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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünffte
ein volkommner mann werdind / der da sye inn der maß deß volkomnen alters Christi / auff das wir nit mer kinder sygind etc. Darumb so lang wir läbend / so lernend wir / auff das vnser glaub volkommen werde / vnd so er etwan durch versuochungen schwach were worden / das er mit dem wort Gottes widerbracht vnd bekrefftiget werde. Vmb diser enderung willen aber / das ist von wegen deß zuonemmens oder abnemmens / vnd schwacheyt deß glaubens / wirt drumb der glaub nit getheylt / dann es bleibt allweg die einig wurtzel / vnnd substantz deß glaubens / ob er wol ettwan grösser ettwan kleiner ist. 178 Also wirt auch der glaub darumb nit geänderet oder zertheylt / das ettlicher genennt wirt ein gemeyner / ettlicher aber ein besonderer glaub / dann der gemeyn glaub / glaubt nichts anders / dann das alle wort Gottes waar sygind / vnd das Gott den menschen wol wölle. Dises glaubt auch der besonder glaub / allein so vil meer / das der glöubig jm selb besonders appliciert vnd auff sich zeücht / das / daß sonst allen anderen gemeyn ist / namlich da er glaubt das Gott nit nur anderen / sonder auch jm besonders wol wölle. Zuo dem / so theylt er auch ab das gemeyn in besondere stuck / dann wie er mit dem gemeynen glauben glaubt / das alle wort Gottes waarhafft sygind / also glaubt er auch mit dem besonderen glauben / das die seelen vntödtlich / das vnsere leyb wider aufferston / die glöubigen sälig werdind werden / die vnglöubigen verdampt / vnd was der dingen mer sind die vns im wort Gottes zuo glauben fürgestellt werdend.

179 Die Disputation aber die hie entstat (De fide infusa & acquisita, das ist von den eingegoßnen / vnd dargegen dem selbs erlangeten glauben. Jtem de fide informi & formata, das ist von dem vngestalteten oder gestalteten glauben /) die laß ich die außleggen / die von jnen selbs also dise neüwen fragen vnd disputationen on not in die kirchen einfürend. Der glaub wirt durch keine menschliche krefft oder verdienst erlanget / sonder wirt von Gott eingegossen / vnnd eingegeben / wie ich das in vorgender predig erleüteret hab. Vnd ob er gleich erlanget wirt so der mensch dz wort Gottes hört / so wirt er doch billich allein der gnad Gottes zuogeschriben / dann wenn die selbig innwendig inn deß zuohörers hertz nicht würckt / so schaffet der ausser Prediger vnd pflantzer nichts. Wir läsend bey dem heiligen Augustino im buoch De praedest.sanctorum cap.3. das er etwan inn dem jrrthumb gestecket ist / das er gemeynt der glaub mitt dem wir inn Gott vertrauwend / sye nit ein gaab Gottes / sonder sye inn vns von vns selbs / vnnd mit dem glauben erlangind wir die gaaben Gottes / durch wölche wir mögind Gottsäligklich vnd gerecht läben in diser zeit. Aber dise meynung widerlegt er selbs heytter vnd dapffer in yetzgmeltem buoch. 180 Vnd also ist auch der waar glaub / der allein auff Gott gerichtet ist / vnd nach dem wort Gottes geregiert wirt / gnuog geformiert oder gestaltet / Dann die form oder gestalt deß glaubens wirt inn die hertzen der glöubigen eingetruckt durch den heiligen geist. Vnd ob er schon noch klein / vnd nit biß auffs höchst gewachsen / ist er doch nichts destminder ein waarer glaub / vnd hat sein krafft gleich wie dz senffkorn. Also hat der mörder der mit dem Herren kreützget ward / in Herren Jesum glaubt / vnd ist sälig worden / ob schon der glaub ein kleine kurtze zeyt inn jhm gewesen / vnd noch nit vil frucht guoter wercken getragen hat. Es ist auch diser glaub deß mörders kein anderer glaub gewesen / dann S. Peters oder S. Pauls glaub / sonder eben der selbig / Allein / das er bey denen mer frücht vnd guoter wercken getragen hat. Dann S. Peter vnd S. Paul / ob sie schon vil guotter wercken gethon / sind sie doch on verdienst auß gnaden grecht gmachet / also auch der mörder / ob schon wenig oder gar kein guote werck bey jm funden. Darumb so lassend vns auß disem allem mercken vnd behalten / das der waar glaub ein einiger glaub sye / vnd das der selb auch sein wachsen vnd zuonemmen hab / dargegen

178 Von dem gemeynen vnd bsonderbaren glauben.
179 De fide infusa & acquisita.
180 fides formata.

Die Fünffte
ein volkommner mann werdind / der da sye inn der maß deß volkomnen alters Christi / auff das wir nit mer kinder sygind ꝛc. Darumb so lang wir laͤbend / so lernend wir / auff das vnser glaub volkommen werde / vnd so er etwan durch versuͦchungen schwach were worden / das er mit dem wort Gottes widerbracht vnd bekrefftiget werde. Vmb diser enderung willen aber / das ist von wegen deß zuͦnemmens oder abnemmens / vnd schwacheyt deß glaubens / wirt drumb der glaub nit getheylt / dann es bleibt allweg die einig wurtzel / vnnd substantz deß glaubens / ob er wol ettwan groͤsser ettwan kleiner ist. 178 Also wirt auch der glaub darumb nit geaͤnderet oder zertheylt / das ettlicher genennt wirt ein gemeyner / ettlicher aber ein besonderer glaub / dann der gemeyn glaub / glaubt nichts anders / dann das alle wort Gottes waar sygind / vnd das Gott den menschen wol woͤlle. Dises glaubt auch der besonder glaub / allein so vil meer / das der gloͤubig jm selb besonders appliciert vnd auff sich zeücht / das / daß sonst allen anderen gemeyn ist / namlich da er glaubt das Gott nit nur anderen / sonder auch jm besonders wol woͤlle. Zuͦ dem / so theylt er auch ab das gemeyn in besondere stuck / dann wie er mit dem gemeynen glauben glaubt / das alle wort Gottes waarhafft sygind / also glaubt er auch mit dem besonderen glauben / das die seelen vntoͤdtlich / das vnsere leyb wider aufferston / die gloͤubigen saͤlig werdind werden / die vngloͤubigen verdampt / vnd was der dingen mer sind die vns im wort Gottes zuͦ glauben fürgestellt werdend.

179 Die Disputation aber die hie entstat (De fide infusa & acquisita, das ist von den eingegoßnen / vnd dargegen dem selbs erlangeten glauben. Jtem de fide informi & formata, das ist von dem vngestalteten oder gestalteten glauben /) die laß ich die außleggen / die von jnen selbs also dise neüwen fragen vnd disputationen on not in die kirchen einfuͤrend. Der glaub wirt durch keine menschliche krefft oder verdienst erlanget / sonder wirt von Gott eingegossen / vnnd eingegeben / wie ich das in vorgender predig erleüteret hab. Vnd ob er gleich erlanget wirt so der mensch dz wort Gottes hoͤrt / so wirt er doch billich allein der gnad Gottes zuͦgeschriben / dann wenn die selbig innwendig inn deß zuͦhoͤrers hertz nicht würckt / so schaffet der ausser Prediger vnd pflantzer nichts. Wir laͤsend bey dem heiligen Augustino im buͦch De praedest.sanctorum cap.3. das er etwan inn dem jrrthumb gestecket ist / das er gemeynt der glaub mitt dem wir inn Gott vertrauwend / sye nit ein gaab Gottes / sonder sye inn vns von vns selbs / vnnd mit dem glauben erlangind wir die gaaben Gottes / durch woͤlche wir moͤgind Gottsaͤligklich vnd gerecht laͤben in diser zeit. Aber dise meynung widerlegt er selbs heytter vnd dapffer in yetzgmeltem buͦch. 180 Vnd also ist auch der waar glaub / der allein auff Gott gerichtet ist / vnd nach dem wort Gottes geregiert wirt / gnuͦg geformiert oder gestaltet / Dann die form oder gestalt deß glaubens wirt inn die hertzen der gloͤubigen eingetruckt durch den heiligen geist. Vnd ob er schon noch klein / vnd nit biß auffs hoͤchst gewachsen / ist er doch nichts destminder ein waarer glaub / vnd hat sein krafft gleich wie dz senffkorn. Also hat der moͤrder der mit dem Herren kreützget ward / in Herren Jesum glaubt / vnd ist saͤlig worden / ob schon der glaub ein kleine kurtze zeyt inn jhm gewesen / vnd noch nit vil frucht guͦter wercken getragen hat. Es ist auch diser glaub deß moͤrders kein anderer glaub gewesen / dann S. Peters oder S. Pauls glaub / sonder eben der selbig / Allein / das er bey denen mer frücht vnd guͦter wercken getragen hat. Dann S. Peter vnd S. Paul / ob sie schon vil guͦtter wercken gethon / sind sie doch on verdienst auß gnaden grecht gmachet / also auch der moͤrder / ob schon wenig oder gar kein guͦte werck bey jm funden. Darumb so lassend vns auß disem allem mercken vnd behalten / das der waar glaub ein einiger glaub sye / vnd das der selb auch sein wachsen vnd zuͦnemmen hab / dargegen

178 Von dem gemeynen vnd bsonderbaren glauben.
179 De fide infusa & acquisita.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/128>, abgerufen am 23.11.2024.