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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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Aemsig warten jeder Rebe,
Pflegen wolt' ich jeden Baum,
Daß er süsse Früchte gäbe,
Nur für deinen zarten Gaum.
Schattengänge, Sommerlauben
Wölbt' ich dir, zu kühler Ruh,
Trüge Beeren, Nüss' und Trauben
Dir in Binsenkörbchen zu.
Neben deinem Lager stehen,
Wann du lauschtest, wolt' ich hier.
Angenehme Kühlung wehen
Solt' ein Myrtenfächer dir. --
Alles Leid und Misbehagen,
Jede Sorge, jede Last
Wär' ich ganz allein zu tragen
Nun und immerdar gefast.

Nim-
Aemſig warten jeder Rebe,
Pflegen wolt’ ich jeden Baum,
Daß er ſuͤſſe Fruͤchte gaͤbe,
Nur fuͤr deinen zarten Gaum.
Schattengaͤnge, Sommerlauben
Woͤlbt’ ich dir, zu kuͤhler Ruh,
Truͤge Beeren, Nuͤſſ’ und Trauben
Dir in Binſenkoͤrbchen zu.
Neben deinem Lager ſtehen,
Wann du lauſchteſt, wolt’ ich hier.
Angenehme Kuͤhlung wehen
Solt’ ein Myrtenfaͤcher dir. —
Alles Leid und Misbehagen,
Jede Sorge, jede Laſt
Waͤr’ ich ganz allein zu tragen
Nun und immerdar gefaſt.

Nim-
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[31/0098] Aemſig warten jeder Rebe, Pflegen wolt’ ich jeden Baum, Daß er ſuͤſſe Fruͤchte gaͤbe, Nur fuͤr deinen zarten Gaum. Schattengaͤnge, Sommerlauben Woͤlbt’ ich dir, zu kuͤhler Ruh, Truͤge Beeren, Nuͤſſ’ und Trauben Dir in Binſenkoͤrbchen zu. Neben deinem Lager ſtehen, Wann du lauſchteſt, wolt’ ich hier. Angenehme Kuͤhlung wehen Solt’ ein Myrtenfaͤcher dir. — Alles Leid und Misbehagen, Jede Sorge, jede Laſt Waͤr’ ich ganz allein zu tragen Nun und immerdar gefaſt. Nim-

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/98>, abgerufen am 19.05.2024.