Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Siebendes Buch. Heer folgete in unterschiedlichen grossen Abteilungen nach Mögligkeit/ währen aber sehrabgeritten/ daß sie auch grossen teils bey ihren ermüdeten Pferden zu fusse hergingen/ und sie mit Brod erquicketen/ welches ihm ungenehm zuhören wahr; muste sich daher wieder zurük zihen/ und wurden der ankommenden Pferde ins Graß gejaget/ dessen daselbst gros- ser Vorraht wahr/ die Völker aber ingesamt musten mit ihrem Gewehr sich zu fusse fertig halten/ und von vornen zu einen kleinen Wahl/ in gestalt eines halben Monden geschwinde auffwerffen/ hinter welchem sie vor Reuterey gesichert waren/ und bereit/ eines Fußheers Anlauff redlich zuempfahen. Aber es bedurffte dessen nicht/ weil der Abend herzu nahete/ und der Feind wegen empfangener harten Schlappe nicht ein geringes erschrak/ daß er sich zur Ruhe begab/ wiewol unter dem gewissen Vorsatze/ des folgenden Morgens sein Schart auszuwetzen; Und kam solches den unsern wol zustatten/ massen Herkules auf sei- ner Stelle diese Nacht ein bequehmes Lager abstechen/ und in etwas auffwerffen ließ/ vor das ganze ankommende Heer/ welches kurz nach Mitternacht sich einstellete/ Speise nam/ und drey Stunden ausrnhete. Unsere Helden aber hielten Kriegs Raht/ und beschlossen/ die Schlacht alsbald diesen Tag solcher gestalt zuordnen: Herkules und Arbianes (wel- cher schon 38 Wochen lang sich in Teutscher Sprache fleissig hatte unterweisen lassen) sol- ten 20000 auserlesene Reuter im rechten Flügel führen; Baldrich und Siegward 17000 im linken; und Ladisla 18000 Böhmen zu fusse in der Mitte. Die übrigen 3000 solten zur Beschützung des Lagers behalten werden. Arbianes erkundete sich fleissig bey den Gefan- genen/ wo das Dorff läge/ in welchem die gefangene Fürstliche Häupter verwahret wür- den; hielt hernach bey Herkules an/ ihm zugönnen/ daß er mit seinen Parthern frey ab und zureiten/ und nach Befindung den nohtleidenden beyzuspringen urlaub haben möchte/ wel- ches er ihm gerne einwilligte/ weil er seines gefährlichen Anschlages keine Wissenschafft trug. Valiska hatte die ganze Reise über seiner Schwehrmuht genaue acht gehabt/ und weil ihr die ursach gnug bekant wahr/ machte sie sich vor der Schlacht mit ihrem kräffti- gen Trost an ihn: Er solte dem wahren Gott vertrauen/ ob er denselben gleich nicht ken- nete/ derselbe würde das Fräulein schon retten/ und zu seinem besten gnädiglich erhalten; nur begehrete sie vor dißmahl von ihm zuwissen/ ob er auch zugeben wolte/ daß das Fräu- lein den Christlichen Glauben annähme; dann im falle er sich dessen beschweret befünde/ dürffte es wegen seiner künfftigen Heiraht hart halten/ in Betrachtung/ daß Herkules und Baldrich/ ja sie selbst/ vor Gott im Himmel und vor ihrem eigenen Gewissen es nicht wü- sten zuverantworten/ daß ihre einige herzgeliebete Schwester der Erkäntniß des wahren Gottes mangeln/ und hernähst an ihrer Seele ewig schaden leiden solte. Und O wolte Gott/ sagte sie weiter/ daß mein geliebeter Freund und Bruder selbst zu unserm heiligen Glauben sich begeben möchte/ damit er nach dieser kurzen Vergängligkeit der ewigen Him- melsfreude mit uns teilhafftig würde/ welches ich ihm von grund meiner Seele wünsche: Er hat biß daher unserm Gottesdienste vielfältig beygewohnet/ und gnugsam erfahren/ daß unser Christlicher Glaube auff nichts heilloses oder schändliches bestehe/ welches ich doch nicht zu dem Ende vorbringen wil/ ob wolte Euer Liebe ich wider ihren Willen ein solches auffdringen/ sondern sage nur bloß mein Gutdünten/ worzu mich die schwesterli- che Gewogenheit antreibet/ welches mir zu keinem argen wird ausgeleget werden können; Was p p p ij
Siebendes Buch. Heer folgete in unterſchiedlichen groſſen Abteilungen nach Moͤgligkeit/ waͤhren aber ſehrabgeritten/ daß ſie auch groſſen teils bey ihren ermuͤdeten Pferden zu fuſſe hergingen/ und ſie mit Brod erquicketen/ welches ihm ungenehm zuhoͤren wahr; muſte ſich daher wieder zuruͤk zihen/ und wurden der ankommenden Pferde ins Graß gejaget/ deſſen daſelbſt groſ- ſer Vorraht wahr/ die Voͤlker aber ingeſamt muſten mit ihrem Gewehr ſich zu fuſſe fertig halten/ und von vornen zu einen kleinen Wahl/ in geſtalt eines halben Monden geſchwinde auffwerffen/ hinter welchem ſie vor Reuterey geſichert waren/ und bereit/ eines Fußheers Anlauff redlich zuempfahen. Aber es bedurffte deſſen nicht/ weil der Abend herzu nahete/ und der Feind wegen empfangener harten Schlappe nicht ein geringes erſchrak/ daß er ſich zur Ruhe begab/ wiewol unter dem gewiſſen Vorſatze/ des folgenden Morgens ſein Schart auszuwetzen; Und kam ſolches den unſern wol zuſtatten/ maſſen Herkules auf ſei- ner Stelle dieſe Nacht ein bequehmes Lager abſtechen/ und in etwas auffwerffen ließ/ vor das ganze ankommende Heer/ welches kurz nach Mitternacht ſich einſtellete/ Speiſe nam/ und drey Stunden ausrnhete. Unſere Helden aber hielten Kriegs Raht/ und beſchloſſen/ die Schlacht alsbald dieſen Tag ſolcher geſtalt zuordnen: Herkules und Arbianes (wel- cher ſchon 38 Wochen lang ſich in Teutſcher Sprache fleiſſig hatte unterweiſen laſſen) ſol- ten 20000 auserleſene Reuter im rechten Fluͤgel fuͤhren; Baldrich uñ Siegward 17000 im linken; und Ladiſla 18000 Boͤhmen zu fuſſe in der Mitte. Die übrigen 3000 ſolten zur Beſchuͤtzung des Lagers behalten werden. Arbianes erkundete ſich fleiſſig bey den Gefan- genen/ wo das Dorff laͤge/ in welchem die gefangene Fuͤrſtliche Haͤupter verwahret wuͤr- den; hielt hernach bey Herkules an/ ihm zugoͤnnen/ daß er mit ſeinen Parthern frey ab uñ zureiten/ und nach Befindung den nohtleidenden beyzuſpringen urlaub haben moͤchte/ wel- ches er ihm gerne einwilligte/ weil er ſeines gefaͤhrlichen Anſchlages keine Wiſſenſchafft trug. Valiſka hatte die ganze Reiſe uͤber ſeiner Schwehrmuht genaue acht gehabt/ und weil ihr die urſach gnug bekant wahr/ machte ſie ſich vor der Schlacht mit ihrem kraͤffti- gen Troſt an ihn: Er ſolte dem wahren Gott vertrauen/ ob er denſelben gleich nicht ken- nete/ derſelbe wuͤrde das Fraͤulein ſchon retten/ und zu ſeinem beſten gnaͤdiglich erhalten; nur begehrete ſie vor dißmahl von ihm zuwiſſen/ ob er auch zugeben wolte/ daß das Fraͤu- lein den Chriſtlichen Glauben annaͤhme; dann im falle er ſich deſſen beſchweret befuͤnde/ duͤrffte es wegen ſeiner kuͤnfftigen Heiraht hart halten/ in Betrachtung/ daß Herkules uñ Baldrich/ ja ſie ſelbſt/ vor Gott im Himmel und vor ihrem eigenen Gewiſſen es nicht wuͤ- ſten zuverantworten/ daß ihre einige herzgeliebete Schweſter der Erkaͤntniß des wahren Gottes mangeln/ und hernaͤhſt an ihrer Seele ewig ſchaden leiden ſolte. Und O wolte Gott/ ſagte ſie weiter/ daß mein geliebeter Freund und Bruder ſelbſt zu unſerm heiligen Glauben ſich begeben moͤchte/ damit er nach dieſer kurzen Vergaͤngligkeit der ewigẽ Him- melsfreude mit uns teilhafftig würde/ welches ich ihm von grund meiner Seele wuͤnſche: Er hat biß daher unſerm Gottesdienſte vielfaͤltig beygewohnet/ und gnugſam erfahren/ daß unſer Chriſtlicher Glaube auff nichts heilloſes oder ſchaͤndliches beſtehe/ welches ich doch nicht zu dem Ende vorbringen wil/ ob wolte Euer Liebe ich wider ihren Willen ein ſolches auffdringen/ ſondern ſage nur bloß mein Gutduͤnten/ worzu mich die ſchweſterli- che Gewogenheit antreibet/ welches mir zu keinem argen wird ausgeleget werden koͤñen; Was p p p ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0489" n="483"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebendes Buch.</hi></fw><lb/> Heer folgete in unterſchiedlichen groſſen Abteilungen nach Moͤgligkeit/ waͤhren aber ſehr<lb/> abgeritten/ daß ſie auch groſſen teils bey ihren ermuͤdeten Pferden zu fuſſe hergingen/ und<lb/> ſie mit Brod erquicketen/ welches ihm ungenehm zuhoͤren wahr; muſte ſich daher wieder<lb/> zuruͤk zihen/ und wurden der ankommenden Pferde ins Graß gejaget/ deſſen daſelbſt groſ-<lb/> ſer Vorraht wahr/ die Voͤlker aber ingeſamt muſten mit ihrem Gewehr ſich zu fuſſe fertig<lb/> halten/ und von vornen zu einen kleinen Wahl/ in geſtalt eines halben Monden geſchwinde<lb/> auffwerffen/ hinter welchem ſie vor Reuterey geſichert waren/ und bereit/ eines Fußheers<lb/> Anlauff redlich zuempfahen. Aber es bedurffte deſſen nicht/ weil der Abend herzu nahete/<lb/> und der Feind wegen empfangener harten Schlappe nicht ein geringes erſchrak/ daß er<lb/> ſich zur Ruhe begab/ wiewol unter dem gewiſſen Vorſatze/ des folgenden Morgens ſein<lb/> Schart auszuwetzen; Und kam ſolches den unſern wol zuſtatten/ maſſen Herkules auf ſei-<lb/> ner Stelle dieſe Nacht ein bequehmes Lager abſtechen/ und in etwas auffwerffen ließ/ vor<lb/> das ganze ankommende Heer/ welches kurz nach Mitternacht ſich einſtellete/ Speiſe nam/<lb/> und drey Stunden ausrnhete. Unſere Helden aber hielten Kriegs Raht/ und beſchloſſen/<lb/> die Schlacht alsbald dieſen Tag ſolcher geſtalt zuordnen: Herkules und Arbianes (wel-<lb/> cher ſchon 38 Wochen lang ſich in Teutſcher Sprache fleiſſig hatte unterweiſen laſſen) ſol-<lb/> ten 20000 auserleſene Reuter im rechten Fluͤgel fuͤhren; Baldrich uñ Siegward 17000<lb/> im linken; und Ladiſla 18000 Boͤhmen zu fuſſe in der Mitte. Die übrigen 3000 ſolten zur<lb/> Beſchuͤtzung des Lagers behalten werden. Arbianes erkundete ſich fleiſſig bey den Gefan-<lb/> genen/ wo das Dorff laͤge/ in welchem die gefangene Fuͤrſtliche Haͤupter verwahret wuͤr-<lb/> den; hielt hernach bey Herkules an/ ihm zugoͤnnen/ daß er mit ſeinen Parthern frey ab uñ<lb/> zureiten/ und nach Befindung den nohtleidenden beyzuſpringen urlaub haben moͤchte/ wel-<lb/> ches er ihm gerne einwilligte/ weil er ſeines gefaͤhrlichen Anſchlages keine Wiſſenſchafft<lb/> trug. Valiſka hatte die ganze Reiſe uͤber ſeiner Schwehrmuht genaue acht gehabt/ und<lb/> weil ihr die urſach gnug bekant wahr/ machte ſie ſich vor der Schlacht mit ihrem kraͤffti-<lb/> gen Troſt an ihn: Er ſolte dem wahren Gott vertrauen/ ob er denſelben gleich nicht ken-<lb/> nete/ derſelbe wuͤrde das Fraͤulein ſchon retten/ und zu ſeinem beſten gnaͤdiglich erhalten;<lb/> nur begehrete ſie vor dißmahl von ihm zuwiſſen/ ob er auch zugeben wolte/ daß das Fraͤu-<lb/> lein den Chriſtlichen Glauben annaͤhme; dann im falle er ſich deſſen beſchweret befuͤnde/<lb/> duͤrffte es wegen ſeiner kuͤnfftigen Heiraht hart halten/ in Betrachtung/ daß Herkules uñ<lb/> Baldrich/ ja ſie ſelbſt/ vor Gott im Himmel und vor ihrem eigenen Gewiſſen es nicht wuͤ-<lb/> ſten zuverantworten/ daß ihre einige herzgeliebete Schweſter der Erkaͤntniß des wahren<lb/> Gottes mangeln/ und hernaͤhſt an ihrer Seele ewig ſchaden leiden ſolte. Und O wolte<lb/> Gott/ ſagte ſie weiter/ daß mein geliebeter Freund und Bruder ſelbſt zu unſerm heiligen<lb/> Glauben ſich begeben moͤchte/ damit er nach dieſer kurzen Vergaͤngligkeit der ewigẽ Him-<lb/> melsfreude mit uns teilhafftig würde/ welches ich ihm von grund meiner Seele wuͤnſche:<lb/> Er hat biß daher unſerm Gottesdienſte vielfaͤltig beygewohnet/ und gnugſam erfahren/<lb/> daß unſer Chriſtlicher Glaube auff nichts heilloſes oder ſchaͤndliches beſtehe/ welches ich<lb/> doch nicht zu dem Ende vorbringen wil/ ob wolte Euer Liebe ich wider ihren Willen ein<lb/> ſolches auffdringen/ ſondern ſage nur bloß mein Gutduͤnten/ worzu mich die ſchweſterli-<lb/> che Gewogenheit antreibet/ welches mir zu keinem argen wird ausgeleget werden koͤñen;<lb/> <fw place="bottom" type="sig">p p p ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [483/0489]
Siebendes Buch.
Heer folgete in unterſchiedlichen groſſen Abteilungen nach Moͤgligkeit/ waͤhren aber ſehr
abgeritten/ daß ſie auch groſſen teils bey ihren ermuͤdeten Pferden zu fuſſe hergingen/ und
ſie mit Brod erquicketen/ welches ihm ungenehm zuhoͤren wahr; muſte ſich daher wieder
zuruͤk zihen/ und wurden der ankommenden Pferde ins Graß gejaget/ deſſen daſelbſt groſ-
ſer Vorraht wahr/ die Voͤlker aber ingeſamt muſten mit ihrem Gewehr ſich zu fuſſe fertig
halten/ und von vornen zu einen kleinen Wahl/ in geſtalt eines halben Monden geſchwinde
auffwerffen/ hinter welchem ſie vor Reuterey geſichert waren/ und bereit/ eines Fußheers
Anlauff redlich zuempfahen. Aber es bedurffte deſſen nicht/ weil der Abend herzu nahete/
und der Feind wegen empfangener harten Schlappe nicht ein geringes erſchrak/ daß er
ſich zur Ruhe begab/ wiewol unter dem gewiſſen Vorſatze/ des folgenden Morgens ſein
Schart auszuwetzen; Und kam ſolches den unſern wol zuſtatten/ maſſen Herkules auf ſei-
ner Stelle dieſe Nacht ein bequehmes Lager abſtechen/ und in etwas auffwerffen ließ/ vor
das ganze ankommende Heer/ welches kurz nach Mitternacht ſich einſtellete/ Speiſe nam/
und drey Stunden ausrnhete. Unſere Helden aber hielten Kriegs Raht/ und beſchloſſen/
die Schlacht alsbald dieſen Tag ſolcher geſtalt zuordnen: Herkules und Arbianes (wel-
cher ſchon 38 Wochen lang ſich in Teutſcher Sprache fleiſſig hatte unterweiſen laſſen) ſol-
ten 20000 auserleſene Reuter im rechten Fluͤgel fuͤhren; Baldrich uñ Siegward 17000
im linken; und Ladiſla 18000 Boͤhmen zu fuſſe in der Mitte. Die übrigen 3000 ſolten zur
Beſchuͤtzung des Lagers behalten werden. Arbianes erkundete ſich fleiſſig bey den Gefan-
genen/ wo das Dorff laͤge/ in welchem die gefangene Fuͤrſtliche Haͤupter verwahret wuͤr-
den; hielt hernach bey Herkules an/ ihm zugoͤnnen/ daß er mit ſeinen Parthern frey ab uñ
zureiten/ und nach Befindung den nohtleidenden beyzuſpringen urlaub haben moͤchte/ wel-
ches er ihm gerne einwilligte/ weil er ſeines gefaͤhrlichen Anſchlages keine Wiſſenſchafft
trug. Valiſka hatte die ganze Reiſe uͤber ſeiner Schwehrmuht genaue acht gehabt/ und
weil ihr die urſach gnug bekant wahr/ machte ſie ſich vor der Schlacht mit ihrem kraͤffti-
gen Troſt an ihn: Er ſolte dem wahren Gott vertrauen/ ob er denſelben gleich nicht ken-
nete/ derſelbe wuͤrde das Fraͤulein ſchon retten/ und zu ſeinem beſten gnaͤdiglich erhalten;
nur begehrete ſie vor dißmahl von ihm zuwiſſen/ ob er auch zugeben wolte/ daß das Fraͤu-
lein den Chriſtlichen Glauben annaͤhme; dann im falle er ſich deſſen beſchweret befuͤnde/
duͤrffte es wegen ſeiner kuͤnfftigen Heiraht hart halten/ in Betrachtung/ daß Herkules uñ
Baldrich/ ja ſie ſelbſt/ vor Gott im Himmel und vor ihrem eigenen Gewiſſen es nicht wuͤ-
ſten zuverantworten/ daß ihre einige herzgeliebete Schweſter der Erkaͤntniß des wahren
Gottes mangeln/ und hernaͤhſt an ihrer Seele ewig ſchaden leiden ſolte. Und O wolte
Gott/ ſagte ſie weiter/ daß mein geliebeter Freund und Bruder ſelbſt zu unſerm heiligen
Glauben ſich begeben moͤchte/ damit er nach dieſer kurzen Vergaͤngligkeit der ewigẽ Him-
melsfreude mit uns teilhafftig würde/ welches ich ihm von grund meiner Seele wuͤnſche:
Er hat biß daher unſerm Gottesdienſte vielfaͤltig beygewohnet/ und gnugſam erfahren/
daß unſer Chriſtlicher Glaube auff nichts heilloſes oder ſchaͤndliches beſtehe/ welches ich
doch nicht zu dem Ende vorbringen wil/ ob wolte Euer Liebe ich wider ihren Willen ein
ſolches auffdringen/ ſondern ſage nur bloß mein Gutduͤnten/ worzu mich die ſchweſterli-
che Gewogenheit antreibet/ welches mir zu keinem argen wird ausgeleget werden koͤñen;
Was
p p p ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |