Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835.

Bild:
<< vorherige Seite
Soldat.
Du bist sehr spitz.
Rosalie.
Und du sehr stumpf.
Soldat.
So will ich mich an dir wetzen. (Er singt.)
Christinlein, lieb' Christinlein mein
Thut dir der Schaden weh,
Schaden weh, Schaden weh, Schaden weh!
Rosalie (singt).
Ach nein, ihr Herrn Soldaten,
Ich hätt' es gerne meh',
Gerne meh, gerne meh, gerne meh!
Danton und Camille treten auf.
Danton.
Geht das nicht lustig? -- Ich wittre was in
der Atmosphäre, es ist, als brüte die Sonne
Unzucht aus.
(Gehen vorbei.)
Junger Herr.
Ach, Madame, der Ton einer Glocke, das Abend-
licht an den Bäumen, das Blinken eines Sternes -- --
Madame.
Der Duft einer Blume, die natürlichen Freuden,
Soldat.
Du biſt ſehr ſpitz.
Roſalie.
Und du ſehr ſtumpf.
Soldat.
So will ich mich an dir wetzen. (Er ſingt.)
Chriſtinlein, lieb’ Chriſtinlein mein
Thut dir der Schaden weh,
Schaden weh, Schaden weh, Schaden weh!
Roſalie (ſingt).
Ach nein, ihr Herrn Soldaten,
Ich hätt’ es gerne meh’,
Gerne meh, gerne meh, gerne meh!
Danton und Camille treten auf.
Danton.
Geht das nicht luſtig? — Ich wittre was in
der Atmoſphäre, es iſt, als brüte die Sonne
Unzucht aus.
(Gehen vorbei.)
Junger Herr.
Ach, Madame, der Ton einer Glocke, das Abend-
licht an den Bäumen, das Blinken eines Sternes — —
Madame.
Der Duft einer Blume, die natürlichen Freuden,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0068" n="64"/>
          <sp who="#SOL">
            <speaker><hi rendition="#g">Soldat</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Du bi&#x017F;t &#x017F;ehr &#x017F;pitz.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ROS">
            <speaker><hi rendition="#g">Ro&#x017F;alie</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Und du &#x017F;ehr &#x017F;tumpf.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SOL">
            <speaker><hi rendition="#g">Soldat</hi>.</speaker><lb/>
            <p>So will ich mich an dir wetzen.</p>
            <stage>(Er &#x017F;ingt.)</stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Chri&#x017F;tinlein, lieb&#x2019; Chri&#x017F;tinlein mein</l><lb/>
              <l>Thut dir der Schaden weh,</l><lb/>
              <l>Schaden weh, Schaden weh, Schaden weh!</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ROS">
            <speaker> <hi rendition="#g">Ro&#x017F;alie</hi> </speaker>
            <stage>(&#x017F;ingt).</stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Ach nein, ihr Herrn Soldaten,</l><lb/>
              <l>Ich hätt&#x2019; es gerne meh&#x2019;,</l><lb/>
              <l>Gerne meh, gerne meh, gerne meh!</l>
            </lg><lb/>
            <stage><hi rendition="#g">Danton</hi> und <hi rendition="#g">Camille</hi> treten auf.</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#DAN">
            <speaker><hi rendition="#g">Danton</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Geht das nicht lu&#x017F;tig? &#x2014; Ich wittre was in<lb/>
der Atmo&#x017F;phäre, es i&#x017F;t, als brüte die Sonne<lb/>
Unzucht aus.</p>
            <stage>(Gehen vorbei.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUNK">
            <speaker><hi rendition="#g">Junger Herr</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ach, Madame, der Ton einer Glocke, das Abend-<lb/>
licht an den Bäumen, das Blinken eines Sternes &#x2014; &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAD">
            <speaker><hi rendition="#g">Madame</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Der Duft einer Blume, die natürlichen Freuden,<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[64/0068] Soldat. Du biſt ſehr ſpitz. Roſalie. Und du ſehr ſtumpf. Soldat. So will ich mich an dir wetzen.(Er ſingt.) Chriſtinlein, lieb’ Chriſtinlein mein Thut dir der Schaden weh, Schaden weh, Schaden weh, Schaden weh! Roſalie (ſingt). Ach nein, ihr Herrn Soldaten, Ich hätt’ es gerne meh’, Gerne meh, gerne meh, gerne meh! Danton und Camille treten auf. Danton. Geht das nicht luſtig? — Ich wittre was in der Atmoſphäre, es iſt, als brüte die Sonne Unzucht aus.(Gehen vorbei.) Junger Herr. Ach, Madame, der Ton einer Glocke, das Abend- licht an den Bäumen, das Blinken eines Sternes — — Madame. Der Duft einer Blume, die natürlichen Freuden,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/68
Zitationshilfe: Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/68>, abgerufen am 07.05.2024.