Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Anderes Buch. voll Wasser/ kunte vor mitleiden kein Wort sprechen/ durffte auch wegen Charidemus ge-genwart nicht/ welcher sie hart und verächtlich hielt; Wiewol sie nicht unterließ/ ihm eine sehr freundlichen Blik zuverleihen/ und hiemit zuverstehen gab/ wie geneiget sie ihm wäh- re. Also ward er zwischen zween Henkersbuben hingeleitet/ welche viel Gespöttes und un- keusche Reden gegen ihn trieben/ daß ihm das Herz im Leibe blutete. Charidemus ließ im ganzen Flecken bey Lebensstraffe verbieten/ daß kein Mensch mit hinaus gehen/ und die Vol- streckung des Gerichtes ansehen solte/ ohn die darzu verordnet währen; dann ihm wahr leide/ Valikules würde ihnen anzeigen wer er währe/ da einer oder ander aus Hoffnung eines Geschenkes es nach Rom an den Käyser berichten dürffte/ und er darüber in Unge- legenheit kähme. Als sie von der Steige in den Schloßplatz kahmen/ nahmen die beyde ü- brige Schergen den gebundenen Gallus zwischen sich/ welcher bißher in seinem Gebeht zu Gott gestanden wahr/ und denselben mehr umb Herkules als seine eigene Erlösung an- rief/ weil er bekennete/ eine solche Straffe durch sein voriges übeltuhn wol verdienet zu ha- ben; jetzund aber fragete er/ wohin man mit ihnen wolte; da sein Herr ihm antwortete: Mein frommer geträuer Knecht/ unsere Zeit ist kommen/ derhalben laß uns ein Herz fas- sen/ daß wir willig und gerne sterben; Wir haben ja noch die Ehre/ daß wir von diesen vier tapfferen geherzten Männern/ und nicht von schlimmen schwachen Buben den Tod an- nehmen werden. Diese vier Schelmen dauchten sich groß/ da er ihnen dieses Lob erteilete/ und sagte der vornehmste zu ihm: Nun junger/ du solt dieses Worts geniessen/ daß ich dich nicht lange peinigen/ sondern so bald wir auff den Platz kommen/ dir im Augenblik davon helffen wil/ daß du Todesschmertzen nicht empfinden solt. Charidemus hatte IIX Dienern befohlen/ mit hinaus zugehen/ und dem Gerichte zuzusehen/ unter denen auch dieser wahr/ welcher unsern Held ins Angesicht geschlagen hatte; Sie gingen aber auff die 50 Schrit- te hinter ihnen her/ daß sie nicht hören kunten/ was er mit den Schergen redete/ da er zu ih- nen sagete: Ihr guten Leute habt mir versprochen/ ohn Peinigung mich niderzuhauen/ davor ich mich dankbar erzeigen wil/ massen ich ein geldreicher Herr bin/ und grosse Baar- schafften habe; Vor dißmahl ist mir aber nichts übrig blieben/ als dieser köstliche Ring/ welchen ich euch schenke/ und zu allem Danke vor 800 Kronen verkaufft werden kan/ wel- che Gelder ihr unter euch brüderlich teilen sollet; lasset aber bald nach meinem Tode ent- weder einen eures Mittels/ oder sonst einen geträuen Menschen nach Padua an den Stat- halter ablauffen/ und ihm nur mündlich sagen: Der junge Ritter mit den gelben Haaren/ welcher sich eine zeitlang bey ihm aufgehalten/ liege bey etlichen Räubern gefangen/ die ihn ohn Erlegung 6000 Kronen nicht loßgeben wollen; habe deswegen diesen abgeschikt/ sol- che Gelder alsbald zuhohlen; Zum Wahrzeichen; daß er ihm bey seinem lezten Abscheide einen köstlichen Ring verehret hätte; ich versichere euch/ sagte er/ es wird auff dieses Wort das Geld stündlich ausgezahlet werden. Die Schergen wahren arme Bettel Buben/ hat- ten bey ihrem Herrn kaum das liebe Brod; Sie sahen den glänzenden Ring/ und gefiel ih- nen derselbe wol/ wurden auch der übrigen Verheissung so froh/ daß sie vor Freuden auff- sprungen. Sie traten zu ihm/ bohten ihm die Hand/ und bahten/ er möchte ihnen verzeihen/ daß sie gezwungen würden/ ihn und seinen Diener hinzurichten. Ich verge- be es euch gerne/ sagte er/ wann es nicht anders seyn kan; doch möchte ich euch wol einen Vor- A a a ij
Anderes Buch. voll Waſſer/ kunte vor mitleiden kein Wort ſprechen/ durffte auch wegen Charidemus ge-genwart nicht/ welcher ſie hart und veraͤchtlich hielt; Wiewol ſie nicht unterließ/ ihm eine ſehr freundlichen Blik zuverleihen/ und hiemit zuverſtehen gab/ wie geneiget ſie ihm waͤh- re. Alſo ward er zwiſchen zween Henkersbuben hingeleitet/ welche viel Geſpoͤttes und un- keuſche Reden gegen ihn trieben/ daß ihm das Herz im Leibe blutete. Charidemus ließ im ganzen Flecken bey Lebensſtraffe verbieten/ daß kein Menſch mit hinaus gehen/ uñ die Vol- ſtreckung des Gerichtes anſehen ſolte/ ohn die darzu verordnet waͤhren; dann ihm wahr leide/ Valikules wuͤrde ihnen anzeigen wer er waͤhre/ da einer oder ander aus Hoffnung eines Geſchenkes es nach Rom an den Kaͤyſer berichten duͤrffte/ und er daruͤber in Unge- legenheit kaͤhme. Als ſie von der Steige in den Schloßplatz kahmen/ nahmen die beyde uͤ- brige Schergen den gebundenen Gallus zwiſchen ſich/ welcher bißher in ſeinem Gebeht zu Gott geſtanden wahr/ und denſelben mehr umb Herkules als ſeine eigene Erloͤſung an- rief/ weil er bekennete/ eine ſolche Straffe durch ſein voriges uͤbeltuhn wol verdienet zu ha- ben; jetzund aber fragete er/ wohin man mit ihnen wolte; da ſein Herr ihm antwortete: Mein frommer getraͤuer Knecht/ unſere Zeit iſt kommen/ derhalben laß uns ein Herz faſ- ſen/ daß wir willig und gerne ſterben; Wir haben ja noch die Ehre/ daß wir von dieſen vier tapfferen geherzten Maͤnnern/ und nicht von ſchlimmen ſchwachen Buben den Tod an- nehmen werden. Dieſe vier Schelmen dauchten ſich groß/ da er ihnen dieſes Lob erteilete/ und ſagte der vornehmſte zu ihm: Nun junger/ du ſolt dieſes Worts genieſſen/ daß ich dich nicht lange peinigen/ ſondern ſo bald wir auff den Platz kommen/ dir im Augenblik davon helffen wil/ daß du Todesſchmertzen nicht empfinden ſolt. Charidemus hatte IIX Dienern befohlen/ mit hinaus zugehen/ und dem Gerichte zuzuſehen/ unter denen auch dieſer wahr/ welcher unſern Held ins Angeſicht geſchlagen hatte; Sie gingen aber auff die 50 Schrit- te hinter ihnen her/ daß ſie nicht hoͤren kunten/ was er mit den Schergen redete/ da er zu ih- nen ſagete: Ihr guten Leute habt mir verſprochen/ ohn Peinigung mich niderzuhauen/ davor ich mich dankbar erzeigen wil/ maſſen ich ein geldreicher Herr bin/ und groſſe Baar- ſchafften habe; Vor dißmahl iſt mir aber nichts uͤbrig blieben/ als dieſer koͤſtliche Ring/ welchen ich euch ſchenke/ und zu allem Danke vor 800 Kronen verkaufft werden kan/ wel- che Gelder ihr unter euch bruͤderlich teilen ſollet; laſſet aber bald nach meinem Tode ent- weder einen eures Mittels/ oder ſonſt einen getraͤuen Menſchen nach Padua an den Stat- halter ablauffen/ und ihm nur muͤndlich ſagen: Der junge Ritter mit den gelben Haaren/ welcher ſich eine zeitlang bey ihm aufgehalten/ liege bey etlichen Raͤubern gefangen/ die ihn ohn Erlegung 6000 Kronen nicht loßgeben wollen; habe deswegen dieſen abgeſchikt/ ſol- che Gelder alsbald zuhohlen; Zum Wahrzeichen; daß er ihm bey ſeinem lezten Abſcheide einen koͤſtlichen Ring verehret haͤtte; ich verſichere euch/ ſagte er/ es wird auff dieſes Wort das Geld ſtuͤndlich ausgezahlet werden. Die Schergen wahren arme Bettel Buben/ hat- ten bey ihrem Herrn kaum das liebe Brod; Sie ſahen den glaͤnzenden Ring/ und gefiel ih- nen derſelbe wol/ wurden auch der uͤbrigen Verheiſſung ſo froh/ daß ſie vor Freuden auff- ſprungen. Sie traten zu ihm/ bohten ihm die Hand/ und bahten/ er moͤchte ihnen verzeihen/ daß ſie gezwungen wuͤrden/ ihn und ſeinen Diener hinzurichten. Ich verge- be es euch gerne/ ſagte er/ wann es nicht anders ſeyn kan; doch moͤchte ich euch wol einen Vor- A a a ij
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Anderes Buch.
voll Waſſer/ kunte vor mitleiden kein Wort ſprechen/ durffte auch wegen Charidemus ge-
genwart nicht/ welcher ſie hart und veraͤchtlich hielt; Wiewol ſie nicht unterließ/ ihm eine
ſehr freundlichen Blik zuverleihen/ und hiemit zuverſtehen gab/ wie geneiget ſie ihm waͤh-
re. Alſo ward er zwiſchen zween Henkersbuben hingeleitet/ welche viel Geſpoͤttes und un-
keuſche Reden gegen ihn trieben/ daß ihm das Herz im Leibe blutete. Charidemus ließ im
ganzen Flecken bey Lebensſtraffe verbieten/ daß kein Menſch mit hinaus gehen/ uñ die Vol-
ſtreckung des Gerichtes anſehen ſolte/ ohn die darzu verordnet waͤhren; dann ihm wahr
leide/ Valikules wuͤrde ihnen anzeigen wer er waͤhre/ da einer oder ander aus Hoffnung
eines Geſchenkes es nach Rom an den Kaͤyſer berichten duͤrffte/ und er daruͤber in Unge-
legenheit kaͤhme. Als ſie von der Steige in den Schloßplatz kahmen/ nahmen die beyde uͤ-
brige Schergen den gebundenen Gallus zwiſchen ſich/ welcher bißher in ſeinem Gebeht zu
Gott geſtanden wahr/ und denſelben mehr umb Herkules als ſeine eigene Erloͤſung an-
rief/ weil er bekennete/ eine ſolche Straffe durch ſein voriges uͤbeltuhn wol verdienet zu ha-
ben; jetzund aber fragete er/ wohin man mit ihnen wolte; da ſein Herr ihm antwortete:
Mein frommer getraͤuer Knecht/ unſere Zeit iſt kommen/ derhalben laß uns ein Herz faſ-
ſen/ daß wir willig und gerne ſterben; Wir haben ja noch die Ehre/ daß wir von dieſen vier
tapfferen geherzten Maͤnnern/ und nicht von ſchlimmen ſchwachen Buben den Tod an-
nehmen werden. Dieſe vier Schelmen dauchten ſich groß/ da er ihnen dieſes Lob erteilete/
und ſagte der vornehmſte zu ihm: Nun junger/ du ſolt dieſes Worts genieſſen/ daß ich dich
nicht lange peinigen/ ſondern ſo bald wir auff den Platz kommen/ dir im Augenblik davon
helffen wil/ daß du Todesſchmertzen nicht empfinden ſolt. Charidemus hatte IIX Dienern
befohlen/ mit hinaus zugehen/ und dem Gerichte zuzuſehen/ unter denen auch dieſer wahr/
welcher unſern Held ins Angeſicht geſchlagen hatte; Sie gingen aber auff die 50 Schrit-
te hinter ihnen her/ daß ſie nicht hoͤren kunten/ was er mit den Schergen redete/ da er zu ih-
nen ſagete: Ihr guten Leute habt mir verſprochen/ ohn Peinigung mich niderzuhauen/
davor ich mich dankbar erzeigen wil/ maſſen ich ein geldreicher Herr bin/ und groſſe Baar-
ſchafften habe; Vor dißmahl iſt mir aber nichts uͤbrig blieben/ als dieſer koͤſtliche Ring/
welchen ich euch ſchenke/ und zu allem Danke vor 800 Kronen verkaufft werden kan/ wel-
che Gelder ihr unter euch bruͤderlich teilen ſollet; laſſet aber bald nach meinem Tode ent-
weder einen eures Mittels/ oder ſonſt einen getraͤuen Menſchen nach Padua an den Stat-
halter ablauffen/ und ihm nur muͤndlich ſagen: Der junge Ritter mit den gelben Haaren/
welcher ſich eine zeitlang bey ihm aufgehalten/ liege bey etlichen Raͤubern gefangen/ die ihn
ohn Erlegung 6000 Kronen nicht loßgeben wollen; habe deswegen dieſen abgeſchikt/ ſol-
che Gelder alsbald zuhohlen; Zum Wahrzeichen; daß er ihm bey ſeinem lezten Abſcheide
einen koͤſtlichen Ring verehret haͤtte; ich verſichere euch/ ſagte er/ es wird auff dieſes Wort
das Geld ſtuͤndlich ausgezahlet werden. Die Schergen wahren arme Bettel Buben/ hat-
ten bey ihrem Herrn kaum das liebe Brod; Sie ſahen den glaͤnzenden Ring/ und gefiel ih-
nen derſelbe wol/ wurden auch der uͤbrigen Verheiſſung ſo froh/ daß ſie vor Freuden auff-
ſprungen. Sie traten zu ihm/ bohten ihm die Hand/ und bahten/ er moͤchte ihnen
verzeihen/ daß ſie gezwungen wuͤrden/ ihn und ſeinen Diener hinzurichten. Ich verge-
be es euch gerne/ ſagte er/ wann es nicht anders ſeyn kan; doch moͤchte ich euch wol einen
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/409>, abgerufen am 26.06.2024. |