Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835. Weib. Nein, er fällt. Zweiter Bürger. Richtig, erst geht er mit dreien, und dann fällt er auf das dritte, bis das dritte selbst wieder fällt. Simon. Du bist die Vampyrzunge, die mein wärmstes Herzblut trinkt. Weib. Laßt ihn nur, das ist so die Zeit, worin er im- mer gerührt wird; es wird sich schon geben. Erster Bürger. Was gibt's denn? Weib. Seht ihr: ich saß da so auf dem Stein in der Sonne, und wärmte mich; -- seht ihr, denn wir haben kein Holz, seht ihr -- Zweiter Bürger. So nimm deines Mannes Nase. Weib. Und meine Tochter war da hinunter gegangen um die Ecke, -- sie ist ein braves Mädchen und er- nährt ihre Eltern. Simon. Ha, sie bekennt. Weib. Nein, er fällt. Zweiter Bürger. Richtig, erſt geht er mit dreien, und dann fällt er auf das dritte, bis das dritte ſelbſt wieder fällt. Simon. Du biſt die Vampyrzunge, die mein wärmſtes Herzblut trinkt. Weib. Laßt ihn nur, das iſt ſo die Zeit, worin er im- mer gerührt wird; es wird ſich ſchon geben. Erſter Bürger. Was gibt’s denn? Weib. Seht ihr: ich ſaß da ſo auf dem Stein in der Sonne, und wärmte mich; — ſeht ihr, denn wir haben kein Holz, ſeht ihr — Zweiter Bürger. So nimm deines Mannes Naſe. Weib. Und meine Tochter war da hinunter gegangen um die Ecke, — ſie iſt ein braves Mädchen und er- nährt ihre Eltern. Simon. Ha, ſie bekennt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0019" n="15"/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, er fällt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEBUER"> <speaker><hi rendition="#g">Zweiter Bürger</hi>.</speaker><lb/> <p>Richtig, erſt geht er mit dreien, und dann fällt<lb/> er auf das dritte, bis das dritte ſelbſt wieder fällt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Du biſt die Vampyrzunge, die mein wärmſtes<lb/> Herzblut trinkt.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Laßt ihn nur, das iſt ſo die Zeit, worin er im-<lb/> mer gerührt wird; es wird ſich ſchon geben.</p> </sp><lb/> <sp who="#ERBUER"> <speaker><hi rendition="#g">Erſter Bürger</hi>.</speaker><lb/> <p>Was gibt’s denn?</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Seht ihr: ich ſaß da ſo auf dem Stein in der<lb/> Sonne, und wärmte mich; — ſeht ihr, denn wir haben<lb/> kein Holz, ſeht ihr —</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEBUER"> <speaker><hi rendition="#g">Zweiter Bürger</hi>.</speaker><lb/> <p>So nimm deines Mannes Naſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Und meine Tochter war da hinunter gegangen<lb/> um die Ecke, — ſie iſt ein braves Mädchen und er-<lb/> nährt ihre Eltern.</p> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Ha, ſie bekennt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0019]
Weib.
Nein, er fällt.
Zweiter Bürger.
Richtig, erſt geht er mit dreien, und dann fällt
er auf das dritte, bis das dritte ſelbſt wieder fällt.
Simon.
Du biſt die Vampyrzunge, die mein wärmſtes
Herzblut trinkt.
Weib.
Laßt ihn nur, das iſt ſo die Zeit, worin er im-
mer gerührt wird; es wird ſich ſchon geben.
Erſter Bürger.
Was gibt’s denn?
Weib.
Seht ihr: ich ſaß da ſo auf dem Stein in der
Sonne, und wärmte mich; — ſeht ihr, denn wir haben
kein Holz, ſeht ihr —
Zweiter Bürger.
So nimm deines Mannes Naſe.
Weib.
Und meine Tochter war da hinunter gegangen
um die Ecke, — ſie iſt ein braves Mädchen und er-
nährt ihre Eltern.
Simon.
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Zitationshilfe: | Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/19>, abgerufen am 17.02.2025. |