Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Kurzer Inhalt. men wieder an/ der von der Böhmischen Königin nach Padua gesendet wahr. Herkules bricht von Je-rusalem auff/ und reiset nach Tyrus/ woselbst er seiner Fräulein sonderliches Zeichen angemahlet findet/ welche mit jhrer Gesell schafft über den Eufrat/ und Tygerfluß gehet (und allenthalben jezt gemeldetes Zeichen ankreitet) biß in Assyrien/ da sie in einem Walde von einer Räuber-Schar überfallen/ und biß auff Herkuliskus und seinen Dolmetscher Timokles alle erschlagen werden. Von diesen Räubern wer- den diese beyde nach Meden geführet biß zu Herren Mazeus/ welcher die Räuber niedermachen lässet/ und Herkuliskus samt Timokles gnädig annimt/ woselbst dieser verstellete Jüngling Wunder mit schies- sen treibet. Dieser Herr sendet jhn nach Ekbatana dem Medischen Groß Fürsten Phraortes zu/ dessen Sohn Fürst Arbianes jhm Brüderliche Hulde zuwendet/ und übet er sich auch daselbst im Schiessen. Herr Mazeus folget nach Ekbatana/ dessen Gemahlin Schwester Fräulein Barsene sich hefftig in Her- kuliskus verliebet. Herr Pharnabazus der Medischen Groß-Fürstin Frauen Saptinen Bruder/ kömt von seiner Italiänischen Reise zu Ekbatana an/ sihet/ daß dieser Herkuliskus dem Herkules so ähn- lich ist/ und erhält/ daß dieser vermummeter Jüngling (der sich vor Herkules Vaters Schwe- ster Sohn außgab) dieses seines Oheims Verhaltung in seiner Jugend erzählet. Ladisla reiset mit seinen Gesellen und Dienern über den Tygerfluß/ gerahten mit VI. Rittern in Kampff/ erlegen dieselben/ und bekommen gute Beute. Valikules gehet auch über den Eufrat/ hernach über den Tyger- fluß/ nach dem er und seine Kauffmans. Geselschaft ein hartes Treffen mit einer Rauber Schaar in Me- sopotamien gehalten. Herkuliskus zähmet zu Ekbatana ein unbendiges ädles Pferd/ und wird dem grossen Partischen Könige Artabanus von Phraortes/ Pharnabazus und Mazeus endlich zugeführet nach der Stadt Charas/ da sie zuvor Herrn Mazeus seinem Gemahl Fr. Roxanen sich zuerkennen giebt. Ladisla gehet mit seiner Geselschafft fort biß an die Persischen Grenzen/ woselbst Fabius von etlichen Räubern listig gefangen/ und an einen unbarmherzigen Herrn/ Nahmens Orsillos/ verkaufft wird/ welcher jhn sehr übel hält/ und jhn endlich an einen Freyherrn/ Nahmens Nabarzanes verkaufft/ dessen Gemahl Fr. Statira jhm ungebührliche Liebe zuwendet. Herkuliskus kömt zu Charas an/ und wird dem grossen Konige vorgestellet/ welcher sich durch keine Rede wil bewägen lassen/ jhn seiner Mutter wieder zuzusenden/ sondern befihlet/ daß er hingeführet und verschnitten werde/ er aber erschlägt die/ so es verrichten wollen/ gibt sein weibliches Geschlechte zu erkennen/ nennet sich Herkuliska/ und wird von dem Könige vor seine Braut und künfftiges Gemahl angenommen/ da er jhr zuvor versprechen muß/ sie in Jahrs frist und länger/ nicht zu berühren/ weil jhrem ertichteten vorgeben nach/ sie biß dahin der Göttin Vesta verlobet währe; daher sie auff ein absonderliches Schloß daselbst mit einem Frauen zim- mer verwahrlich gebracht wird; und jhr Timokles sich in einer Herberge auffhalten muß. Valikules kömt von seiner Fräulein Spuhr ab/ weil er jhr Zeichen nirgend mehr angemahlet sihet/ doch einem nächtlichen Gesichte folgend trifft er den rechten Weg wieder an/ entgehet der Gefahr durch List/ und kömt bey Mazeus an/ von welchem er der Fräulein Zustand erfähret/ zeuht nach Ekbatana/ und geräht auff dem Wege mit einem verwägenen Skythen in harten Streit/ den er niederleget/ und wird zu Ekbatana wol empfangen/ da er sich ziemlich lange auffhalten muß. Ladisla/ in dem er den verlohrnen Fabius em- sig/ aber vergebens suchet/ kömt mit etlichen Persischen Herren in Streit/ denen er ansieget/ wird von jh- ren Verwanten verfolget/ und machet sich durch einen herben Kampff loß/ da er von den Feinden den ritterlichen Tyriotes zum geträuen Diener bekömt. Fabius/ jezt Kleon genant/ wird von seines Herrn Gemahl Fr. Statiren zur unbilligen Liebe genöhtiget/ und hernach wolgehalten; sein Herr merket sol- ches/ und wil jhn beurlauben/ worin sie aber nicht willigen wil. Fürst Gobares von Susa findet sich bey dieser Frauen/ als seiner alten Buhlen/ und schenket dem Kleon seinen ehemahligen Herrn Orsillos vor leibeigen/ dem er seine Unbarmherzigkeit hart einbringet. Zu Ekbatana wird ein Freystechen gehalten/ bey welchem sich Ladisla einstellet/ und unwissend mit seinem Herkules sticht/ erkennen sich mit Freu- den/ und nimt Ladisla den Christlichen Glauben an. Ein Jude wird von dreyen Hunden/ wegen seiner Lästerung wider den Sohn Gottes/ zurissen/ worüber etliche Juden wider einen Christen sich verbinden/ und gestrafft werden. Leches wird auch ein Christ/ und die unsern währen gerne bald auffgebrochen nach Charas/ woselbst üm die Zeit Fräulein Herkuliska aus Verlangen nach jhrem Herkules in eine Krankheit geräht/
Kurzer Inhalt. men wieder an/ der von der Boͤhmiſchen Koͤnigin nach Padua geſendet wahr. Herkules bricht von Je-ruſalem auff/ und reiſet nach Tyrus/ woſelbſt er ſeiner Fraͤulein ſonderliches Zeichen angemahlet findet/ welche mit jhrer Geſell ſchafft uͤber den Eufrat/ und Tygerfluß gehet (und allenthalben jezt gemeldetes Zeichen ankreitet) biß in Aſſyrien/ da ſie in einem Walde von einer Raͤuber-Schar uͤberfallen/ und biß auff Herkuliſkus und ſeinen Dolmetſcher Timokles alle erſchlagen werden. Von dieſen Raͤubern wer- den dieſe beyde nach Meden gefuͤhret biß zu Herren Mazeus/ welcher die Raͤuber niedermachen laͤſſet/ und Herkuliſkus ſamt Timokles gnaͤdig annimt/ woſelbſt dieſer verſtellete Juͤngling Wunder mit ſchieſ- ſen treibet. Dieſer Herꝛ ſendet jhn nach Ekbatana dem Mediſchen Groß Fuͤrſten Phraortes zu/ deſſen Sohn Fuͤrſt Arbianes jhm Bruͤderliche Hulde zuwendet/ und uͤbet er ſich auch daſelbſt im Schieſſen. Herꝛ Mazeus folget nach Ekbatana/ deſſen Gemahlin Schweſter Fraͤulein Barſene ſich hefftig in Her- kuliſkus verliebet. Herꝛ Pharnabazus der Mediſchen Groß-Fuͤrſtin Frauen Saptinen Bruder/ koͤmt von ſeiner Italiaͤniſchen Reiſe zu Ekbatana an/ ſihet/ daß dieſer Herkuliſkus dem Herkules ſo aͤhn- lich iſt/ und erhaͤlt/ daß dieſer vermummeter Juͤngling (der ſich vor Herkules Vaters Schwe- ſter Sohn außgab) dieſes ſeines Oheims Verhaltung in ſeiner Jugend erzaͤhlet. Ladiſla reiſet mit ſeinen Geſellen und Dienern uͤber den Tygerfluß/ gerahten mit VI. Rittern in Kampff/ erlegen dieſelben/ und bekommen gute Beute. Valikules gehet auch uͤber den Eufrat/ hernach uͤber den Tyger- fluß/ nach dem er und ſeine Kauffmans. Geſelſchaft ein hartes Treffen mit einer Rauber Schaar in Me- ſopotamien gehalten. Herkuliſkus zaͤhmet zu Ekbatana ein unbendiges aͤdles Pferd/ und wird dem groſſen Partiſchen Koͤnige Artabanus von Phraortes/ Pharnabazus und Mazeus endlich zugefuͤhret nach der Stadt Charas/ da ſie zuvor Herꝛn Mazeus ſeinem Gemahl Fr. Roxanen ſich zuerkennen giebt. Ladiſla gehet mit ſeiner Geſelſchafft fort biß an die Perſiſchen Grenzen/ woſelbſt Fabius von etlichen Raͤubern liſtig gefangen/ und an einen unbarmherzigen Herꝛn/ Nahmens Orſillos/ verkaufft wird/ welcher jhn ſehr uͤbel haͤlt/ und jhn endlich an einen Freyherꝛn/ Nahmens Nabarzanes verkaufft/ deſſen Gemahl Fr. Statira jhm ungebuͤhrliche Liebe zuwendet. Herkuliſkus koͤmt zu Charas an/ und wird dem groſſen Konige vorgeſtellet/ welcher ſich durch keine Rede wil bewaͤgen laſſen/ jhn ſeiner Mutter wieder zuzuſenden/ ſondern befihlet/ daß er hingefuͤhret und verſchnitten werde/ er aber erſchlaͤgt die/ ſo es verrichten wollen/ gibt ſein weibliches Geſchlechte zu erkennen/ nennet ſich Herkuliſka/ und wird von dem Koͤnige vor ſeine Braut und kuͤnfftiges Gemahl angenommen/ da er jhr zuvor verſprechen muß/ ſie in Jahrs friſt und laͤnger/ nicht zu beruͤhren/ weil jhrem ertichteten vorgeben nach/ ſie biß dahin der Goͤttin Veſta verlobet waͤhre; daher ſie auff ein abſonderliches Schloß daſelbſt mit einem Frauen zim- mer verwahrlich gebracht wird; und jhr Timokles ſich in einer Herberge auffhalten muß. Valikules koͤmt von ſeiner Fraͤulein Spuhr ab/ weil er jhr Zeichen nirgend mehr angemahlet ſihet/ doch einem naͤchtlichen Geſichte folgend trifft er den rechten Weg wieder an/ entgehet der Gefahr durch Liſt/ uñ koͤmt bey Mazeus an/ von welchem er der Fraͤulein Zuſtand erfaͤhret/ zeuht nach Ekbatana/ und geraͤht auff dem Wege mit einem verwaͤgenen Skythen in harten Streit/ den er niederleget/ und wird zu Ekbatana wol empfangen/ da er ſich ziemlich lange auffhalten muß. Ladiſla/ in dem er den verlohrnen Fabius em- ſig/ aber vergebens ſuchet/ koͤmt mit etlichen Perſiſchen Herren in Streit/ denen er anſieget/ wird von jh- ren Verwanten verfolget/ und machet ſich durch einen herben Kampff loß/ da er von den Feinden den ritterlichen Tyriotes zum getraͤuen Diener bekoͤmt. Fabius/ jezt Kleon genant/ wird von ſeines Herꝛn Gemahl Fr. Statiren zur unbilligen Liebe genoͤhtiget/ und hernach wolgehalten; ſein Herꝛ merket ſol- ches/ und wil jhn beurlauben/ worin ſie aber nicht willigen wil. Fuͤrſt Gobares von Suſa findet ſich bey dieſer Frauen/ als ſeiner alten Buhlen/ und ſchenket dem Kleon ſeinen ehemahligen Herꝛn Orſillos vor leibeigen/ dem er ſeine Unbarmherzigkeit hart einbringet. Zu Ekbatana wird ein Freyſtechen gehalten/ bey welchem ſich Ladiſla einſtellet/ und unwiſſend mit ſeinem Herkules ſticht/ erkennen ſich mit Freu- den/ und nimt Ladiſla den Chriſtlichen Glauben an. Ein Jude wird von dreyen Hunden/ wegen ſeiner Laͤſterung wider den Sohn Gottes/ zuriſſen/ woruͤber etliche Juden wider einen Chriſten ſich verbinden/ und geſtrafft werden. Leches wird auch ein Chriſt/ und die unſern waͤhren gerne bald auffgebrochen nach Charas/ woſelbſt uͤm die Zeit Fraͤulein Herkuliſka aus Verlangen nach jhrem Herkules in eine Krankheit geraͤht/
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0030" n="8"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurzer Inhalt.</hi></fw><lb/> men wieder an/ der von der Boͤhmiſchen Koͤnigin nach Padua geſendet wahr. Herkules bricht von Je-<lb/> ruſalem auff/ und reiſet nach Tyrus/ woſelbſt er ſeiner Fraͤulein ſonderliches Zeichen angemahlet findet/<lb/> welche mit jhrer Geſell ſchafft uͤber den Eufrat/ und Tygerfluß gehet (und allenthalben jezt gemeldetes<lb/> Zeichen ankreitet) biß in Aſſyrien/ da ſie in einem Walde von einer Raͤuber-Schar uͤberfallen/ und biß<lb/> auff Herkuliſkus und ſeinen Dolmetſcher Timokles alle erſchlagen werden. Von dieſen Raͤubern wer-<lb/> den dieſe beyde nach Meden gefuͤhret biß zu Herren Mazeus/ welcher die Raͤuber niedermachen laͤſſet/<lb/> und Herkuliſkus ſamt Timokles gnaͤdig annimt/ woſelbſt dieſer verſtellete Juͤngling Wunder mit ſchieſ-<lb/> ſen treibet. Dieſer Herꝛ ſendet jhn nach Ekbatana dem Mediſchen Groß Fuͤrſten Phraortes zu/ deſſen<lb/> Sohn Fuͤrſt Arbianes jhm Bruͤderliche Hulde zuwendet/ und uͤbet er ſich auch daſelbſt im Schieſſen.<lb/> Herꝛ Mazeus folget nach Ekbatana/ deſſen Gemahlin Schweſter Fraͤulein Barſene ſich hefftig in Her-<lb/> kuliſkus verliebet. Herꝛ Pharnabazus der Mediſchen Groß-Fuͤrſtin Frauen Saptinen Bruder/ koͤmt<lb/> von ſeiner Italiaͤniſchen Reiſe zu Ekbatana an/ ſihet/ daß dieſer Herkuliſkus dem Herkules ſo aͤhn-<lb/> lich iſt/ und erhaͤlt/ daß dieſer vermummeter Juͤngling (der ſich vor Herkules Vaters Schwe-<lb/> ſter Sohn außgab) dieſes ſeines Oheims Verhaltung in ſeiner Jugend erzaͤhlet. Ladiſla reiſet<lb/> mit ſeinen Geſellen und Dienern uͤber den Tygerfluß/ gerahten mit <hi rendition="#aq">VI.</hi> Rittern in Kampff/ erlegen<lb/> dieſelben/ und bekommen gute Beute. Valikules gehet auch uͤber den Eufrat/ hernach uͤber den Tyger-<lb/> fluß/ nach dem er und ſeine Kauffmans. Geſelſchaft ein hartes Treffen mit einer Rauber Schaar in Me-<lb/> ſopotamien gehalten. Herkuliſkus zaͤhmet zu Ekbatana ein unbendiges aͤdles Pferd/ und wird dem<lb/> groſſen Partiſchen Koͤnige Artabanus von Phraortes/ Pharnabazus und Mazeus endlich zugefuͤhret<lb/> nach der Stadt Charas/ da ſie zuvor Herꝛn Mazeus ſeinem Gemahl Fr. Roxanen ſich zuerkennen giebt.<lb/> Ladiſla gehet mit ſeiner Geſelſchafft fort biß an die Perſiſchen Grenzen/ woſelbſt Fabius von etlichen<lb/> Raͤubern liſtig gefangen/ und an einen unbarmherzigen Herꝛn/ Nahmens Orſillos/ verkaufft wird/<lb/> welcher jhn ſehr uͤbel haͤlt/ und jhn endlich an einen Freyherꝛn/ Nahmens Nabarzanes verkaufft/ deſſen<lb/> Gemahl Fr. Statira jhm ungebuͤhrliche Liebe zuwendet. Herkuliſkus koͤmt zu Charas an/ und wird<lb/> dem groſſen Konige vorgeſtellet/ welcher ſich durch keine Rede wil bewaͤgen laſſen/ jhn ſeiner Mutter<lb/> wieder zuzuſenden/ ſondern befihlet/ daß er hingefuͤhret und verſchnitten werde/ er aber erſchlaͤgt die/ ſo<lb/> es verrichten wollen/ gibt ſein weibliches Geſchlechte zu erkennen/ nennet ſich Herkuliſka/ und wird von<lb/> dem Koͤnige vor ſeine Braut und kuͤnfftiges Gemahl angenommen/ da er jhr zuvor verſprechen muß/<lb/> ſie in Jahrs friſt und laͤnger/ nicht zu beruͤhren/ weil jhrem ertichteten vorgeben nach/ ſie biß dahin der<lb/> Goͤttin Veſta verlobet waͤhre; daher ſie auff ein abſonderliches Schloß daſelbſt mit einem Frauen zim-<lb/> mer verwahrlich gebracht wird; und jhr Timokles ſich in einer Herberge auffhalten muß. Valikules<lb/> koͤmt von ſeiner Fraͤulein Spuhr ab/ weil er jhr Zeichen nirgend mehr angemahlet ſihet/ doch einem<lb/> naͤchtlichen Geſichte folgend trifft er den rechten Weg wieder an/ entgehet der Gefahr durch Liſt/ uñ koͤmt<lb/> bey Mazeus an/ von welchem er der Fraͤulein Zuſtand erfaͤhret/ zeuht nach Ekbatana/ und geraͤht auff<lb/> dem Wege mit einem verwaͤgenen Skythen in harten Streit/ den er niederleget/ und wird zu Ekbatana<lb/> wol empfangen/ da er ſich ziemlich lange auffhalten muß. Ladiſla/ in dem er den verlohrnen Fabius em-<lb/> ſig/ aber vergebens ſuchet/ koͤmt mit etlichen Perſiſchen Herren in Streit/ denen er anſieget/ wird von jh-<lb/> ren Verwanten verfolget/ und machet ſich durch einen herben Kampff loß/ da er von den Feinden den<lb/> ritterlichen Tyriotes zum getraͤuen Diener bekoͤmt. Fabius/ jezt Kleon genant/ wird von ſeines Herꝛn<lb/> Gemahl Fr. Statiren zur unbilligen Liebe genoͤhtiget/ und hernach wolgehalten; ſein Herꝛ merket ſol-<lb/> ches/ und wil jhn beurlauben/ worin ſie aber nicht willigen wil. Fuͤrſt Gobares von Suſa findet ſich bey<lb/> dieſer Frauen/ als ſeiner alten Buhlen/ und ſchenket dem Kleon ſeinen ehemahligen Herꝛn Orſillos vor<lb/> leibeigen/ dem er ſeine Unbarmherzigkeit hart einbringet. Zu Ekbatana wird ein Freyſtechen gehalten/<lb/> bey welchem ſich Ladiſla einſtellet/ und unwiſſend mit ſeinem Herkules ſticht/ erkennen ſich mit Freu-<lb/> den/ und nimt Ladiſla den Chriſtlichen Glauben an. Ein Jude wird von dreyen Hunden/ wegen ſeiner<lb/> Laͤſterung wider den Sohn Gottes/ zuriſſen/ woruͤber etliche Juden wider einen Chriſten ſich verbinden/<lb/> und geſtrafft werden. Leches wird auch ein Chriſt/ und die unſern waͤhren gerne bald auffgebrochen nach<lb/> Charas/ woſelbſt uͤm die Zeit Fraͤulein Herkuliſka aus Verlangen nach jhrem Herkules in eine Krankheit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geraͤht/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </front> </text> </TEI> [8/0030]
Kurzer Inhalt.
men wieder an/ der von der Boͤhmiſchen Koͤnigin nach Padua geſendet wahr. Herkules bricht von Je-
ruſalem auff/ und reiſet nach Tyrus/ woſelbſt er ſeiner Fraͤulein ſonderliches Zeichen angemahlet findet/
welche mit jhrer Geſell ſchafft uͤber den Eufrat/ und Tygerfluß gehet (und allenthalben jezt gemeldetes
Zeichen ankreitet) biß in Aſſyrien/ da ſie in einem Walde von einer Raͤuber-Schar uͤberfallen/ und biß
auff Herkuliſkus und ſeinen Dolmetſcher Timokles alle erſchlagen werden. Von dieſen Raͤubern wer-
den dieſe beyde nach Meden gefuͤhret biß zu Herren Mazeus/ welcher die Raͤuber niedermachen laͤſſet/
und Herkuliſkus ſamt Timokles gnaͤdig annimt/ woſelbſt dieſer verſtellete Juͤngling Wunder mit ſchieſ-
ſen treibet. Dieſer Herꝛ ſendet jhn nach Ekbatana dem Mediſchen Groß Fuͤrſten Phraortes zu/ deſſen
Sohn Fuͤrſt Arbianes jhm Bruͤderliche Hulde zuwendet/ und uͤbet er ſich auch daſelbſt im Schieſſen.
Herꝛ Mazeus folget nach Ekbatana/ deſſen Gemahlin Schweſter Fraͤulein Barſene ſich hefftig in Her-
kuliſkus verliebet. Herꝛ Pharnabazus der Mediſchen Groß-Fuͤrſtin Frauen Saptinen Bruder/ koͤmt
von ſeiner Italiaͤniſchen Reiſe zu Ekbatana an/ ſihet/ daß dieſer Herkuliſkus dem Herkules ſo aͤhn-
lich iſt/ und erhaͤlt/ daß dieſer vermummeter Juͤngling (der ſich vor Herkules Vaters Schwe-
ſter Sohn außgab) dieſes ſeines Oheims Verhaltung in ſeiner Jugend erzaͤhlet. Ladiſla reiſet
mit ſeinen Geſellen und Dienern uͤber den Tygerfluß/ gerahten mit VI. Rittern in Kampff/ erlegen
dieſelben/ und bekommen gute Beute. Valikules gehet auch uͤber den Eufrat/ hernach uͤber den Tyger-
fluß/ nach dem er und ſeine Kauffmans. Geſelſchaft ein hartes Treffen mit einer Rauber Schaar in Me-
ſopotamien gehalten. Herkuliſkus zaͤhmet zu Ekbatana ein unbendiges aͤdles Pferd/ und wird dem
groſſen Partiſchen Koͤnige Artabanus von Phraortes/ Pharnabazus und Mazeus endlich zugefuͤhret
nach der Stadt Charas/ da ſie zuvor Herꝛn Mazeus ſeinem Gemahl Fr. Roxanen ſich zuerkennen giebt.
Ladiſla gehet mit ſeiner Geſelſchafft fort biß an die Perſiſchen Grenzen/ woſelbſt Fabius von etlichen
Raͤubern liſtig gefangen/ und an einen unbarmherzigen Herꝛn/ Nahmens Orſillos/ verkaufft wird/
welcher jhn ſehr uͤbel haͤlt/ und jhn endlich an einen Freyherꝛn/ Nahmens Nabarzanes verkaufft/ deſſen
Gemahl Fr. Statira jhm ungebuͤhrliche Liebe zuwendet. Herkuliſkus koͤmt zu Charas an/ und wird
dem groſſen Konige vorgeſtellet/ welcher ſich durch keine Rede wil bewaͤgen laſſen/ jhn ſeiner Mutter
wieder zuzuſenden/ ſondern befihlet/ daß er hingefuͤhret und verſchnitten werde/ er aber erſchlaͤgt die/ ſo
es verrichten wollen/ gibt ſein weibliches Geſchlechte zu erkennen/ nennet ſich Herkuliſka/ und wird von
dem Koͤnige vor ſeine Braut und kuͤnfftiges Gemahl angenommen/ da er jhr zuvor verſprechen muß/
ſie in Jahrs friſt und laͤnger/ nicht zu beruͤhren/ weil jhrem ertichteten vorgeben nach/ ſie biß dahin der
Goͤttin Veſta verlobet waͤhre; daher ſie auff ein abſonderliches Schloß daſelbſt mit einem Frauen zim-
mer verwahrlich gebracht wird; und jhr Timokles ſich in einer Herberge auffhalten muß. Valikules
koͤmt von ſeiner Fraͤulein Spuhr ab/ weil er jhr Zeichen nirgend mehr angemahlet ſihet/ doch einem
naͤchtlichen Geſichte folgend trifft er den rechten Weg wieder an/ entgehet der Gefahr durch Liſt/ uñ koͤmt
bey Mazeus an/ von welchem er der Fraͤulein Zuſtand erfaͤhret/ zeuht nach Ekbatana/ und geraͤht auff
dem Wege mit einem verwaͤgenen Skythen in harten Streit/ den er niederleget/ und wird zu Ekbatana
wol empfangen/ da er ſich ziemlich lange auffhalten muß. Ladiſla/ in dem er den verlohrnen Fabius em-
ſig/ aber vergebens ſuchet/ koͤmt mit etlichen Perſiſchen Herren in Streit/ denen er anſieget/ wird von jh-
ren Verwanten verfolget/ und machet ſich durch einen herben Kampff loß/ da er von den Feinden den
ritterlichen Tyriotes zum getraͤuen Diener bekoͤmt. Fabius/ jezt Kleon genant/ wird von ſeines Herꝛn
Gemahl Fr. Statiren zur unbilligen Liebe genoͤhtiget/ und hernach wolgehalten; ſein Herꝛ merket ſol-
ches/ und wil jhn beurlauben/ worin ſie aber nicht willigen wil. Fuͤrſt Gobares von Suſa findet ſich bey
dieſer Frauen/ als ſeiner alten Buhlen/ und ſchenket dem Kleon ſeinen ehemahligen Herꝛn Orſillos vor
leibeigen/ dem er ſeine Unbarmherzigkeit hart einbringet. Zu Ekbatana wird ein Freyſtechen gehalten/
bey welchem ſich Ladiſla einſtellet/ und unwiſſend mit ſeinem Herkules ſticht/ erkennen ſich mit Freu-
den/ und nimt Ladiſla den Chriſtlichen Glauben an. Ein Jude wird von dreyen Hunden/ wegen ſeiner
Laͤſterung wider den Sohn Gottes/ zuriſſen/ woruͤber etliche Juden wider einen Chriſten ſich verbinden/
und geſtrafft werden. Leches wird auch ein Chriſt/ und die unſern waͤhren gerne bald auffgebrochen nach
Charas/ woſelbſt uͤm die Zeit Fraͤulein Herkuliſka aus Verlangen nach jhrem Herkules in eine Krankheit
geraͤht/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/30 |
Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/30>, abgerufen am 27.07.2024. |