Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Anderes Buch. kus zu ihnen hin trat/ und den Gesanten fragete/ was seinem Schreiber vor ein Unfall be-gegnet währe? Welcher zur Antwort gab: Er hätte diese Schwacheit an sich/ daß wann er über die gewöhnliche Zeit fastete/ er darüber in Ohmacht geriete/ würde sich aber bald wieder stillen. Wie er sich dann stark machete/ und mit Dagobert davon ging/ welcher ihn mehrenteils beym Arme führete; Die unseren aber sich bezeigeten/ als ob sie dessen nit acht hätten; wiewol die Königin ihnen alsbald allerhand kräfftige und kostbahre Starkungen nachschickete/ und muste Herr Vorich der Reichs Raht mit ihnen nach der Herberge fah- ren/ und mit ihnen Mahlzeit halten/ da ihnen Königlich aufgewartet ward. Vor dem Es- sen nahm Dagobert mit Markomir einen Abtrit/ und ward dieser von jenem gemuhtiget/ sich wegen der Fräulein Entführung nicht zu hart zubekümmern/ nachdem sie ja noch im Leben/ und ihm unversaget währe. Worauf er sich in etwas erhohlete/ und die Unterstelle am Tische nam. Bey dem Essen siel wenig wichtiges vor/ und nach abgetragenen Spei- sen hielt Dagobert an/ daß der Herren einer/ so neulich von Padua kommen/ und die leidi- ge Zeitung mitgebracht/ sie besuchen/ und bessern Bericht ihnen mitteilen möchte; welches Herr Vorich bey der Königin warb/ und Krokus darauff befehlichet ward/ zu ihnen zu fahren/ und alles geträulich zuberichten/ ohn daß er seine Gedanken wegen Groß Fürst Herkules bey sich behielte/ und vielmehr dem jungen Fürsten eine geringe Hoffnung ma- chete/ damit er in der übermässigen Liebe nicht gar verginge. Krokus hätte dieses lieber ei- nen andern verrichten lassen/ dann er wahr den Franken nicht sonderlich gewogen/ muste doch den Befehl über sich nehmen/ und solches leisten/ da er dann an Dagobert einen fleis- sigen/ an seinem Schreiber aber einen nachgrüblenden Zuhörer hatte/ welcher nicht unterließ/ das vornehmste in sein Hand-Büchlein auffzuzeichnen. Nach geendigter Erzählung gab Krokus ihnen den Raht/ daß sie über wenige Zeit etliche ihrer Leute nach Padua schicketen/ ob etwa gewissere Zeitung von dem geraubeten Fräulein ein- kommen währe/ wohin man sie geführet/ und auff was Weise sie best könte erlöset wer- den. Welches sie ihnen sehr wol gefallen liessen/ und ihr Zweiffel hiedurch ihnen aller- dinge benommen ward. Nun kunte doch Markomir sich nicht einzwingen/ seine Gedan- ken zu eröffnen/ und sagte in beysein Herren Krokus zu Dagobert; Wie meinet ihr Herr Gesanter/ solte unser König und sein Sohn der junge Fürst nicht wol auff die Gedanken gerahten/ bald nach erforschung/ wo dieses unvergleichliche Fräulein auffgehalten wird/ ein Kriegsheer von etlichen hundert tausenden dahin zuschicken/ und durch die allergröste Reichsmacht einen solchen köstlichen Schaz frey zu machen? Ich halte wol/ antwortete er/ daß ihre Königl. Hocheit sich darzu verstehen dürffte/ wann der junge tapffere Held/ der Königl. Groß Fürst ihn dazu anreizen würde. Dessen feurbrennende Liebe gegen dieses Königl. Fräulein/ ist mir zum teil bewust/ sagte der verstellete Schreiber/ und zweiffele ich nicht/ dessen Durchl. werde Tag und Nacht/ ohn Rast und Ruhe darauff sinnen/ wie solche Rettung zum füglich- und heilsamsten ins Werk gerichtet werde. Worauff Krokus ant- wortete: Wir an unserm Orte wollen hoffen/ es solle solcher weitläufftigkeit nicht bedür- fen/ sondern der Himmel werde unserm König und seinem Oheim Groß Fürst Herkules das Glük verleyhen/ unser allerliebstes Fräulein (welche ihr aller Untertahnen Herz ver- bunden hat) anzutreffen/ und in freien Stand zu setzen. So wolte ich unserm jungen Groß- Fürsten Y y iij
Anderes Buch. kus zu ihnen hin trat/ und den Geſanten fragete/ was ſeinem Schreiber vor ein Unfall be-gegnet waͤhre? Welcher zur Antwort gab: Er haͤtte dieſe Schwacheit an ſich/ daß wann er uͤber die gewoͤhnliche Zeit faſtete/ er daruͤber in Ohmacht geriete/ wuͤrde ſich aber bald wieder ſtillen. Wie er ſich dann ſtark machete/ und mit Dagobert davon ging/ welcher ihn mehrenteils beym Arme fuͤhrete; Die unſeren aber ſich bezeigeten/ als ob ſie deſſen nit acht haͤtten; wiewol die Koͤnigin ihnen alsbald allerhand kraͤfftige und koſtbahre Stårkungen nachſchickete/ und muſte Herr Vorich der Reichs Raht mit ihnen nach der Herberge fah- ren/ und mit ihnen Mahlzeit halten/ da ihnen Koͤniglich aufgewartet ward. Vor dem Eſ- ſen nahm Dagobert mit Markomir einen Abtrit/ und ward dieſer von jenem gemuhtiget/ ſich wegen der Fraͤulein Entfuͤhrung nicht zu hart zubekuͤmmern/ nachdem ſie ja noch im Leben/ und ihm unverſaget waͤhre. Worauf er ſich in etwas erhohlete/ und die Unterſtelle am Tiſche nam. Bey dem Eſſen ſiel wenig wichtiges vor/ und nach abgetragenen Spei- ſen hielt Dagobert an/ daß der Herren einer/ ſo neulich von Padua kommen/ und die leidi- ge Zeitung mitgebracht/ ſie beſuchen/ und beſſern Bericht ihnen mitteilen moͤchte; welches Herr Vorich bey der Koͤnigin warb/ und Krokus darauff befehlichet ward/ zu ihnen zu fahren/ und alles getraͤulich zuberichten/ ohn daß er ſeine Gedanken wegen Groß Fuͤrſt Herkules bey ſich behielte/ und vielmehr dem jungen Fuͤrſten eine geringe Hoffnung ma- chete/ damit er in der uͤbermaͤſſigen Liebe nicht gar verginge. Krokus haͤtte dieſes lieber ei- nen andern verrichten laſſen/ dann er wahr den Franken nicht ſonderlich gewogen/ muſte doch den Befehl uͤber ſich nehmen/ und ſolches leiſten/ da er dann an Dagobert einen fleiſ- ſigen/ an ſeinem Schreiber aber einen nachgruͤblenden Zuhoͤrer hatte/ welcher nicht unterließ/ das vornehmſte in ſein Hand-Buͤchlein auffzuzeichnen. Nach geendigter Erzaͤhlung gab Krokus ihnen den Raht/ daß ſie uͤber wenige Zeit etliche ihrer Leute nach Padua ſchicketen/ ob etwa gewiſſere Zeitung von dem geraubeten Fraͤulein ein- kommen waͤhre/ wohin man ſie gefuͤhret/ und auff was Weiſe ſie beſt koͤnte erloͤſet wer- den. Welches ſie ihnen ſehr wol gefallen lieſſen/ und ihr Zweiffel hiedurch ihnen aller- dinge benommen ward. Nun kunte doch Markomir ſich nicht einzwingen/ ſeine Gedan- ken zu eroͤffnen/ und ſagte in beyſein Herren Krokus zu Dagobert; Wie meinet ihr Herr Geſanter/ ſolte unſer Koͤnig und ſein Sohn der junge Fuͤrſt nicht wol auff die Gedanken gerahten/ bald nach erforſchung/ wo dieſes unvergleichliche Fraͤulein auffgehalten wird/ ein Kriegsheer von etlichen hundert tauſenden dahin zuſchicken/ und durch die allergroͤſte Reichsmacht einen ſolchen koͤſtlichen Schaz frey zu machen? Ich halte wol/ antwortete er/ daß ihre Koͤnigl. Hocheit ſich darzu verſtehen duͤrffte/ wann der junge tapffere Held/ der Koͤnigl. Groß Fuͤrſt ihn dazu anreizen wuͤrde. Deſſen feurbrennende Liebe gegen dieſes Koͤnigl. Fraͤulein/ iſt mir zum teil bewuſt/ ſagte der verſtellete Schreiber/ und zweiffele ich nicht/ deſſen Durchl. werde Tag und Nacht/ ohn Raſt und Ruhe darauff ſinnen/ wie ſolche Rettung zum fuͤglich- und heilſamſten ins Werk gerichtet werde. Worauff Krokus ant- wortete: Wir an unſerm Orte wollen hoffen/ es ſolle ſolcher weitlaͤufftigkeit nicht beduͤr- fen/ ſondern der Himmel werde unſerm Koͤnig und ſeinem Oheim Groß Fuͤrſt Herkules das Gluͤk verleyhen/ unſer allerliebſtes Fraͤulein (welche ihr aller Untertahnen Herz ver- bunden hat) anzutreffen/ und in freien Stand zu ſetzen. So wolte ich unſerm jungen Groß- Fuͤrſten Y y iij
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Anderes Buch.
kus zu ihnen hin trat/ und den Geſanten fragete/ was ſeinem Schreiber vor ein Unfall be-
gegnet waͤhre? Welcher zur Antwort gab: Er haͤtte dieſe Schwacheit an ſich/ daß wann
er uͤber die gewoͤhnliche Zeit faſtete/ er daruͤber in Ohmacht geriete/ wuͤrde ſich aber bald
wieder ſtillen. Wie er ſich dann ſtark machete/ und mit Dagobert davon ging/ welcher ihn
mehrenteils beym Arme fuͤhrete; Die unſeren aber ſich bezeigeten/ als ob ſie deſſen nit acht
haͤtten; wiewol die Koͤnigin ihnen alsbald allerhand kraͤfftige und koſtbahre Stårkungen
nachſchickete/ und muſte Herr Vorich der Reichs Raht mit ihnen nach der Herberge fah-
ren/ und mit ihnen Mahlzeit halten/ da ihnen Koͤniglich aufgewartet ward. Vor dem Eſ-
ſen nahm Dagobert mit Markomir einen Abtrit/ und ward dieſer von jenem gemuhtiget/
ſich wegen der Fraͤulein Entfuͤhrung nicht zu hart zubekuͤmmern/ nachdem ſie ja noch im
Leben/ und ihm unverſaget waͤhre. Worauf er ſich in etwas erhohlete/ und die Unterſtelle
am Tiſche nam. Bey dem Eſſen ſiel wenig wichtiges vor/ und nach abgetragenen Spei-
ſen hielt Dagobert an/ daß der Herren einer/ ſo neulich von Padua kommen/ und die leidi-
ge Zeitung mitgebracht/ ſie beſuchen/ und beſſern Bericht ihnen mitteilen moͤchte; welches
Herr Vorich bey der Koͤnigin warb/ und Krokus darauff befehlichet ward/ zu ihnen zu
fahren/ und alles getraͤulich zuberichten/ ohn daß er ſeine Gedanken wegen Groß Fuͤrſt
Herkules bey ſich behielte/ und vielmehr dem jungen Fuͤrſten eine geringe Hoffnung ma-
chete/ damit er in der uͤbermaͤſſigen Liebe nicht gar verginge. Krokus haͤtte dieſes lieber ei-
nen andern verrichten laſſen/ dann er wahr den Franken nicht ſonderlich gewogen/ muſte
doch den Befehl uͤber ſich nehmen/ und ſolches leiſten/ da er dann an Dagobert einen fleiſ-
ſigen/ an ſeinem Schreiber aber einen nachgruͤblenden Zuhoͤrer hatte/ welcher nicht
unterließ/ das vornehmſte in ſein Hand-Buͤchlein auffzuzeichnen. Nach geendigter
Erzaͤhlung gab Krokus ihnen den Raht/ daß ſie uͤber wenige Zeit etliche ihrer Leute
nach Padua ſchicketen/ ob etwa gewiſſere Zeitung von dem geraubeten Fraͤulein ein-
kommen waͤhre/ wohin man ſie gefuͤhret/ und auff was Weiſe ſie beſt koͤnte erloͤſet wer-
den. Welches ſie ihnen ſehr wol gefallen lieſſen/ und ihr Zweiffel hiedurch ihnen aller-
dinge benommen ward. Nun kunte doch Markomir ſich nicht einzwingen/ ſeine Gedan-
ken zu eroͤffnen/ und ſagte in beyſein Herren Krokus zu Dagobert; Wie meinet ihr Herr
Geſanter/ ſolte unſer Koͤnig und ſein Sohn der junge Fuͤrſt nicht wol auff die Gedanken
gerahten/ bald nach erforſchung/ wo dieſes unvergleichliche Fraͤulein auffgehalten wird/
ein Kriegsheer von etlichen hundert tauſenden dahin zuſchicken/ und durch die allergroͤſte
Reichsmacht einen ſolchen koͤſtlichen Schaz frey zu machen? Ich halte wol/ antwortete
er/ daß ihre Koͤnigl. Hocheit ſich darzu verſtehen duͤrffte/ wann der junge tapffere Held/ der
Koͤnigl. Groß Fuͤrſt ihn dazu anreizen wuͤrde. Deſſen feurbrennende Liebe gegen dieſes
Koͤnigl. Fraͤulein/ iſt mir zum teil bewuſt/ ſagte der verſtellete Schreiber/ und zweiffele ich
nicht/ deſſen Durchl. werde Tag und Nacht/ ohn Raſt und Ruhe darauff ſinnen/ wie ſolche
Rettung zum fuͤglich- und heilſamſten ins Werk gerichtet werde. Worauff Krokus ant-
wortete: Wir an unſerm Orte wollen hoffen/ es ſolle ſolcher weitlaͤufftigkeit nicht beduͤr-
fen/ ſondern der Himmel werde unſerm Koͤnig und ſeinem Oheim Groß Fuͤrſt Herkules
das Gluͤk verleyhen/ unſer allerliebſtes Fraͤulein (welche ihr aller Untertahnen Herz ver-
bunden hat) anzutreffen/ und in freien Stand zu ſetzen. So wolte ich unſerm jungen Groß-
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