alexandrinischen Epoche gesetzt werden. Erst nachträglich bin ich auf eine Stelle in Ovids Metamorphosen (XIII, 681 sqq.) aufmerksam geworden, in welcher ein Mischgefäss mit einer Darstellung der Todtenfeier der Menippe und Metioche be- schrieben wird, das von Anius dem Aeneas geschenkt worden sei. Als Künstler desselben wird Alkon aus Mylae genannt. Die Commentatoren dieser Stelle haben nun wegen dieser Erwähnung auch den Alkon bei Pseudo-Virgil und Athenäus für einen mythischen Künstler erklären wollen. Doch fragt es sich, ob nicht vielmehr bei Ovid ein Anachronismus vor- auszusetzen ist. Der dargestellte Gegenstand ist durch den Zusammenhang der Erzählung so wenig motivirt, dass seine Wahl nur durch die Annahme erklärt wird: Ovid habe ein unter seinen Augen befindliches Kunstwerk beschrieben. Auch die Angabe der ziemlich unbedeutenden Vaterstadt des Künstlers (in Sicilien oder in Thessalien) spricht mehr für eine historische, als für eine mythische Persönlichkeit. End- lich aber haben ähnliche Anachronismen bei einem Dichter wie Ovid nichts Auffälliges.
Antipater. Nach der früheren Schreibung des Textes bei Plinius (33, 155) ward Antipater nur kurz neben Calamis als einer der be- rühmtesten Caelatoren erwähnt. Die bamberger Handschrift lehrt uns dagegen, dass ihm, nicht dem Stratonikos, jener Satyr beigelegt ward, von dem es in epigrammatischer Weise heisst, dass der Künstler ihn scheine: in phiala gravatum somno conlocavisse verius quam caelasse: also ein Werk, welches we- gen seiner Naturwahrheit uns an den sogenannten barberinischen Faun in München erinnern muss.
Apelles. "Einen Toreuten Apelles, einen sehr gelehrten Künstler, wie es scheint, findet man bei Athenaeus (XI, p. 488 C. D); er war ein Zeitgenosse des Asklepiades von Myrlea, den Vossius (de hist. gr. p. 118) unter Ptolemaeos Epiphanes, den Nachfolger des Ptolemaeos Philopator setzt, und der von Ol. 144, 1 -- Ol. 147, 4 (204 -- 181 v. Ch.) herrschte. Es beschäftigte sich dieser Toreut mit der Darstellung des vielbestrittenen nestorischen Bechers in der Ilias:" Toelken in der Amalthea III, S. 128.
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alexandrinischen Epoche gesetzt werden. Erst nachträglich bin ich auf eine Stelle in Ovids Metamorphosen (XIII, 681 sqq.) aufmerksam geworden, in welcher ein Mischgefäss mit einer Darstellung der Todtenfeier der Menippe und Metioche be- schrieben wird, das von Anius dem Aeneas geschenkt worden sei. Als Künstler desselben wird Alkon aus Mylae genannt. Die Commentatoren dieser Stelle haben nun wegen dieser Erwähnung auch den Alkon bei Pseudo-Virgil und Athenäus für einen mythischen Künstler erklären wollen. Doch fragt es sich, ob nicht vielmehr bei Ovid ein Anachronismus vor- auszusetzen ist. Der dargestellte Gegenstand ist durch den Zusammenhang der Erzählung so wenig motivirt, dass seine Wahl nur durch die Annahme erklärt wird: Ovid habe ein unter seinen Augen befindliches Kunstwerk beschrieben. Auch die Angabe der ziemlich unbedeutenden Vaterstadt des Künstlers (in Sicilien oder in Thessalien) spricht mehr für eine historische, als für eine mythische Persönlichkeit. End- lich aber haben ähnliche Anachronismen bei einem Dichter wie Ovid nichts Auffälliges.
Antipater. Nach der früheren Schreibung des Textes bei Plinius (33, 155) ward Antipater nur kurz neben Calamis als einer der be- rühmtesten Caelatoren erwähnt. Die bamberger Handschrift lehrt uns dagegen, dass ihm, nicht dem Stratonikos, jener Satyr beigelegt ward, von dem es in epigrammatischer Weise heisst, dass der Künstler ihn scheine: in phiala gravatum somno conlocavisse verius quam caelasse: also ein Werk, welches we- gen seiner Naturwahrheit uns an den sogenannten barberinischen Faun in München erinnern muss.
Apelles. "Einen Toreuten Apelles, einen sehr gelehrten Künstler, wie es scheint, findet man bei Athenaeus (XI, p. 488 C. D); er war ein Zeitgenosse des Asklepiades von Myrlea, den Vossius (de hist. gr. p. 118) unter Ptolemaeos Epiphanes, den Nachfolger des Ptolemaeos Philopator setzt, und der von Ol. 144, 1 — Ol. 147, 4 (204 — 181 v. Ch.) herrschte. Es beschäftigte sich dieser Toreut mit der Darstellung des vielbestrittenen nestorischen Bechers in der Ilias:" Toelken in der Amalthea III, S. 128.
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alexandrinischen Epoche gesetzt werden. Erst nachträglich
bin ich auf eine Stelle in Ovids Metamorphosen (XIII, 681 sqq.)
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Die Commentatoren dieser Stelle haben nun wegen dieser
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es sich, ob nicht vielmehr bei Ovid ein Anachronismus vor-
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Wahl nur durch die Annahme erklärt wird: Ovid habe ein
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Auch die Angabe der ziemlich unbedeutenden Vaterstadt des
Künstlers (in Sicilien oder in Thessalien) spricht mehr für
eine historische, als für eine mythische Persönlichkeit. End-
lich aber haben ähnliche Anachronismen bei einem Dichter
wie Ovid nichts Auffälliges.
Antipater.
Nach der früheren Schreibung des Textes bei Plinius (33, 155)
ward Antipater nur kurz neben Calamis als einer der be-
rühmtesten Caelatoren erwähnt. Die bamberger Handschrift
lehrt uns dagegen, dass ihm, nicht dem Stratonikos, jener
Satyr beigelegt ward, von dem es in epigrammatischer Weise
heisst, dass der Künstler ihn scheine: in phiala gravatum somno
conlocavisse verius quam caelasse: also ein Werk, welches we-
gen seiner Naturwahrheit uns an den sogenannten barberinischen
Faun in München erinnern muss.
Apelles.
"Einen Toreuten Apelles, einen sehr gelehrten Künstler,
wie es scheint, findet man bei Athenaeus (XI, p. 488 C. D);
er war ein Zeitgenosse des Asklepiades von Myrlea, den
Vossius (de hist. gr. p. 118) unter Ptolemaeos Epiphanes,
den Nachfolger des Ptolemaeos Philopator setzt, und der
von Ol. 144, 1 — Ol. 147, 4 (204 — 181 v. Ch.) herrschte.
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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/411>, abgerufen am 24.11.2024.
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