Er sprengte, daß es Funken stob, Hinunter von dem Hofe; Und als er kaum den Blik erhob, Sieh da! Gertrudens Zofe! Zusammenschrak der Rittersman; Es pakt' ihn, wie mit Krallen, an, Und schüttelt' ihn, wie Fieber, Hinüber und herüber. --
"Gott grüss' Euch, edler junger Herr! Gott geb' Euch Heil und Frieden! Mein armes Fräulein hat mich her Zum leztenmal beschieden. Verloren ist Euch Trudchens Hand! Dem Junker Plump von Pommerland Hat sie, vor aller Ohren, Ihr Vater zugeschworen.
""Mord!
U
Er ſprengte, daß es Funken ſtob, Hinunter von dem Hofe; Und als er kaum den Blik erhob, Sieh da! Gertrudens Zofe! Zuſammenſchrak der Rittersman; Es pakt’ ihn, wie mit Krallen, an, Und ſchuͤttelt’ ihn, wie Fieber, Hinuͤber und heruͤber. —
„Gott gruͤſſ’ Euch, edler junger Herr! Gott geb’ Euch Heil und Frieden! Mein armes Fraͤulein hat mich her Zum leztenmal beſchieden. Verloren iſt Euch Trudchens Hand! Dem Junker Plump von Pommerland Hat ſie, vor aller Ohren, Ihr Vater zugeſchworen.
„„Mord!
U
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0384"n="305"/><lgn="2"><l>Er ſprengte, daß es Funken ſtob,</l><lb/><l>Hinunter von dem Hofe;</l><lb/><l>Und als er kaum den Blik erhob,</l><lb/><l>Sieh da! Gertrudens Zofe!</l><lb/><l>Zuſammenſchrak der Rittersman;</l><lb/><l>Es pakt’ ihn, wie mit Krallen, an,</l><lb/><l>Und ſchuͤttelt’ ihn, wie Fieber,</l><lb/><l>Hinuͤber und heruͤber. —</l></lg><lb/><lgn="3"><l>„Gott gruͤſſ’ Euch, edler junger Herr!</l><lb/><l>Gott geb’ Euch Heil und Frieden!</l><lb/><l>Mein armes Fraͤulein hat mich her</l><lb/><l>Zum leztenmal beſchieden.</l><lb/><l>Verloren iſt Euch Trudchens Hand!</l><lb/><l>Dem Junker Plump von Pommerland</l><lb/><l>Hat ſie, vor aller Ohren,</l><lb/><l>Ihr Vater zugeſchworen.</l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="sig">U</fw><fwplace="bottom"type="catch">„„Mord!</fw><lb/><l></l></lg></div></div></body></text></TEI>
[305/0384]
Er ſprengte, daß es Funken ſtob,
Hinunter von dem Hofe;
Und als er kaum den Blik erhob,
Sieh da! Gertrudens Zofe!
Zuſammenſchrak der Rittersman;
Es pakt’ ihn, wie mit Krallen, an,
Und ſchuͤttelt’ ihn, wie Fieber,
Hinuͤber und heruͤber. —
„Gott gruͤſſ’ Euch, edler junger Herr!
Gott geb’ Euch Heil und Frieden!
Mein armes Fraͤulein hat mich her
Zum leztenmal beſchieden.
Verloren iſt Euch Trudchens Hand!
Dem Junker Plump von Pommerland
Hat ſie, vor aller Ohren,
Ihr Vater zugeſchworen.
„„Mord!
U
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/384>, abgerufen am 20.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.