Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Achtes Buch
einen Teil an allerhand Getreidig erlegen und einliefern. IIX. Alles aus Böhmen hinweg getrlebene
Vieh/ als Pferde/ Esel/ Ochsen/ Kühe/ Rinder/ Schaffe/ und Schweine (deren Anzahl die beraube-
ten einbringen solten) wiederstellen/ oder davor ohn zugelegete Rechnung 40 Tonnen Goldes ent-
richten. IX. Alle Zimmerleute/ Bauleute und Tischer seines Königreichs herzu fodern/ nebest 15000
Frohndiensten/ welche auff Pannonische Kosten die abgebranten Städte/ Flecken und Dörffer/ auch
einstendige adeliche Sitze auffbauen. X. Vor jeden verderbeten fruchtbahren Baum zwo Kronen/
oder ungezählet davor 20 Tonnen Goldes auszählen. XI Vor die grausame Nidermatzung der Be-
satzung und Einwohner der dreien Grenzfestungen fünff Tonnen Goldes erlegen. XII. Vor jeden ver-
wundeten des Böhmischen und Teutschen Kriegsheers/ von der ganzen Zeit des Kriegs her gerech-
net/ acht Kronen/ oder im gemeinen anschlage vier Tonnen Goldes. XIII. Vor jeden im Streit und
Sturm erschlagenen 50 Kronen/ oder ohn zugelegte Rechnung 42 Tonnen Goldes. XIV. Dem an-
noch übrigen Bömischen und Teutschen Heer drey Monat Sold/ oder davor 35 Tonnen Goldes lie-
fern. XV. Alle Festungen seines Königreichs anderthalb Meilen von den neu erwähneten Grenzen/
so eingeräumet werden sollen/ belegen/ abbrechen. XVI. Vor seine erledigung 30 Tonnen Goldes ein-
schaffen. XVII. Die Güter aller Obersten/ welche gleich jezt zum Tode würden verurteilet werden/
dem Bömischen Könige geträulich ausfolgen. XIIX. Vor jeden im ganzen Kriege erschlagenen Pan-
nonier/ drey Kronen/ oder ingesamt eilf Tonnen Goldes erlegen. XIX. In wirklicher Haft verblei-
ben/ biß alles obgedachte völlig geleistet währe. Und dann XX. solte er ein Jahr und alle Jahr/ 50
Jahrlang/ dem Reiche Böhmen 300000 Kronen baar; 4000 Satteldüchtige Reitpferde; 2000
Wagenpferde; 3000 Ochsen/ 5000 Kühe/ 18000 Schaffe/ und 9000 Häuptschweine auff seine Kosten
biß drey Meilen über die Bömischen Grenzen liefern/ und zwar auff eben den Tag/ an welchem sein
Kriegsheer den ersten Einfal in Böhmen getahn hatte.

Diß wahr die Urtel über den König/ welche er schrifftlich begehrete/ sie desto besser ein-
zunehmen. Darauff folgete der Straff-Spruch über Dropion also: Der Feind aller
Ehr und Tugend Dropion/ darum daß er so gar keine Demuht erzeigen wollen/ sondern in
seiner teuflischen Schändung verharrete/ solte anfangs als ein Meinäidiger seiner beiden
vördersten Finger an der rechten Hand beraubet; II. als ein Mörder/ Mordbrenner und
Land Verderber lebendig gespiesset/ III mit glüenden Zangen an sechs Orten seines Leibes
gezwakt/ IV mit einer glüenden eisern Krohn gekrönet/ V endlich an den von ihm selbst auff-
gerichteten Galgen/ als ein ander Haman auffgehenket; und VI alle seine bewägliche Gü-
ter Könige Ladisla eingeliefert werden. Sein gotloser boßhaffter Richter und Worthalter
Pyrechmes solte gleiche Straffe/ doch die erste und vierde außgenommen/ außstehen. Pe-
legon der Göttes Lästerer solte/ wie dieser/ hingerichtet werden. Bato und Pines solten je-
der zweymahl mit glüenden Zangen angegriffen/ an allen ihren Gliedern von unten auff
mit dem Rade zustossen/ und endlich nebest den andern an den Galgen geknüpffet werden.
Die übrigen acht boßhaffte Obersten solten als schändliche Mordbrenner lebendig verbren-
net werden. Die sämtliche gefangene Pannonische Obersten 135 an der Zahl müsten eben
diese Straffe über sich nehmen/ es währe dann daß vor Abwendung solcher Straffe jed-
weder 50000 Kronen erlegen/ und die ewige Leibeigenschafft antreten wolte/ da die Haab-
seligere den unvermögenden mit ihrem Uberflusse solten zu Hülffe kommen; doch solten
sie zuvor in vierwöchiger Haft verbleiben/ und alle Tage acht Stunden im Pfluge zihen/
daß sie den Acker verwüstet/ und die fruchtbahren Bäume gefellet hätten; und solten den
vierwöchigen Unterhalt ingesamt mit 150000 Kronen bezahlen/ dieses Lösegeld der Ober-

sten
m m m m m

Achtes Buch
einen Teil an allerhand Getreidig erlegen und einliefern. IIX. Alles aus Boͤhmen hinweg getrlebene
Vieh/ als Pferde/ Eſel/ Ochſen/ Kuͤhe/ Rinder/ Schaffe/ und Schweine (deren Anzahl die beraube-
ten einbringen ſolten) wiederſtellen/ oder davor ohn zugelegete Rechnung 40 Tonnen Goldes ent-
richten. IX. Alle Zimmerleute/ Bauleute und Tiſcher ſeines Koͤnigreichs herzu fodern/ nebeſt 15000
Frohndienſten/ welche auff Pannoniſche Koſten die abgebranten Staͤdte/ Flecken und Doͤrffer/ auch
einſtendige adeliche Sitze auffbauen. X. Vor jeden verderbeten fruchtbahren Baum zwo Kronen/
oder ungezaͤhlet davor 20 Tonnen Goldes auszaͤhlen. XI Vor die grauſame Nidermatzung der Be-
ſatzung und Einwohner der dreien Grenzfeſtungen fuͤnff Tonnen Goldes erlegen. XII. Vor jeden veꝛ-
wundeten des Boͤhmiſchen und Teutſchen Kriegsheers/ von der ganzen Zeit des Kriegs her gerech-
net/ acht Kronen/ oder im gemeinen anſchlage vier Tonnen Goldes. XIII. Vor jeden im Streit und
Sturm erſchlagenen 50 Kronen/ oder ohn zugelegte Rechnung 42 Tonnen Goldes. XIV. Dem an-
noch uͤbrigen Boͤmiſchen und Teutſchen Heer drey Monat Sold/ oder davor 35 Tonnen Goldes lie-
fern. XV. Alle Feſtungen ſeines Koͤnigreichs anderthalb Meilen von den neu erwaͤhneten Grenzen/
ſo eingeraͤumet werden ſollen/ belegen/ abbrechen. XVI. Vor ſeine erledigung 30 Tonnen Goldes ein-
ſchaffen. XVII. Die Guͤter aller Oberſten/ welche gleich jezt zum Tode wuͤrden verurteilet werden/
dem Boͤmiſchen Koͤnige getraͤulich ausfolgen. XIIX. Vor jeden im ganzen Kriege erſchlagenen Pan-
nonier/ drey Kronen/ oder ingeſamt eilf Tonnen Goldes erlegen. XIX. In wirklicher Haft verblei-
ben/ biß alles obgedachte voͤllig geleiſtet waͤhre. Und dann XX. ſolte er ein Jahr und alle Jahr/ 50
Jahrlang/ dem Reiche Boͤhmen 300000 Kronen baar; 4000 Sattelduͤchtige Reitpferde; 2000
Wagenpferde; 3000 Ochſen/ 5000 Kuͤhe/ 18000 Schaffe/ und 9000 Haͤuptſchweine auff ſeine Koſtẽ
biß drey Meilen uͤber die Boͤmiſchen Grenzen liefern/ und zwar auff eben den Tag/ an welchem ſein
Kriegsheer den erſten Einfal in Boͤhmen getahn hatte.

Diß wahr die Urtel uͤber den Koͤnig/ welche er ſchrifftlich begehrete/ ſie deſto beſſer ein-
zunehmen. Darauff folgete der Straff-Spruch uͤber Dropion alſo: Der Feind aller
Ehr und Tugend Dropion/ darum daß er ſo gar keine Demuht erzeigen wollen/ ſondern in
ſeiner teufliſchen Schaͤndung verharrete/ ſolte anfangs als ein Meinaͤidiger ſeiner beiden
voͤrderſten Finger an der rechten Hand beraubet; II. als ein Moͤrder/ Mordbrenner und
Land Verderber lebendig geſpieſſet/ III mit gluͤenden Zangen an ſechs Orten ſeines Leibes
gezwakt/ IV mit einer gluͤenden eiſern Krohn gekroͤnet/ V endlich an den von ihm ſelbſt auff-
gerichteten Galgen/ als ein ander Haman auffgehenket; und VI alle ſeine bewaͤgliche Guͤ-
ter Koͤnige Ladiſla eingeliefert werden. Sein gotloſer boßhaffter Richter und Worthalter
Pyrechmes ſolte gleiche Straffe/ doch die erſte und vierde außgenommen/ außſtehen. Pe-
legon der Goͤttes Laͤſterer ſolte/ wie dieſer/ hingerichtet werden. Bato und Pines ſolten je-
der zweymahl mit gluͤenden Zangen angegriffen/ an allen ihren Gliedern von unten auff
mit dem Rade zuſtoſſen/ und endlich nebeſt den andern an den Galgen geknuͤpffet werden.
Die uͤbrigen acht boßhaffte Oberſten ſolten als ſchaͤndliche Mordbreñer lebendig verbren-
net werden. Die ſaͤmtliche gefangene Pannoniſche Oberſten 135 an der Zahl muͤſten eben
dieſe Straffe uͤber ſich nehmen/ es waͤhre dann daß vor Abwendung ſolcher Straffe jed-
weder 50000 Kronen erlegen/ und die ewige Leibeigenſchafft antreten wolte/ da die Haab-
ſeligere den unvermoͤgenden mit ihrem Uberfluſſe ſolten zu Huͤlffe kommen; doch ſolten
ſie zuvor in vierwoͤchiger Haft verbleiben/ und alle Tage acht Stunden im Pfluge zihen/
daß ſie den Acker verwuͤſtet/ und die fruchtbahren Baͤume gefellet haͤtten; und ſolten den
vierwoͤchigen Unterhalt ingeſamt mit 150000 Kronen bezahlen/ dieſes Loͤſegeld der Ober-

ſten
m m m m m
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0831" n="825"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Achtes Buch</hi></fw><lb/>
einen Teil an allerhand Getreidig erlegen und einliefern. <hi rendition="#aq">IIX.</hi> Alles aus Bo&#x0364;hmen hinweg getrlebene<lb/>
Vieh/ als Pferde/ E&#x017F;el/ Och&#x017F;en/ Ku&#x0364;he/ Rinder/ Schaffe/ und Schweine (deren Anzahl die beraube-<lb/>
ten einbringen &#x017F;olten) wieder&#x017F;tellen/ oder davor ohn zugelegete Rechnung 40 Tonnen Goldes ent-<lb/>
richten. <hi rendition="#aq">IX.</hi> Alle Zimmerleute/ Bauleute und Ti&#x017F;cher &#x017F;eines Ko&#x0364;nigreichs herzu fodern/ nebe&#x017F;t 15000<lb/>
Frohndien&#x017F;ten/ welche auff Pannoni&#x017F;che Ko&#x017F;ten die abgebranten Sta&#x0364;dte/ Flecken und Do&#x0364;rffer/ auch<lb/>
ein&#x017F;tendige adeliche Sitze auffbauen. <hi rendition="#aq">X.</hi> Vor jeden verderbeten fruchtbahren Baum zwo Kronen/<lb/>
oder ungeza&#x0364;hlet davor 20 Tonnen Goldes ausza&#x0364;hlen. <hi rendition="#aq">XI</hi> Vor die grau&#x017F;ame Nidermatzung der Be-<lb/>
&#x017F;atzung und Einwohner der dreien Grenzfe&#x017F;tungen fu&#x0364;nff Tonnen Goldes erlegen. <hi rendition="#aq">XII.</hi> Vor jeden ve&#xA75B;-<lb/>
wundeten des Bo&#x0364;hmi&#x017F;chen und Teut&#x017F;chen Kriegsheers/ von der ganzen Zeit des Kriegs her gerech-<lb/>
net/ acht Kronen/ oder im gemeinen an&#x017F;chlage vier Tonnen Goldes. <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Vor jeden im Streit und<lb/>
Sturm er&#x017F;chlagenen 50 Kronen/ oder ohn zugelegte Rechnung 42 Tonnen Goldes. <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Dem an-<lb/>
noch u&#x0364;brigen Bo&#x0364;mi&#x017F;chen und Teut&#x017F;chen Heer drey Monat Sold/ oder davor 35 Tonnen Goldes lie-<lb/>
fern. <hi rendition="#aq">XV.</hi> Alle Fe&#x017F;tungen &#x017F;eines Ko&#x0364;nigreichs anderthalb Meilen von den neu erwa&#x0364;hneten Grenzen/<lb/>
&#x017F;o eingera&#x0364;umet werden &#x017F;ollen/ belegen/ abbrechen. <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Vor &#x017F;eine erledigung 30 Tonnen Goldes ein-<lb/>
&#x017F;chaffen. <hi rendition="#aq">XVII.</hi> Die Gu&#x0364;ter aller Ober&#x017F;ten/ welche gleich jezt zum Tode wu&#x0364;rden verurteilet werden/<lb/>
dem Bo&#x0364;mi&#x017F;chen Ko&#x0364;nige getra&#x0364;ulich ausfolgen. <hi rendition="#aq">XIIX.</hi> Vor jeden im ganzen Kriege er&#x017F;chlagenen Pan-<lb/>
nonier/ drey Kronen/ oder inge&#x017F;amt eilf Tonnen Goldes erlegen. <hi rendition="#aq">XIX.</hi> In wirklicher Haft verblei-<lb/>
ben/ biß alles obgedachte vo&#x0364;llig gelei&#x017F;tet wa&#x0364;hre. Und dann <hi rendition="#aq">XX.</hi> &#x017F;olte er ein Jahr und alle Jahr/ 50<lb/>
Jahrlang/ dem Reiche Bo&#x0364;hmen 300000 Kronen baar; 4000 Satteldu&#x0364;chtige Reitpferde; 2000<lb/>
Wagenpferde; 3000 Och&#x017F;en/ 5000 Ku&#x0364;he/ 18000 Schaffe/ und 9000 Ha&#x0364;upt&#x017F;chweine auff &#x017F;eine Ko&#x017F;te&#x0303;<lb/>
biß drey Meilen u&#x0364;ber die Bo&#x0364;mi&#x017F;chen Grenzen liefern/ und zwar auff eben den Tag/ an welchem &#x017F;ein<lb/>
Kriegsheer den er&#x017F;ten Einfal in Bo&#x0364;hmen getahn hatte.</p><lb/>
          <p>Diß wahr die Urtel u&#x0364;ber den Ko&#x0364;nig/ welche er &#x017F;chrifftlich begehrete/ &#x017F;ie de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er ein-<lb/>
zunehmen. Darauff folgete der Straff-Spruch u&#x0364;ber Dropion al&#x017F;o: Der Feind aller<lb/>
Ehr und Tugend Dropion/ darum daß er &#x017F;o gar keine Demuht erzeigen wollen/ &#x017F;ondern in<lb/>
&#x017F;einer teufli&#x017F;chen Scha&#x0364;ndung verharrete/ &#x017F;olte anfangs als ein Meina&#x0364;idiger &#x017F;einer beiden<lb/>
vo&#x0364;rder&#x017F;ten Finger an der rechten Hand beraubet; <hi rendition="#aq">II.</hi> als ein Mo&#x0364;rder/ Mordbrenner und<lb/>
Land Verderber lebendig ge&#x017F;pie&#x017F;&#x017F;et/ <hi rendition="#aq">III</hi> mit glu&#x0364;enden Zangen an &#x017F;echs Orten &#x017F;eines Leibes<lb/>
gezwakt/ <hi rendition="#aq">IV</hi> mit einer glu&#x0364;enden ei&#x017F;ern Krohn gekro&#x0364;net/ <hi rendition="#aq">V</hi> endlich an den von ihm &#x017F;elb&#x017F;t auff-<lb/>
gerichteten Galgen/ als ein ander Haman auffgehenket; und <hi rendition="#aq">VI</hi> alle &#x017F;eine bewa&#x0364;gliche Gu&#x0364;-<lb/>
ter Ko&#x0364;nige Ladi&#x017F;la eingeliefert werden. Sein gotlo&#x017F;er boßhaffter Richter und Worthalter<lb/>
Pyrechmes &#x017F;olte gleiche Straffe/ doch die er&#x017F;te und vierde außgenommen/ auß&#x017F;tehen. Pe-<lb/>
legon der Go&#x0364;ttes La&#x0364;&#x017F;terer &#x017F;olte/ wie die&#x017F;er/ hingerichtet werden. Bato und Pines &#x017F;olten je-<lb/>
der zweymahl mit glu&#x0364;enden Zangen angegriffen/ an allen ihren Gliedern von unten auff<lb/>
mit dem Rade zu&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ und endlich nebe&#x017F;t den andern an den Galgen geknu&#x0364;pffet werden.<lb/>
Die u&#x0364;brigen acht boßhaffte Ober&#x017F;ten &#x017F;olten als &#x017F;cha&#x0364;ndliche Mordbren&#x0303;er lebendig verbren-<lb/>
net werden. Die &#x017F;a&#x0364;mtliche gefangene Pannoni&#x017F;che Ober&#x017F;ten 135 an der Zahl mu&#x0364;&#x017F;ten eben<lb/>
die&#x017F;e Straffe u&#x0364;ber &#x017F;ich nehmen/ es wa&#x0364;hre dann daß vor Abwendung &#x017F;olcher Straffe jed-<lb/>
weder 50000 Kronen erlegen/ und die ewige Leibeigen&#x017F;chafft antreten wolte/ da die Haab-<lb/>
&#x017F;eligere den unvermo&#x0364;genden mit ihrem Uberflu&#x017F;&#x017F;e &#x017F;olten zu Hu&#x0364;lffe kommen; doch &#x017F;olten<lb/>
&#x017F;ie zuvor in vierwo&#x0364;chiger Haft verbleiben/ und alle Tage acht Stunden im Pfluge zihen/<lb/>
daß &#x017F;ie den Acker verwu&#x0364;&#x017F;tet/ und die fruchtbahren Ba&#x0364;ume gefellet ha&#x0364;tten; und &#x017F;olten den<lb/>
vierwo&#x0364;chigen Unterhalt inge&#x017F;amt mit 150000 Kronen bezahlen/ die&#x017F;es Lo&#x0364;&#x017F;egeld der Ober-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">m m m m m</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[825/0831] Achtes Buch einen Teil an allerhand Getreidig erlegen und einliefern. IIX. Alles aus Boͤhmen hinweg getrlebene Vieh/ als Pferde/ Eſel/ Ochſen/ Kuͤhe/ Rinder/ Schaffe/ und Schweine (deren Anzahl die beraube- ten einbringen ſolten) wiederſtellen/ oder davor ohn zugelegete Rechnung 40 Tonnen Goldes ent- richten. IX. Alle Zimmerleute/ Bauleute und Tiſcher ſeines Koͤnigreichs herzu fodern/ nebeſt 15000 Frohndienſten/ welche auff Pannoniſche Koſten die abgebranten Staͤdte/ Flecken und Doͤrffer/ auch einſtendige adeliche Sitze auffbauen. X. Vor jeden verderbeten fruchtbahren Baum zwo Kronen/ oder ungezaͤhlet davor 20 Tonnen Goldes auszaͤhlen. XI Vor die grauſame Nidermatzung der Be- ſatzung und Einwohner der dreien Grenzfeſtungen fuͤnff Tonnen Goldes erlegen. XII. Vor jeden veꝛ- wundeten des Boͤhmiſchen und Teutſchen Kriegsheers/ von der ganzen Zeit des Kriegs her gerech- net/ acht Kronen/ oder im gemeinen anſchlage vier Tonnen Goldes. XIII. Vor jeden im Streit und Sturm erſchlagenen 50 Kronen/ oder ohn zugelegte Rechnung 42 Tonnen Goldes. XIV. Dem an- noch uͤbrigen Boͤmiſchen und Teutſchen Heer drey Monat Sold/ oder davor 35 Tonnen Goldes lie- fern. XV. Alle Feſtungen ſeines Koͤnigreichs anderthalb Meilen von den neu erwaͤhneten Grenzen/ ſo eingeraͤumet werden ſollen/ belegen/ abbrechen. XVI. Vor ſeine erledigung 30 Tonnen Goldes ein- ſchaffen. XVII. Die Guͤter aller Oberſten/ welche gleich jezt zum Tode wuͤrden verurteilet werden/ dem Boͤmiſchen Koͤnige getraͤulich ausfolgen. XIIX. Vor jeden im ganzen Kriege erſchlagenen Pan- nonier/ drey Kronen/ oder ingeſamt eilf Tonnen Goldes erlegen. XIX. In wirklicher Haft verblei- ben/ biß alles obgedachte voͤllig geleiſtet waͤhre. Und dann XX. ſolte er ein Jahr und alle Jahr/ 50 Jahrlang/ dem Reiche Boͤhmen 300000 Kronen baar; 4000 Sattelduͤchtige Reitpferde; 2000 Wagenpferde; 3000 Ochſen/ 5000 Kuͤhe/ 18000 Schaffe/ und 9000 Haͤuptſchweine auff ſeine Koſtẽ biß drey Meilen uͤber die Boͤmiſchen Grenzen liefern/ und zwar auff eben den Tag/ an welchem ſein Kriegsheer den erſten Einfal in Boͤhmen getahn hatte. Diß wahr die Urtel uͤber den Koͤnig/ welche er ſchrifftlich begehrete/ ſie deſto beſſer ein- zunehmen. Darauff folgete der Straff-Spruch uͤber Dropion alſo: Der Feind aller Ehr und Tugend Dropion/ darum daß er ſo gar keine Demuht erzeigen wollen/ ſondern in ſeiner teufliſchen Schaͤndung verharrete/ ſolte anfangs als ein Meinaͤidiger ſeiner beiden voͤrderſten Finger an der rechten Hand beraubet; II. als ein Moͤrder/ Mordbrenner und Land Verderber lebendig geſpieſſet/ III mit gluͤenden Zangen an ſechs Orten ſeines Leibes gezwakt/ IV mit einer gluͤenden eiſern Krohn gekroͤnet/ V endlich an den von ihm ſelbſt auff- gerichteten Galgen/ als ein ander Haman auffgehenket; und VI alle ſeine bewaͤgliche Guͤ- ter Koͤnige Ladiſla eingeliefert werden. Sein gotloſer boßhaffter Richter und Worthalter Pyrechmes ſolte gleiche Straffe/ doch die erſte und vierde außgenommen/ außſtehen. Pe- legon der Goͤttes Laͤſterer ſolte/ wie dieſer/ hingerichtet werden. Bato und Pines ſolten je- der zweymahl mit gluͤenden Zangen angegriffen/ an allen ihren Gliedern von unten auff mit dem Rade zuſtoſſen/ und endlich nebeſt den andern an den Galgen geknuͤpffet werden. Die uͤbrigen acht boßhaffte Oberſten ſolten als ſchaͤndliche Mordbreñer lebendig verbren- net werden. Die ſaͤmtliche gefangene Pannoniſche Oberſten 135 an der Zahl muͤſten eben dieſe Straffe uͤber ſich nehmen/ es waͤhre dann daß vor Abwendung ſolcher Straffe jed- weder 50000 Kronen erlegen/ und die ewige Leibeigenſchafft antreten wolte/ da die Haab- ſeligere den unvermoͤgenden mit ihrem Uberfluſſe ſolten zu Huͤlffe kommen; doch ſolten ſie zuvor in vierwoͤchiger Haft verbleiben/ und alle Tage acht Stunden im Pfluge zihen/ daß ſie den Acker verwuͤſtet/ und die fruchtbahren Baͤume gefellet haͤtten; und ſolten den vierwoͤchigen Unterhalt ingeſamt mit 150000 Kronen bezahlen/ dieſes Loͤſegeld der Ober- ſten m m m m m

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/831
Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 825. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/831>, abgerufen am 23.11.2024.