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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil
Aquapen-
dens.

Die Wunden des Unterbauchs/ welche
nicht in den holen Leib gehen/ sind nicht ge-
fährlich/ sie seyn dann gar groß/ doch sind
dieselbe mehr gefährlich/ welche in der Mit-
ten des Unterbauchs/ als welcher mehr
spanadriger und übeler zu hefften/ als die/
so an der Seiten seyn; Doch soll man in Er-
An merckungforschung der Wunden Fleiß anwenden/
dann mannichmahl ist die Wunde inwen-
dig enge/ oder es verhindert etwas/ daß
man mit dem Sucher nicht hinein kan/ und
gehet doch die Wunde in die Höle/ hergegen
schiebet man bißweilen den Sucher nach der
Seiten weithinein/ zwischen die Musculen/
und gehet der Stich doch nicht in den holen
Leib/ weßwegen man dann fleißig zusehen
muß.

170. Was ist zu thun/ wann ei-
ner mit einer Kugel durch
und durch geschossen/ und
der Blaasen-Zipffel ver-
wundet wäre?

Diese Wunden sind wegen der Contu-
sion
viel gefährlicher/ als die andere frische
Wunden. So bald man aber zu einer ge-
schossenen Wunden beruffen wird/ muß
man vor allen dingen den verletzten Ort und
dessen Natur beobachten/ fleissig sehen und

fühlen/
Ander Theil
Aquapen-
dens.

Die Wunden des Unterbauchs/ welche
nicht in den holen Leib gehen/ ſind nicht ge-
faͤhrlich/ ſie ſeyn dann gar groß/ doch ſind
dieſelbe mehr gefaͤhrlich/ welche in der Mit-
ten des Unterbauchs/ als welcher mehr
ſpanadriger und uͤbeler zu hefften/ als die/
ſo an der Seiten ſeyn; Doch ſoll man in Er-
An merckungforſchung der Wunden Fleiß anwenden/
dann mannichmahl iſt die Wunde inwen-
dig enge/ oder es verhindert etwas/ daß
man mit dem Sucher nicht hinein kan/ und
gehet doch die Wunde in die Hoͤle/ hergegen
ſchiebet man bißweilen den Sucher nach der
Seiten weithinein/ zwiſchen die Muſculen/
und gehet der Stich doch nicht in den holen
Leib/ weßwegen man dann fleißig zuſehen
muß.

170. Was iſt zu thun/ wann ei-
ner mit einer Kugel durch
und durch geſchoſſen/ und
der Blaaſen-Zipffel ver-
wundet waͤre?

Dieſe Wunden ſind wegen der Contu-
ſion
viel gefaͤhrlicher/ als die andere friſche
Wunden. So bald man aber zu einer ge-
ſchoſſenen Wunden beruffen wird/ muß
man vor allen dingen den verletzten Ort und
deſſen Natur beobachten/ fleisſig ſehen und

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[296/0318] Ander Theil Die Wunden des Unterbauchs/ welche nicht in den holen Leib gehen/ ſind nicht ge- faͤhrlich/ ſie ſeyn dann gar groß/ doch ſind dieſelbe mehr gefaͤhrlich/ welche in der Mit- ten des Unterbauchs/ als welcher mehr ſpanadriger und uͤbeler zu hefften/ als die/ ſo an der Seiten ſeyn; Doch ſoll man in Er- forſchung der Wunden Fleiß anwenden/ dann mannichmahl iſt die Wunde inwen- dig enge/ oder es verhindert etwas/ daß man mit dem Sucher nicht hinein kan/ und gehet doch die Wunde in die Hoͤle/ hergegen ſchiebet man bißweilen den Sucher nach der Seiten weithinein/ zwiſchen die Muſculen/ und gehet der Stich doch nicht in den holen Leib/ weßwegen man dann fleißig zuſehen muß. An merckung 170. Was iſt zu thun/ wann ei- ner mit einer Kugel durch und durch geſchoſſen/ und der Blaaſen-Zipffel ver- wundet waͤre? Dieſe Wunden ſind wegen der Contu- ſion viel gefaͤhrlicher/ als die andere friſche Wunden. So bald man aber zu einer ge- ſchoſſenen Wunden beruffen wird/ muß man vor allen dingen den verletzten Ort und deſſen Natur beobachten/ fleisſig ſehen und fuͤhlen/

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/318>, abgerufen am 24.11.2024.