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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neüntzehende
853Auß welchem wir dann auch das lernend / das man die warheit vnd rechte deß glaubens vnd der religion / nicht vrtheilen vnnd schetzen sol auß jemands glück oder vnglück / Sig oder Flucht / das man wölle meinen dessen glaub seye warhafft vnd gerecht / der obligge / der aber falsch / dessen genossen vnder ligend / dann man muoß vnderscheiden zwüschend dem glauben / vnd den personen oder menschen / welche offt nicht vons glaubens sonder vonn anderer vrsachen wegen vom Herren heimgesuocht vnd gestrafft werdend.

Diß alles aber leert vns / das ein Oberkeit wol darff grosser Gottsforcht inn sölichen hendlen / krieg für zuo nemen oder hinzuoleggen / damit sie nicht eim kleinen vnglück weren wölle vnd etwan inn ein grössers falle / oder da sie meint sie wölle ein übel ab dem halß schütten / das sie damit vnbedacht vil mehr vnnd grössere übel auff sich lade. 854 Darumb sollend die vrsachen der kriegen fleißig vonn den oberkeiten bedacht werden / dann deren sind vil vnnd mancherley / Doch sind dises die fürnempsten / Erstlich so ein Oberkeit getrungen wirdt die jhren / die sie hin vnnd wider inn jhre Stett vnnd plätz zuo zuosätzen gelegt hatt / vnd jetz belegeret sind / zuo entschütten vnd den feyend abzuotreiben / dann es were ein lasterliche sünd / so man treüwe Stett vnnd zuosätz inn höchster gefahr vnnd not also treüwloßigklich wölte verlassen. Zum anderen / so ein Oberkeit von ampts wegen gezwungen wirdt / das sie die / an denen kein besserung zuo verhoffen ist / vnnd bey denen kein gleichs oder billichs nichts giltet / überziehe / die auch Gottes sententz vnd vrtheil verdampt / vnd sie ohn barmhertzigkeyt heißt vmbbringen. Als da gewesen sind die krieg / die Moses wider die Madianiter vnd Saul wider die Amalekiter gefürt hatt. Dergleichen krieg sind auch das / durch welche die vndertruckt werdend / die inn jhr schantlichen boßheit verderben / vnnd auch andere mit jhnen inn das verderben ziehen wöllend / die alle gerechtigkeit vnd billigkeyt verachtend / vnnd fräfenlich inn allen lasteren beharren wöllend / wie dann die Beniamiter warend / da sie mit schwärt vnnd brand vonn den einlyff stammen Jsraels verwüstet wurdend. Dergleichen auch auff den heütigen tag etlich fräfen auffrürig vnnd abfellig sind / die gantze land vnd reich vnrüwig machend / gleich wie vor zeyten Absolon vnnd Seba der sun Bochri / deren gedacht wirdt im andern buoch Samuels. 855 Hiehär dienend auch die krieg / die wider die abgöttischen vnd vndertrucker deß waaren rechten Christenlichen glaubens / zuo schirm der waaren religion vnd deß waaren glaubens fürgenommen werdend. Dann es jrrend hie / die da meinend man sölle vons glaubens wegen nicht kriegen. Der Herr hatt Sanct Petern als ein Apostel / do er fächten wolt / geheissen einstecken / er hatt aber darumb die Oberkeit nicht geheissen / das sie der religion nichts nach fragen sölle / oder das sie die reinigkeit deß glaubens nicht sölle schützen vnnd schirmen. Dann gebürt sich einer Oberkeyt das sie das weniger schirme / als da ist freyheit / zeytlich guot / scham / lyb etc. Warumb solte sie dann nicht auch schützen vnd schirmen das daß grösser / ja das aller grössest ist? Dann was habend wir grössers / dann den waaren glauben vnnd rechte religion? Zuo dem so ist ein heiter gebott Gottes hieuon Deut. am dreyzehenden Capitel. Da Gott heißt das man die statt / (verstand / nach dem vnnd die einer jeden Oberkeit zuogehörig ist) die vonn Gott vnd vom dienst Gottes abgefallen / mit krieg überziehen / vnnd so sie nicht abston wil / im grund außreütten sölle. Wirdt dann der Oberkeyt befolhen das sie die abfelligen vom glauben mit krieg straffen sölle / so volgt je / das sie auch möge die recht waar glöubig kirch mit vnd durch krieg schirmen / so ein frembder vnglöubiger Fürst vnderstünde die selbig vom waaren zum falschen glauben zuo bringen. Josue wolt die Rubeniter mit sampt jhren zuogewanten überzogen haben / von wegen

853 Der glaub sol nit nach dem glück gemässen werden.
854 Von den vrsachen der kriegen.
855 Krieg so von der religion wegen fürgenommen werdend.

Die Neüntzehende
853Auß welchem wir dann auch das lernend / das man die warheit vnd rechte deß glaubens vnd der religion / nicht vrtheilen vnnd schetzen sol auß jemands glück oder vnglück / Sig oder Flucht / das man woͤlle meinen dessen glaub seye warhafft vnd gerecht / der obligge / der aber falsch / dessen genossen vnder ligend / dann man muͦß vnderscheiden zwüschend dem glauben / vnd den personen oder menschen / welche offt nicht vons glaubens sonder vonn anderer vrsachen wegen vom Herren heimgesuͦcht vnd gestrafft werdend.

Diß alles aber leert vns / das ein Oberkeit wol darff grosser Gottsforcht inn soͤlichen hendlen / krieg für zuͦ nemen oder hinzuͦleggen / damit sie nicht eim kleinen vnglück weren woͤlle vnd etwan inn ein groͤssers falle / oder da sie meint sie woͤlle ein übel ab dem halß schütten / das sie damit vnbedacht vil mehr vnnd groͤssere übel auff sich lade. 854 Darumb sollend die vrsachen der kriegen fleißig vonn den oberkeiten bedacht werden / dann deren sind vil vnnd mancherley / Doch sind dises die fürnempsten / Erstlich so ein Oberkeit getrungen wirdt die jhren / die sie hin vnnd wider inn jhre Stett vnnd plaͤtz zuͦ zuͦsaͤtzen gelegt hatt / vnd jetz belegeret sind / zuͦ entschütten vnd den feyend abzuͦtreiben / dann es were ein lasterliche sünd / so man treüwe Stett vnnd zuͦsaͤtz inn hoͤchster gefahr vnnd not also treüwloßigklich woͤlte verlassen. Zum anderen / so ein Oberkeit von ampts wegen gezwungen wirdt / das sie die / an denen kein besserung zuͦ verhoffen ist / vnnd bey denen kein gleichs oder billichs nichts giltet / überziehe / die auch Gottes sententz vnd vrtheil verdampt / vnd sie ohn barmhertzigkeyt heißt vmbbringen. Als da gewesen sind die krieg / die Moses wider die Madianiter vnd Saul wider die Amalekiter gefuͤrt hatt. Dergleichen krieg sind auch das / durch welche die vndertruckt werdend / die inn jhr schantlichen boßheit verderben / vnnd auch andere mit jhnen inn das verderben ziehen woͤllend / die alle gerechtigkeit vnd billigkeyt verachtend / vnnd fraͤfenlich inn allen lasteren beharren woͤllend / wie dann die Beniamiter warend / da sie mit schwaͤrt vnnd brand vonn den einlyff stammen Jsraels verwuͤstet wurdend. Dergleichen auch auff den heütigen tag etlich fraͤfen auffruͤrig vnnd abfellig sind / die gantze land vnd reich vnruͤwig machend / gleich wie vor zeyten Absolon vnnd Seba der sun Bochri / deren gedacht wirdt im andern buͦch Samuels. 855 Hiehaͤr dienend auch die krieg / die wider die abgoͤttischen vnd vndertrucker deß waaren rechten Christenlichen glaubens / zuͦ schirm der waaren religion vnd deß waaren glaubens fürgenommen werdend. Dann es jrrend hie / die da meinend man soͤlle vons glaubens wegen nicht kriegen. Der Herr hatt Sanct Petern als ein Apostel / do er faͤchten wolt / geheissen einstecken / er hatt aber darumb die Oberkeit nicht geheissen / das sie der religion nichts nach fragen soͤlle / oder das sie die reinigkeit deß glaubens nicht soͤlle schützen vnnd schirmen. Dann gebürt sich einer Oberkeyt das sie das weniger schirme / als da ist freyheit / zeytlich guͦt / scham / lyb ꝛc. Warumb solte sie dann nicht auch schützen vnd schirmen das daß groͤsser / ja das aller groͤssest ist? Dann was habend wir groͤssers / dann den waaren glauben vnnd rechte religion? Zuͦ dem so ist ein heiter gebott Gottes hieuon Deut. am dreyzehenden Capitel. Da Gott heißt das man die statt / (verstand / nach dem vnnd die einer jeden Oberkeit zuͦgehoͤrig ist) die vonn Gott vnd vom dienst Gottes abgefallen / mit krieg überziehen / vnnd so sie nicht abston wil / im grund außreütten soͤlle. Wirdt dann der Oberkeyt befolhen das sie die abfelligen vom glauben mit krieg straffen soͤlle / so volgt je / das sie auch moͤge die recht waar gloͤubig kirch mit vnd durch krieg schirmen / so ein frembder vngloͤubiger Fürst vnderstuͤnde die selbig vom waaren zum falschen glauben zuͦ bringen. Josue wolt die Rubeniter mit sampt jhren zuͦgewanten überzogen haben / von wegen

853 Der glaub sol nit nach dem glück gemaͤssen werden.
854 Von den vrsachen der kriegen.
855 Krieg so von der religion wegen fürgenommen werdend.
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                   hatt Sanct Petern als ein Apostel / do er fa&#x0364;chten wolt / geheissen einstecken / er
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[[94]/0280] Die Neüntzehende 853Auß welchem wir dann auch das lernend / das man die warheit vnd rechte deß glaubens vnd der religion / nicht vrtheilen vnnd schetzen sol auß jemands glück oder vnglück / Sig oder Flucht / das man woͤlle meinen dessen glaub seye warhafft vnd gerecht / der obligge / der aber falsch / dessen genossen vnder ligend / dann man muͦß vnderscheiden zwüschend dem glauben / vnd den personen oder menschen / welche offt nicht vons glaubens sonder vonn anderer vrsachen wegen vom Herren heimgesuͦcht vnd gestrafft werdend. Diß alles aber leert vns / das ein Oberkeit wol darff grosser Gottsforcht inn soͤlichen hendlen / krieg für zuͦ nemen oder hinzuͦleggen / damit sie nicht eim kleinen vnglück weren woͤlle vnd etwan inn ein groͤssers falle / oder da sie meint sie woͤlle ein übel ab dem halß schütten / das sie damit vnbedacht vil mehr vnnd groͤssere übel auff sich lade. 854 Darumb sollend die vrsachen der kriegen fleißig vonn den oberkeiten bedacht werden / dann deren sind vil vnnd mancherley / Doch sind dises die fürnempsten / Erstlich so ein Oberkeit getrungen wirdt die jhren / die sie hin vnnd wider inn jhre Stett vnnd plaͤtz zuͦ zuͦsaͤtzen gelegt hatt / vnd jetz belegeret sind / zuͦ entschütten vnd den feyend abzuͦtreiben / dann es were ein lasterliche sünd / so man treüwe Stett vnnd zuͦsaͤtz inn hoͤchster gefahr vnnd not also treüwloßigklich woͤlte verlassen. Zum anderen / so ein Oberkeit von ampts wegen gezwungen wirdt / das sie die / an denen kein besserung zuͦ verhoffen ist / vnnd bey denen kein gleichs oder billichs nichts giltet / überziehe / die auch Gottes sententz vnd vrtheil verdampt / vnd sie ohn barmhertzigkeyt heißt vmbbringen. Als da gewesen sind die krieg / die Moses wider die Madianiter vnd Saul wider die Amalekiter gefuͤrt hatt. Dergleichen krieg sind auch das / durch welche die vndertruckt werdend / die inn jhr schantlichen boßheit verderben / vnnd auch andere mit jhnen inn das verderben ziehen woͤllend / die alle gerechtigkeit vnd billigkeyt verachtend / vnnd fraͤfenlich inn allen lasteren beharren woͤllend / wie dann die Beniamiter warend / da sie mit schwaͤrt vnnd brand vonn den einlyff stammen Jsraels verwuͤstet wurdend. Dergleichen auch auff den heütigen tag etlich fraͤfen auffruͤrig vnnd abfellig sind / die gantze land vnd reich vnruͤwig machend / gleich wie vor zeyten Absolon vnnd Seba der sun Bochri / deren gedacht wirdt im andern buͦch Samuels. 855 Hiehaͤr dienend auch die krieg / die wider die abgoͤttischen vnd vndertrucker deß waaren rechten Christenlichen glaubens / zuͦ schirm der waaren religion vnd deß waaren glaubens fürgenommen werdend. Dann es jrrend hie / die da meinend man soͤlle vons glaubens wegen nicht kriegen. Der Herr hatt Sanct Petern als ein Apostel / do er faͤchten wolt / geheissen einstecken / er hatt aber darumb die Oberkeit nicht geheissen / das sie der religion nichts nach fragen soͤlle / oder das sie die reinigkeit deß glaubens nicht soͤlle schützen vnnd schirmen. Dann gebürt sich einer Oberkeyt das sie das weniger schirme / als da ist freyheit / zeytlich guͦt / scham / lyb ꝛc. Warumb solte sie dann nicht auch schützen vnd schirmen das daß groͤsser / ja das aller groͤssest ist? Dann was habend wir groͤssers / dann den waaren glauben vnnd rechte religion? Zuͦ dem so ist ein heiter gebott Gottes hieuon Deut. am dreyzehenden Capitel. Da Gott heißt das man die statt / (verstand / nach dem vnnd die einer jeden Oberkeit zuͦgehoͤrig ist) die vonn Gott vnd vom dienst Gottes abgefallen / mit krieg überziehen / vnnd so sie nicht abston wil / im grund außreütten soͤlle. Wirdt dann der Oberkeyt befolhen das sie die abfelligen vom glauben mit krieg straffen soͤlle / so volgt je / das sie auch moͤge die recht waar gloͤubig kirch mit vnd durch krieg schirmen / so ein frembder vngloͤubiger Fürst vnderstuͤnde die selbig vom waaren zum falschen glauben zuͦ bringen. Josue wolt die Rubeniter mit sampt jhren zuͦgewanten überzogen haben / von wegen 853 Der glaub sol nit nach dem glück gemaͤssen werden. 854 Von den vrsachen der kriegen. 855 Krieg so von der religion wegen fürgenommen werdend.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [94]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/280>, abgerufen am 17.05.2024.