Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Neündte
straff züchtiget vns der Herr / vnd zeigt vns an wie übel jm die sünden mißfallend die wir begangen / vnd die er vns aber auß gnaden verzigen hat. Er stellt vns auch mit der straff / andern zum exempel für dz sie sich vor sünden hütind. Er entnimpt vns auch selbs mit der straff vil anläßen der sünden / darzuo so bewärt vnd übt er auch also mit dem creütz vnsere gedult etc. Das sey nun geredt von der verzeihung der sünden / von welcher auch doben inn der predig von der grechtmachung deß glaubens ist geredt worden / vnd auch sonst etwan weiter wirt geredt werden.

418 Der eilfft artickel deß glaubens lautet also / Vrstände deß fleisches. Die zwen letsten artickel / diser namlich vnnd hernach der zwölfft / begreiffend mitt wenig worten die fürnemsten frucht deß glaubens / vnd die summ der gantzen volkommenheit / ja das end deß glaubens / namlich das ewig leben / vnd dz volkommen heil deß gantzen menschens. Dann der gantz mensch wirt sälig an leib vnd an seel / dann wie er an seel vnd leib verdorben was / also muoßt er auch an seel vnd an leib widerbracht werden / wie dann söllichs durch Christum geschehen ist. Die seel deß menschens ist wol ein geist vnd deßhalb vntödtlich / Aber der leib ist von der erden / darumb stirbt er vnd verfaulet. Darumb meynend vil / die leib verderbind gar / vnd werdind deßhalb weder inn fröud noch in pein kommen. Da bekennend wir aber hie mit disem artickel das widerspil / namlich das diser vnser leib vnd diß vnser fleisch wider aufferston werde / vnd eingon in das ewig leben.

419 Von dem wörtli aber / Vrstände / habend wir doben geredt inn der außlegung deß artickels. Am dritten tag wider aufferstanden von den todten. Aber das wörtli fleisch das wir hie brauchend truckt vil heiterer auß die vrstände diß vnsers fleischs / dann wenn wir sprächind / vrstände deß leibs. Darumb schreibt auch der heilig Cyprianus / das man in etlichen Orientalischen kirchen den artickel also außgesprochen habe. Jch glauben vrstände disers fleisches. Dann auch Augustinus De Fide & Symbolo cap.10. schreibt / Man sol on allen zweifel glauben / das diß sichtbar fleisch / das da eigentlich fleisch heißt vnd genennt wirt / wider aufferston werde. Vnd der heilig Apostel Paulus zeyget als vil als mit dem finger darauff / da er spricht420 Dises verwäsenlich muoß anlegen das vnuerwäsenlich. Dann durch das wörtli Dises / zeiget er gleich als mit dem finger darauff. Das schreibt Augustinus. Vnd der heilig Hieronymus tringt Joannem den Bischoff zuo Hierusalem dahin / das er heitter bekenne nicht nur deß leibs sonder deß fleisches vrstände / vnd spricht vnder anderem / Es ist zweyerley fleisch vnd leib / Ein yedes fleisch ist ein leib aber nicht ein yegklicher leib ist fleisch. Fleisch ist eigentlich das von bluot / aderen / beinen vnd nernen an einanderen hanget / vnnd ob schon auch das fleisch ein leib genennt wirt / so wirt doch etwan ein himmlisch vnnd lufftig ding / das man weder sehen noch greiffen mag auch ein leib genennt / ob wol ein leib gemeynlich sichtbar vnd begreifflich ist. Ein wand ist wol ein leib / aber drum nit fleisch / etc. Das schreibt Hieronymus. Darumb söllend wir halten / wüssen vnd glauben / das eben die leib der menschen die von der erden genommen / vnnd die wir hie inn disem leben vmbhin tragend / inn denen wir lebend vnnd sträbend / die auch sterbend / zuo staub vnd äschen werdend / wider aufferston werdind.

421 Hie möcht aber yemandt fragen / wie es müglich wär / das dises fleisch das zuo staub vnd äschen vnnd so gar zuo nüte wirt / widerumb inn dem vorigen wäsen / vnnd inn der vorigen gestallt aufferston wurde / vorauß so etlichs von den wilden thieren zerzerrt / etlichs gar vom feür verbrennt wirt / vnd man auch inn den greberen anders nichts findet dann ein dünns kleins stöubli? welche also fragend / denen zeig ich die allmächtigkeyt Gottes / Welche auch der heilig Apostel Paulus in diserem handel anzeücht da er spricht422 / Christus wirt vnseren jrrdischen leib vergstalten / vnd gleichförmig machen dem leib seiner

418 Der eilfft artickel deß glaubens.
419 Vrstände deß fleischs.
420 1.Cor.15.
421 Ob eben die leib wider aufferston werdind.
422 Phil.3.

Die Neündte
straff züchtiget vns der Herr / vnd zeigt vns an wie übel jm die sünden mißfallend die wir begangen / vnd die er vns aber auß gnaden verzigen hat. Er stellt vns auch mit der straff / andern zum exempel für dz sie sich vor sünden huͤtind. Er entnimpt vns auch selbs mit der straff vil anlaͤßen der sünden / darzuͦ so bewaͤrt vnd uͤbt er auch also mit dem creütz vnsere gedult ꝛc. Das sey nun geredt von der verzeihung der sünden / von welcher auch doben inn der predig von der grechtmachung deß glaubens ist geredt worden / vnd auch sonst etwan weiter wirt geredt werden.

418 Der eilfft artickel deß glaubens lautet also / Vrstaͤnde deß fleisches. Die zwen letsten artickel / diser namlich vnnd hernach der zwoͤlfft / begreiffend mitt wenig worten die fürnemsten frucht deß glaubens / vnd die summ der gantzen volkommenheit / ja das end deß glaubens / namlich das ewig leben / vnd dz volkommen heil deß gantzen menschens. Dann der gantz mensch wirt saͤlig an leib vnd an seel / dann wie er an seel vnd leib verdorben was / also muͦßt er auch an seel vnd an leib widerbracht werden / wie dann soͤllichs durch Christum geschehen ist. Die seel deß menschens ist wol ein geist vnd deßhalb vntoͤdtlich / Aber der leib ist von der erden / darumb stirbt er vnd verfaulet. Darumb meynend vil / die leib verderbind gar / vnd werdind deßhalb weder inn froͤud noch in pein kommen. Da bekennend wir aber hie mit disem artickel das widerspil / namlich das diser vnser leib vnd diß vnser fleisch wider aufferston werde / vnd eingon in das ewig leben.

419 Von dem woͤrtli aber / Vrstaͤnde / habend wir doben geredt inn der außlegung deß artickels. Am dritten tag wider aufferstanden von den todten. Aber das woͤrtli fleisch das wir hie brauchend truckt vil heiterer auß die vrstaͤnde diß vnsers fleischs / dann wenn wir spraͤchind / vrstaͤnde deß leibs. Darumb schreibt auch der heilig Cyprianus / das man in etlichen Orientalischen kirchen den artickel also außgesprochen habe. Jch glauben vrstaͤnde disers fleisches. Dann auch Augustinus De Fide & Symbolo cap.10. schreibt / Man sol on allen zweifel glauben / das diß sichtbar fleisch / das da eigentlich fleisch heißt vnd genennt wirt / wider aufferston werde. Vnd der heilig Apostel Paulus zeyget als vil als mit dem finger darauff / da er spricht420 Dises verwaͤsenlich muͦß anlegen das vnuerwaͤsenlich. Dann durch das woͤrtli Dises / zeiget er gleich als mit dem finger darauff. Das schreibt Augustinus. Vnd der heilig Hieronymus tringt Joannem den Bischoff zuͦ Hierusalem dahin / das er heitter bekenne nicht nur deß leibs sonder deß fleisches vrstaͤnde / vnd spricht vnder anderem / Es ist zweyerley fleisch vnd leib / Ein yedes fleisch ist ein leib aber nicht ein yegklicher leib ist fleisch. Fleisch ist eigentlich das von bluͦt / aderen / beinen vnd nernen an einanderen hanget / vnnd ob schon auch das fleisch ein leib genennt wirt / so wirt doch etwan ein himmlisch vnnd lufftig ding / das man weder sehen noch greiffen mag auch ein leib genennt / ob wol ein leib gemeynlich sichtbar vnd begreifflich ist. Ein wand ist wol ein leib / aber drum nit fleisch / ꝛc. Das schreibt Hieronymus. Darumb soͤllend wir halten / wüssen vnd glauben / das eben die leib der menschen die von der erden genommen / vnnd die wir hie inn disem leben vmbhin tragend / inn denen wir lebend vnnd straͤbend / die auch sterbend / zuͦ staub vnd aͤschen werdend / wider aufferston werdind.

421 Hie moͤcht aber yemandt fragen / wie es müglich waͤr / das dises fleisch das zuͦ staub vnd aͤschen vnnd so gar zuͦ nüte wirt / widerumb inn dem vorigen waͤsen / vnnd inn der vorigen gestallt aufferston wurde / vorauß so etlichs von den wilden thieren zerzerrt / etlichs gar vom feür verbrennt wirt / vnd man auch inn den greberen anders nichts findet dann ein dünns kleins stoͤubli? welche also fragend / denen zeig ich die allmaͤchtigkeyt Gottes / Welche auch der heilig Apostel Paulus in diserem handel anzeücht da er spricht422 / Christus wirt vnseren jrrdischen leib vergstalten / vnd gleichfoͤrmig machen dem leib seiner

418 Der eilfft artickel deß glaubens.
419 Vrstaͤnde deß fleischs.
420 1.Cor.15.
421 Ob eben die leib wider aufferston werdind.
422 Phil.3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0168" n="[38]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">N</hi>eündte</hi></hi><lb/></fw>straff züchtiget vns der Herr / vnd
                   zeigt vns an wie übel jm die sünden mißfallend die wir begangen / vnd die er vns
                   aber auß gnaden verzigen hat. Er stellt vns auch mit der straff / andern zum
                   exempel für dz sie sich vor sünden hu&#x0364;tind. Er entnimpt vns auch selbs mit der
                   straff vil anla&#x0364;ßen der sünden / darzu&#x0366; so bewa&#x0364;rt vnd u&#x0364;bt er auch also mit dem
                   creütz vnsere gedult &#xA75B;c. Das sey nun geredt von der verzeihung der sünden / von
                   welcher auch doben inn der predig von der grechtmachung deß glaubens ist geredt
                   worden / vnd auch sonst etwan weiter wirt geredt werden. </p><lb/>
          <p><note place="foot" n="418"> Der eilfft artickel deß glaubens.</note> Der eilfft artickel deß glaubens lautet also / Vrsta&#x0364;nde deß fleisches. Die zwen letsten artickel / diser namlich vnnd hernach der zwo&#x0364;lfft / begreiffend mitt wenig worten die fürnemsten frucht deß glaubens / vnd die summ der gantzen volkommenheit / ja das end deß glaubens / namlich das ewig leben / vnd dz volkommen heil deß gantzen menschens. Dann der gantz mensch wirt sa&#x0364;lig an leib vnd an seel / dann wie er an seel vnd leib verdorben was / also mu&#x0366;ßt er auch an seel vnd an leib widerbracht werden / wie dann so&#x0364;llichs durch Christum geschehen ist. Die seel deß menschens ist wol ein geist vnd deßhalb vnto&#x0364;dtlich / Aber der leib ist von der erden / darumb stirbt er vnd verfaulet. Darumb meynend vil / die leib verderbind gar / vnd werdind deßhalb weder inn fro&#x0364;ud noch in pein kommen. Da bekennend wir aber hie mit disem artickel das widerspil / namlich das diser vnser leib vnd diß vnser fleisch wider aufferston werde / vnd eingon in das ewig leben.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="419"> Vrsta&#x0364;nde deß fleischs.</note> Von dem wo&#x0364;rtli aber / Vrsta&#x0364;nde / habend wir doben geredt inn der außlegung deß artickels. Am dritten tag wider aufferstanden von den todten. Aber das wo&#x0364;rtli fleisch das wir hie brauchend truckt vil heiterer auß die vrsta&#x0364;nde diß vnsers fleischs / dann wenn wir spra&#x0364;chind / vrsta&#x0364;nde deß leibs. Darumb schreibt auch der heilig Cyprianus / das man in etlichen Orientalischen kirchen den artickel also außgesprochen habe. Jch glauben vrsta&#x0364;nde disers fleisches. Dann auch Augustinus <hi rendition="#aq">De Fide &amp; Symbolo cap.10.</hi> schreibt / Man sol on allen zweifel glauben / das diß sichtbar fleisch / das da eigentlich fleisch heißt vnd genennt wirt / wider aufferston werde.  Vnd der heilig Apostel Paulus zeyget als vil als mit dem finger darauff / da er spricht<note place="foot" n="420"> 1.Cor.15.</note>  Dises verwa&#x0364;senlich mu&#x0366;ß anlegen das vnuerwa&#x0364;senlich. Dann durch das wo&#x0364;rtli Dises / zeiget er gleich als mit dem finger darauff. Das schreibt Augustinus.  Vnd der heilig Hieronymus tringt Joannem den Bischoff zu&#x0366; Hierusalem dahin / das er heitter bekenne nicht nur deß leibs sonder deß fleisches vrsta&#x0364;nde / vnd spricht vnder anderem / Es ist zweyerley fleisch vnd leib / Ein yedes fleisch ist ein leib aber nicht ein yegklicher leib ist fleisch.  Fleisch ist eigentlich das von blu&#x0366;t / aderen / beinen vnd nernen an einanderen hanget / vnnd ob schon auch das fleisch ein leib genennt wirt / so wirt doch etwan ein himmlisch vnnd lufftig ding / das man weder sehen noch greiffen mag auch ein leib genennt / ob wol ein leib gemeynlich sichtbar vnd begreifflich ist. Ein wand ist wol ein leib / aber drum nit fleisch / &#xA75B;c. Das schreibt Hieronymus.  Darumb so&#x0364;llend wir halten / wüssen vnd glauben / das eben die leib der menschen die von der erden genommen / vnnd die wir hie inn disem leben vmbhin tragend / inn denen wir lebend vnnd stra&#x0364;bend / die auch sterbend / zu&#x0366; staub vnd a&#x0364;schen werdend / wider aufferston werdind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="421"> Ob eben die leib wider aufferston
                      werdind.</note> Hie mo&#x0364;cht aber yemandt fragen / wie es müglich wa&#x0364;r / das dises
                   fleisch das zu&#x0366; staub vnd a&#x0364;schen vnnd so gar zu&#x0366; nüte wirt / widerumb inn dem
                   vorigen wa&#x0364;sen / vnnd inn der vorigen gestallt aufferston wurde / vorauß so etlichs
                   von den wilden thieren zerzerrt / etlichs gar vom feür verbrennt wirt / vnd man
                   auch inn den greberen anders nichts findet dann ein dünns kleins sto&#x0364;ubli? welche
                   also fragend / denen zeig ich die allma&#x0364;chtigkeyt Gottes / Welche auch der heilig
                   Apostel Paulus in diserem handel anzeücht da er spricht<note place="foot" n="422"> Phil.3.</note> / Christus wirt vnseren jrrdischen
                   leib vergstalten / vnd gleichfo&#x0364;rmig machen dem leib seiner<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[38]/0168] Die Neündte straff züchtiget vns der Herr / vnd zeigt vns an wie übel jm die sünden mißfallend die wir begangen / vnd die er vns aber auß gnaden verzigen hat. Er stellt vns auch mit der straff / andern zum exempel für dz sie sich vor sünden huͤtind. Er entnimpt vns auch selbs mit der straff vil anlaͤßen der sünden / darzuͦ so bewaͤrt vnd uͤbt er auch also mit dem creütz vnsere gedult ꝛc. Das sey nun geredt von der verzeihung der sünden / von welcher auch doben inn der predig von der grechtmachung deß glaubens ist geredt worden / vnd auch sonst etwan weiter wirt geredt werden. 418 Der eilfft artickel deß glaubens lautet also / Vrstaͤnde deß fleisches. Die zwen letsten artickel / diser namlich vnnd hernach der zwoͤlfft / begreiffend mitt wenig worten die fürnemsten frucht deß glaubens / vnd die summ der gantzen volkommenheit / ja das end deß glaubens / namlich das ewig leben / vnd dz volkommen heil deß gantzen menschens. Dann der gantz mensch wirt saͤlig an leib vnd an seel / dann wie er an seel vnd leib verdorben was / also muͦßt er auch an seel vnd an leib widerbracht werden / wie dann soͤllichs durch Christum geschehen ist. Die seel deß menschens ist wol ein geist vnd deßhalb vntoͤdtlich / Aber der leib ist von der erden / darumb stirbt er vnd verfaulet. Darumb meynend vil / die leib verderbind gar / vnd werdind deßhalb weder inn froͤud noch in pein kommen. Da bekennend wir aber hie mit disem artickel das widerspil / namlich das diser vnser leib vnd diß vnser fleisch wider aufferston werde / vnd eingon in das ewig leben. 419 Von dem woͤrtli aber / Vrstaͤnde / habend wir doben geredt inn der außlegung deß artickels. Am dritten tag wider aufferstanden von den todten. Aber das woͤrtli fleisch das wir hie brauchend truckt vil heiterer auß die vrstaͤnde diß vnsers fleischs / dann wenn wir spraͤchind / vrstaͤnde deß leibs. Darumb schreibt auch der heilig Cyprianus / das man in etlichen Orientalischen kirchen den artickel also außgesprochen habe. Jch glauben vrstaͤnde disers fleisches. Dann auch Augustinus De Fide & Symbolo cap.10. schreibt / Man sol on allen zweifel glauben / das diß sichtbar fleisch / das da eigentlich fleisch heißt vnd genennt wirt / wider aufferston werde. Vnd der heilig Apostel Paulus zeyget als vil als mit dem finger darauff / da er spricht 420 Dises verwaͤsenlich muͦß anlegen das vnuerwaͤsenlich. Dann durch das woͤrtli Dises / zeiget er gleich als mit dem finger darauff. Das schreibt Augustinus. Vnd der heilig Hieronymus tringt Joannem den Bischoff zuͦ Hierusalem dahin / das er heitter bekenne nicht nur deß leibs sonder deß fleisches vrstaͤnde / vnd spricht vnder anderem / Es ist zweyerley fleisch vnd leib / Ein yedes fleisch ist ein leib aber nicht ein yegklicher leib ist fleisch. Fleisch ist eigentlich das von bluͦt / aderen / beinen vnd nernen an einanderen hanget / vnnd ob schon auch das fleisch ein leib genennt wirt / so wirt doch etwan ein himmlisch vnnd lufftig ding / das man weder sehen noch greiffen mag auch ein leib genennt / ob wol ein leib gemeynlich sichtbar vnd begreifflich ist. Ein wand ist wol ein leib / aber drum nit fleisch / ꝛc. Das schreibt Hieronymus. Darumb soͤllend wir halten / wüssen vnd glauben / das eben die leib der menschen die von der erden genommen / vnnd die wir hie inn disem leben vmbhin tragend / inn denen wir lebend vnnd straͤbend / die auch sterbend / zuͦ staub vnd aͤschen werdend / wider aufferston werdind. 421 Hie moͤcht aber yemandt fragen / wie es müglich waͤr / das dises fleisch das zuͦ staub vnd aͤschen vnnd so gar zuͦ nüte wirt / widerumb inn dem vorigen waͤsen / vnnd inn der vorigen gestallt aufferston wurde / vorauß so etlichs von den wilden thieren zerzerrt / etlichs gar vom feür verbrennt wirt / vnd man auch inn den greberen anders nichts findet dann ein dünns kleins stoͤubli? welche also fragend / denen zeig ich die allmaͤchtigkeyt Gottes / Welche auch der heilig Apostel Paulus in diserem handel anzeücht da er spricht 422 / Christus wirt vnseren jrrdischen leib vergstalten / vnd gleichfoͤrmig machen dem leib seiner 418 Der eilfft artickel deß glaubens. 419 Vrstaͤnde deß fleischs. 420 1.Cor.15. 421 Ob eben die leib wider aufferston werdind. 422 Phil.3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/168
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/168>, abgerufen am 03.05.2024.