worfen, wie schon das Beispiel des Juristen Gaius beweisen kann. Noch dazu lässt es sich nicht einmal ausmachen, ob Steine mit dem Namen des Gaios früher als unser Sirius bekannt waren. Auf dem sogleich zu erwähnenden Berliner Obsidian hat sogar noch Winckelmann die Inschrift übersehen. So scheint mir zu einer Verdächtigung bis jetzt noch kein hin- reichend triftiger Grund vorhanden zu sein, wiewohl die volle Gewähr der Echtheit erst durch eine nochmalige Prüfung des Originals gewonnen werden kann, welches sich jetzt wahr- scheinlich in der Blacas'schen Sammlung befindet, vgl. Ger- hard Arch. Anz. 1854, S. 433. -- Eine Copie von Masini's Hand und mit seinem Namen versehen befindet sich in Ber- lin: Winck. Descr. II, 1240.
Auf dem Berliner Obsidian ist ein bärtiger und nament- lich an den Beinen stark behaarter Silen auf einem Thier- felle sitzend dargestellt, in jeder der halb erhobenen Hände eine Flöte haltend; daneben liest man [fremdsprachliches Material - fehlt]: Winck. Descr. II, 1136; Panofka Gemmen m. Inschr. I, 3; Tölken Beschr. III, 761; C. I. 7170 b. Mit der gepriesenen Vortrefflichkeit des Sirius kann dieses Werk von nur mässigem Verdienst keinen Vergleich aushalten, so dass daraus der Zweifel er- wächst, ob wir hier den Namen, sofern er alt ist, nicht viel- mehr für den des Besitzers, als für den des Künstlers zu halten haben. -- Ein Stoschischer Schwefel mit dem Bilde der Nemesis und der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] ist nur durch Raspe 8235 bekannt. Nach diesem scheint ein Carneol der Ro- ger'schen Sammlung, eben so wie nach dem Berliner Obsi- dian ein Silen auf einem Hyacinth in demselben Besitz copirt zu sein: Dubois bei Clarac p. 68.
Gnaios.
Der bekannteste Stein mit dem Namen des Cneius ist ein bläulicher Aquamarin, auf welchem der Kopf des jugend- lichen Herakles dargestellt ist; neben dem Halse sieht man flach gearbeitet die Keule und unter dem Abschnitte des Halses die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]: Stosch t. 23; Gori Mus. Flor. II, t. 7, 2; Bracci I, 49; Winck. Descr. II, 1682; Lippert I, 539; Raspe 5458; Cades III, A, 2; C. I. 7174. Er kam aus An- dreini's Besitz (Gori Col. lib. Liv. p. 155) in die Strozzi'sche, spä- ter in die Schellersheim'sche und neuerdings in die Blacas'sche Sammlung. Aber wir haben von ihm noch weit ältere Kunde:
worfen, wie schon das Beispiel des Juristen Gaius beweisen kann. Noch dazu lässt es sich nicht einmal ausmachen, ob Steine mit dem Namen des Gaios früher als unser Sirius bekannt waren. Auf dem sogleich zu erwähnenden Berliner Obsidian hat sogar noch Winckelmann die Inschrift übersehen. So scheint mir zu einer Verdächtigung bis jetzt noch kein hin- reichend triftiger Grund vorhanden zu sein, wiewohl die volle Gewähr der Echtheit erst durch eine nochmalige Prüfung des Originals gewonnen werden kann, welches sich jetzt wahr- scheinlich in der Blacas’schen Sammlung befindet, vgl. Ger- hard Arch. Anz. 1854, S. 433. — Eine Copie von Masini’s Hand und mit seinem Namen versehen befindet sich in Ber- lin: Winck. Descr. II, 1240.
Auf dem Berliner Obsidian ist ein bärtiger und nament- lich an den Beinen stark behaarter Silen auf einem Thier- felle sitzend dargestellt, in jeder der halb erhobenen Hände eine Flöte haltend; daneben liest man [fremdsprachliches Material – fehlt]: Winck. Descr. II, 1136; Panofka Gemmen m. Inschr. I, 3; Tölken Beschr. III, 761; C. I. 7170 b. Mit der gepriesenen Vortrefflichkeit des Sirius kann dieses Werk von nur mässigem Verdienst keinen Vergleich aushalten, so dass daraus der Zweifel er- wächst, ob wir hier den Namen, sofern er alt ist, nicht viel- mehr für den des Besitzers, als für den des Künstlers zu halten haben. — Ein Stoschischer Schwefel mit dem Bilde der Nemesis und der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] ist nur durch Raspe 8235 bekannt. Nach diesem scheint ein Carneol der Ro- ger’schen Sammlung, eben so wie nach dem Berliner Obsi- dian ein Silen auf einem Hyacinth in demselben Besitz copirt zu sein: Dubois bei Clarac p. 68.
Gnaios.
Der bekannteste Stein mit dem Namen des Cneius ist ein bläulicher Aquamarin, auf welchem der Kopf des jugend- lichen Herakles dargestellt ist; neben dem Halse sieht man flach gearbeitet die Keule und unter dem Abschnitte des Halses die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]: Stosch t. 23; Gori Mus. Flor. II, t. 7, 2; Bracci I, 49; Winck. Descr. II, 1682; Lippert I, 539; Raspe 5458; Cades III, A, 2; C. I. 7174. Er kam aus An- dreini’s Besitz (Gori Col. lib. Liv. p. 155) in die Strozzi’sche, spä- ter in die Schellersheim’sche und neuerdings in die Blacas’sche Sammlung. Aber wir haben von ihm noch weit ältere Kunde:
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0577"n="560"/>
worfen, wie schon das Beispiel des Juristen Gaius beweisen<lb/>
kann. Noch dazu lässt es sich nicht einmal ausmachen, ob<lb/>
Steine mit dem Namen des Gaios früher als unser Sirius bekannt<lb/>
waren. Auf dem sogleich zu erwähnenden Berliner Obsidian<lb/>
hat sogar noch Winckelmann die Inschrift übersehen. So<lb/>
scheint mir zu einer Verdächtigung bis jetzt noch kein hin-<lb/>
reichend triftiger Grund vorhanden zu sein, wiewohl die volle<lb/>
Gewähr der Echtheit erst durch eine nochmalige Prüfung des<lb/>
Originals gewonnen werden kann, welches sich jetzt wahr-<lb/>
scheinlich in der Blacas’schen Sammlung befindet, vgl. Ger-<lb/>
hard Arch. Anz. 1854, S. 433. — Eine Copie von Masini’s<lb/>
Hand und mit seinem Namen versehen befindet sich in Ber-<lb/>
lin: Winck. Descr. II, 1240.</p><lb/><p>Auf dem Berliner Obsidian ist ein bärtiger und nament-<lb/>
lich an den Beinen stark behaarter Silen auf einem Thier-<lb/>
felle sitzend dargestellt, in jeder der halb erhobenen Hände<lb/>
eine Flöte haltend; daneben liest man <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>: Winck. Descr.<lb/>
II, 1136; Panofka Gemmen m. Inschr. I, 3; Tölken Beschr.<lb/>
III, 761; C. I. 7170 b. Mit der gepriesenen Vortrefflichkeit<lb/>
des Sirius kann dieses Werk von nur mässigem Verdienst<lb/>
keinen Vergleich aushalten, so dass daraus der Zweifel er-<lb/>
wächst, ob wir hier den Namen, sofern er alt ist, nicht viel-<lb/>
mehr für den des Besitzers, als für den des Künstlers zu<lb/>
halten haben. — Ein Stoschischer Schwefel mit dem Bilde<lb/>
der Nemesis und der Inschrift <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> ist nur durch Raspe<lb/>
8235 bekannt. Nach diesem scheint ein Carneol der Ro-<lb/>
ger’schen Sammlung, eben so wie nach dem Berliner Obsi-<lb/>
dian ein Silen auf einem Hyacinth in demselben Besitz copirt<lb/>
zu sein: Dubois bei Clarac p. 68.</p><lb/><p><hirendition="#g">Gnaios</hi>.</p><lb/><p>Der bekannteste Stein mit dem Namen des Cneius ist ein<lb/>
bläulicher Aquamarin, auf welchem der Kopf des jugend-<lb/>
lichen Herakles dargestellt ist; neben dem Halse sieht man<lb/>
flach gearbeitet die Keule und unter dem Abschnitte des Halses<lb/>
die Inschrift <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>: Stosch t. 23; Gori Mus. Flor. II, t. 7,<lb/>
2; Bracci I, 49; Winck. Descr. II, 1682; Lippert I, 539;<lb/>
Raspe 5458; Cades III, A, 2; C. I. 7174. Er kam aus An-<lb/>
dreini’s Besitz (Gori Col. lib. Liv. p. 155) in die Strozzi’sche, spä-<lb/>
ter in die Schellersheim’sche und neuerdings in die Blacas’sche<lb/>
Sammlung. Aber wir haben von ihm noch weit ältere Kunde:<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[560/0577]
worfen, wie schon das Beispiel des Juristen Gaius beweisen
kann. Noch dazu lässt es sich nicht einmal ausmachen, ob
Steine mit dem Namen des Gaios früher als unser Sirius bekannt
waren. Auf dem sogleich zu erwähnenden Berliner Obsidian
hat sogar noch Winckelmann die Inschrift übersehen. So
scheint mir zu einer Verdächtigung bis jetzt noch kein hin-
reichend triftiger Grund vorhanden zu sein, wiewohl die volle
Gewähr der Echtheit erst durch eine nochmalige Prüfung des
Originals gewonnen werden kann, welches sich jetzt wahr-
scheinlich in der Blacas’schen Sammlung befindet, vgl. Ger-
hard Arch. Anz. 1854, S. 433. — Eine Copie von Masini’s
Hand und mit seinem Namen versehen befindet sich in Ber-
lin: Winck. Descr. II, 1240.
Auf dem Berliner Obsidian ist ein bärtiger und nament-
lich an den Beinen stark behaarter Silen auf einem Thier-
felle sitzend dargestellt, in jeder der halb erhobenen Hände
eine Flöte haltend; daneben liest man _ : Winck. Descr.
II, 1136; Panofka Gemmen m. Inschr. I, 3; Tölken Beschr.
III, 761; C. I. 7170 b. Mit der gepriesenen Vortrefflichkeit
des Sirius kann dieses Werk von nur mässigem Verdienst
keinen Vergleich aushalten, so dass daraus der Zweifel er-
wächst, ob wir hier den Namen, sofern er alt ist, nicht viel-
mehr für den des Besitzers, als für den des Künstlers zu
halten haben. — Ein Stoschischer Schwefel mit dem Bilde
der Nemesis und der Inschrift _ ist nur durch Raspe
8235 bekannt. Nach diesem scheint ein Carneol der Ro-
ger’schen Sammlung, eben so wie nach dem Berliner Obsi-
dian ein Silen auf einem Hyacinth in demselben Besitz copirt
zu sein: Dubois bei Clarac p. 68.
Gnaios.
Der bekannteste Stein mit dem Namen des Cneius ist ein
bläulicher Aquamarin, auf welchem der Kopf des jugend-
lichen Herakles dargestellt ist; neben dem Halse sieht man
flach gearbeitet die Keule und unter dem Abschnitte des Halses
die Inschrift _ : Stosch t. 23; Gori Mus. Flor. II, t. 7,
2; Bracci I, 49; Winck. Descr. II, 1682; Lippert I, 539;
Raspe 5458; Cades III, A, 2; C. I. 7174. Er kam aus An-
dreini’s Besitz (Gori Col. lib. Liv. p. 155) in die Strozzi’sche, spä-
ter in die Schellersheim’sche und neuerdings in die Blacas’sche
Sammlung. Aber wir haben von ihm noch weit ältere Kunde:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/577>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.