Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Aus mir Vokabeln wolgemut
Und Phrases memoriren,
Um mich so recht in Saft und Blut,
Vt ajunt, zu vertiren.
Und geht's nicht mit der Lection,
Und mit dem Exponiren,
Dann wird's gar schlecht im Hause stohn. --
Der Junker mus kariren. --
Sieh! was die Reimerei bescheert,
Die du vermaledeiet!
Das ist doch wol der Federn wehrt,
Die man darum zerkäuet? --
Eins nur vergält mir noch den Ruhm,
Den ich mir fantasiret:
Wenn man nur, wie Horatium,
Mich nicht kombabisiret. --



An
Aus mir Vokabeln wolgemut
Und Phraſes memoriren,
Um mich ſo recht in Saft und Blut,
Vt ajunt, zu vertiren.
Und geht’s nicht mit der Lection,
Und mit dem Exponiren,
Dann wird’s gar ſchlecht im Hauſe ſtohn. —
Der Junker mus kariren. —
Sieh! was die Reimerei beſcheert,
Die du vermaledeiet!
Das iſt doch wol der Federn wehrt,
Die man darum zerkaͤuet? —
Eins nur vergaͤlt mir noch den Ruhm,
Den ich mir fantaſiret:
Wenn man nur, wie Horatium,
Mich nicht kombabiſiret. —



An
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0333" n="258"/>
            </l>
            <lg n="24">
              <l>Aus mir Vokabeln wolgemut</l><lb/>
              <l>Und Phra&#x017F;es memoriren,</l><lb/>
              <l>Um mich &#x017F;o recht in Saft und Blut,</l><lb/>
              <l><hi rendition="#aq">Vt ajunt,</hi> zu vertiren.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="25">
              <l>Und geht&#x2019;s nicht mit der Lection,</l><lb/>
              <l>Und mit dem Exponiren,</l><lb/>
              <l>Dann wird&#x2019;s gar &#x017F;chlecht im Hau&#x017F;e &#x017F;tohn. &#x2014;</l><lb/>
              <l>Der Junker mus kariren. &#x2014;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="26">
              <l>Sieh! was die Reimerei be&#x017F;cheert,</l><lb/>
              <l>Die du vermaledeiet!</l><lb/>
              <l>Das i&#x017F;t doch wol der Federn wehrt,</l><lb/>
              <l>Die man darum zerka&#x0364;uet? &#x2014;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="27">
              <l>Eins nur verga&#x0364;lt mir noch den Ruhm,</l><lb/>
              <l>Den ich mir fanta&#x017F;iret:</l><lb/>
              <l>Wenn man nur, wie Horatium,</l><lb/>
              <l>Mich nicht kombabi&#x017F;iret. &#x2014;</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="catch">An</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[258/0333] Aus mir Vokabeln wolgemut Und Phraſes memoriren, Um mich ſo recht in Saft und Blut, Vt ajunt, zu vertiren. Und geht’s nicht mit der Lection, Und mit dem Exponiren, Dann wird’s gar ſchlecht im Hauſe ſtohn. — Der Junker mus kariren. — Sieh! was die Reimerei beſcheert, Die du vermaledeiet! Das iſt doch wol der Federn wehrt, Die man darum zerkaͤuet? — Eins nur vergaͤlt mir noch den Ruhm, Den ich mir fantaſiret: Wenn man nur, wie Horatium, Mich nicht kombabiſiret. — An

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/333
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/333>, abgerufen am 24.11.2024.