Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Zu Tanze! zu Tanze! Was grinzet ihr fern? Was rümpft ihr die Nasen, ihr Damen und Herrn? -- Weg, Edelgesindel! Pfui! stinkest mir an! Du stinkest nach stinkender Hofart mir an. Wer schuf wol aus Erden den Ritter und Knecht? Ein hoher Sin adelt auch niedres Geschlecht. Mein Schönster trägt hohen und züchtigen Mut, Und speiet in euer hochadelich Blut. Juchheisa! Ihr Fiedler, zum lustigen Tanz! Mir schweben die Füsse, mir flattert der Kranz! Juchheisa! Trallala! Juchheisa! Trallah! Auf lustig, ihr Fiedler! mein Brauttag ist da!" So sang sie zum Sprunge, so sprung sie zum Sang', Bis aus der Stirn ihr der Todesthau drang. Der Todesthau trof ihr die Wangen herab; Sie taumelt' und keuchte zu Boden hinab. Und
Zu Tanze! zu Tanze! Was grinzet ihr fern? Was ruͤmpft ihr die Naſen, ihr Damen und Herrn? — Weg, Edelgeſindel! Pfui! ſtinkeſt mir an! Du ſtinkeſt nach ſtinkender Hofart mir an. Wer ſchuf wol aus Erden den Ritter und Knecht? Ein hoher Sin adelt auch niedres Geſchlecht. Mein Schoͤnſter traͤgt hohen und zuͤchtigen Mut, Und ſpeiet in euer hochadelich Blut. Juchheiſa! Ihr Fiedler, zum luſtigen Tanz! Mir ſchweben die Fuͤſſe, mir flattert der Kranz! Juchheiſa! Trallala! Juchheiſa! Trallah! Auf luſtig, ihr Fiedler! mein Brauttag iſt da!„ So ſang ſie zum Sprunge, ſo ſprung ſie zum Sang’, Bis aus der Stirn ihr der Todesthau drang. Der Todesthau trof ihr die Wangen herab; Sie taumelt’ und keuchte zu Boden hinab. Und
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Zu Tanze! zu Tanze! Was grinzet ihr fern?
Was ruͤmpft ihr die Naſen, ihr Damen und Herrn? —
Weg, Edelgeſindel! Pfui! ſtinkeſt mir an!
Du ſtinkeſt nach ſtinkender Hofart mir an.
Wer ſchuf wol aus Erden den Ritter und Knecht?
Ein hoher Sin adelt auch niedres Geſchlecht.
Mein Schoͤnſter traͤgt hohen und zuͤchtigen Mut,
Und ſpeiet in euer hochadelich Blut.
Juchheiſa! Ihr Fiedler, zum luſtigen Tanz!
Mir ſchweben die Fuͤſſe, mir flattert der Kranz!
Juchheiſa! Trallala! Juchheiſa! Trallah!
Auf luſtig, ihr Fiedler! mein Brauttag iſt da!„
So ſang ſie zum Sprunge, ſo ſprung ſie zum Sang’,
Bis aus der Stirn ihr der Todesthau drang.
Der Todesthau trof ihr die Wangen herab;
Sie taumelt’ und keuchte zu Boden hinab.
Und
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