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[Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786.

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meinen letzten Schuß schon in der Flinte.
Gleichwohl hätte ich sie gern alle ge-
habt, weil ich nächstens eine ganze
Menge guter Freunde und Bekannten
bey mir zu bewirthen Willens war. Da
besann ich mich auf ein Stückchen
Schinkenspeck, welches von meinem mit-
genommenen Mundvorrath in meiner
Jagdtasche noch übrig geblieben war.
Dieses befestigte ich an eine ziemlich
lange Hundelinie, die ich aufdrehete
und so wenigstens noch um viermal ver-
längerte. Nun verbarg ich mich im
Schilfgesträuch am Ufer, warf meinen
Speckbrocken aus und hatte das Ver-
gnügen zu sehen, wie die nächste Ente hur-
tig herbeyschwamm und ihn verschlang.
Der ersten folgten bald alle übrigen nach,
und da der glatte Brocken am Faden gar
bald unverdauet hinten wieder heraus-
kam, so verschlang ihn die nächste, und so
immer weiter. Kurz der Brocken machte
die Reise durch alle Enten samt und
sonders hindurch, ohne von seinem Fa-

den

meinen letzten Schuß ſchon in der Flinte.
Gleichwohl haͤtte ich ſie gern alle ge-
habt, weil ich naͤchſtens eine ganze
Menge guter Freunde und Bekannten
bey mir zu bewirthen Willens war. Da
beſann ich mich auf ein Stuͤckchen
Schinkenſpeck, welches von meinem mit-
genommenen Mundvorrath in meiner
Jagdtaſche noch uͤbrig geblieben war.
Dieſes befeſtigte ich an eine ziemlich
lange Hundelinie, die ich aufdrehete
und ſo wenigſtens noch um viermal ver-
laͤngerte. Nun verbarg ich mich im
Schilfgeſtraͤuch am Ufer, warf meinen
Speckbrocken aus und hatte das Ver-
gnuͤgen zu ſehen, wie die naͤchſte Ente hur-
tig herbeyſchwamm und ihn verſchlang.
Der erſten folgten bald alle uͤbrigen nach,
und da der glatte Brocken am Faden gar
bald unverdauet hinten wieder heraus-
kam, ſo verſchlang ihn die naͤchſte, und ſo
immer weiter. Kurz der Brocken machte
die Reiſe durch alle Enten ſamt und
ſonders hindurch, ohne von ſeinem Fa-

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[27/0034] meinen letzten Schuß ſchon in der Flinte. Gleichwohl haͤtte ich ſie gern alle ge- habt, weil ich naͤchſtens eine ganze Menge guter Freunde und Bekannten bey mir zu bewirthen Willens war. Da beſann ich mich auf ein Stuͤckchen Schinkenſpeck, welches von meinem mit- genommenen Mundvorrath in meiner Jagdtaſche noch uͤbrig geblieben war. Dieſes befeſtigte ich an eine ziemlich lange Hundelinie, die ich aufdrehete und ſo wenigſtens noch um viermal ver- laͤngerte. Nun verbarg ich mich im Schilfgeſtraͤuch am Ufer, warf meinen Speckbrocken aus und hatte das Ver- gnuͤgen zu ſehen, wie die naͤchſte Ente hur- tig herbeyſchwamm und ihn verſchlang. Der erſten folgten bald alle uͤbrigen nach, und da der glatte Brocken am Faden gar bald unverdauet hinten wieder heraus- kam, ſo verſchlang ihn die naͤchſte, und ſo immer weiter. Kurz der Brocken machte die Reiſe durch alle Enten ſamt und ſonders hindurch, ohne von ſeinem Fa- den

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Zitationshilfe: [Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_muenchhausen_1786/34>, abgerufen am 23.11.2024.