oder theilweise findet, ist zuerst ein Carneol bekannt ge- macht worden, welcher mit der farnesischen Sammlung nach Neapel gekommen ist. Dargestellt ist ein Meerpferd und darunter liest man:
[fremdsprachliches Material - fehlt]
Stosch t. 50; Bracci II, t. 93; Winck. Descr. II, 485; Lippert I, 80; Raspe 2663; Cades I, C, 42; C. I. 7270. Köhler S. 178 erklärt Bild und Inschrift für modern, Stephani hält wenigstens das Bild möglicher Weise für echt, da es frei und gewandt geschnitten, aber freilich keine bedeutende Ar- beit sei. Dass auf ein so anspruchsloses Werkchen ein Künstler seinen Namen gesetzt haben sollte, scheint aller- dings auch mir wenig wahrscheinlich. Wenn wir ferner für die Abkürzung [fremdsprachliches Material - fehlt] in der Inschrift des Eutyches ein sicheres Beispiel besitzen, so ist doch dieselbe auf dem farnesischen Steine nicht unverdächtig, da sie durch keinen äussern Grund irgendwie gerechtfertigt wird. Weiter erscheinen auf dem mir vorliegenden Abdrucke die Buchstaben zwar nicht als "aus ganz dünnen und nur seicht geritzten Linien mit leichter Andeutung von Kugeln an den Enden" gebildet; wohl aber muss ich Stephani die "berechnete Regelmässigkeit" zugeben, und überhaupt bekennen, dass ihr Charakter im Allgemeinen durchaus nicht in Harmonie mit dem Charakter des Bildes erscheint. Die Inschrift muss daher mindestens als verdäch- tig bezeichnet werden.
Auf einem Amethyst aus der de Thoms'schen Sammlung ist ein Meerwidder gebildet, neben ihm ein Dreizack: de Thoms t. VI, n. 7; Raspe 3208; de Jonge Notice p. 145, n. 5. Schon der Umstand, dass der Stein aus der de Thoms'schen Sammlung stammt, macht es hier wahrscheinlich, dass der, wie Stephani sagt, zwischen Wellen und Thier ungeschickt gestellte Name [fremdsprachliches Material - fehlt] von dem farnesischen Steine ent- lehnt ist, wenn auch das Bild alt sein sollte. Einen ähnli- chen Stein erwähnt Dubois bei Clarac (S. 169) als im Besitz eines Herrn Poquel in Paris befindlich.
Ueber einen Carneol mit dem Bilde eines schreitenden Löwen und der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] im Abschnitte, einst im Besitze Greville's, jetzt in der Beverley'schen Sammlung: [Lippert III, 434; Spilsbury gems T. 11]; Raspe 12813; Cades
oder theilweise findet, ist zuerst ein Carneol bekannt ge- macht worden, welcher mit der farnesischen Sammlung nach Neapel gekommen ist. Dargestellt ist ein Meerpferd und darunter liest man:
[fremdsprachliches Material – fehlt]
Stosch t. 50; Bracci II, t. 93; Winck. Descr. II, 485; Lippert I, 80; Raspe 2663; Cades I, C, 42; C. I. 7270. Köhler S. 178 erklärt Bild und Inschrift für modern, Stephani hält wenigstens das Bild möglicher Weise für echt, da es frei und gewandt geschnitten, aber freilich keine bedeutende Ar- beit sei. Dass auf ein so anspruchsloses Werkchen ein Künstler seinen Namen gesetzt haben sollte, scheint aller- dings auch mir wenig wahrscheinlich. Wenn wir ferner für die Abkürzung [fremdsprachliches Material – fehlt] in der Inschrift des Eutyches ein sicheres Beispiel besitzen, so ist doch dieselbe auf dem farnesischen Steine nicht unverdächtig, da sie durch keinen äussern Grund irgendwie gerechtfertigt wird. Weiter erscheinen auf dem mir vorliegenden Abdrucke die Buchstaben zwar nicht als „aus ganz dünnen und nur seicht geritzten Linien mit leichter Andeutung von Kugeln an den Enden‟ gebildet; wohl aber muss ich Stephani die „berechnete Regelmässigkeit‟ zugeben, und überhaupt bekennen, dass ihr Charakter im Allgemeinen durchaus nicht in Harmonie mit dem Charakter des Bildes erscheint. Die Inschrift muss daher mindestens als verdäch- tig bezeichnet werden.
Auf einem Amethyst aus der de Thoms’schen Sammlung ist ein Meerwidder gebildet, neben ihm ein Dreizack: de Thoms t. VI, n. 7; Raspe 3208; de Jonge Notice p. 145, n. 5. Schon der Umstand, dass der Stein aus der de Thoms’schen Sammlung stammt, macht es hier wahrscheinlich, dass der, wie Stephani sagt, zwischen Wellen und Thier ungeschickt gestellte Name [fremdsprachliches Material – fehlt] von dem farnesischen Steine ent- lehnt ist, wenn auch das Bild alt sein sollte. Einen ähnli- chen Stein erwähnt Dubois bei Clarac (S. 169) als im Besitz eines Herrn Poquel in Paris befindlich.
Ueber einen Carneol mit dem Bilde eines schreitenden Löwen und der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] im Abschnitte, einst im Besitze Greville’s, jetzt in der Beverley’schen Sammlung: [Lippert III, 434; Spilsbury gems T. 11]; Raspe 12813; Cades
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0591"n="574"/>
oder theilweise findet, ist zuerst ein Carneol bekannt ge-<lb/>
macht worden, welcher mit der farnesischen Sammlung nach<lb/>
Neapel gekommen ist. Dargestellt ist ein Meerpferd und<lb/>
darunter liest man:</p><lb/><p><hirendition="#c"><foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign></hi></p><lb/><p>Stosch t. 50; Bracci II, t. 93; Winck. Descr. II, 485; Lippert<lb/>
I, 80; Raspe 2663; Cades I, C, 42; C. I. 7270. Köhler S.<lb/>
178 erklärt Bild und Inschrift für modern, Stephani hält<lb/>
wenigstens das Bild möglicher Weise für echt, da es frei<lb/>
und gewandt geschnitten, aber freilich keine bedeutende Ar-<lb/>
beit sei. Dass auf ein so anspruchsloses Werkchen ein<lb/>
Künstler seinen Namen gesetzt haben sollte, scheint aller-<lb/>
dings auch mir wenig wahrscheinlich. Wenn wir ferner für<lb/>
die Abkürzung <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> in der Inschrift des Eutyches ein sicheres<lb/>
Beispiel besitzen, so ist doch dieselbe auf dem farnesischen<lb/>
Steine nicht unverdächtig, da sie durch keinen äussern Grund<lb/>
irgendwie gerechtfertigt wird. Weiter erscheinen auf dem<lb/>
mir vorliegenden Abdrucke die Buchstaben zwar nicht als<lb/>„aus ganz dünnen und nur seicht geritzten Linien mit leichter<lb/>
Andeutung von Kugeln an den Enden‟ gebildet; wohl aber<lb/>
muss ich Stephani die „berechnete Regelmässigkeit‟ zugeben,<lb/>
und überhaupt bekennen, dass ihr Charakter im Allgemeinen<lb/>
durchaus nicht in Harmonie mit dem Charakter des Bildes<lb/>
erscheint. Die Inschrift muss daher mindestens als verdäch-<lb/>
tig bezeichnet werden.</p><lb/><p>Auf einem Amethyst aus der de Thoms’schen Sammlung<lb/>
ist ein Meerwidder gebildet, neben ihm ein Dreizack: de<lb/>
Thoms t. VI, n. 7; Raspe 3208; de Jonge Notice p. 145, n. 5.<lb/>
Schon der Umstand, dass der Stein aus der de Thoms’schen<lb/>
Sammlung stammt, macht es hier wahrscheinlich, dass der,<lb/>
wie Stephani sagt, zwischen Wellen und Thier ungeschickt<lb/>
gestellte Name <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> von dem farnesischen Steine ent-<lb/>
lehnt ist, wenn auch das Bild alt sein sollte. Einen ähnli-<lb/>
chen Stein erwähnt Dubois bei Clarac (S. 169) als im Besitz<lb/>
eines Herrn Poquel in Paris befindlich.</p><lb/><p>Ueber einen Carneol mit dem Bilde eines schreitenden<lb/>
Löwen und der Inschrift <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> im Abschnitte, einst<lb/>
im Besitze Greville’s, jetzt in der Beverley’schen Sammlung:<lb/>
[Lippert III, 434; Spilsbury gems T. 11]; Raspe 12813; Cades<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[574/0591]
oder theilweise findet, ist zuerst ein Carneol bekannt ge-
macht worden, welcher mit der farnesischen Sammlung nach
Neapel gekommen ist. Dargestellt ist ein Meerpferd und
darunter liest man:
_
Stosch t. 50; Bracci II, t. 93; Winck. Descr. II, 485; Lippert
I, 80; Raspe 2663; Cades I, C, 42; C. I. 7270. Köhler S.
178 erklärt Bild und Inschrift für modern, Stephani hält
wenigstens das Bild möglicher Weise für echt, da es frei
und gewandt geschnitten, aber freilich keine bedeutende Ar-
beit sei. Dass auf ein so anspruchsloses Werkchen ein
Künstler seinen Namen gesetzt haben sollte, scheint aller-
dings auch mir wenig wahrscheinlich. Wenn wir ferner für
die Abkürzung _ in der Inschrift des Eutyches ein sicheres
Beispiel besitzen, so ist doch dieselbe auf dem farnesischen
Steine nicht unverdächtig, da sie durch keinen äussern Grund
irgendwie gerechtfertigt wird. Weiter erscheinen auf dem
mir vorliegenden Abdrucke die Buchstaben zwar nicht als
„aus ganz dünnen und nur seicht geritzten Linien mit leichter
Andeutung von Kugeln an den Enden‟ gebildet; wohl aber
muss ich Stephani die „berechnete Regelmässigkeit‟ zugeben,
und überhaupt bekennen, dass ihr Charakter im Allgemeinen
durchaus nicht in Harmonie mit dem Charakter des Bildes
erscheint. Die Inschrift muss daher mindestens als verdäch-
tig bezeichnet werden.
Auf einem Amethyst aus der de Thoms’schen Sammlung
ist ein Meerwidder gebildet, neben ihm ein Dreizack: de
Thoms t. VI, n. 7; Raspe 3208; de Jonge Notice p. 145, n. 5.
Schon der Umstand, dass der Stein aus der de Thoms’schen
Sammlung stammt, macht es hier wahrscheinlich, dass der,
wie Stephani sagt, zwischen Wellen und Thier ungeschickt
gestellte Name _ von dem farnesischen Steine ent-
lehnt ist, wenn auch das Bild alt sein sollte. Einen ähnli-
chen Stein erwähnt Dubois bei Clarac (S. 169) als im Besitz
eines Herrn Poquel in Paris befindlich.
Ueber einen Carneol mit dem Bilde eines schreitenden
Löwen und der Inschrift _ im Abschnitte, einst
im Besitze Greville’s, jetzt in der Beverley’schen Sammlung:
[Lippert III, 434; Spilsbury gems T. 11]; Raspe 12813; Cades
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/591>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.