Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Wie mit blinkendem Gesteine, Schmükt sie bräutlich unsre Welt; Streuet Blüthen auf die Haine, Blumen über Wies' und Feld. Sie enthült die Anemonen, Schliest den goldnen Krokus auf; Sezet die azurnen Kronen Prangenden Cyanen auf. Den Päonien entfaltet Sie das purpurne Gewand. Wie der Mädchen Busen, spaltet Junge Rosen ihre Hand. In den Ichor ihrer Wunde Ward ihr Silberblat getaucht, Und aus ihrem füssen Munde Wolgeruch hinein gehaucht. Mor-
Wie mit blinkendem Geſteine, Schmuͤkt ſie braͤutlich unſre Welt; Streuet Bluͤthen auf die Haine, Blumen uͤber Wieſ’ und Feld. Sie enthuͤlt die Anemonen, Schlieſt den goldnen Krokus auf; Sezet die azurnen Kronen Prangenden Cyanen auf. Den Paͤonien entfaltet Sie das purpurne Gewand. Wie der Maͤdchen Buſen, ſpaltet Junge Roſen ihre Hand. In den Ichor ihrer Wunde Ward ihr Silberblat getaucht, Und aus ihrem fuͤſſen Munde Wolgeruch hinein gehaucht. Mor-
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Wie mit blinkendem Geſteine,
Schmuͤkt ſie braͤutlich unſre Welt;
Streuet Bluͤthen auf die Haine,
Blumen uͤber Wieſ’ und Feld.
Sie enthuͤlt die Anemonen,
Schlieſt den goldnen Krokus auf;
Sezet die azurnen Kronen
Prangenden Cyanen auf.
Den Paͤonien entfaltet
Sie das purpurne Gewand.
Wie der Maͤdchen Buſen, ſpaltet
Junge Roſen ihre Hand.
In den Ichor ihrer Wunde
Ward ihr Silberblat getaucht,
Und aus ihrem fuͤſſen Munde
Wolgeruch hinein gehaucht.
Mor-
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Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/77>, abgerufen am 31.07.2024. |