Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Er sprengte, daß es Funken stob,
Hinunter von dem Hofe;
Und als er kaum den Blik erhob,
Sieh da! Gertrudens Zofe!
Zusammenschrak der Rittersman;
Es pakt' ihn, wie mit Krallen, an,
Und schüttelt' ihn, wie Fieber,
Hinüber und herüber. --
"Gott grüss' Euch, edler junger Herr!
Gott geb' Euch Heil und Frieden!
Mein armes Fräulein hat mich her
Zum leztenmal beschieden.
Verloren ist Euch Trudchens Hand!
Dem Junker Plump von Pommerland
Hat sie, vor aller Ohren,
Ihr Vater zugeschworen.

""Mord!
U
Er ſprengte, daß es Funken ſtob,
Hinunter von dem Hofe;
Und als er kaum den Blik erhob,
Sieh da! Gertrudens Zofe!
Zuſammenſchrak der Rittersman;
Es pakt’ ihn, wie mit Krallen, an,
Und ſchuͤttelt’ ihn, wie Fieber,
Hinuͤber und heruͤber. —
„Gott gruͤſſ’ Euch, edler junger Herr!
Gott geb’ Euch Heil und Frieden!
Mein armes Fraͤulein hat mich her
Zum leztenmal beſchieden.
Verloren iſt Euch Trudchens Hand!
Dem Junker Plump von Pommerland
Hat ſie, vor aller Ohren,
Ihr Vater zugeſchworen.

„„Mord!
U
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0384" n="305"/>
            <lg n="2">
              <l>Er &#x017F;prengte, daß es Funken &#x017F;tob,</l><lb/>
              <l>Hinunter von dem Hofe;</l><lb/>
              <l>Und als er kaum den Blik erhob,</l><lb/>
              <l>Sieh da! Gertrudens Zofe!</l><lb/>
              <l>Zu&#x017F;ammen&#x017F;chrak der Rittersman;</l><lb/>
              <l>Es pakt&#x2019; ihn, wie mit Krallen, an,</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;chu&#x0364;ttelt&#x2019; ihn, wie Fieber,</l><lb/>
              <l>Hinu&#x0364;ber und heru&#x0364;ber. &#x2014;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>&#x201E;Gott gru&#x0364;&#x017F;&#x017F;&#x2019; Euch, edler junger Herr!</l><lb/>
              <l>Gott geb&#x2019; Euch Heil und Frieden!</l><lb/>
              <l>Mein armes Fra&#x0364;ulein hat mich her</l><lb/>
              <l>Zum leztenmal be&#x017F;chieden.</l><lb/>
              <l>Verloren i&#x017F;t Euch Trudchens Hand!</l><lb/>
              <l>Dem Junker Plump von Pommerland</l><lb/>
              <l>Hat &#x017F;ie, vor aller Ohren,</l><lb/>
              <l>Ihr Vater zuge&#x017F;chworen.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">U</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">&#x201E;&#x201E;Mord!</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[305/0384] Er ſprengte, daß es Funken ſtob, Hinunter von dem Hofe; Und als er kaum den Blik erhob, Sieh da! Gertrudens Zofe! Zuſammenſchrak der Rittersman; Es pakt’ ihn, wie mit Krallen, an, Und ſchuͤttelt’ ihn, wie Fieber, Hinuͤber und heruͤber. — „Gott gruͤſſ’ Euch, edler junger Herr! Gott geb’ Euch Heil und Frieden! Mein armes Fraͤulein hat mich her Zum leztenmal beſchieden. Verloren iſt Euch Trudchens Hand! Dem Junker Plump von Pommerland Hat ſie, vor aller Ohren, Ihr Vater zugeſchworen. „„Mord! U

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/384
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/384>, abgerufen am 17.06.2024.