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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.

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Vierdes Buch.
mahnung vorsichtig/ und ließ anfangs der Feinde Pfeile mit den sonderlich darzu be-
reiteten breiten Schilden aufffangen/ daß der seinen fast keiner verwundet ward/ und der
mehrerteil ihre Pferde mit den durchnäheten Panzern verwahret hatten/ hingegen wir-
keten seine Pfeile dergestalt/ daß der Feinde in die 3000 erschossen/ und 2000 hart verwun-
dete auß der Schlacht zu weichen gezwungen wurden. Madatesentsetzete sich des Unfals/
ließ von Bazaentes Hauffen 3000 zu Bessus gehen/ mit welcher Verstärkung er wütig
mit entblösseten Schwertern in Abulites Ordnung fiel/ der sich nach genommener Abrede
furchtsam hielt/ und doch in guter Vorsichtigkeit zurücke weich. Ladisla sahe/ daß Bessus
seinen Anfall ohn geschlossene Glieder fortsetzete/ deßwegen er Gallus mit 1500 hinein bre-
chen ließ/ der in kurzer frift 3000 Feinde nidermachete/ und bekam Abulites Befehl von
Herkules/ sich zu wenden/ und sein äusserstes zugebrauchen/ welcher dann seine Tapfferkeit
sehen zu lassen/ dergestalt anfiel/ daß dieser Feindes Hauffe in grosse Noht geriet. Madates
sahe daß die seinen bloß durch nachlässige Unordnung sich in diese Gefahr gestürzet hatten/
mahnete deßwegen Bazaentes auff/ Bessus nach äusserstem vermögen zuentsetzen/ welcher
dann willens wahr/ mit seiner ganzen Macht sich dahin zu wenden/ sahe aber/ daß Ladisla
sich gegen ihn stellete/ daher er jenem nur 5000 zum entsatze schickete/ welche Madates mit
2000 vermehrete. Ladisla aber setzete seinen Vorsaz auff Bazaentestapffer fort/ grieff sehr
eiferig mit dem Schwerte an/ und befand über verhoffen harten Wiederstand/ dz anfangs
zu beyden Seiten viel Blut vergossen ward/ biß Ladisla den Führer antraff und im dritten
Hiebe ihm den Kopff herunter schlug/ worauff sich die Feinde etwas zurücke zogen/ wur-
den doch von des erschlagenen Bruder/ Obristen Feldwachtmeister Meher dates wieder
in Ordnung gebracht und angeführet. Bessus hatte auch schon seinen Geist auffgegeben/
und solches von der Hand eines gemeinen Reuters/ welcher wegen dieser Taht hernach
zum Ritmeister gemacht ward. Bessus Hauffe ward fast ohn Gegenwehr nidergeschla-
gen/ weil ihre Ordnung getrennet wahr/ und schaffete der Entsaz wenig/ so daß Madates
selbst mit seiner Mannschaft hinan muste/ welcher auch mit seiner Ankunft beydes Abuli-
tes und Gallus zurük prallete und Bessus überbliebene errettete. Inzwischen sahe Herku-
les die 20 bestelleten Ritter in blanker Rüstung mit schwarzen Feld Binden hin und wie-
der reiten/ und in Ladisla Völker einbrechen/ hatten auch das Glük/ daß sie ihn selbst antraf-
fen/ und einmühtig zu ihm loßstürmeten; die so nähst umb ihn wahren/ tahten alle mögli-
che Gegenwehr/ und feirete Ladisla selber nicht/ weil er bald merkete/ was vor Raubvögel
ihn angriffen/ jedoch würde ihm unmöglich gefallen seyn/ sich ihrer zu entbrechen/ wann
nicht Herkules ihn hätte entsetzen lassen/ als welcher Tyriotes also anredete: Sehet da
mein Freund/ nun ist es Zeit/ daß ihr eurem Herrn die versprochene Träue leistet/ und un-
serer Abrede nach euch gemäß bezeiget. Dieser brach mit seinen zugeordneten 50 Rittern
freudig auff/ und setzete dergestalt an/ daß jene 20 von Ladisla ablassen/ und sich gegen diese
kehren musten/ welches Ladisla ersehend/ ihnen noch 100 Reuter zuordnete/ er aber ging
mit dem gesamten Hauffen dergestalt in den Feind/ daß derselbe hinter sich zu weichen ge-
nöhtiget ward/ und inzwischen jene 20 Ritter allemiteinander lebendig gegriffen/ und fest
gebunden ins Lager geführet wurden. Herkules bekam diese fröliche Zeittung/ griff Ma-
dates mit ganzer Macht an/ und brachte damit Abulites wieder zum Stande. Ladisla wü-

tete

Vierdes Buch.
mahnung vorſichtig/ und ließ anfangs der Feinde Pfeile mit den ſonderlich darzu be-
reiteten breiten Schilden aufffangen/ daß der ſeinen faſt keiner verwundet ward/ und der
mehrerteil ihre Pferde mit den durchnaͤheten Panzern verwahret hatten/ hingegen wir-
keten ſeine Pfeile dergeſtalt/ daß der Feinde in die 3000 erſchoſſen/ und 2000 hart verwun-
dete auß der Schlacht zu weichen gezwungẽ wurden. Madatesentſetzete ſich des Unfals/
ließ von Bazaentes Hauffen 3000 zu Beſſus gehen/ mit welcher Verſtaͤrkung er wuͤtig
mit entbloͤſſeten Schwertern in Abulites Ordnung fiel/ der ſich nach genom̃ener Abrede
furchtſam hielt/ und doch in guter Vorſichtigkeit zuruͤcke weich. Ladiſla ſahe/ daß Beſſus
ſeinen Anfall ohn geſchloſſene Glieder fortſetzete/ deßwegen er Gallus mit 1500 hinein bre-
chen ließ/ der in kurzer frift 3000 Feinde nidermachete/ und bekam Abulites Befehl von
Herkules/ ſich zu wenden/ und ſein aͤuſſerſtes zugebrauchen/ welcher dann ſeine Tapfferkeit
ſehen zu laſſen/ dergeſtalt anfiel/ daß dieſer Feindes Hauffe in groſſe Noht geriet. Madates
ſahe daß die ſeinen bloß durch nachlaͤſſige Unordnung ſich in dieſe Gefahr geſtuͤrzet hattẽ/
mahnete deßwegen Bazaentes auff/ Beſſus nach aͤuſſerſtem vermoͤgen zuentſetzen/ welcheꝛ
dann willens wahr/ mit ſeiner ganzen Macht ſich dahin zu wenden/ ſahe aber/ daß Ladiſla
ſich gegen ihn ſtellete/ daher er jenem nur 5000 zum entſatze ſchickete/ welche Madates mit
2000 vermehrete. Ladiſla aber ſetzete ſeinen Vorſaz auff Bazaentestapffer fort/ grieff ſehꝛ
eiferig mit dem Schwerte an/ und befand uͤber verhoffen harten Wiederſtand/ dz anfangs
zu beyden Seiten viel Blut vergoſſen ward/ biß Ladiſla den Fuͤhrer antraff und im dritten
Hiebe ihm den Kopff herunter ſchlug/ worauff ſich die Feinde etwas zuruͤcke zogen/ wur-
den doch von des erſchlagenen Bruder/ Obriſten Feldwachtmeiſter Meher dates wieder
in Ordnung gebracht und angefuͤhret. Beſſus hatte auch ſchon ſeinen Geiſt auffgegeben/
und ſolches von der Hand eines gemeinen Reuters/ welcher wegen dieſer Taht hernach
zum Ritmeiſter gemacht ward. Beſſus Hauffe ward faſt ohn Gegenwehr nidergeſchla-
gen/ weil ihre Ordnung getrennet wahr/ und ſchaffete der Entſaz wenig/ ſo daß Madates
ſelbſt mit ſeiner Mannſchaft hinan muſte/ welcher auch mit ſeiner Ankunft beydes Abuli-
tes und Gallus zuruͤk prallete und Beſſus überbliebene errettete. Inzwiſchen ſahe Herku-
les die 20 beſtelleten Ritter in blanker Rüſtung mit ſchwarzen Feld Binden hin und wie-
der reiten/ und in Ladiſla Voͤlker einbrechen/ hatten auch das Gluͤk/ daß ſie ihn ſelbſt antraf-
fen/ und einmuͤhtig zu ihm loßſtuͤrmeten; die ſo naͤhſt umb ihn wahren/ tahten alle moͤgli-
che Gegenwehr/ und feirete Ladiſla ſelber nicht/ weil er bald merkete/ was vor Raubvoͤgel
ihn angriffen/ jedoch wuͤrde ihm unmoͤglich gefallen ſeyn/ ſich ihrer zu entbrechen/ wann
nicht Herkules ihn haͤtte entſetzen laſſen/ als welcher Tyriotes alſo anredete: Sehet da
mein Freund/ nun iſt es Zeit/ daß ihr eurem Herꝛn die verſprochene Traͤue leiſtet/ und un-
ſerer Abrede nach euch gemaͤß bezeiget. Dieſer brach mit ſeinen zugeordneten 50 Rittern
freudig auff/ und ſetzete dergeſtalt an/ daß jene 20 von Ladiſla ablaſſen/ und ſich gegen dieſe
kehren muſten/ welches Ladiſla erſehend/ ihnen noch 100 Reuter zuordnete/ er aber ging
mit dem geſamten Hauffen dergeſtalt in den Feind/ daß derſelbe hinter ſich zu weichen ge-
noͤhtiget ward/ und inzwiſchen jene 20 Ritter allemiteinander lebendig gegriffen/ und feſt
gebunden ins Lager gefuͤhret wurden. Herkules bekam dieſe froͤliche Zeittung/ griff Ma-
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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 830. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/868>, abgerufen am 10.06.2024.