Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Fünftes Buch. bares mit seiner Hand gefangen genommen/ und nebest anderen grossen Herren zum To-de verdammet hat/ wie ich solches mit meinen Augen angesehen/ und in meinen damahli- gen Ketten nicht zehn Schritte davon gestanden bin/ da ihm der Diebshenker anfangs seinen schnöden Leib auff der Folter zerrete/ und ihm hernach den Schedel herunter schlug/ welches ihm noch zur sonderlichen Gnade wiederfuhr/ weil er das Kreuz billicher hätte bekleiden sollen. So begeben sich demnach eure Gn. dieses vorhabens/ und ehren diesen Freybrieff/ welchen euer und mein jetziger gnädigster Lands Fürst/ Herr Pharnabazus mir erteilet/ als welcher meines gnädigen Herrn Kleons vertraueter brüderlicher Freund ist. Statira lase den Brieff/ und gab ihm zur Antwort: Nachdem euer Herr Kleon euch das Verbrechen verzihen/ habe ich mit euch im unguten nicht zu tuhn/ sondern wünsche euch Glük zu eurem Wolstande. Nabarzanes stund dabey als ein träumender/ und sagte zu seinem Gemahl: Wie/ lebet dann Kleon gleichwol noch/ und ihr habt mir ihn so gewiß Tod gesagt? so wird ja niemand als er selbst mich im Bette so elendig zugerichtet haben? Was weis ichs so eigen? antwortete sie; und wie hätte er bey schlaffender Nacht auff un- sere versperrete Kammer kommen können? es wird etwa sein Engel gewesen seyn/ welcher den Frevel an euch nicht hat wollen ungerochen lassen. Ist er aber ein so gewaltiger Herr/ und unsers neuen Fürsten gleimässiger Freund/ so seid ja bald darauff bedacht/ wie ihr Gnade und verzeihung eures verbrechens bey ihm erlanget; Ich vor mich habe ein gutes Gewissen/ daß ich ihn nicht beleidiget/ sondern mehr als keinen Menschen in dieser Welt geliebet habe/ wie dann seine Tugend ein solches wolverdienet. Ihr aber Orsillos/ komt/ ihr solt zur anzeige meiner guten Gewogenheit mit uns zu Tische gehen; gedenket des ge- schehenen nicht weiter und versichert euch/ daß eure damahlige Geisselung von eurem H. Kleon selbst bestellet/ und durch jenes Fenster angesehen ward. Alles Gesinde verwunder- te sich dieser Verenderung/ und daß Orsillos mit ihrer Frauen Mahlzeit hielt/ welcher nach auffgehobenen Speisen den ganzen Verlauff mit Gobares erzählen muste/ und kunte sie nicht unterlassen den Unfall zubeweinen/ wovon sie doch bald abbrach/ und nach Kleons Wesen fragete; Welches er alles meldete/ und daß er mit seinem rechten Nahmen nicht Kleon/ sondern Fabius hiesse/ währe ein Hochädler Herr aus Rom/ und des Römischen Stathalters zu Padua einiger Sohn/ ein Römischer Rahts Herr/ und Obrister über ei- ne Legion Römisches Kriegs Volk/ dem sein H. Vater neulich 6000 Römische Reuter zugeschikt/ die ihm auffwarten müsten; hätte auch Gobares Heer geschlagen/ ihn selbst ge- fangen/ und das geraubete Königl. Fräulein/ deren an Schönheit/ Waffenserfahrenheit/ freudlichkeit/ Tugend und frömmigkeit in der ganzen Welt kein Mensch gleichete/ erlöset; und eben diese Groß Fürstin/ sagte er/ hat durch ihre kräfftige Vorbitte mir Gnade und freyheit erworben/ da ich sonst Zeit meines Lebens in schweren Ketten hätte müssen zubrin- gen. Ist dann dieses Fräulein etwa seine Liebste? fragte Statira. O nein/ antwortete er: Sie ehret ihn zwar hoch/ aber er wartet ihr auff als ein Diener. Es ist aber ein ander Hr. Groß Fürst Herkules/ deßgleichen durchaus nicht zufinden ist; alle Fürsten ehren ihn; un- ser Fürst Pharnabazus stehet ihm zudienste/ und ist fast gleicher Schönheit mit dem höchst- gedachten Fräulein/ ein Herr/ dem die ersten Haar des Barts kaum anzumerken sind/ und hat doch den Preiß/ das sein Schwert unüberwindlich sey; dieser hat vor wenig Tagen Beyla- f
Fuͤnftes Buch. bares mit ſeiner Hand gefangen genommen/ und nebeſt anderen groſſen Herren zum To-de verdammet hat/ wie ich ſolches mit meinen Augen angeſehen/ und in meinen damahli- gen Ketten nicht zehn Schritte davon geſtanden bin/ da ihm der Diebshenker anfangs ſeinen ſchnoͤden Leib auff der Folter zerrete/ uñ ihm hernach den Schedel herunter ſchlug/ welches ihm noch zur ſonderlichen Gnade wiederfuhr/ weil er das Kreuz billicher haͤtte bekleiden ſollen. So begeben ſich demnach eure Gn. dieſes vorhabens/ und ehren dieſen Freybrieff/ welchen euer und mein jetziger gnaͤdigſter Lands Fuͤrſt/ Herr Pharnabazus mir erteilet/ als welcher meines gnaͤdigen Herrn Kleons vertraueter bruͤderlicher Freund iſt. Statira laſe den Brieff/ und gab ihm zur Antwort: Nachdem euer Herr Kleon euch das Verbrechen verzihen/ habe ich mit euch im unguten nicht zu tuhn/ ſondern wuͤnſche euch Glük zu eurem Wolſtande. Nabarzanes ſtund dabey als ein traͤumender/ und ſagte zu ſeinem Gemahl: Wie/ lebet dann Kleon gleichwol noch/ und ihr habt mir ihn ſo gewiß Tod geſagt? ſo wird ja niemand als er ſelbſt mich im Bette ſo elendig zugerichtet haben? Was weis ichs ſo eigen? antwortete ſie; und wie haͤtte er bey ſchlaffender Nacht auff un- ſere verſperrete Kammer kommen koͤnnen? es wird etwa ſein Engel geweſen ſeyn/ welcher den Frevel an euch nicht hat wollen ungerochen laſſen. Iſt er aber ein ſo gewaltiger Herr/ und unſers neuen Fuͤrſten gleimaͤſſiger Freund/ ſo ſeid ja bald darauff bedacht/ wie ihr Gnade und verzeihung eures verbrechens bey ihm erlanget; Ich vor mich habe ein gutes Gewiſſen/ daß ich ihn nicht beleidiget/ ſondern mehr als keinen Menſchen in dieſer Welt geliebet habe/ wie dann ſeine Tugend ein ſolches wolverdienet. Ihr aber Orſillos/ komt/ ihr ſolt zur anzeige meiner guten Gewogenheit mit uns zu Tiſche gehen; gedenket des ge- ſchehenen nicht weiter und verſichert euch/ daß eure damahlige Geiſſelung von eurem H. Kleon ſelbſt beſtellet/ und durch jenes Fenſter angeſehen ward. Alles Geſinde verwunder- te ſich dieſer Verenderung/ und daß Orſillos mit ihrer Frauen Mahlzeit hielt/ welcher nach auffgehobenen Speiſen den ganzen Verlauff mit Gobares erzaͤhlen muſte/ und kunte ſie nicht unterlaſſen den Unfall zubeweinen/ wovon ſie doch bald abbrach/ und nach Kleons Weſen fragete; Welches er alles meldete/ und daß er mit ſeinem rechten Nahmen nicht Kleon/ ſondern Fabius hieſſe/ waͤhre ein Hochaͤdler Herr aus Rom/ und des Roͤmiſchen Stathalters zu Padua einiger Sohn/ ein Roͤmiſcher Rahts Herr/ und Obriſter uͤber ei- ne Legion Roͤmiſches Kriegs Volk/ dem ſein H. Vater neulich 6000 Roͤmiſche Reuter zugeſchikt/ die ihm auffwarten muͤſten; haͤtte auch Gobares Heer geſchlagen/ ihn ſelbſt ge- fangen/ und das geraubete Koͤnigl. Fraͤulein/ deren an Schoͤnheit/ Waffenserfahrenheit/ freudlichkeit/ Tugend und froͤmmigkeit in der ganzen Welt kein Menſch gleichete/ erloͤſet; und eben dieſe Groß Fuͤrſtin/ ſagte er/ hat durch ihre kraͤfftige Vorbitte mir Gnade und freyheit erworben/ da ich ſonſt Zeit meines Lebens in ſchweren Ketten haͤtte muͤſſen zubrin- gen. Iſt dann dieſes Fraͤulein etwa ſeine Liebſte? fragte Statira. O nein/ antwortete er: Sie ehret ihn zwar hoch/ aber er wartet ihr auff als ein Diener. Es iſt aber ein ander Hꝛ. Groß Fuͤrſt Herkules/ deßgleichen durchaus nicht zufinden iſt; alle Fuͤrſten ehren ihn; un- ſer Fuͤrſt Pharnabazus ſtehet ihm zudienſte/ uñ iſt faſt gleicheꝛ Schoͤnheit mit dem hoͤchſt- gedachten Fraͤulein/ ein Herr/ dem die erſten Haar des Barts kaum anzumerken ſind/ uñ hat doch den Preiß/ das ſein Schwert unüberwindlich ſey; dieſer hat vor wenig Tagen Beyla- f
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Fuͤnftes Buch.
bares mit ſeiner Hand gefangen genommen/ und nebeſt anderen groſſen Herren zum To-
de verdammet hat/ wie ich ſolches mit meinen Augen angeſehen/ und in meinen damahli-
gen Ketten nicht zehn Schritte davon geſtanden bin/ da ihm der Diebshenker anfangs
ſeinen ſchnoͤden Leib auff der Folter zerrete/ uñ ihm hernach den Schedel herunter ſchlug/
welches ihm noch zur ſonderlichen Gnade wiederfuhr/ weil er das Kreuz billicher haͤtte
bekleiden ſollen. So begeben ſich demnach eure Gn. dieſes vorhabens/ und ehren dieſen
Freybrieff/ welchen euer und mein jetziger gnaͤdigſter Lands Fuͤrſt/ Herr Pharnabazus
mir erteilet/ als welcher meines gnaͤdigen Herrn Kleons vertraueter bruͤderlicher Freund
iſt. Statira laſe den Brieff/ und gab ihm zur Antwort: Nachdem euer Herr Kleon euch
das Verbrechen verzihen/ habe ich mit euch im unguten nicht zu tuhn/ ſondern wuͤnſche
euch Glük zu eurem Wolſtande. Nabarzanes ſtund dabey als ein traͤumender/ und ſagte
zu ſeinem Gemahl: Wie/ lebet dann Kleon gleichwol noch/ und ihr habt mir ihn ſo gewiß
Tod geſagt? ſo wird ja niemand als er ſelbſt mich im Bette ſo elendig zugerichtet haben?
Was weis ichs ſo eigen? antwortete ſie; und wie haͤtte er bey ſchlaffender Nacht auff un-
ſere verſperrete Kammer kommen koͤnnen? es wird etwa ſein Engel geweſen ſeyn/ welcher
den Frevel an euch nicht hat wollen ungerochen laſſen. Iſt er aber ein ſo gewaltiger Herr/
und unſers neuen Fuͤrſten gleimaͤſſiger Freund/ ſo ſeid ja bald darauff bedacht/ wie ihr
Gnade und verzeihung eures verbrechens bey ihm erlanget; Ich vor mich habe ein gutes
Gewiſſen/ daß ich ihn nicht beleidiget/ ſondern mehr als keinen Menſchen in dieſer Welt
geliebet habe/ wie dann ſeine Tugend ein ſolches wolverdienet. Ihr aber Orſillos/ komt/
ihr ſolt zur anzeige meiner guten Gewogenheit mit uns zu Tiſche gehen; gedenket des ge-
ſchehenen nicht weiter und verſichert euch/ daß eure damahlige Geiſſelung von eurem H.
Kleon ſelbſt beſtellet/ und durch jenes Fenſter angeſehen ward. Alles Geſinde verwunder-
te ſich dieſer Verenderung/ und daß Orſillos mit ihrer Frauen Mahlzeit hielt/ welcher
nach auffgehobenen Speiſen den ganzen Verlauff mit Gobares erzaͤhlen muſte/ und kunte
ſie nicht unterlaſſen den Unfall zubeweinen/ wovon ſie doch bald abbrach/ und nach Kleons
Weſen fragete; Welches er alles meldete/ und daß er mit ſeinem rechten Nahmen nicht
Kleon/ ſondern Fabius hieſſe/ waͤhre ein Hochaͤdler Herr aus Rom/ und des Roͤmiſchen
Stathalters zu Padua einiger Sohn/ ein Roͤmiſcher Rahts Herr/ und Obriſter uͤber ei-
ne Legion Roͤmiſches Kriegs Volk/ dem ſein H. Vater neulich 6000 Roͤmiſche Reuter
zugeſchikt/ die ihm auffwarten muͤſten; haͤtte auch Gobares Heer geſchlagen/ ihn ſelbſt ge-
fangen/ und das geraubete Koͤnigl. Fraͤulein/ deren an Schoͤnheit/ Waffenserfahrenheit/
freudlichkeit/ Tugend und froͤmmigkeit in der ganzen Welt kein Menſch gleichete/ erloͤſet;
und eben dieſe Groß Fuͤrſtin/ ſagte er/ hat durch ihre kraͤfftige Vorbitte mir Gnade und
freyheit erworben/ da ich ſonſt Zeit meines Lebens in ſchweren Ketten haͤtte muͤſſen zubrin-
gen. Iſt dann dieſes Fraͤulein etwa ſeine Liebſte? fragte Statira. O nein/ antwortete er:
Sie ehret ihn zwar hoch/ aber er wartet ihr auff als ein Diener. Es iſt aber ein ander Hꝛ.
Groß Fuͤrſt Herkules/ deßgleichen durchaus nicht zufinden iſt; alle Fuͤrſten ehren ihn; un-
ſer Fuͤrſt Pharnabazus ſtehet ihm zudienſte/ uñ iſt faſt gleicheꝛ Schoͤnheit mit dem hoͤchſt-
gedachten Fraͤulein/ ein Herr/ dem die erſten Haar des Barts kaum anzumerken ſind/ uñ
hat doch den Preiß/ das ſein Schwert unüberwindlich ſey; dieſer hat vor wenig Tagen
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/47>, abgerufen am 16.07.2024. |