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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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bestimmte theoretische, zum Theil arithmetische Kategorien
unterzuordnen trachtete. Ganz dieselbe Geistesrichtung zeigt
sich auch in seinen architektonischen Bestrebungen: so wenig
wie um praktische Staatsgeschäfte, scheint er sich um die
eigentliche praktische Technik des Bauwesens bekümmert zu
haben. Vielmehr war auch hier sein Ziel nur, die Anlage
grösserer Complexe von Bauwerken, also besonders die An-
lage ganzer Städte auf scharfgegliederte, geometrische Prin-
cipien zurückzuführen. Hippodamos war es nach Aristoteles,
welcher [fremdsprachliches Material - fehlt],
also die später sogenannte [fremdsprachliches Material - fehlt] erfand, welche haupt-
sächlich auf einer regelmässigen Anlage der Strassen be-
ruhte: vgl. Polit. VII, 10, 4: [fremdsprachliches Material - fehlt] ...
[fremdsprachliches Material - fehlt] ... [fremdsprachliches Material - fehlt] ...
So scheint im Peiräeus die Agora als grosser Platz den
Mittelpunkt gebildet zu haben, von welchem aus die Strassen
nach bestimmten Linien regelmässig geordnet waren: [fremdsprachliches Material - fehlt]-
[fremdsprachliches Material - fehlt]: Bekker, anecd. I, 266; Phot. p. 111; cf.
Xenoph. Hellen. II, 4, 11; Andoc. de myster. §. 45; Harpocr.
s. v. [fremdsprachliches Material - fehlt], und auf die ganze Anlage zielt wohl Aristo-
phanes in den Vögeln (1004 flgd.) wo er von der in der
Luft projectirten Stadt des Meton, eines dem Hippodamos
vielfach verwandten Geistes sagt:

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Von Thurium wird es uns bestimmt überliefert, dass die
Stadt der Länge nach von vier, der Breite nach von drei
Hauptstrassen regelmässig durchschnitten war: Diod. XII, 10;
und eben so wird von Rhodos die Regelmässigkeit der An-
lage, welche die ganze Stadt wie ein Haus erscheinen liess,
besonders hervorgehoben, nur dass hier wegen der Be-
schaffenheit der Oertlichkeit der Plan des Ganzen nach der
Form eines Theaters geordnet war: Aristides I, p. 799;

bestimmte theoretische, zum Theil arithmetische Kategorien
unterzuordnen trachtete. Ganz dieselbe Geistesrichtung zeigt
sich auch in seinen architektonischen Bestrebungen: so wenig
wie um praktische Staatsgeschäfte, scheint er sich um die
eigentliche praktische Technik des Bauwesens bekümmert zu
haben. Vielmehr war auch hier sein Ziel nur, die Anlage
grösserer Complexe von Bauwerken, also besonders die An-
lage ganzer Städte auf scharfgegliederte, geometrische Prin-
cipien zurückzuführen. Hippodamos war es nach Aristoteles,
welcher [fremdsprachliches Material – fehlt],
also die später sogenannte [fremdsprachliches Material – fehlt] erfand, welche haupt-
sächlich auf einer regelmässigen Anlage der Strassen be-
ruhte: vgl. Polit. VII, 10, 4: [fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt][fremdsprachliches Material – fehlt]
So scheint im Peiräeus die Agora als grosser Platz den
Mittelpunkt gebildet zu haben, von welchem aus die Strassen
nach bestimmten Linien regelmässig geordnet waren: [fremdsprachliches Material – fehlt]-
[fremdsprachliches Material – fehlt]: Bekker, anecd. I, 266; Phot. p. 111; cf.
Xenoph. Hellen. II, 4, 11; Andoc. de myster. §. 45; Harpocr.
s. v. [fremdsprachliches Material – fehlt], und auf die ganze Anlage zielt wohl Aristo-
phanes in den Vögeln (1004 flgd.) wo er von der in der
Luft projectirten Stadt des Meton, eines dem Hippodamos
vielfach verwandten Geistes sagt:

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Von Thurium wird es uns bestimmt überliefert, dass die
Stadt der Länge nach von vier, der Breite nach von drei
Hauptstrassen regelmässig durchschnitten war: Diod. XII, 10;
und eben so wird von Rhodos die Regelmässigkeit der An-
lage, welche die ganze Stadt wie ein Haus erscheinen liess,
besonders hervorgehoben, nur dass hier wegen der Be-
schaffenheit der Oertlichkeit der Plan des Ganzen nach der
Form eines Theaters geordnet war: Aristides I, p. 799;

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[364/0381] bestimmte theoretische, zum Theil arithmetische Kategorien unterzuordnen trachtete. Ganz dieselbe Geistesrichtung zeigt sich auch in seinen architektonischen Bestrebungen: so wenig wie um praktische Staatsgeschäfte, scheint er sich um die eigentliche praktische Technik des Bauwesens bekümmert zu haben. Vielmehr war auch hier sein Ziel nur, die Anlage grösserer Complexe von Bauwerken, also besonders die An- lage ganzer Städte auf scharfgegliederte, geometrische Prin- cipien zurückzuführen. Hippodamos war es nach Aristoteles, welcher _ , also die später sogenannte _ erfand, welche haupt- sächlich auf einer regelmässigen Anlage der Strassen be- ruhte: vgl. Polit. VII, 10, 4: _ … _ … _ … So scheint im Peiräeus die Agora als grosser Platz den Mittelpunkt gebildet zu haben, von welchem aus die Strassen nach bestimmten Linien regelmässig geordnet waren: _ - _ : Bekker, anecd. I, 266; Phot. p. 111; cf. Xenoph. Hellen. II, 4, 11; Andoc. de myster. §. 45; Harpocr. s. v. _ , und auf die ganze Anlage zielt wohl Aristo- phanes in den Vögeln (1004 flgd.) wo er von der in der Luft projectirten Stadt des Meton, eines dem Hippodamos vielfach verwandten Geistes sagt: _ . Von Thurium wird es uns bestimmt überliefert, dass die Stadt der Länge nach von vier, der Breite nach von drei Hauptstrassen regelmässig durchschnitten war: Diod. XII, 10; und eben so wird von Rhodos die Regelmässigkeit der An- lage, welche die ganze Stadt wie ein Haus erscheinen liess, besonders hervorgehoben, nur dass hier wegen der Be- schaffenheit der Oertlichkeit der Plan des Ganzen nach der Form eines Theaters geordnet war: Aristides I, p. 799;

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/381>, abgerufen am 28.11.2024.