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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sechszte
so wir Christum den Sun Gottes mit waarem glauben ergreiffend / vnd wissend das der vnser gantz eygen ist / vnnd das er vns Gott den vatter versünet hatt / vnd yetzung vor dem angesicht Gottes für vns erscheint vnd vns vertrittet / Darumb auch Paulus gesprochen / so wir durch den glauben gerecht gmachet sind / so habend wir friden mitt Gott durch vnseren Herren Jesum Christum / durch welchen wir auch ein freyen zuogang habend zum vatter im glauben. Deßhalb wir auch den vatter anrüffend durch den Sun vnnd erlangend also von jm alles das vns heylsam vnd notwendig ist. Dann der heilig Apostel Joannes spricht recht242 / vnd das ist die frey sicherheyt die wir habend zuo jm / das so wir etwas bittend nach seinem willen so hört er vns / vnd so wir wissend das er vns hört was wir bittend / so wissend wir das wir die bitt habend / die wir von jm gebätten habend. Darumb welche kein glauben habend / die rüffend Gott nit an / erlangend auch keine heylsamme gaaben von jm.

243 Vber das so macht vns auch der glaub Gott angenäm / Jtem er leert vnns die gaaben Gottes wol vnd recht brauchen. Der glaub machet das wir in trübsal nit abfallend / ja mit dem glauben vberwindend wir die welt / das fleisch / den Teüffel vnd alle widerwärtigkeyt. Dann der heilig Apostel Joannes spricht244 / Alles was von Gott geboren ist vberwindet die welt / vnd das ist vnser sig / der die welt vberwunden hatt / vnser glaub / vnnd wer ist der die welt vberwindet / dann der da glaubt das Jesus sye der Sun Gottes? Vnd Paulus spricht245 / Die anderen aber sind außgespannen / vnd habend durch den glauben kein erlösung angenommen / auff das sie die aufferständtnuß die besser ist / erlangetind. Die anderen aber sind mit spott vnd geißlen bewärt worden / darzuo mit banden vnd gefäncknuß. Sie sind versteiniget / zerhouwen / versuocht / durch schlacht deß Schwärts gestorben. Sie sind vmbher gangen inn beltzen vnnd geißfälen / mit mangel / mit trübsal / mit üblen / deren die welt nitt wärt was / vnnd sind jrr gangen in den wüstinen / auff den bergen / inn den klufften / vnd löcheren der erden. Darumb dann auch der Herr im Euangelio gesprochen / Dises hab ich mit eüch geredt / auff das jr in mir friden habind / inn der welt werdend jr trübsal haben / aber sind getröst / ich hab die welt vberwunden. Also ist der glaub der recht kärn vnd stercke der gedult Der glaub erhaltet auch / vnderstützt / vnd richtet auff die hoffnung. Die liebe kompt auch auß dem glauben / welche ist ein erfüllung deß gsatztes / vnd die alle guote werck begreifft. Die kan vnnd wirt in vns nimmer sein / wo wir nit waaren glauben in Gott habend Dann der heilig Apostel Joannes spricht246 / Ein yeder der da liebet den der geboren hat / der liebet auch den der von jm geboren ist. Aber die zeyt ist hin /es bedörffte wol vil stunden / so yemands alle würckungen vnnd krefft deß glaubens eygentlich erzellen wölte.

247 Auff dißmal so hat euwer lieb also gehört vnd verstanden / das der glaub die einig vnnd waar gerechtmachung sye der kirchen / das ist der glöubigen Gottes / ja ein entledigung von allen sünden / vnnd ein auffnemmung inn die gnad Gottes / Jtem ein annemmung inn die zal der kinderen Gottes / vnd ein gwisse säligmachung / auch ein brunnen vnd vrsprung aller guoten wercken. Da lassend vns nun mitt waarem glauben Gott den vatter durch vnseren Herren Jesum Christum bitten / das er vnsere hertzen also mit söllichem warem glauben erfülle / das wir hie in zeit jm durch den glauben verwant vnd vereinbaret / rechtschaffenlich nach seinem willen vnd gefallen dienind / Vnd so wir von diser zeit scheydend / ewigklich mitt jm / dem wir yetz glaubend läbind. Jm sye lob vnnd ehr inn ewigkeyt / Amen.

242 1.Joan.5.
243 Der glaub ist der Christen sig.
244 1.Joan.5.
245 Hebr.11.
246 1.Joan.5.
247 Beschlussz.

Die Sechszte
so wir Christum den Sun Gottes mit waarem glauben ergreiffend / vnd wissend das der vnser gantz eygen ist / vnnd das er vns Gott den vatter versuͤnet hatt / vnd yetzung vor dem angesicht Gottes für vns erscheint vnd vns vertrittet / Darumb auch Paulus gesprochen / so wir durch den glauben gerecht gmachet sind / so habend wir friden mitt Gott durch vnseren Herren Jesum Christum / durch welchen wir auch ein freyen zuͦgang habend zum vatter im glauben. Deßhalb wir auch den vatter anruͤffend durch den Sun vnnd erlangend also von jm alles das vns heylsam vnd notwendig ist. Dann der heilig Apostel Joannes spricht recht242 / vnd das ist die frey sicherheyt die wir habend zuͦ jm / das so wir etwas bittend nach seinem willen so hoͤrt er vns / vnd so wir wissend das er vns hoͤrt was wir bittend / so wissend wir das wir die bitt habend / die wir von jm gebaͤtten habend. Darumb welche kein glauben habend / die ruͤffend Gott nit an / erlangend auch keine heylsamme gaaben von jm.

243 Vber das so macht vns auch der glaub Gott angenaͤm / Jtem er leert vnns die gaaben Gottes wol vnd recht brauchen. Der glaub machet das wir in truͤbsal nit abfallend / ja mit dem glauben vberwindend wir die welt / das fleisch / den Teüffel vnd alle widerwaͤrtigkeyt. Dann der heilig Apostel Joannes spricht244 / Alles was von Gott geboren ist vberwindet die welt / vnd das ist vnser sig / der die welt vberwunden hatt / vnser glaub / vnnd wer ist der die welt vberwindet / dann der da glaubt das Jesus sye der Sun Gottes? Vnd Paulus spricht245 / Die anderen aber sind außgespannen / vnd habend durch den glauben kein erloͤsung angenommen / auff das sie die aufferstaͤndtnuß die besser ist / erlangetind. Die anderen aber sind mit spott vnd geißlen bewaͤrt worden / darzuͦ mit banden vnd gefaͤncknuß. Sie sind versteiniget / zerhouwen / versuͦcht / durch schlacht deß Schwaͤrts gestorben. Sie sind vmbher gangen inn beltzen vnnd geißfaͤlen / mit mangel / mit truͤbsal / mit üblen / deren die welt nitt waͤrt was / vnnd sind jrr gangen in den wuͤstinen / auff den bergen / inn den klufften / vnd loͤcheren der erden. Darumb dann auch der Herr im Euangelio gesprochen / Dises hab ich mit eüch geredt / auff das jr in mir friden habind / inn der welt werdend jr truͤbsal haben / aber sind getroͤst / ich hab die welt vberwunden. Also ist der glaub der recht kaͤrn vnd stercke der gedult Der glaub erhaltet auch / vnderstützt / vnd richtet auff die hoffnung. Die liebe kompt auch auß dem glauben / welche ist ein erfüllung deß gsatztes / vnd die alle guͦte werck begreifft. Die kan vnnd wirt in vns nimmer sein / wo wir nit waaren glauben in Gott habend Dann der heilig Apostel Joannes spricht246 / Ein yeder der da liebet den der geboren hat / der liebet auch den der von jm geboren ist. Aber die zeyt ist hin /es bedoͤrffte wol vil stunden / so yemands alle würckungen vnnd krefft deß glaubens eygentlich erzellen woͤlte.

247 Auff dißmal so hat euwer lieb also gehoͤrt vnd verstanden / das der glaub die einig vnnd waar gerechtmachung sye der kirchen / das ist der gloͤubigen Gottes / ja ein entledigung von allen sünden / vnnd ein auffnemmung inn die gnad Gottes / Jtem ein annemmung inn die zal der kinderen Gottes / vnd ein gwisse saͤligmachung / auch ein brunnen vnd vrsprung aller guͦten wercken. Da lassend vns nun mitt waarem glauben Gott den vatter durch vnseren Herren Jesum Christum bitten / das er vnsere hertzen also mit soͤllichem warem glauben erfülle / das wir hie in zeit jm durch den glauben verwant vnd vereinbaret / rechtschaffenlich nach seinem willen vnd gefallen dienind / Vnd so wir von diser zeit scheydend / ewigklich mitt jm / dem wir yetz glaubend laͤbind. Jm sye lob vnnd ehr inn ewigkeyt / Amen.

242 1.Joan.5.
243 Der glaub ist der Christen sig.
244 1.Joan.5.
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[[24]/0140] Die Sechszte so wir Christum den Sun Gottes mit waarem glauben ergreiffend / vnd wissend das der vnser gantz eygen ist / vnnd das er vns Gott den vatter versuͤnet hatt / vnd yetzung vor dem angesicht Gottes für vns erscheint vnd vns vertrittet / Darumb auch Paulus gesprochen / so wir durch den glauben gerecht gmachet sind / so habend wir friden mitt Gott durch vnseren Herren Jesum Christum / durch welchen wir auch ein freyen zuͦgang habend zum vatter im glauben. Deßhalb wir auch den vatter anruͤffend durch den Sun vnnd erlangend also von jm alles das vns heylsam vnd notwendig ist. Dann der heilig Apostel Joannes spricht recht 242 / vnd das ist die frey sicherheyt die wir habend zuͦ jm / das so wir etwas bittend nach seinem willen so hoͤrt er vns / vnd so wir wissend das er vns hoͤrt was wir bittend / so wissend wir das wir die bitt habend / die wir von jm gebaͤtten habend. Darumb welche kein glauben habend / die ruͤffend Gott nit an / erlangend auch keine heylsamme gaaben von jm. 243 Vber das so macht vns auch der glaub Gott angenaͤm / Jtem er leert vnns die gaaben Gottes wol vnd recht brauchen. Der glaub machet das wir in truͤbsal nit abfallend / ja mit dem glauben vberwindend wir die welt / das fleisch / den Teüffel vnd alle widerwaͤrtigkeyt. Dann der heilig Apostel Joannes spricht 244 / Alles was von Gott geboren ist vberwindet die welt / vnd das ist vnser sig / der die welt vberwunden hatt / vnser glaub / vnnd wer ist der die welt vberwindet / dann der da glaubt das Jesus sye der Sun Gottes? Vnd Paulus spricht 245 / Die anderen aber sind außgespannen / vnd habend durch den glauben kein erloͤsung angenommen / auff das sie die aufferstaͤndtnuß die besser ist / erlangetind. Die anderen aber sind mit spott vnd geißlen bewaͤrt worden / darzuͦ mit banden vnd gefaͤncknuß. Sie sind versteiniget / zerhouwen / versuͦcht / durch schlacht deß Schwaͤrts gestorben. Sie sind vmbher gangen inn beltzen vnnd geißfaͤlen / mit mangel / mit truͤbsal / mit üblen / deren die welt nitt waͤrt was / vnnd sind jrr gangen in den wuͤstinen / auff den bergen / inn den klufften / vnd loͤcheren der erden. Darumb dann auch der Herr im Euangelio gesprochen / Dises hab ich mit eüch geredt / auff das jr in mir friden habind / inn der welt werdend jr truͤbsal haben / aber sind getroͤst / ich hab die welt vberwunden. Also ist der glaub der recht kaͤrn vnd stercke der gedult Der glaub erhaltet auch / vnderstützt / vnd richtet auff die hoffnung. Die liebe kompt auch auß dem glauben / welche ist ein erfüllung deß gsatztes / vnd die alle guͦte werck begreifft. Die kan vnnd wirt in vns nimmer sein / wo wir nit waaren glauben in Gott habend Dann der heilig Apostel Joannes spricht 246 / Ein yeder der da liebet den der geboren hat / der liebet auch den der von jm geboren ist. Aber die zeyt ist hin /es bedoͤrffte wol vil stunden / so yemands alle würckungen vnnd krefft deß glaubens eygentlich erzellen woͤlte. 247 Auff dißmal so hat euwer lieb also gehoͤrt vnd verstanden / das der glaub die einig vnnd waar gerechtmachung sye der kirchen / das ist der gloͤubigen Gottes / ja ein entledigung von allen sünden / vnnd ein auffnemmung inn die gnad Gottes / Jtem ein annemmung inn die zal der kinderen Gottes / vnd ein gwisse saͤligmachung / auch ein brunnen vnd vrsprung aller guͦten wercken. Da lassend vns nun mitt waarem glauben Gott den vatter durch vnseren Herren Jesum Christum bitten / das er vnsere hertzen also mit soͤllichem warem glauben erfülle / das wir hie in zeit jm durch den glauben verwant vnd vereinbaret / rechtschaffenlich nach seinem willen vnd gefallen dienind / Vnd so wir von diser zeit scheydend / ewigklich mitt jm / dem wir yetz glaubend laͤbind. Jm sye lob vnnd ehr inn ewigkeyt / Amen. 242 1.Joan.5. 243 Der glaub ist der Christen sig. 244 1.Joan.5. 245 Hebr.11. 246 1.Joan.5. 247 Beschlussz.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/140>, abgerufen am 24.11.2024.