handen gewesen, und, indem sie sich nach Bildung und Abkühlung der Erde auf dieselbe niederließen, nur da und dann zufällig zur Ausbrütung und Entwicklung ge- kommen, wo sich gerade die äußeren nothwendigen Be- dingungen dazu vorfanden. Damit wäre die Thatsache jener Aufeinanderfolge organischer Schöpfungen hin- reichend erklärt und eine solche Erklärung zum Mindesten weniger abenteuerlich und weniger weit hergeholt, als die Annahme einer schaffenden Kraft, welche in jeder einzelnen Periode der Erdbildung sich damit belustigt hat, Pflanzen- und Thierarten hervorzubringen, und damit gewissermaßen langwierige und für eine als vollkommen vorgestellte Schöpferkraft gewiß ganz unnöthige Vorstu- dien für die Erschaffung des Menschen zu machen. Doch bedürfen wir solcher Behelfe nicht; im Gegentheil weisen die wissenschaftlichen Thatsachen mit großer Bestimmtheit darauf hin, daß die organischen Wesen, welche die Erde bevölkern, nur einem in den Dingen selbst liegenden Zu- sammenwirken natürlicher Kräfte und Stoffe ihre Ent- stehung und Fortpflanzung verdanken, und daß die all- mählige Veränderung und Entwicklung der Erdoberfläche selbst die alleinige oder doch hauptsächlichste Ursache für jenen allmähligen Anwachs des Lebendigen wurde.
Wie und auf welche genauer zu bestimmende Weise dieser Anwachs jedesmal im Einzelnen vor sich ging, kann allerdings bis jetzt noch nicht mit wissenschaftlicher
handen geweſen, und, indem ſie ſich nach Bildung und Abkühlung der Erde auf dieſelbe niederließen, nur da und dann zufällig zur Ausbrütung und Entwicklung ge- kommen, wo ſich gerade die äußeren nothwendigen Be- dingungen dazu vorfanden. Damit wäre die Thatſache jener Aufeinanderfolge organiſcher Schöpfungen hin- reichend erklärt und eine ſolche Erklärung zum Mindeſten weniger abenteuerlich und weniger weit hergeholt, als die Annahme einer ſchaffenden Kraft, welche in jeder einzelnen Periode der Erdbildung ſich damit beluſtigt hat, Pflanzen- und Thierarten hervorzubringen, und damit gewiſſermaßen langwierige und für eine als vollkommen vorgeſtellte Schöpferkraft gewiß ganz unnöthige Vorſtu- dien für die Erſchaffung des Menſchen zu machen. Doch bedürfen wir ſolcher Behelfe nicht; im Gegentheil weiſen die wiſſenſchaftlichen Thatſachen mit großer Beſtimmtheit darauf hin, daß die organiſchen Weſen, welche die Erde bevölkern, nur einem in den Dingen ſelbſt liegenden Zu- ſammenwirken natürlicher Kräfte und Stoffe ihre Ent- ſtehung und Fortpflanzung verdanken, und daß die all- mählige Veränderung und Entwicklung der Erdoberfläche ſelbſt die alleinige oder doch hauptſächlichſte Urſache für jenen allmähligen Anwachs des Lebendigen wurde.
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handen geweſen, und, indem ſie ſich nach Bildung und
Abkühlung der Erde auf dieſelbe niederließen, nur da
und dann zufällig zur Ausbrütung und Entwicklung ge-
kommen, wo ſich gerade die äußeren nothwendigen Be-
dingungen dazu vorfanden. Damit wäre die Thatſache
jener Aufeinanderfolge organiſcher Schöpfungen hin-
reichend erklärt und eine ſolche Erklärung zum Mindeſten
weniger abenteuerlich und weniger weit hergeholt, als
die Annahme einer ſchaffenden Kraft, welche in jeder
einzelnen Periode der Erdbildung ſich damit beluſtigt hat,
Pflanzen- und Thierarten hervorzubringen, und damit
gewiſſermaßen langwierige und für eine als vollkommen
vorgeſtellte Schöpferkraft gewiß ganz unnöthige Vorſtu-
dien für die Erſchaffung des Menſchen zu machen. Doch
bedürfen wir ſolcher Behelfe nicht; im Gegentheil weiſen
die wiſſenſchaftlichen Thatſachen mit großer Beſtimmtheit
darauf hin, daß die organiſchen Weſen, welche die Erde
bevölkern, nur einem in den Dingen ſelbſt liegenden Zu-
ſammenwirken natürlicher Kräfte und Stoffe ihre Ent-
ſtehung und Fortpflanzung verdanken, und daß die all-
mählige Veränderung und Entwicklung der Erdoberfläche
ſelbſt die alleinige oder doch hauptſächlichſte Urſache für
jenen allmähligen Anwachs des Lebendigen wurde.
Wie und auf welche genauer zu beſtimmende Weiſe
dieſer Anwachs jedesmal im Einzelnen vor ſich ging,
kann allerdings bis jetzt noch nicht mit wiſſenſchaftlicher
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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/95>, abgerufen am 24.11.2024.
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