so weiter drängte sie die Jdee oder die Annahme einer übernatürlichen Einwirkung zurück, um so leichter wurde es ihr, die Entstehung, Gruppirung und Bewegung der Weltkörper auf die einfachsten, durch den Stoff selbst möglich gemachten Vorgänge zurückzuführen. Die An- ziehung der kleinsten Theilchen ballte die Weltkörper zusammen, und die Gesetze der Anziehung in Verbindung mit ihrer ersten Bewegung bewirkten die Art ihrer gegen- seitigen Umdrehung, welche wir heute an ihnen bemerken. Freilich wollen Manche, an diesem Punkt angelangt, wiederum den ersten Bewegungsstoß nicht in der Materie selbst suchen, sondern ihn von einem überirdischen Finger herleiten, welcher gewissermaßen in dem allgemeinen Weltbrey gerührt und der Materie damit ihre Bewegung verliehen habe. Aber auch in dieser unendlich weit ent- fernten Position vermag sich die persönliche Schöpfer- kraft nicht zu halten. Die ewige Materie mußte auch einer ewigen Bewegung theilhaftig sein. Warum sie grade zu einer bestimmten Zeit jene bestimmte Art der Bewegung annahm, bleibt vorerst allerdings unserer näheren Einsicht verschlossen, aber die wissenschaftliche Forschung steht noch nicht an ihrem Ende, und es ist nicht unmöglich, daß sie auch noch über den Zeitpunkt der ersten Entstehung der einzelnen Weltkörper hinaus ihre Leuchte trage. Soviel Recht haben wir aber, nach Analogie des bis jetzt Erforschten zu sagen, daß auch
ſo weiter drängte ſie die Jdee oder die Annahme einer übernatürlichen Einwirkung zurück, um ſo leichter wurde es ihr, die Entſtehung, Gruppirung und Bewegung der Weltkörper auf die einfachſten, durch den Stoff ſelbſt möglich gemachten Vorgänge zurückzuführen. Die An- ziehung der kleinſten Theilchen ballte die Weltkörper zuſammen, und die Geſetze der Anziehung in Verbindung mit ihrer erſten Bewegung bewirkten die Art ihrer gegen- ſeitigen Umdrehung, welche wir heute an ihnen bemerken. Freilich wollen Manche, an dieſem Punkt angelangt, wiederum den erſten Bewegungsſtoß nicht in der Materie ſelbſt ſuchen, ſondern ihn von einem überirdiſchen Finger herleiten, welcher gewiſſermaßen in dem allgemeinen Weltbrey gerührt und der Materie damit ihre Bewegung verliehen habe. Aber auch in dieſer unendlich weit ent- fernten Poſition vermag ſich die perſönliche Schöpfer- kraft nicht zu halten. Die ewige Materie mußte auch einer ewigen Bewegung theilhaftig ſein. Warum ſie grade zu einer beſtimmten Zeit jene beſtimmte Art der Bewegung annahm, bleibt vorerſt allerdings unſerer näheren Einſicht verſchloſſen, aber die wiſſenſchaftliche Forſchung ſteht noch nicht an ihrem Ende, und es iſt nicht unmöglich, daß ſie auch noch über den Zeitpunkt der erſten Entſtehung der einzelnen Weltkörper hinaus ihre Leuchte trage. Soviel Recht haben wir aber, nach Analogie des bis jetzt Erforſchten zu ſagen, daß auch
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ſo weiter drängte ſie die Jdee oder die Annahme einer
übernatürlichen Einwirkung zurück, um ſo leichter wurde
es ihr, die Entſtehung, Gruppirung und Bewegung der
Weltkörper auf die einfachſten, durch den Stoff ſelbſt
möglich gemachten Vorgänge zurückzuführen. Die An-
ziehung der kleinſten Theilchen ballte die Weltkörper
zuſammen, und die Geſetze der Anziehung in Verbindung
mit ihrer erſten Bewegung bewirkten die Art ihrer gegen-
ſeitigen Umdrehung, welche wir heute an ihnen bemerken.
Freilich wollen Manche, an dieſem Punkt angelangt,
wiederum den erſten Bewegungsſtoß nicht in der Materie
ſelbſt ſuchen, ſondern ihn von einem überirdiſchen Finger
herleiten, welcher gewiſſermaßen in dem allgemeinen
Weltbrey gerührt und der Materie damit ihre Bewegung
verliehen habe. Aber auch in dieſer unendlich weit ent-
fernten Poſition vermag ſich die perſönliche Schöpfer-
kraft nicht zu halten. Die ewige Materie mußte auch
einer ewigen Bewegung theilhaftig ſein. Warum ſie
grade zu einer beſtimmten Zeit jene beſtimmte Art der
Bewegung annahm, bleibt vorerſt allerdings unſerer
näheren Einſicht verſchloſſen, aber die wiſſenſchaftliche
Forſchung ſteht noch nicht an ihrem Ende, und es iſt
nicht unmöglich, daß ſie auch noch über den Zeitpunkt
der erſten Entſtehung der einzelnen Weltkörper hinaus
ihre Leuchte trage. Soviel Recht haben wir aber, nach
Analogie des bis jetzt Erforſchten zu ſagen, daß auch
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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/76>, abgerufen am 27.11.2024.
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