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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.

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verwunden/ sondern bloß zur geistlichen und ehr-
liebenden Gemühts-ergetzligkeit angesehen ist.

Der grosse Gott/ welcher sich gegen Abraham
den Almächtigen nennet/ ließ zeit des Alten Bundes
ihm nit nur der wolbegüterten ihre feiste aus gemä-
stete Ochsen und gewaltige grosse Feld Zehenden/ son-
dern auch die leichten Täubelein und einzelne Garben
der armen Leute wolgefallen/ wann sie von guter Seele
in rechtschaffener andacht geopfert wurden. Und eben
dieses war die ursach/ daß Abels kleiner Heerd/ mit
dem wenigen Fette seiner Erstlinge betropfet/ ungleich
heller und anmuhtiger vor Gottes Angesicht bren-
nete/ als wann der freche Kain tausend auf geban-
sete Garben angezündet hätte/ deren Lohe sich höher
in die Lufft erheben mögen/ als daß Menschen Au-
gen sie hätten können abmässen.

Im Neuen Gnaden-Bunde hat Gott in ange-
nommener Menscheit uns eben dessen versichern wol-

len/
)( iij

verwunden/ ſondern bloß zur geiſtlichẽ und ehꝛ-
liebenden Gemuͤhts-ergetzligkeit angeſehen iſt.

Der groſſe Gott/ welcher ſich gegen Abraham
den Almaͤchtigen neñet/ ließ zeit des Alten Bundes
ihm nit nur der wolbeguͤterten ihre feiſte aus gemaͤ-
ſtete Ochſen uñ gewaltige groſſe Feld Zehenden/ ſon-
deꝛn auch die leichten Taͤubelein und einzelne Gaꝛbẽ
der aꝛmen Leute wolgefallẽ/ wañ ſie von guteꝛ Seele
in rechtſchaffener andacht geopfert wurdẽ. Und ebẽ
dieſes war die urſach/ daß Abels kleiner Heerd/ mit
dem wenigẽ Fette ſeiner Erſtlinge betropfet/ ungleich
heller und anmuhtiger vor Gottes Angeſicht bren-
nete/ als wann der freche Kain tauſend auf geban-
ſete Garben angezuͤndet haͤtte/ deren Lohe ſich hoͤheꝛ
in die Lufft erheben moͤgen/ als daß Menſchen Au-
gen ſie haͤtten koͤnnen abmaͤſſen.

Im Neuen Gnaden-Bunde hat Gott in ange-
nom̃ener Menſcheit uns eben deſſen verſichern wol-

len/
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[0019] verwunden/ ſondern bloß zur geiſtlichẽ und ehꝛ- liebenden Gemuͤhts-ergetzligkeit angeſehen iſt. Der groſſe Gott/ welcher ſich gegen Abraham den Almaͤchtigen neñet/ ließ zeit des Alten Bundes ihm nit nur der wolbeguͤterten ihre feiſte aus gemaͤ- ſtete Ochſen uñ gewaltige groſſe Feld Zehenden/ ſon- deꝛn auch die leichten Taͤubelein und einzelne Gaꝛbẽ der aꝛmen Leute wolgefallẽ/ wañ ſie von guteꝛ Seele in rechtſchaffener andacht geopfert wurdẽ. Und ebẽ dieſes war die urſach/ daß Abels kleiner Heerd/ mit dem wenigẽ Fette ſeiner Erſtlinge betropfet/ ungleich heller und anmuhtiger vor Gottes Angeſicht bren- nete/ als wann der freche Kain tauſend auf geban- ſete Garben angezuͤndet haͤtte/ deren Lohe ſich hoͤheꝛ in die Lufft erheben moͤgen/ als daß Menſchen Au- gen ſie haͤtten koͤnnen abmaͤſſen. Im Neuen Gnaden-Bunde hat Gott in ange- nom̃ener Menſcheit uns eben deſſen verſichern wol- len/ )( iij

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/19>, abgerufen am 28.11.2024.