Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Achtes Buch. sten machte 67 Tonnen Goldes 50000 Kronen. Die 1300 gefangene Hauptleute wäh-ren zu gleicher Feuers-Straffe verdammet/ dafern nicht ein jeder 9000 Kronen vor sein Leben bezahlen/ und gleich den Obersten sich in willige Leibeigenschafft geben würde/ mü- sten sonst gleiche Straffe des Pfluges über sich nehmen/ und vor den vierwöchigen Unter- halt eine Tonne Goldes erlegen. Ihre Lösegelder trugen 117 Tonnen Goldes aus. Die an- deren Befehlichshaber und gemeinen Knechte/ 68000 stark/ solten sich von der Straffe des Feuers durch die Bank hin/ jeder mit 40 Kronen lösen/ da die Reichen den Armen solten zu steur kommen/ und müsten dannoch zur ewigen Knechtschafft behalten seyn; mach- te ihr Löse- oder Feur-Geld 26 Tonnen-Goldes 20000 Kronen. Nach verlesenem Urtel hö- rete man einen unsäglichen Jammer bey den Pannonischen Völkern/ weil sie ihnen grö- sten Teils Hoffnung zur Freyheit gemacht hatten; die zum schmählichen Tode verdamme- te aber stelleten sich ganz rasend/ weil sie vor den bevorstehenden Schmerzen sich hefftig ent- setzeten/ und doch über ihr hochmuhtiges Herz nit bringen kunten/ daß sie um Gnade hät- ten angehalten. Nachgehend wurden Agiß und Mastyes nebest den gestrigen Schuzhal- tern vorgefodert/ wegen ihrer Redligkeit gerühmet/ vor frey und Freunde der Teutschen und Böhmischen Könige erkläret/ und den beiden ehrlichen Männern Dropions liegen- de Gründe und Güter erblich geschenket/ den übrigen aber 200000 Kronen außgeteilet. Hyppasus/ Amythaon und Deon wurden auch ihrer Hafft erlassen und aller Straffe/ auch stellete man ihnen (wie auch den vorgedachten) alles unverrücket wieder zu/ was sie im La- ger hatten. Die Volstreckung der Urtel ward bald darauff vorgenommen/ welche die Pan- nonischen Henker mit musten verrichten helffen/ insonderheit die/ so des vorigen Tages/ unsere Fürsten zuhenken bestellet wahren. Das Gerichte nam den Anfang von den acht zum Feur verurteileten Obersten/ unter denen ihrer drey noch gar spät umb Gnade anhiel- ten/ daher wurden sie an den Galgen auffgeknüpffet/ und die fünf übrige mit ihren schwe- ren Ketten lebendig ins Feur geworffen/ da sie ein grausames Gebrülle trieben/ ehe sie die Seele außbliesen. Bato und Pines musten diesen allernähest folgen/ hielten den ersten Zangen Zwak an der rechten Brust stilschweigend aus/ aber bey dem andern an der linken Brust schriehen sie ganz erbärmlich/ und gerieten darauff in Ohmacht/ wurden doch wie- der erquicket/ und befrag et/ ob ihr Verbrechen ihnen schier leld währe. Worauff sie sich be- zeigeten/ als höreten sie es nicht. Bey Zerstossung ihrer Arme und Beine schriehen und brülleten sie viel erschreklicher/ da sie den Tag ihrer Geburt verflucheten/ biß ihnen endlich das Genik abgestossen ward/ und alsbald an den Galgen geknüpffet wurden. Dropion betrieb Zeit ihres Leiden ein solches fluchen und lästern/ daß der Himmel sich davor hätte entsetzen mögen/ biß man ihm einen Knebel ins Maul legete/ da muste er schweigen. Pele- gon und Pyrechmes zitterten und zageten/ als man ihnen die Kleider abzog/ und sie hin zu den spitzigen Pfälen führete/ da sie anfingen Dropion und seinen teuflischen Hochmuht zuverfluchen/ welcher nicht weit von ihnen stund/ und man ihm das Maul wieder loß ma- chete/ um zuvernehmen/ wessen er sich darauff verhalten würde; welcher sie also anredete; ihr lieben Spießgesellen (also mag ich euch nunmehr recht nennen) Lieber scheltet euren Freund nicht aus/ dem euer bevorstehen des Leiden eben so hefftig schmerzet als sein eigenes; es wird der Schmerzen nicht lange anhalten/ wr aber wollenals tapffere unverzagte Hel- den
Achtes Buch. ſten machte 67 Tonnen Goldes 50000 Kronen. Die 1300 gefangene Hauptleute waͤh-ren zu gleicher Feuers-Straffe verdammet/ dafern nicht ein jeder 9000 Kronen vor ſein Leben bezahlen/ und gleich den Oberſten ſich in willige Leibeigenſchafft geben wuͤrde/ muͤ- ſten ſonſt gleiche Straffe des Pfluges uͤber ſich nehmen/ und vor den vierwoͤchigen Unter- halt eine Tonne Goldes erlegen. Ihre Loͤſegelder trugen 117 Tonnen Goldes aus. Die an- deren Befehlichshaber und gemeinen Knechte/ 68000 ſtark/ ſolten ſich von der Straffe des Feuers durch die Bank hin/ jeder mit 40 Kronen loͤſen/ da die Reichen den Armen ſolten zu ſteur kommen/ uñ muͤſten dañoch zur ewigen Knechtſchafft behalten ſeyn; mach- te ihr Loͤſe- oder Feur-Geld 26 Tonnen-Goldes 20000 Kronen. Nach verleſenem Urtel hoͤ- rete man einen unſaͤglichen Jammer bey den Pannoniſchen Voͤlkern/ weil ſie ihnen groͤ- ſten Teils Hoffnung zur Freyheit gemacht hatten; die zum ſchmaͤhlichen Tode verdam̃e- te aber ſtelleten ſich ganz raſend/ weil ſie vor den bevorſtehenden Schmerzen ſich hefftig ent- ſetzeten/ und doch uͤber ihr hochmuhtiges Herz nit bringen kunten/ daß ſie um Gnade haͤt- ten angehalten. Nachgehend wurden Agiß und Maſtyes nebeſt den geſtrigen Schuzhal- tern vorgefodert/ wegen ihrer Redligkeit geruͤhmet/ vor frey und Freunde der Teutſchen und Boͤhmiſchen Koͤnige erklaͤret/ und den beiden ehrlichen Maͤnnern Dropions liegen- de Gruͤnde und Guͤter erblich geſchenket/ den uͤbrigen aber 200000 Kronen außgeteilet. Hyppaſus/ Amythaon und Deon wurden auch ihrer Hafft erlaſſen uñ aller Straffe/ auch ſtellete man ihnen (wie auch den vorgedachten) alles unverruͤcket wieder zu/ was ſie im La- ger hatten. Die Volſtreckung der Urtel ward bald darauff vorgenom̃en/ welche die Pan- noniſchen Henker mit muſten verrichten helffen/ inſonderheit die/ ſo des vorigen Tages/ unſere Fuͤrſten zuhenken beſtellet wahren. Das Gerichte nam den Anfang von den acht zum Feur verurteileten Oberſten/ unter denen ihrer drey noch gar ſpaͤt umb Gnade anhiel- ten/ daher wurden ſie an den Galgen auffgeknuͤpffet/ und die fuͤnf uͤbrige mit ihren ſchwe- ren Ketten lebendig ins Feur geworffen/ da ſie ein grauſames Gebruͤlle trieben/ ehe ſie die Seele außblieſen. Bato und Pines muſten dieſen allernaͤheſt folgen/ hielten den erſten Zangen Zwak an der rechten Bruſt ſtilſchweigend aus/ aber bey dem andern an der linken Bruſt ſchriehen ſie ganz erbaͤrmlich/ und gerieten darauff in Ohmacht/ wurden doch wie- der erquicket/ und befrag et/ ob ihr Verbrechen ihnen ſchier leld waͤhre. Worauff ſie ſich be- zeigeten/ als hoͤreten ſie es nicht. Bey Zerſtoſſung ihrer Arme und Beine ſchriehen und bruͤlleten ſie viel erſchreklicher/ da ſie den Tag ihrer Geburt verflucheten/ biß ihnen endlich das Genik abgeſtoſſen ward/ und alsbald an den Galgen geknuͤpffet wurden. Dropion betrieb Zeit ihres Leiden ein ſolches fluchen und laͤſtern/ daß der Himmel ſich davor haͤtte entſetzen moͤgen/ biß man ihm einen Knebel ins Maul legete/ da muſte er ſchweigen. Pele- gon und Pyrechmes zitterten und zageten/ als man ihnen die Kleider abzog/ und ſie hin zu den ſpitzigen Pfaͤlen fuͤhrete/ da ſie anfingen Dropion und ſeinen teufliſchen Hochmuht zuverfluchen/ welcher nicht weit von ihnen ſtund/ und man ihm das Maul wieder loß ma- chete/ um zuvernehmen/ weſſen er ſich darauff verhalten wuͤrde; welcher ſie alſo anredete; ihr lieben Spießgeſellen (alſo mag ich euch nunmehr recht nennen) Lieber ſcheltet euren Fꝛeund nicht aus/ dem euer bevoꝛſtehen des Leiden eben ſo hefftig ſchmeꝛzet als ſein eigenes; es wird der Schmerzen nicht lange anhalten/ wr aber wollenals tapffere unverzagte Hel- den
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Achtes Buch.
ſten machte 67 Tonnen Goldes 50000 Kronen. Die 1300 gefangene Hauptleute waͤh-
ren zu gleicher Feuers-Straffe verdammet/ dafern nicht ein jeder 9000 Kronen vor ſein
Leben bezahlen/ und gleich den Oberſten ſich in willige Leibeigenſchafft geben wuͤrde/ muͤ-
ſten ſonſt gleiche Straffe des Pfluges uͤber ſich nehmen/ und vor den vierwoͤchigen Unter-
halt eine Tonne Goldes erlegen. Ihre Loͤſegelder trugen 117 Tonnen Goldes aus. Die an-
deren Befehlichshaber und gemeinen Knechte/ 68000 ſtark/ ſolten ſich von der Straffe
des Feuers durch die Bank hin/ jeder mit 40 Kronen loͤſen/ da die Reichen den Armen
ſolten zu ſteur kommen/ uñ muͤſten dañoch zur ewigen Knechtſchafft behalten ſeyn; mach-
te ihr Loͤſe- oder Feur-Geld 26 Tonnen-Goldes 20000 Kronen. Nach verleſenem Urtel hoͤ-
rete man einen unſaͤglichen Jammer bey den Pannoniſchen Voͤlkern/ weil ſie ihnen groͤ-
ſten Teils Hoffnung zur Freyheit gemacht hatten; die zum ſchmaͤhlichen Tode verdam̃e-
te aber ſtelleten ſich ganz raſend/ weil ſie vor den bevorſtehenden Schmerzen ſich hefftig ent-
ſetzeten/ und doch uͤber ihr hochmuhtiges Herz nit bringen kunten/ daß ſie um Gnade haͤt-
ten angehalten. Nachgehend wurden Agiß und Maſtyes nebeſt den geſtrigen Schuzhal-
tern vorgefodert/ wegen ihrer Redligkeit geruͤhmet/ vor frey und Freunde der Teutſchen
und Boͤhmiſchen Koͤnige erklaͤret/ und den beiden ehrlichen Maͤnnern Dropions liegen-
de Gruͤnde und Guͤter erblich geſchenket/ den uͤbrigen aber 200000 Kronen außgeteilet.
Hyppaſus/ Amythaon und Deon wurden auch ihrer Hafft erlaſſen uñ aller Straffe/ auch
ſtellete man ihnen (wie auch den vorgedachten) alles unverruͤcket wieder zu/ was ſie im La-
ger hatten. Die Volſtreckung der Urtel ward bald darauff vorgenom̃en/ welche die Pan-
noniſchen Henker mit muſten verrichten helffen/ inſonderheit die/ ſo des vorigen Tages/
unſere Fuͤrſten zuhenken beſtellet wahren. Das Gerichte nam den Anfang von den acht
zum Feur verurteileten Oberſten/ unter denen ihrer drey noch gar ſpaͤt umb Gnade anhiel-
ten/ daher wurden ſie an den Galgen auffgeknuͤpffet/ und die fuͤnf uͤbrige mit ihren ſchwe-
ren Ketten lebendig ins Feur geworffen/ da ſie ein grauſames Gebruͤlle trieben/ ehe ſie die
Seele außblieſen. Bato und Pines muſten dieſen allernaͤheſt folgen/ hielten den erſten
Zangen Zwak an der rechten Bruſt ſtilſchweigend aus/ aber bey dem andern an der linken
Bruſt ſchriehen ſie ganz erbaͤrmlich/ und gerieten darauff in Ohmacht/ wurden doch wie-
der erquicket/ und befrag et/ ob ihr Verbrechen ihnen ſchier leld waͤhre. Worauff ſie ſich be-
zeigeten/ als hoͤreten ſie es nicht. Bey Zerſtoſſung ihrer Arme und Beine ſchriehen und
bruͤlleten ſie viel erſchreklicher/ da ſie den Tag ihrer Geburt verflucheten/ biß ihnen endlich
das Genik abgeſtoſſen ward/ und alsbald an den Galgen geknuͤpffet wurden. Dropion
betrieb Zeit ihres Leiden ein ſolches fluchen und laͤſtern/ daß der Himmel ſich davor haͤtte
entſetzen moͤgen/ biß man ihm einen Knebel ins Maul legete/ da muſte er ſchweigen. Pele-
gon und Pyrechmes zitterten und zageten/ als man ihnen die Kleider abzog/ und ſie hin zu
den ſpitzigen Pfaͤlen fuͤhrete/ da ſie anfingen Dropion und ſeinen teufliſchen Hochmuht
zuverfluchen/ welcher nicht weit von ihnen ſtund/ und man ihm das Maul wieder loß ma-
chete/ um zuvernehmen/ weſſen er ſich darauff verhalten wuͤrde; welcher ſie alſo anredete;
ihr lieben Spießgeſellen (alſo mag ich euch nunmehr recht nennen) Lieber ſcheltet euren
Fꝛeund nicht aus/ dem euer bevoꝛſtehen des Leiden eben ſo hefftig ſchmeꝛzet als ſein eigenes;
es wird der Schmerzen nicht lange anhalten/ wr aber wollenals tapffere unverzagte Hel-
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 826. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/832>, abgerufen am 16.07.2024. |