[Raspe, Rudolf Erich]: Wunderbare Reisen [...] des Freyherrn von Münchhausen [...]. London [i. e. Göttingen], 1786.agiren. Was ich zwar vermuthete, aber Statt
agiren. Was ich zwar vermuthete, aber Statt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="22"/> agiren. Was ich zwar vermuthete, aber<lb/> kaum zu hoffen und zu erwarten wagte,<lb/> das geſchah unmittelbar. Der Wolf<lb/> bekuͤmmerte ſich nicht im mindeſten um<lb/> meine Wenigkeit, ſondern ſprang uͤber<lb/> mich hinweg, fiel wuͤthend auf das<lb/> Pferd, riß ab und verſchlang auf ein-<lb/> mal den ganzen Hintertheil des armen<lb/> Thieres, welches vor Schrecken und<lb/> Schmerz nur deſto ſchneller lief. Wie<lb/> ich nun auf die Art ſelbſt ſo unbemerkt<lb/> und gut davon gekommen war, ſo erhob<lb/> ich ganz verſtohlen mein Geſicht und<lb/> nahm mit Entſetzen wahr, daß der Wolf<lb/> ſich beynahe uͤber und uͤber in das Pferd<lb/> hineingefreſſen hatte. Kaum aber hatte<lb/> er ſich ſo huͤbſch hineingezwaͤnget, ſo nahm<lb/> ich mein Tempo wahr, und fiel ihm tuͤchtig<lb/> mit meiner Peitſchenſchnur auf das Fell.<lb/> Solch ein unerwarteter Ueberfall in dieſem<lb/> Futteral verurſachte ihm keinen geringen<lb/> Schreck; er ſtrebte mit aller Macht<lb/> vorwaͤrts; der Leichnam des Pferdes<lb/> fiel zu Boden, und ſiehe! an ſeiner<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Statt</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [22/0029]
agiren. Was ich zwar vermuthete, aber
kaum zu hoffen und zu erwarten wagte,
das geſchah unmittelbar. Der Wolf
bekuͤmmerte ſich nicht im mindeſten um
meine Wenigkeit, ſondern ſprang uͤber
mich hinweg, fiel wuͤthend auf das
Pferd, riß ab und verſchlang auf ein-
mal den ganzen Hintertheil des armen
Thieres, welches vor Schrecken und
Schmerz nur deſto ſchneller lief. Wie
ich nun auf die Art ſelbſt ſo unbemerkt
und gut davon gekommen war, ſo erhob
ich ganz verſtohlen mein Geſicht und
nahm mit Entſetzen wahr, daß der Wolf
ſich beynahe uͤber und uͤber in das Pferd
hineingefreſſen hatte. Kaum aber hatte
er ſich ſo huͤbſch hineingezwaͤnget, ſo nahm
ich mein Tempo wahr, und fiel ihm tuͤchtig
mit meiner Peitſchenſchnur auf das Fell.
Solch ein unerwarteter Ueberfall in dieſem
Futteral verurſachte ihm keinen geringen
Schreck; er ſtrebte mit aller Macht
vorwaͤrts; der Leichnam des Pferdes
fiel zu Boden, und ſiehe! an ſeiner
Statt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |