Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.4. Buch. Von Hülfsgeschäft. der Handl. von dem Bau dieses Schiffes haben. Sie haben dieKräfte, das ihnen für ihre Lieferung oder Arbeit zu- kommende Capital als den Kaufpreis ihres Schiffs- parts stehen zu lassen, und sehen es als Gewinn an, wenn sie aus dem Verdienst von dessen Frachtfahrt mehr als gewöhnliche Zinsen ziehen. Das ist ganz eine andere Sache, als wenn in Hamburg und an- dern Seepläzen die ganze Auslage für Materialien und Arbeit von den Rhedern eines Schiffes baar her- geschossen werden muß. Insonderheit aber entsteht eine grosse Ersparung 4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤft. der Handl. von dem Bau dieſes Schiffes haben. Sie haben dieKraͤfte, das ihnen fuͤr ihre Lieferung oder Arbeit zu- kommende Capital als den Kaufpreis ihres Schiffs- parts ſtehen zu laſſen, und ſehen es als Gewinn an, wenn ſie aus dem Verdienſt von deſſen Frachtfahrt mehr als gewoͤhnliche Zinſen ziehen. Das iſt ganz eine andere Sache, als wenn in Hamburg und an- dern Seeplaͤzen die ganze Auslage fuͤr Materialien und Arbeit von den Rhedern eines Schiffes baar her- geſchoſſen werden muß. Inſonderheit aber entſteht eine groſſe Erſparung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0024" n="16"/><fw place="top" type="header">4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤft. der Handl.</fw><lb/> von dem Bau dieſes Schiffes haben. Sie haben die<lb/> Kraͤfte, das ihnen fuͤr ihre Lieferung oder Arbeit zu-<lb/> kommende Capital als den Kaufpreis ihres Schiffs-<lb/> parts ſtehen zu laſſen, und ſehen es als Gewinn an,<lb/> wenn ſie aus dem Verdienſt von deſſen Frachtfahrt<lb/> mehr als gewoͤhnliche Zinſen ziehen. Das iſt ganz<lb/> eine andere Sache, als wenn in Hamburg und an-<lb/> dern Seeplaͤzen die ganze Auslage fuͤr Materialien<lb/> und Arbeit von den Rhedern eines Schiffes baar her-<lb/> geſchoſſen werden muß.</p><lb/> <p>Inſonderheit aber entſteht eine groſſe Erſparung<lb/> aus der Bauart und der Beſegelung der Schiffe.<lb/> Dies wird uͤberhaupt mehr und mehr ausſtudirt.<lb/> In meiner Jugend ſah ich kein Schiff die Elbe beſe-<lb/> geln, das nicht drei Maſten gehabt haͤtte, wenn es etwa<lb/> 100 Laſten groß war. Jezt giebt man ſelten einem<lb/> Schiffe von 150 Laſt mehr als zwei Maſten, wo-<lb/> durch wenigſtens zwei Mann an der Equipage er-<lb/> ſpart werden. Aber vollends groß iſt der Vorteil,<lb/> welcher aus der Hollaͤndiſchen Art der Bemaſtung<lb/> und Beſegelung von kleinen und Mittelſchiffen ent-<lb/> ſteht, welcher jedoch die auf der Oſtſee gewoͤhnliche<lb/> ſich ſehr naͤhert. Die Stellung der ſogenannten<lb/> Spreet- (ausgeſpreiteten) und der kleinern dreiekkig-<lb/> ten Segel geſchieht mit viel groͤſſerer Leichtigkeit,<lb/> und braucht weit weniger Haͤnde, als die der vierek-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0024]
4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤft. der Handl.
von dem Bau dieſes Schiffes haben. Sie haben die
Kraͤfte, das ihnen fuͤr ihre Lieferung oder Arbeit zu-
kommende Capital als den Kaufpreis ihres Schiffs-
parts ſtehen zu laſſen, und ſehen es als Gewinn an,
wenn ſie aus dem Verdienſt von deſſen Frachtfahrt
mehr als gewoͤhnliche Zinſen ziehen. Das iſt ganz
eine andere Sache, als wenn in Hamburg und an-
dern Seeplaͤzen die ganze Auslage fuͤr Materialien
und Arbeit von den Rhedern eines Schiffes baar her-
geſchoſſen werden muß.
Inſonderheit aber entſteht eine groſſe Erſparung
aus der Bauart und der Beſegelung der Schiffe.
Dies wird uͤberhaupt mehr und mehr ausſtudirt.
In meiner Jugend ſah ich kein Schiff die Elbe beſe-
geln, das nicht drei Maſten gehabt haͤtte, wenn es etwa
100 Laſten groß war. Jezt giebt man ſelten einem
Schiffe von 150 Laſt mehr als zwei Maſten, wo-
durch wenigſtens zwei Mann an der Equipage er-
ſpart werden. Aber vollends groß iſt der Vorteil,
welcher aus der Hollaͤndiſchen Art der Bemaſtung
und Beſegelung von kleinen und Mittelſchiffen ent-
ſteht, welcher jedoch die auf der Oſtſee gewoͤhnliche
ſich ſehr naͤhert. Die Stellung der ſogenannten
Spreet- (ausgeſpreiteten) und der kleinern dreiekkig-
ten Segel geſchieht mit viel groͤſſerer Leichtigkeit,
und braucht weit weniger Haͤnde, als die der vierek-
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