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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ander
von der grösse der herrligkeyt nider getruckt. Jtem81 / die ding die dir zehoch vnd zeschwär sind / denen frag nit nach / vnd das deine krefft vbertrifft / das wöllist du nit erfüntelen / sonder was dir Gott gebeütet / dem tracht allweg nach / vnd biß in seinen wercken nit zuo fürwitzig / dann es ist dir nitt von nöten das du das verborgen mit deinen augen ansehist. Jtem also auch Paulus82 / Halte nieman hoch von jhm selb / vermässe sich keiner mer zuo wissen dann man wissen sol / sonder ein yegklicher wisse also / das er bescheyden sye vnd vernünfftig / nach dem vnd yedem Gott außgetheylt hat die maß deß glaubens. Daher auch das gehört / dz er an eim andern ort spricht / Dz wissen blaßt auff / die liebe aber buwet.

83 Besonders aber sol man sich hie hütten vor denen üblen / die das wort Gottes ersteckend / vnd außlöschend in den hertzen der zuohörern / das es one frucht bleibt. Welche übel vnd prästen der Herr fein außtruckt hat in der Parabel deß Säymanns. Dann erstlich so verderbend das wort Gottes / die eytlen vnnd schweiffenden bösen gedancken / die da allweg offen stond den einblasungen deß Teüffels / vnnd dem bösen geschwätz / vnnützer menschen. Darnach so mögend auch alle zärtling vnnd die dem wollust ergeben / vnd deßhalb von Christi vnd deß Euangelij wegen nichts leiden mögind / das wort Gottes nimmer mit rechter frucht hören / ob sie gleich dergleichen thuond als ob sie es mit fröuden hörind vnd auffnemmind. Jtem die sorg diser welt / vnd betrugliche der reichthumben / sind gantz verderbliche prästen an den zuohörern deß worts Gottes. Dann sie hinderend nitt nur den saamen deß worts in den hertzen das er nicht frucht bringt / sonder sie machend auch / dz einer anfacht dem wort Gottes widersprächen / vnd leyds zuofügen denen die sich deß worts Gottes fleissend vnnd annemmend. Darumb wir hie fleißig wachen vnnd auffsehen müssend / das wir nicht durch semliche stuck verböseret / vergebne vnd vndanckbare zuohörer deß worts Gottes werdind. Wir müssend auch den gütigen vnd gnädigen Gott allweg empsigklich bitten / das er vnns sein heiligen geist verleihe / durch welchen der saamen deß worts Gottes in vnsern hertzen lebendig gemachet werde / auff das wir als rechte vnnd heilige zuohörer deß worts Gottes vil frucht bringind / vnnd das zum preiß Gottes vnd vnserer seelen ewigem heyl.

84 Dann was nutzte es / das wort Gottes hören / on glauben / vnd so der heilig geist Gottes nit innwendig inn vnseren hertzen wurckte? Der heilig Apostel spricht / weder der da wässeret noch der da pflantzet ist ettwas / sonder Gott der das wachsen gibt / darumb so ist das gedyen Gottes von nötten / das daß wort Gottes inn vnseren hertzen wachse / zuonemme / vnnd zuo rechter frucht kömme. Es spricht auch gedachter Paulus weyter86 / Es ist vns auch verkündet dz wort Gottes / gleich wie den vättern. Aber das wort der predig halff jnen nit / do der glaub nit darzuo gethon ward by denen die es hortend. Dann sie sind inn der wüste gefallen. Vnd bald darauff / so lassend vns nun eylen einzekommen zuo diser ruow / vff das nit yemants falle mit gleichem exempel deß vnglaubens. Darumb wenn wir das wort ausserlich mit den oren hörend / vnd mit hinzuo der heilig geist sein krafft übt in vnsern hertzen / das wirs mit waarem glauben annemmend / so hat das wort Gottes grosse krafft vnd würckung in vns. Dann es vertreibt die finsternuß der jrrthumb / thuot vns auff die augen / bekeert vnd erleüchtet vnsere gmüt / vnd vnderrichtet die selben volkommenlich in aller warheyt vnd Gottsäligkeyt. dauon Dauid der heilig Prophet singt vnd zeüget / sprächende87 / das gsatzt Gottes ist vollkommen / bekeert die seelen. Die zeügknuß deß Herren ist waarhafft / vnd leert die vnberichteten weißheit / das gebott deß Herren ist rein vnd lauter / erleüchtet die augen. Es speißt auch das wort Gottes / sterckt / krefftiget / vnd tröstet vnsere seelen. Es widergebirt / reinigt / erfröwt vns / vereinbart vns mit Gott / erlangets vns alles von Gott vnd macht vns sälig. Dz also keine

81 Eccle.3.
82 Roman.12.
83 Hindernussen vnd mangel der zuohörern deß worts Gottes.
84 Von der krafft vnnd würckung deß worts Gottes.
86 Heb.4.
87 Psal.19.

Die Ander
von der groͤsse der herrligkeyt nider getruckt. Jtem81 / die ding die dir zehoch vnd zeschwaͤr sind / denen frag nit nach / vnd das deine krefft vbertrifft / das woͤllist du nit erfüntelen / sonder was dir Gott gebeütet / dem tracht allweg nach / vnd biß in seinen wercken nit zuͦ fürwitzig / dann es ist dir nitt von noͤten das du das verborgen mit deinen augen ansehist. Jtem also auch Paulus82 / Halte nieman hoch von jhm selb / vermaͤsse sich keiner mer zuͦ wissen dann man wissen sol / sonder ein yegklicher wisse also / das er bescheyden sye vnd vernünfftig / nach dem vnd yedem Gott außgetheylt hat die maß deß glaubens. Daher auch das gehoͤrt / dz er an eim andern ort spricht / Dz wissen blaßt auff / die liebe aber buwet.

83 Besonders aber sol man sich hie huͤtten vor denen üblen / die das wort Gottes ersteckend / vnd außloͤschend in den hertzen der zuͦhoͤrern / das es one frucht bleibt. Welche übel vnd praͤsten der Herr fein außtruckt hat in der Parabel deß Saͤymanns. Dann erstlich so verderbend das wort Gottes / die eytlen vnnd schweiffenden boͤsen gedancken / die da allweg offen stond den einblasungen deß Teüffels / vnnd dem boͤsen geschwaͤtz / vnnützer menschen. Darnach so moͤgend auch alle zaͤrtling vnnd die dem wollust ergeben / vnd deßhalb von Christi vnd deß Euangelij wegen nichts leiden moͤgind / das wort Gottes nimmer mit rechter frucht hoͤren / ob sie gleich dergleichen thuͦnd als ob sie es mit froͤuden hoͤrind vnd auffnemmind. Jtem die sorg diser welt / vnd betrugliche der reichthumben / sind gantz verderbliche praͤsten an den zuͦhoͤrern deß worts Gottes. Dann sie hinderend nitt nur den saamen deß worts in den hertzen das er nicht frucht bringt / sonder sie machend auch / dz einer anfacht dem wort Gottes widerspraͤchen / vnd leyds zuͦfuͤgen denen die sich deß worts Gottes fleissend vnnd annemmend. Darumb wir hie fleißig wachen vnnd auffsehen muͤssend / das wir nicht durch semliche stuck verboͤseret / vergebne vnd vndanckbare zuͦhoͤrer deß worts Gottes werdind. Wir muͤssend auch den guͤtigen vnd gnaͤdigen Gott allweg empsigklich bitten / das er vnns sein heiligen geist verleihe / durch welchen der saamen deß worts Gottes in vnsern hertzen lebendig gemachet werde / auff das wir als rechte vnnd heilige zuͦhoͤrer deß worts Gottes vil frucht bringind / vnnd das zum preiß Gottes vnd vnserer seelen ewigem heyl.

84 Dann was nutzte es / das wort Gottes hoͤren / on glauben / vnd so der heilig geist Gottes nit innwendig inn vnseren hertzen wurckte? Der heilig Apostel spricht / weder der da waͤsseret noch der da pflantzet ist ettwas / sonder Gott der das wachsen gibt / darumb so ist das gedyen Gottes von noͤtten / das daß wort Gottes inn vnseren hertzen wachse / zuͦnemme / vnnd zuͦ rechter frucht koͤmme. Es spricht auch gedachter Paulus weyter86 / Es ist vns auch verkündet dz wort Gottes / gleich wie den vaͤttern. Aber das wort der predig halff jnen nit / do der glaub nit darzuͦ gethon ward by denen die es hortend. Dann sie sind inn der wuͤste gefallen. Vnd bald darauff / so lassend vns nun eylen einzekommen zuͦ diser ruͦw / vff das nit yemants falle mit gleichem exempel deß vnglaubens. Darumb wenn wir das wort ausserlich mit den oren hoͤrend / vnd mit hinzuͦ der heilig geist sein krafft uͤbt in vnsern hertzen / das wirs mit waarem glauben annemmend / so hat das wort Gottes grosse krafft vnd würckung in vns. Dann es vertreibt die finsternuß der jrrthumb / thuͦt vns auff die augen / bekeert vnd erleüchtet vnsere gmuͤt / vnd vnderrichtet die selben volkommenlich in aller warheyt vnd Gottsaͤligkeyt. dauon Dauid der heilig Prophet singt vnd zeüget / spraͤchende87 / das gsatzt Gottes ist vollkommen / bekeert die seelen. Die zeügknuß deß Herren ist waarhafft / vnd leert die vnberichteten weißheit / das gebott deß Herren ist rein vnd lauter / erleüchtet die augen. Es speißt auch das wort Gottes / sterckt / krefftiget / vnd troͤstet vnsere seelen. Es widergebirt / reinigt / erfroͤwt vns / vereinbart vns mit Gott / erlangets vns alles von Gott vnd macht vns saͤlig. Dz also keine

81 Eccle.3.
82 Roman.12.
83 Hindernussen vnd mangel der zuͦhoͤrern deß worts Gottes.
84 Von der krafft vnnd würckung deß worts Gottes.
86 Heb.4.
87 Psal.19.
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                   auch verkündet dz wort Gottes / gleich wie den va&#x0364;ttern. Aber das wort der
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[[9]/0110] Die Ander von der groͤsse der herrligkeyt nider getruckt. Jtem 81 / die ding die dir zehoch vnd zeschwaͤr sind / denen frag nit nach / vnd das deine krefft vbertrifft / das woͤllist du nit erfüntelen / sonder was dir Gott gebeütet / dem tracht allweg nach / vnd biß in seinen wercken nit zuͦ fürwitzig / dann es ist dir nitt von noͤten das du das verborgen mit deinen augen ansehist. Jtem also auch Paulus 82 / Halte nieman hoch von jhm selb / vermaͤsse sich keiner mer zuͦ wissen dann man wissen sol / sonder ein yegklicher wisse also / das er bescheyden sye vnd vernünfftig / nach dem vnd yedem Gott außgetheylt hat die maß deß glaubens. Daher auch das gehoͤrt / dz er an eim andern ort spricht / Dz wissen blaßt auff / die liebe aber buwet. 83 Besonders aber sol man sich hie huͤtten vor denen üblen / die das wort Gottes ersteckend / vnd außloͤschend in den hertzen der zuͦhoͤrern / das es one frucht bleibt. Welche übel vnd praͤsten der Herr fein außtruckt hat in der Parabel deß Saͤymanns. Dann erstlich so verderbend das wort Gottes / die eytlen vnnd schweiffenden boͤsen gedancken / die da allweg offen stond den einblasungen deß Teüffels / vnnd dem boͤsen geschwaͤtz / vnnützer menschen. Darnach so moͤgend auch alle zaͤrtling vnnd die dem wollust ergeben / vnd deßhalb von Christi vnd deß Euangelij wegen nichts leiden moͤgind / das wort Gottes nimmer mit rechter frucht hoͤren / ob sie gleich dergleichen thuͦnd als ob sie es mit froͤuden hoͤrind vnd auffnemmind. Jtem die sorg diser welt / vnd betrugliche der reichthumben / sind gantz verderbliche praͤsten an den zuͦhoͤrern deß worts Gottes. Dann sie hinderend nitt nur den saamen deß worts in den hertzen das er nicht frucht bringt / sonder sie machend auch / dz einer anfacht dem wort Gottes widerspraͤchen / vnd leyds zuͦfuͤgen denen die sich deß worts Gottes fleissend vnnd annemmend. Darumb wir hie fleißig wachen vnnd auffsehen muͤssend / das wir nicht durch semliche stuck verboͤseret / vergebne vnd vndanckbare zuͦhoͤrer deß worts Gottes werdind. Wir muͤssend auch den guͤtigen vnd gnaͤdigen Gott allweg empsigklich bitten / das er vnns sein heiligen geist verleihe / durch welchen der saamen deß worts Gottes in vnsern hertzen lebendig gemachet werde / auff das wir als rechte vnnd heilige zuͦhoͤrer deß worts Gottes vil frucht bringind / vnnd das zum preiß Gottes vnd vnserer seelen ewigem heyl. 84 Dann was nutzte es / das wort Gottes hoͤren / on glauben / vnd so der heilig geist Gottes nit innwendig inn vnseren hertzen wurckte? Der heilig Apostel spricht / weder der da waͤsseret noch der da pflantzet ist ettwas / sonder Gott der das wachsen gibt / darumb so ist das gedyen Gottes von noͤtten / das daß wort Gottes inn vnseren hertzen wachse / zuͦnemme / vnnd zuͦ rechter frucht koͤmme. Es spricht auch gedachter Paulus weyter 86 / Es ist vns auch verkündet dz wort Gottes / gleich wie den vaͤttern. Aber das wort der predig halff jnen nit / do der glaub nit darzuͦ gethon ward by denen die es hortend. Dann sie sind inn der wuͤste gefallen. Vnd bald darauff / so lassend vns nun eylen einzekommen zuͦ diser ruͦw / vff das nit yemants falle mit gleichem exempel deß vnglaubens. Darumb wenn wir das wort ausserlich mit den oren hoͤrend / vnd mit hinzuͦ der heilig geist sein krafft uͤbt in vnsern hertzen / das wirs mit waarem glauben annemmend / so hat das wort Gottes grosse krafft vnd würckung in vns. Dann es vertreibt die finsternuß der jrrthumb / thuͦt vns auff die augen / bekeert vnd erleüchtet vnsere gmuͤt / vnd vnderrichtet die selben volkommenlich in aller warheyt vnd Gottsaͤligkeyt. dauon Dauid der heilig Prophet singt vnd zeüget / spraͤchende 87 / das gsatzt Gottes ist vollkommen / bekeert die seelen. Die zeügknuß deß Herren ist waarhafft / vnd leert die vnberichteten weißheit / das gebott deß Herren ist rein vnd lauter / erleüchtet die augen. Es speißt auch das wort Gottes / sterckt / krefftiget / vnd troͤstet vnsere seelen. Es widergebirt / reinigt / erfroͤwt vns / vereinbart vns mit Gott / erlangets vns alles von Gott vnd macht vns saͤlig. Dz also keine 81 Eccle.3. 82 Roman.12. 83 Hindernussen vnd mangel der zuͦhoͤrern deß worts Gottes. 84 Von der krafft vnnd würckung deß worts Gottes. 86 Heb.4. 87 Psal.19.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/110>, abgerufen am 25.11.2024.