Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.Unsterblichkeit des Stoff's. "Du betest einen Gott an, der am Kreuze gestorben "Der große Cäsar, todt und Lehm geworden, Mit diesen tiefempfundenen Worten deutete der große Unſterblichkeit des Stoff’s. „Du beteſt einen Gott an, der am Kreuze geſtorben „Der große Cäſar, todt und Lehm geworden, Mit dieſen tiefempfundenen Worten deutete der große <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0031" n="11"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Unſterblichkeit des Stoff’s.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et">„Du beteſt einen Gott an, der am Kreuze geſtorben<lb/> iſt, ich aber bete die Sonne an, die nie ſtirbt.‟<lb/> Peruaniſcher Ynka zu einem Miſſionär.</hi> </quote> </cit><lb/> <cit> <quote>„Der große Cäſar, todt und Lehm geworden,<lb/> „Verklebt ein Loch wohl vor dem rauhen Norden.<lb/> „O daß die Erde, der die Welt gebebt,<lb/> „Vor Wind und Wetter eine Wand verklebt!‟</quote> </cit><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>it dieſen tiefempfundenen Worten deutete der große<lb/> Britte ſchon vor 300 Jahren eine Wahrheit an, welche<lb/> trotz ihrer Klarheit und Einfachheit, trotz ihrer Unbe-<lb/> ſtreitbarkeit heutzutage noch nicht einmal unter unſeren Na-<lb/> turforſchern zur allgemeinen Erkenntniß gekommen zu ſein<lb/> ſcheint. Der Stoff iſt unſterblich, unvernichtbar, kein<lb/> Stäubchen im Weltall, noch ſo klein oder ſo groß, kann<lb/> verloren gehen, keines hinzukommen. Nicht das kleinſte<lb/> Atom können wir uns hinweg- oder hinzudenken, oder<lb/> wir müßten zugeben, daß die Welt dadurch in Verwir-<lb/> rung geſetzt werden würde; die Geſetze der Gravitation<lb/> müßten eine Störung erleiden, das nothwendige und un-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0031]
Unſterblichkeit des Stoff’s.
„Du beteſt einen Gott an, der am Kreuze geſtorben
iſt, ich aber bete die Sonne an, die nie ſtirbt.‟
Peruaniſcher Ynka zu einem Miſſionär.
„Der große Cäſar, todt und Lehm geworden,
„Verklebt ein Loch wohl vor dem rauhen Norden.
„O daß die Erde, der die Welt gebebt,
„Vor Wind und Wetter eine Wand verklebt!‟
Mit dieſen tiefempfundenen Worten deutete der große
Britte ſchon vor 300 Jahren eine Wahrheit an, welche
trotz ihrer Klarheit und Einfachheit, trotz ihrer Unbe-
ſtreitbarkeit heutzutage noch nicht einmal unter unſeren Na-
turforſchern zur allgemeinen Erkenntniß gekommen zu ſein
ſcheint. Der Stoff iſt unſterblich, unvernichtbar, kein
Stäubchen im Weltall, noch ſo klein oder ſo groß, kann
verloren gehen, keines hinzukommen. Nicht das kleinſte
Atom können wir uns hinweg- oder hinzudenken, oder
wir müßten zugeben, daß die Welt dadurch in Verwir-
rung geſetzt werden würde; die Geſetze der Gravitation
müßten eine Störung erleiden, das nothwendige und un-
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