Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Sechstes Buch. Meinem hochwerten Herrn Bruder/ Groß Fürst Markomir/ zur Bezeugung und Festhaltung Viel zuviel/ allerwerteste Fürstin/ sagte er nach Verlesung; an dessen Vergeltung Unsere Fürstliche Geselschafft zu Prag lebete inzwischen in aller zulässigen Ergetz- Ende des Sechsten Buchs. Des o o o iij
Sechſtes Buch. Meinem hochwerten Herrn Bruder/ Groß Fuͤrſt Markomir/ zur Bezeugung und Feſthaltung Viel zuviel/ allerwerteſte Fuͤrſtin/ ſagte er nach Verleſung; an deſſen Vergeltung Unſere Fuͤrſtliche Geſelſchafft zu Prag lebete inzwiſchen in aller zulaͤſſigen Ergetz- Ende des Sechſten Buchs. Des o o o iij
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Sechſtes Buch.
Meinem hochwerten Herrn Bruder/ Groß Fuͤrſt Markomir/ zur Bezeugung und Feſthaltung
Schweſterlicher Traͤue und Liebe.
Viel zuviel/ allerwerteſte Fuͤrſtin/ ſagte er nach Verleſung; an deſſen Vergeltung
ich auch durch auffopferung meines Blutes nicht reichen kan; band es geſchwinde umb
ſeinen rechten Arm/ und ſagte: dieſes wuͤrde mich vom Tode zum Leben aufferwecken/ wa-
rumb dann nicht viel leichter von der Gehirns Verwirrung zur voͤlligen Vernunfft? die
Wetſcher ließ er auch auffſchlieſſen/ auß welchem allerhand koͤſtliche Guͤlden und Silbern
Stuͤk zu ſeiner Kleidung genommen wurden/ inſonderheit ein groſſer ſchneeweiſſer Feder-
buſch/ welchen er auff ſeinen Huht zuſtecken befahl. Und weil die genennete 2000 Kronen
ſich auch funden/ reichete er ſie dem Arzt/ und ſagete; erinnert euch eurer Schuld/ und ver-
ſichert euch von mir aller Gnade. Endlich legte er ſeinen Schlaffrok an/ und ließ ſich auff
den Gang leiten/ das uͤbergeſchikte Pferd zuſehen/ welches ihm ſehr wol gefiel/ und wuͤn-
ſchete/ daß ers bald beſchreiten moͤchte. Der Arzt verwunderte ſich ſeiner Freidigkeit und
vernunfftigen Rede/ dergleichen er von ihm noch nicht gehoͤret hatte/ bedankete ſich unter-
taͤhnigſt wegen des groſſen Geſchenkes/ und ermahnete den Fuͤrſten/ er moͤchte nur bey
ſolcher angenommenen Weiſe beſtaͤndig bleiben/ aller ſchwermuͤtigen Traurigkeit Ur-
laub geben/ und ſeine Arzney fleiſſig gebrauchen/ als dann ſolte er mit der Goͤtter Huͤlffe
inwendig vier oder funf Wochen ſeine voͤllige Geſundheit und Kraͤffte wieder erlangen.
Worauff er antwortete: Mein Freund/ alle Urſach meiner Bekuͤmmernis iſt verſchwun-
den/ warumb ſolte ich dann meine Seele noch weiters peinigen? der Himmel goͤnne mir
nur das Gluͤk/ daß ich dieſer Fuͤrſtin Angeſicht ſehen moͤge/ deren ſchweſterliche Hulde mir
ungleich lieber iſt als aller Welt Schaͤtze. Seine Fr. Mutter kam auch darzu und weine-
te vor Freuden uͤber ihres Sohns gutem Zuſtande/ welcher dann von Tage zu Tage an
Verſtand und Kraͤfften zunam/ biß er inwendig verſprochener Zeit zu voͤlliger Geſund-
heit gelangete.
Unſere Fuͤrſtliche Geſelſchafft zu Prag lebete inzwiſchen in aller zulaͤſſigen Ergetz-
ligkeit/ und erwarteten des angeſetzten Tages der Koͤniglichen Kroͤnung/ wobey Valiſka
einen ſonderlichen Auffzug zumachen/ in voller Zubereitung wahr/ und nicht deſto we-
niger mit ihrem Herkules taͤglich uͤberlegte/ auff was Mittel und weiſe er bey ſeinem
Herr Vater voͤllig moͤchte koͤnnen außgeſoͤhnet werden.
Ende des Sechſten Buchs.
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/483>, abgerufen am 16.07.2024. |