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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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nicht als Gemmen mit Künstlernamen, bezeichnet Köhler selbst:
21, 44, 58, 69; Stephani vertheidigt ferner: 2, 18, 35, 43;
ich selbst glaube ausserdem als echt nachgewiesen zu haben:
1, 4, 19. Nach Abzug dieser 51 Nummern bleiben also noch
neunzehn mehr oder weniger verdächtige Steine übrig, von
denen wir durch Stosch zuerst Kunde erhalten. Sie verthei-
len sich nach den Sammlungen folgendermaassen:

1 in Paris: Stier des Hyllos, T. 40.

1 in Wien: Theseus des Philemon, T. 51.

3 in Florenz: Aesculap des Aspasios, T. 14; Reiter des
Aulos, T. 15; zwei Figuren auf einem Panther von Karpos,
T. 22.

2 in Parma (Farnese): Perseus des Dioskurides, T. 30;
Meerpferd von Pharnakes, T. 50.

4 bei Strozzi; nämlich zwei Steine: Leierspielerin des
Allion, T. 7; sog. Augustus des Dioskurides, T. 26; zwei
Abdrücke nicht weiter bekannter Steine: Satyr des Axeochos,
T. 20; Satyrkopf von Philemon, T. 52.

2 bei Ottoboni: Amor und Meleager von Sostratos, T.
66 und 67.

1 bei Sevin: Hercules des Anteros, T. 9.

1 bei Morpeth: Quadriga des Aulos, T. 16.

1 bei van der Marck: Biga des Leukios, T. 41.

1 bei Tiepolo: Hercules des Skylax; endlich

2 in Stosch's eigenem Besitze: Kuh des Apollenides T. 11;
Diana des Heios, T. 36, diese ein Glasfluss nach einem nicht
in Stosch's Besitze befindlichen Steine.

Unter diesen Steinen sind immerhin einige, die sich bei
genauerer Untersuchung vielleicht noch vom Verdacht der
Unechtheit reinigen lassen, z. B. der Theseus des Philemon,
der Reiter des Aulos, der Hercules des Anteros, die Biga
des Leukios. Wodurch lässt sich aber weiter begründen,
dass auch nur eine grössere Zahl erst durch Stosch's Ver-
mittelung in die verschiedenen Sammlungen gekommen sei?
Sollte dies Stosch überall verschwiegen haben? Wenn er
aber in gewinnsüchtiger Absicht seinen vorgeblichen Fäl-
schungen durch die Publication in seinem Werke hätte Cre-
dit verschaffen wollen, warum ist gerade von den verdäch-
tigen nur ein einziger Stein, die Kuh des Apollonides, in sei-
nem Besitz, der im Text keineswegs übermässig gelobt wird?

nicht als Gemmen mit Künstlernamen, bezeichnet Köhler selbst:
21, 44, 58, 69; Stephani vertheidigt ferner: 2, 18, 35, 43;
ich selbst glaube ausserdem als echt nachgewiesen zu haben:
1, 4, 19. Nach Abzug dieser 51 Nummern bleiben also noch
neunzehn mehr oder weniger verdächtige Steine übrig, von
denen wir durch Stosch zuerst Kunde erhalten. Sie verthei-
len sich nach den Sammlungen folgendermaassen:

1 in Paris: Stier des Hyllos, T. 40.

1 in Wien: Theseus des Philemon, T. 51.

3 in Florenz: Aesculap des Aspasios, T. 14; Reiter des
Aulos, T. 15; zwei Figuren auf einem Panther von Karpos,
T. 22.

2 in Parma (Farnese): Perseus des Dioskurides, T. 30;
Meerpferd von Pharnakes, T. 50.

4 bei Strozzi; nämlich zwei Steine: Leierspielerin des
Allion, T. 7; sog. Augustus des Dioskurides, T. 26; zwei
Abdrücke nicht weiter bekannter Steine: Satyr des Axeochos,
T. 20; Satyrkopf von Philemon, T. 52.

2 bei Ottoboni: Amor und Meleager von Sostratos, T.
66 und 67.

1 bei Sevin: Hercules des Anteros, T. 9.

1 bei Morpeth: Quadriga des Aulos, T. 16.

1 bei van der Marck: Biga des Leukios, T. 41.

1 bei Tiepolo: Hercules des Skylax; endlich

2 in Stosch’s eigenem Besitze: Kuh des Apollenides T. 11;
Diana des Heios, T. 36, diese ein Glasfluss nach einem nicht
in Stosch’s Besitze befindlichen Steine.

Unter diesen Steinen sind immerhin einige, die sich bei
genauerer Untersuchung vielleicht noch vom Verdacht der
Unechtheit reinigen lassen, z. B. der Theseus des Philemon,
der Reiter des Aulos, der Hercules des Anteros, die Biga
des Leukios. Wodurch lässt sich aber weiter begründen,
dass auch nur eine grössere Zahl erst durch Stosch’s Ver-
mittelung in die verschiedenen Sammlungen gekommen sei?
Sollte dies Stosch überall verschwiegen haben? Wenn er
aber in gewinnsüchtiger Absicht seinen vorgeblichen Fäl-
schungen durch die Publication in seinem Werke hätte Cre-
dit verschaffen wollen, warum ist gerade von den verdäch-
tigen nur ein einziger Stein, die Kuh des Apollonides, in sei-
nem Besitz, der im Text keineswegs übermässig gelobt wird?

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[462/0479] nicht als Gemmen mit Künstlernamen, bezeichnet Köhler selbst: 21, 44, 58, 69; Stephani vertheidigt ferner: 2, 18, 35, 43; ich selbst glaube ausserdem als echt nachgewiesen zu haben: 1, 4, 19. Nach Abzug dieser 51 Nummern bleiben also noch neunzehn mehr oder weniger verdächtige Steine übrig, von denen wir durch Stosch zuerst Kunde erhalten. Sie verthei- len sich nach den Sammlungen folgendermaassen: 1 in Paris: Stier des Hyllos, T. 40. 1 in Wien: Theseus des Philemon, T. 51. 3 in Florenz: Aesculap des Aspasios, T. 14; Reiter des Aulos, T. 15; zwei Figuren auf einem Panther von Karpos, T. 22. 2 in Parma (Farnese): Perseus des Dioskurides, T. 30; Meerpferd von Pharnakes, T. 50. 4 bei Strozzi; nämlich zwei Steine: Leierspielerin des Allion, T. 7; sog. Augustus des Dioskurides, T. 26; zwei Abdrücke nicht weiter bekannter Steine: Satyr des Axeochos, T. 20; Satyrkopf von Philemon, T. 52. 2 bei Ottoboni: Amor und Meleager von Sostratos, T. 66 und 67. 1 bei Sevin: Hercules des Anteros, T. 9. 1 bei Morpeth: Quadriga des Aulos, T. 16. 1 bei van der Marck: Biga des Leukios, T. 41. 1 bei Tiepolo: Hercules des Skylax; endlich 2 in Stosch’s eigenem Besitze: Kuh des Apollenides T. 11; Diana des Heios, T. 36, diese ein Glasfluss nach einem nicht in Stosch’s Besitze befindlichen Steine. Unter diesen Steinen sind immerhin einige, die sich bei genauerer Untersuchung vielleicht noch vom Verdacht der Unechtheit reinigen lassen, z. B. der Theseus des Philemon, der Reiter des Aulos, der Hercules des Anteros, die Biga des Leukios. Wodurch lässt sich aber weiter begründen, dass auch nur eine grössere Zahl erst durch Stosch’s Ver- mittelung in die verschiedenen Sammlungen gekommen sei? Sollte dies Stosch überall verschwiegen haben? Wenn er aber in gewinnsüchtiger Absicht seinen vorgeblichen Fäl- schungen durch die Publication in seinem Werke hätte Cre- dit verschaffen wollen, warum ist gerade von den verdäch- tigen nur ein einziger Stein, die Kuh des Apollonides, in sei- nem Besitz, der im Text keineswegs übermässig gelobt wird?

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/479>, abgerufen am 17.06.2024.