Der Prunk der hochstaffirten Kunst, Selbst die Natur im Feierkleide, Erbulen selten meine Gunst; Denn sie beschämt an Reizen beide. Das tausendstimmige Konzert Der Lerchen und der Nachtigallen Ist mir kaum halb so lieb und wehrt, Wann ihre Solotriller schallen.
Im Denken ist sie Pallas ganz, Und Juno ganz am edlen Gange, Terpsikore beim Freudentanz', Euterpe neidet sie im Sange; Ihr weicht Aglaja, wann sie lacht, Melpomene bei sanfter Klage, Die Wollust ist sie in der Nacht, Die holde Sitsamkeit bei Tage.
Des
H
Der Prunk der hochſtaffirten Kunſt, Selbſt die Natur im Feierkleide, Erbulen ſelten meine Gunſt; Denn ſie beſchaͤmt an Reizen beide. Das tauſendſtimmige Konzert Der Lerchen und der Nachtigallen Iſt mir kaum halb ſo lieb und wehrt, Wann ihre Solotriller ſchallen.
Im Denken iſt ſie Pallas ganz, Und Juno ganz am edlen Gange, Terpſikore beim Freudentanz’, Euterpe neidet ſie im Sange; Ihr weicht Aglaja, wann ſie lacht, Melpomene bei ſanfter Klage, Die Wolluſt iſt ſie in der Nacht, Die holde Sitſamkeit bei Tage.
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Der Prunk der hochſtaffirten Kunſt,
Selbſt die Natur im Feierkleide,
Erbulen ſelten meine Gunſt;
Denn ſie beſchaͤmt an Reizen beide.
Das tauſendſtimmige Konzert
Der Lerchen und der Nachtigallen
Iſt mir kaum halb ſo lieb und wehrt,
Wann ihre Solotriller ſchallen.
Im Denken iſt ſie Pallas ganz,
Und Juno ganz am edlen Gange,
Terpſikore beim Freudentanz’,
Euterpe neidet ſie im Sange;
Ihr weicht Aglaja, wann ſie lacht,
Melpomene bei ſanfter Klage,
Die Wolluſt iſt ſie in der Nacht,
Die holde Sitſamkeit bei Tage.
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/182>, abgerufen am 08.07.2024.
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