Die Pilgerin mit leisem Ton, Vol holder Schüchternheit: "Ehrwürdiger, o meldet mir, Weilt nicht mein Herzgeliebter hier In Klostereinsamkeit?" --
"Kind Gottes, wie sol kentlich mir Dein Herzgeliebter seyn?" -- "Ach! An dem gröbsten härnen Rok, An Geissel, Gurt, und Weidenstok, Die seinen Leib kastei'n.
"Noch mehr an Wuchs und Angesicht, Wie Morgenrot im Mai, Am goldnen Ringellockenhaar, Am himmelblauen Augenpaar, So freundlich, lieb und treu!" --
"Kind
Die Pilgerin mit leiſem Ton, Vol holder Schuͤchternheit: „Ehrwuͤrdiger, o meldet mir, Weilt nicht mein Herzgeliebter hier In Kloſtereinſamkeit?„ —
„Kind Gottes, wie ſol kentlich mir Dein Herzgeliebter ſeyn?„ — „Ach! An dem groͤbſten haͤrnen Rok, An Geiſſel, Gurt, und Weidenſtok, Die ſeinen Leib kaſtei’n.
„Noch mehr an Wuchs und Angeſicht, Wie Morgenrot im Mai, Am goldnen Ringellockenhaar, Am himmelblauen Augenpaar, So freundlich, lieb und treu!„ —
„Kind
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Die Pilgerin mit leiſem Ton,
Vol holder Schuͤchternheit:
„Ehrwuͤrdiger, o meldet mir,
Weilt nicht mein Herzgeliebter hier
In Kloſtereinſamkeit?„ —
„Kind Gottes, wie ſol kentlich mir
Dein Herzgeliebter ſeyn?„ —
„Ach! An dem groͤbſten haͤrnen Rok,
An Geiſſel, Gurt, und Weidenſtok,
Die ſeinen Leib kaſtei’n.
„Noch mehr an Wuchs und Angeſicht,
Wie Morgenrot im Mai,
Am goldnen Ringellockenhaar,
Am himmelblauen Augenpaar,
So freundlich, lieb und treu!„ —
„Kind
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/355>, abgerufen am 31.07.2024.
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