Leicht genügen sich die Sinnen An der Schönheit Tüncherei, Unbekümmert, ob darinnen Warheit oder Lüge sey.
Und wie oft gewan die Lüge Ihr betrügerisches Spiel, Wann den Sinnen nur zur Gnüge Ihre Larve wolgefiel.
Bunt, wie Regenbogendünste, Aber eitel auch, wie die, Hat sie hundert Zauberkünste, Und mit diesen täuschet sie.
Sie hat Seufzer, sie hat Zären, Wörtchen, wie man gern sie hört, Eide selber kan sie schwören, Wie sie Treu und Warheit schwört.
Ach!
Leicht genuͤgen ſich die Sinnen An der Schoͤnheit Tuͤncherei, Unbekuͤmmert, ob darinnen Warheit oder Luͤge ſey.
Und wie oft gewan die Luͤge Ihr betruͤgeriſches Spiel, Wann den Sinnen nur zur Gnuͤge Ihre Larve wolgefiel.
Bunt, wie Regenbogenduͤnſte, Aber eitel auch, wie die, Hat ſie hundert Zauberkuͤnſte, Und mit dieſen taͤuſchet ſie.
Sie hat Seufzer, ſie hat Zaͤren, Woͤrtchen, wie man gern ſie hoͤrt, Eide ſelber kan ſie ſchwoͤren, Wie ſie Treu und Warheit ſchwoͤrt.
Ach!
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[34/0101]
Leicht genuͤgen ſich die Sinnen
An der Schoͤnheit Tuͤncherei,
Unbekuͤmmert, ob darinnen
Warheit oder Luͤge ſey.
Und wie oft gewan die Luͤge
Ihr betruͤgeriſches Spiel,
Wann den Sinnen nur zur Gnuͤge
Ihre Larve wolgefiel.
Bunt, wie Regenbogenduͤnſte,
Aber eitel auch, wie die,
Hat ſie hundert Zauberkuͤnſte,
Und mit dieſen taͤuſchet ſie.
Sie hat Seufzer, ſie hat Zaͤren,
Woͤrtchen, wie man gern ſie hoͤrt,
Eide ſelber kan ſie ſchwoͤren,
Wie ſie Treu und Warheit ſchwoͤrt.
Ach!
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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/101>, abgerufen am 31.07.2024.
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