218 Pro.26.
1219 Ecle.7.
1220 Ezech.13.22.
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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [136]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/364>, abgerufen am 18.05.2024.