Odem in die Nase geblasen hat, tausend und abermal tausend Schemelrichter -- was Schemelrichter? -- selbst Thronrichter nicht! nur ein Härchen krümmen können. Ich lebe und sterbe des Glaubens, daß tau- send und abermal tausend Schemel- und Thronrichter zu ohnmächtig sind, ein an sich sieches Werk zu Gesundheit und Leben zu befördern. Mithin habe ich an diese Herren schlechterdings nichts zu bestellen.
Wandelt demnach hin, ihr Kinder mei- nes Geistes und Herzens, schon von Haus aus mit eurem unvermeidlichen künftigen Schiksal geschwängert! Wandelt hin, ent- weder selbstständig in angebornem Vermögen, oder hinfällig durch eigne innere Schwach- heit! Niemand kan euch nemen, was ich euch gab; Niemand geben, was ihr von mir nicht empfinget. Nicht alle werdet ihr sterben: das weis ich, das darf ich sagen, dessen darf ich mich freuen. Nicht alle wer-
det
Odem in die Naſe geblaſen hat, tauſend und abermal tauſend Schemelrichter — was Schemelrichter? — ſelbſt Thronrichter nicht! nur ein Haͤrchen kruͤmmen koͤnnen. Ich lebe und ſterbe des Glaubens, daß tau- ſend und abermal tauſend Schemel- und Thronrichter zu ohnmaͤchtig ſind, ein an ſich ſieches Werk zu Geſundheit und Leben zu befoͤrdern. Mithin habe ich an dieſe Herren ſchlechterdings nichts zu beſtellen.
Wandelt demnach hin, ihr Kinder mei- nes Geiſtes und Herzens, ſchon von Haus aus mit eurem unvermeidlichen kuͤnftigen Schikſal geſchwaͤngert! Wandelt hin, ent- weder ſelbſtſtaͤndig in angebornem Vermoͤgen, oder hinfaͤllig durch eigne innere Schwach- heit! Niemand kan euch nemen, was ich euch gab; Niemand geben, was ihr von mir nicht empfinget. Nicht alle werdet ihr ſterben: das weis ich, das darf ich ſagen, deſſen darf ich mich freuen. Nicht alle wer-
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[IV/0043]
Odem in die Naſe geblaſen hat, tauſend
und abermal tauſend Schemelrichter — was
Schemelrichter? — ſelbſt Thronrichter
nicht! nur ein Haͤrchen kruͤmmen koͤnnen.
Ich lebe und ſterbe des Glaubens, daß tau-
ſend und abermal tauſend Schemel- und
Thronrichter zu ohnmaͤchtig ſind, ein an
ſich ſieches Werk zu Geſundheit und Leben
zu befoͤrdern. Mithin habe ich an dieſe
Herren ſchlechterdings nichts zu beſtellen.
Wandelt demnach hin, ihr Kinder mei-
nes Geiſtes und Herzens, ſchon von Haus
aus mit eurem unvermeidlichen kuͤnftigen
Schikſal geſchwaͤngert! Wandelt hin, ent-
weder ſelbſtſtaͤndig in angebornem Vermoͤgen,
oder hinfaͤllig durch eigne innere Schwach-
heit! Niemand kan euch nemen, was ich
euch gab; Niemand geben, was ihr von
mir nicht empfinget. Nicht alle werdet ihr
ſterben: das weis ich, das darf ich ſagen,
deſſen darf ich mich freuen. Nicht alle wer-
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/43>, abgerufen am 25.11.2024.
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