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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685.

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mal geleuterten in allen Artillerie-Sachen weit besser und dienlicher zu ge-
brauchen.

Wie der Salpeter ob er gut oder dienlich zu probiren.
Zum Ersten/

Welcher Salpeter feine glatte/ und nicht rauhe oder grießliche Zapffen
hat/ derselbe wird vor allen andern vor gut erkandt.

zum Andern/

So man von dem rohen Salpeter eine Hand voll fasset/ und etwas zu-
sammen trucket/ dann nach der Eröffnung nichts oder ein wenig behengen blei-
bet/ so erkennt man denselben vor gut; sonderlich wenn er fein weiß und
schwer ist.

zum Dritten/

Wann der Salpeter/ davon man ein wenig auf die Zunge leget/ und
nicht Salzig oder Alaunig/ sondern kühle und süßlich schmecket/ derselbe wird
auch vor gut gehalten.

zum Vierdten/

Wenn des Salpeters etwan ein welsche Nuß groß auf ein Bret gethan/
und durch eine wolglimmende Kohle/ welches durch Stein-Kohlen am füg-
lichsten geschiehet/ bald angebrennet wird/ auch ohne sonderlichs spritzeln mit
einer Lichtblauigen etwas rauschenden Flamme/ auf und tief in das Bret bren-
net/ auch wenig Materia liegen lässet/ derselbe wird vor tauglich geachtet;
widrigenfalls man den Salpeter öffters anzünden muß/ und selbiger mit ei-
ner tunkelen rauchenden Flamme sehr spritzende/ auch nicht tieff in das Holz
brennet/ derselbe führet Salz und Alaune bey sich; wann er aber dicken
schwarzen Schaum giebet/ führt er solche schlammige Fettigkeit bey sich.
Noch schlimmer aber ist der Salpeter so er über itzt erzehlte Dinge im brennen
schwärzlich fliesset und flätschlich in das Bret brennet/ sonderlich wenn er
stark prassellende um sich wirfft/ auch viel Materia sitzen bleibet/ derselbe Sal-
peter ist nicht genug ausgetrucknet/ führet auch über die Salzige und Alauni-
sche/ noch eine Kalkigte Materia bey sich.

Was nun dergleichen Salpeter in dem Pulver vor einen Effect zu erwei-
sen pfleget/ solches soll bey der Beschreibung des Pulvermachens/ wie auch die
Eygenschafft des Salpeters remonstriret werden.

Sonsten hat der seel. Herr Joseph Furtenbach in seinem Anno 1630. in
Druck ausgegangenen Kriegs-Buche Architectura Martialis pag. 33. ein
Jnstrument Salpeter zu probiren beschrieben/ darinnen er dessen Güte er-
kundigen will/ so beliebende nachzuschlagen.

Von des Salpeters Eigenschafft/ und wie derselbe zum
Pulver zu gebrauchen.

Bey der Leuterung des Salpeters ist gedacht worden/ daß der Salpeter
das principalste Stück und der Effectuant, ja die Seele/ welches auch die War-
heit/ des Pulvers ist.

Es ist aber nicht genug daß man dieses wisse/ sondern auch die Eygen-
schafft des Salpeters also erkenne/ und jeder Art nach davon zu judiciren/ einen
guten Verstand habe/ aufdaß man in allen vorfallenden Artillerie-Sätzen/ sich
füglich darnach richten/ und dessen Mangel anderer Gestalt ersetzen könne/ wor-
zu die Probirung des Salpeters/ ob er gut oder geringe/ wie oben allbereit

er-



mal geleuterten in allen Artillerie-Sachen weit beſſer und dienlicher zu ge-
brauchen.

Wie der Salpeter ob er gut oder dienlich zu probiren.
Zum Erſten/

Welcher Salpeter feine glatte/ und nicht rauhe oder grießliche Zapffen
hat/ derſelbe wird vor allen andern vor gut erkandt.

zum Andern/

So man von dem rohen Salpeter eine Hand voll faſſet/ und etwas zu-
ſammen trucket/ dann nach der Eroͤffnung nichts oder ein wenig behengen blei-
bet/ ſo erkennt man denſelben vor gut; ſonderlich wenn er fein weiß und
ſchwer iſt.

zum Dritten/

Wann der Salpeter/ davon man ein wenig auf die Zunge leget/ und
nicht Salzig oder Alaunig/ ſondern kuͤhle und ſuͤßlich ſchmecket/ derſelbe wird
auch vor gut gehalten.

zum Vierdten/

Wenn des Salpeters etwan ein welſche Nuß groß auf ein Bret gethan/
und durch eine wolglimmende Kohle/ welches durch Stein-Kohlen am fuͤg-
lichſten geſchiehet/ bald angebrennet wird/ auch ohne ſonderlichs ſpritzeln mit
einer Lichtblauigen etwas rauſchenden Flamme/ auf und tief in das Bret bren-
net/ auch wenig Materia liegen laͤſſet/ derſelbe wird vor tauglich geachtet;
widrigenfalls man den Salpeter oͤffters anzuͤnden muß/ und ſelbiger mit ei-
ner tunkelen rauchenden Flamme ſehr ſpritzende/ auch nicht tieff in das Holz
brennet/ derſelbe fuͤhret Salz und Alaune bey ſich; wann er aber dicken
ſchwarzen Schaum giebet/ fuͤhrt er ſolche ſchlammige Fettigkeit bey ſich.
Noch ſchlimmer aber iſt der Salpeter ſo er uͤber itzt erzehlte Dinge im brennen
ſchwaͤrzlich flieſſet und flaͤtſchlich in das Bret brennet/ ſonderlich wenn er
ſtark praſſellende um ſich wirfft/ auch viel Materia ſitzen bleibet/ derſelbe Sal-
peter iſt nicht genug ausgetrucknet/ fuͤhret auch uͤber die Salzige und Alauni-
ſche/ noch eine Kalkigte Materia bey ſich.

Was nun dergleichen Salpeter in dem Pulver vor einen Effect zu erwei-
ſen pfleget/ ſolches ſoll bey der Beſchreibung des Pulvermachens/ wie auch die
Eygenſchafft des Salpeters remonſtriret werden.

Sonſten hat der ſeel. Herꝛ Joſeph Furtenbach in ſeinem Anno 1630. in
Druck ausgegangenen Kriegs-Buche Architectura Martialis pag. 33. ein
Jnſtrument Salpeter zu probiren beſchrieben/ darinnen er deſſen Guͤte er-
kundigen will/ ſo beliebende nachzuſchlagen.

Von des Salpeters Eigenſchafft/ und wie derſelbe zum
Pulver zu gebrauchen.

Bey der Leuterung des Salpeters iſt gedacht worden/ daß der Salpeter
das principalſte Stuͤck und der Effectuant, ja die Seele/ welches auch die War-
heit/ des Pulvers iſt.

Es iſt aber nicht genug daß man dieſes wiſſe/ ſondern auch die Eygen-
ſchafft des Salpeters alſo erkenne/ und jeder Art nach davon zu judiciren/ einen
guten Verſtand habe/ aufdaß man in allen vorfallenden Artillerie-Saͤtzen/ ſich
fuͤglich darnach richten/ und deſſen Mangel anderer Geſtalt erſetzen koͤnne/ wor-
zu die Probirung des Salpeters/ ob er gut oder geringe/ wie oben allbereit

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[20/0030] mal geleuterten in allen Artillerie-Sachen weit beſſer und dienlicher zu ge- brauchen. Wie der Salpeter ob er gut oder dienlich zu probiren. Zum Erſten/ Welcher Salpeter feine glatte/ und nicht rauhe oder grießliche Zapffen hat/ derſelbe wird vor allen andern vor gut erkandt. zum Andern/ So man von dem rohen Salpeter eine Hand voll faſſet/ und etwas zu- ſammen trucket/ dann nach der Eroͤffnung nichts oder ein wenig behengen blei- bet/ ſo erkennt man denſelben vor gut; ſonderlich wenn er fein weiß und ſchwer iſt. zum Dritten/ Wann der Salpeter/ davon man ein wenig auf die Zunge leget/ und nicht Salzig oder Alaunig/ ſondern kuͤhle und ſuͤßlich ſchmecket/ derſelbe wird auch vor gut gehalten. zum Vierdten/ Wenn des Salpeters etwan ein welſche Nuß groß auf ein Bret gethan/ und durch eine wolglimmende Kohle/ welches durch Stein-Kohlen am fuͤg- lichſten geſchiehet/ bald angebrennet wird/ auch ohne ſonderlichs ſpritzeln mit einer Lichtblauigen etwas rauſchenden Flamme/ auf und tief in das Bret bren- net/ auch wenig Materia liegen laͤſſet/ derſelbe wird vor tauglich geachtet; widrigenfalls man den Salpeter oͤffters anzuͤnden muß/ und ſelbiger mit ei- ner tunkelen rauchenden Flamme ſehr ſpritzende/ auch nicht tieff in das Holz brennet/ derſelbe fuͤhret Salz und Alaune bey ſich; wann er aber dicken ſchwarzen Schaum giebet/ fuͤhrt er ſolche ſchlammige Fettigkeit bey ſich. Noch ſchlimmer aber iſt der Salpeter ſo er uͤber itzt erzehlte Dinge im brennen ſchwaͤrzlich flieſſet und flaͤtſchlich in das Bret brennet/ ſonderlich wenn er ſtark praſſellende um ſich wirfft/ auch viel Materia ſitzen bleibet/ derſelbe Sal- peter iſt nicht genug ausgetrucknet/ fuͤhret auch uͤber die Salzige und Alauni- ſche/ noch eine Kalkigte Materia bey ſich. Was nun dergleichen Salpeter in dem Pulver vor einen Effect zu erwei- ſen pfleget/ ſolches ſoll bey der Beſchreibung des Pulvermachens/ wie auch die Eygenſchafft des Salpeters remonſtriret werden. Sonſten hat der ſeel. Herꝛ Joſeph Furtenbach in ſeinem Anno 1630. in Druck ausgegangenen Kriegs-Buche Architectura Martialis pag. 33. ein Jnſtrument Salpeter zu probiren beſchrieben/ darinnen er deſſen Guͤte er- kundigen will/ ſo beliebende nachzuſchlagen. Von des Salpeters Eigenſchafft/ und wie derſelbe zum Pulver zu gebrauchen. Bey der Leuterung des Salpeters iſt gedacht worden/ daß der Salpeter das principalſte Stuͤck und der Effectuant, ja die Seele/ welches auch die War- heit/ des Pulvers iſt. Es iſt aber nicht genug daß man dieſes wiſſe/ ſondern auch die Eygen- ſchafft des Salpeters alſo erkenne/ und jeder Art nach davon zu judiciren/ einen guten Verſtand habe/ aufdaß man in allen vorfallenden Artillerie-Saͤtzen/ ſich fuͤglich darnach richten/ und deſſen Mangel anderer Geſtalt erſetzen koͤnne/ wor- zu die Probirung des Salpeters/ ob er gut oder geringe/ wie oben allbereit er-

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685/30>, abgerufen am 23.11.2024.