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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
vatter ist gegen seinen kinden / also fründtlich ist auch Gott gegen denen die jn förchtend / dann er weißt vnser gschöpfft / vnd ist eingedenck das wir staub sind. Vnd Esaias am xlix.cap. Mag auch ein muotter jres kinds vergessen / das sie sich seinen nicht erbarme / vnd ein hertzliche anmuotung trage gegen dem das sie auß jrem leib geboren? Vnd ob schon müglich dz sie sein vergesse / so wil ich doch deinen nit vergessen. Darinn gar eigentlich außtruckt wirt / der guot vnnd geneigt will gegen vns. Vnnd so wir bekennend vnd sprächend / das Gott vnser vatter seye / bekennend vnd verjähend wir damitt auch das wir glaubind / das Gott genädig / gütig vnnd barmhertzig gegen vnns sey / der auch nützit dann guots vnd heilsams gegen vns fürnemme / ja das wir von jm habind alles guots an leib vnd an seel.

259 Allmächtig aber wirt Gott genennt / darum das er alle ding vermag / aller dingen Herr ist / vnd jm alles vnderworffen ist. Darumb er auch ein Herr der herrscharen genennt wirt / dann himmel vnd erden vnd was darinn ist / dz gestirn / alle element / menschen / Engel / Teüffel / alle thier / alle geschöpfften / sind in dem gwalt deß höchsten vnd ewigen Gottes / was er heißt das müssend sie thuon / vnd nützit ist das seinem willen widerstan möge / was er wil das muoß sein. Er braucht auch dise ding alle nach seinem willen vnd gefallen / vnnd ye nach dem es sein gerechtigkeyt vnd der menschen heyl erforderet. Vnd wie wir gleich hie vor bekennt / das vns Gott wol wölle / also bekennend wir hie / das er auch möge das er wil / dann wir bekennend das Gott allmächtig sey / das ist / das jm nützit vnmüglich alles deß das den menschen nutzlich vnnd notwendig ist / ja das er aller dingen Herr vnd vnser starcker helffer sey.

260 Das aber Gott vnser Vatter / guot / genädig vnd barmhertzig / auch starck / allmächtig / aller dingen Herr / vnser schirmer vnnd erretter sey / das wirt inn seinen wunderbaren wercken erklärt / dann er ist ein schöpffer deß himmels vnd der erden. Mit welcher schöpffung deß himmels vnnd der erden / er gar eigentlich erklärt hatt / wie er gegen den menschen gesinnet seye / Dann do sie noch nit warend / vnnd deßhalb mit keinen wercken noch verdiensten vmb jnn beschulden mochtend / das er jhnen guots thete / da hatt er auß seiner lautteren gnad / vnnd natürlichen güte / himmel vnnd erden erschaffen / ja den herrlichen schönen Pallast / vnd jhnen den zuo bewonen eingeben / auch alle creaturen diser gantzen welt dem menschen vnderworffen. Was grossen kraffts vnd gwalts er aber erzeigt vnnd geübt habe in der schöpffung aller dingen / das erscheint auß dem / das er allein geredt / vnnd es ist alles worden / er hatt allein gebotten / vnd es ist alles erschaffen / welches so mans eygentlich besicht vnnd bedenckt / was ee die sechs tag einanderen nach erschaffen / wie ordenlich / wie zierlich alles / wie nutzlich den menschen / wie auch on alle arbeit / als dann söllichs nach der lenge von Mose Gen. am ersten Capit. beschriben wirt / so muoß man gantz erstaunen ab der vnsaglichen güte vnnd krafft Gottes. Darbey müssend wir aber von Gott dem schöpffer auch also halten / das er nit nur alles durch seinen sun der die ewig weißheyt ist erschaffen habe sichtbars vnd vnsichtbars / vnnd das auß nichts / sonder das er auch yetzund alles nichts weniger durch seinen ewigen geist erhalte / schirme / treibe vnd regiere / on welchen geist es alles bald zerfallen vnd zuo nichte wurde. Darumb so bekennend wir in disen worten auch die fürsichtigkeyt vnd weißheyt deß ewigen Gottes / durch welche alle ding erhalten werdend.

Diß ist nun von dem ersten teyl / vnd vom ersten artickel deß glaubens / in welchem erklärt ist / was da antrifft die eigenschafft Gott deß vatters. Dann er ist ein vatter / ja ein vatter vnsers Herren Jesu Christi / vnd auch ein vatter vnd Herr unser aller / ein schöpffer deß himmels vnd der erden / ein verwalter vnd erhalter aller dingen / auß dem alle ding sind / vnd in dem alle ding bestond. 261 Auß dem wirt

259 Gott ist allmächtig.
260 Gott ist ein schöpffer deß himmels vnd der erden.
261 Heb.1.

Predig.
vatter ist gegen seinen kinden / also fründtlich ist auch Gott gegen denen die jn foͤrchtend / dann er weißt vnser gschoͤpfft / vnd ist eingedenck das wir staub sind. Vnd Esaias am xlix.cap. Mag auch ein muͦtter jres kinds vergessen / das sie sich seinen nicht erbarme / vnd ein hertzliche anmuͦtung trage gegen dem das sie auß jrem leib geboren? Vnd ob schon müglich dz sie sein vergesse / so wil ich doch deinen nit vergessen. Darinn gar eigentlich außtruckt wirt / der guͦt vnnd geneigt will gegen vns. Vnnd so wir bekennend vnd spraͤchend / das Gott vnser vatter seye / bekennend vnd verjaͤhend wir damitt auch das wir glaubind / das Gott genaͤdig / guͤtig vnnd barmhertzig gegen vnns sey / der auch nützit dann guͦts vnd heilsams gegen vns fürnemme / ja das wir von jm habind alles guͦts an leib vnd an seel.

259 Allmaͤchtig aber wirt Gott genennt / darum das er alle ding vermag / aller dingen Herr ist / vnd jm alles vnderworffen ist. Darumb er auch ein Herr der herrscharen genennt wirt / dann himmel vnd erden vnd was darinn ist / dz gestirn / alle element / menschen / Engel / Teüffel / alle thier / alle geschoͤpfften / sind in dem gwalt deß hoͤchsten vnd ewigen Gottes / was er heißt das muͤssend sie thuͦn / vnd nützit ist das seinem willen widerstan moͤge / was er wil das muͦß sein. Er braucht auch dise ding alle nach seinem willen vnd gefallen / vnnd ye nach dem es sein gerechtigkeyt vnd der menschen heyl erforderet. Vnd wie wir gleich hie vor bekennt / das vns Gott wol woͤlle / also bekennend wir hie / das er auch moͤge das er wil / dann wir bekennend das Gott allmaͤchtig sey / das ist / das jm nützit vnmüglich alles deß das den menschen nutzlich vnnd notwendig ist / ja das er aller dingen Herr vnd vnser starcker helffer sey.

260 Das aber Gott vnser Vatter / guͦt / genaͤdig vnd barmhertzig / auch starck / allmaͤchtig / aller dingen Herr / vnser schirmer vnnd erretter sey / das wirt inn seinen wunderbaren wercken erklaͤrt / dann er ist ein schoͤpffer deß himmels vnd der erden. Mit welcher schoͤpffung deß himmels vnnd der erden / er gar eigentlich erklaͤrt hatt / wie er gegen den menschen gesinnet seye / Dann do sie noch nit warend / vnnd deßhalb mit keinen wercken noch verdiensten vmb jnn beschulden mochtend / das er jhnen guͦts thete / da hatt er auß seiner lautteren gnad / vnnd natürlichen guͤte / himmel vnnd erden erschaffen / ja den herrlichen schoͤnen Pallast / vnd jhnen den zuͦ bewonen eingeben / auch alle creaturen diser gantzen welt dem menschen vnderworffen. Was grossen kraffts vnd gwalts er aber erzeigt vnnd geuͤbt habe in der schoͤpffung aller dingen / das erscheint auß dem / das er allein geredt / vnnd es ist alles worden / er hatt allein gebotten / vnd es ist alles erschaffen / welches so mans eygentlich besicht vnnd bedenckt / was ee die sechs tag einanderen nach erschaffen / wie ordenlich / wie zierlich alles / wie nutzlich den menschen / wie auch on alle arbeit / als dann soͤllichs nach der lenge von Mose Gen. am ersten Capit. beschriben wirt / so muͦß man gantz erstaunen ab der vnsaglichen guͤte vnnd krafft Gottes. Darbey muͤssend wir aber von Gott dem schoͤpffer auch also halten / das er nit nur alles durch seinen sun der die ewig weißheyt ist erschaffen habe sichtbars vnd vnsichtbars / vnnd das auß nichts / sonder das er auch yetzund alles nichts weniger durch seinen ewigen geist erhalte / schirme / treibe vnd regiere / on welchen geist es alles bald zerfallen vnd zuͦ nichte wurde. Darumb so bekennend wir in disen worten auch die fürsichtigkeyt vnd weißheyt deß ewigen Gottes / durch welche alle ding erhalten werdend.

Diß ist nun von dem ersten teyl / vnd vom ersten artickel deß glaubens / in welchem erklaͤrt ist / was da antrifft die eigenschafft Gott deß vatters. Dann er ist ein vatter / ja ein vatter vnsers Herren Jesu Christi / vnd auch ein vatter vnd Herr unser aller / ein schoͤpffer deß himmels vnd der erden / ein verwalter vnd erhalter aller dingen / auß dem alle ding sind / vnd in dem alle ding bestond. 261 Auß dem wirt

259 Gott ist allmaͤchtig.
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261 Heb.1.
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[XXVI./0143] Predig. vatter ist gegen seinen kinden / also fründtlich ist auch Gott gegen denen die jn foͤrchtend / dann er weißt vnser gschoͤpfft / vnd ist eingedenck das wir staub sind. Vnd Esaias am xlix.cap. Mag auch ein muͦtter jres kinds vergessen / das sie sich seinen nicht erbarme / vnd ein hertzliche anmuͦtung trage gegen dem das sie auß jrem leib geboren? Vnd ob schon müglich dz sie sein vergesse / so wil ich doch deinen nit vergessen. Darinn gar eigentlich außtruckt wirt / der guͦt vnnd geneigt will gegen vns. Vnnd so wir bekennend vnd spraͤchend / das Gott vnser vatter seye / bekennend vnd verjaͤhend wir damitt auch das wir glaubind / das Gott genaͤdig / guͤtig vnnd barmhertzig gegen vnns sey / der auch nützit dann guͦts vnd heilsams gegen vns fürnemme / ja das wir von jm habind alles guͦts an leib vnd an seel. 259 Allmaͤchtig aber wirt Gott genennt / darum das er alle ding vermag / aller dingen Herr ist / vnd jm alles vnderworffen ist. Darumb er auch ein Herr der herrscharen genennt wirt / dann himmel vnd erden vnd was darinn ist / dz gestirn / alle element / menschen / Engel / Teüffel / alle thier / alle geschoͤpfften / sind in dem gwalt deß hoͤchsten vnd ewigen Gottes / was er heißt das muͤssend sie thuͦn / vnd nützit ist das seinem willen widerstan moͤge / was er wil das muͦß sein. Er braucht auch dise ding alle nach seinem willen vnd gefallen / vnnd ye nach dem es sein gerechtigkeyt vnd der menschen heyl erforderet. Vnd wie wir gleich hie vor bekennt / das vns Gott wol woͤlle / also bekennend wir hie / das er auch moͤge das er wil / dann wir bekennend das Gott allmaͤchtig sey / das ist / das jm nützit vnmüglich alles deß das den menschen nutzlich vnnd notwendig ist / ja das er aller dingen Herr vnd vnser starcker helffer sey. 260 Das aber Gott vnser Vatter / guͦt / genaͤdig vnd barmhertzig / auch starck / allmaͤchtig / aller dingen Herr / vnser schirmer vnnd erretter sey / das wirt inn seinen wunderbaren wercken erklaͤrt / dann er ist ein schoͤpffer deß himmels vnd der erden. Mit welcher schoͤpffung deß himmels vnnd der erden / er gar eigentlich erklaͤrt hatt / wie er gegen den menschen gesinnet seye / Dann do sie noch nit warend / vnnd deßhalb mit keinen wercken noch verdiensten vmb jnn beschulden mochtend / das er jhnen guͦts thete / da hatt er auß seiner lautteren gnad / vnnd natürlichen guͤte / himmel vnnd erden erschaffen / ja den herrlichen schoͤnen Pallast / vnd jhnen den zuͦ bewonen eingeben / auch alle creaturen diser gantzen welt dem menschen vnderworffen. Was grossen kraffts vnd gwalts er aber erzeigt vnnd geuͤbt habe in der schoͤpffung aller dingen / das erscheint auß dem / das er allein geredt / vnnd es ist alles worden / er hatt allein gebotten / vnd es ist alles erschaffen / welches so mans eygentlich besicht vnnd bedenckt / was ee die sechs tag einanderen nach erschaffen / wie ordenlich / wie zierlich alles / wie nutzlich den menschen / wie auch on alle arbeit / als dann soͤllichs nach der lenge von Mose Gen. am ersten Capit. beschriben wirt / so muͦß man gantz erstaunen ab der vnsaglichen guͤte vnnd krafft Gottes. Darbey muͤssend wir aber von Gott dem schoͤpffer auch also halten / das er nit nur alles durch seinen sun der die ewig weißheyt ist erschaffen habe sichtbars vnd vnsichtbars / vnnd das auß nichts / sonder das er auch yetzund alles nichts weniger durch seinen ewigen geist erhalte / schirme / treibe vnd regiere / on welchen geist es alles bald zerfallen vnd zuͦ nichte wurde. Darumb so bekennend wir in disen worten auch die fürsichtigkeyt vnd weißheyt deß ewigen Gottes / durch welche alle ding erhalten werdend. Diß ist nun von dem ersten teyl / vnd vom ersten artickel deß glaubens / in welchem erklaͤrt ist / was da antrifft die eigenschafft Gott deß vatters. Dann er ist ein vatter / ja ein vatter vnsers Herren Jesu Christi / vnd auch ein vatter vnd Herr unser aller / ein schoͤpffer deß himmels vnd der erden / ein verwalter vnd erhalter aller dingen / auß dem alle ding sind / vnd in dem alle ding bestond. 261 Auß dem wirt 259 Gott ist allmaͤchtig. 260 Gott ist ein schoͤpffer deß himmels vnd der erden. 261 Heb.1.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XXVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/143>, abgerufen am 24.11.2024.