Und eh' Herr Bürger sich's versehn, Kömt mein Signor geritten, Begaft ihn, freuet sich gar schön, Läst sich zum Essen bitten,
Kritiket Männer, gros und klein, Thut greulich hochgelahret, Und trinkt -- hol' ihn der Fuchs! -- den Wein, Den du für mich gesparet;
Lobt mächtig dir sein gutes Herz, Wil Freundschaft mit dir treiben, Und droht sogar -- o Höllenschmerz! -- Recht oft an dich zu schreiben.
Das macht, manch ehrliches Journal Lies bas dein Lob erschallen; Allein, wann las denn wol einmal Herr Bürger Eins von allen?
Wenn,
Q 5
Und eh’ Herr Buͤrger ſich’s verſehn, Koͤmt mein Signor geritten, Begaft ihn, freuet ſich gar ſchoͤn, Laͤſt ſich zum Eſſen bitten,
Kritiket Maͤnner, gros und klein, Thut greulich hochgelahret, Und trinkt — hol’ ihn der Fuchs! — den Wein, Den du fuͤr mich geſparet;
Lobt maͤchtig dir ſein gutes Herz, Wil Freundſchaft mit dir treiben, Und droht ſogar — o Hoͤllenſchmerz! — Recht oft an dich zu ſchreiben.
Das macht, manch ehrliches Journal Lies bas dein Lob erſchallen; Allein, wann las denn wol einmal Herr Buͤrger Eins von allen?
Wenn,
Q 5
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Und eh’ Herr Buͤrger ſich’s verſehn,
Koͤmt mein Signor geritten,
Begaft ihn, freuet ſich gar ſchoͤn,
Laͤſt ſich zum Eſſen bitten,
Kritiket Maͤnner, gros und klein,
Thut greulich hochgelahret,
Und trinkt — hol’ ihn der Fuchs! — den Wein,
Den du fuͤr mich geſparet;
Lobt maͤchtig dir ſein gutes Herz,
Wil Freundſchaft mit dir treiben,
Und droht ſogar — o Hoͤllenſchmerz! —
Recht oft an dich zu ſchreiben.
Das macht, manch ehrliches Journal
Lies bas dein Lob erſchallen;
Allein, wann las denn wol einmal
Herr Buͤrger Eins von allen?
Wenn,
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/324>, abgerufen am 16.02.2025.
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