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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856.

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Alcimedon.
Bei Virgil in den Eclogen (III, 36 sqq.) lesen wir folgende
Verse:

M. ... pocula ponam
Fagina, caelatum divini opus Alcimedontis:
Lenta quibus torno facili superaddita vitis
Diffusos hedera vestit pallente corymbos.
In medio duo signa: Conon, et, quis fuit alter,
Descripsit radio totum qui gentibus orbem,
Tempora quae messor, quae curvus arator haberet?
Necdum illis labra admovi, sed condita servo.
D. Et nobis idem Alcimedon duo pocula fecit,
Et molli circum est ansas amplexus acantho;
Orpheaque in medio posuit, silvasque sequentes.
Necdum illis labra admovi, sed condita servo.

Mit einer rein poetischen Fiction haben wir es in diesen
Versen schwerlich zu thun: der Beschreibung liegt offenbar
die Anschauung wirklich vorhandener Kunstwerke zu Grunde.
Aber wenn auch Alcimedon der Name eines wirklichen
Künstlers sein könnte, so ist dies doch keineswegs noth-
wendig. Fassen wir vielmehr ins Auge, wie Virgil in diesen
Gedichten von Augustus und andern Personen unter er-
dichtetem Namen spricht, so erscheint es sehr wohl möglich,
dass er auch hier einen zu seiner Zeit berühmten Künstler
unter dem angenommenen Namen des Alcimedon feiert.

Alkon.
Ich habe (Th. I, S. 466) die Vermuthung aufgestellt, dass
der Bildgiesser Alkon, welcher einen eisernen Herakles aus-
führte, identisch sei mit dem Toreuten, dessen in dem pseudo-
virgilischen Culex (v. 66) und bei Athenaeus in folgender
Stelle (XI, p. 469 A) gedacht wird: Elephas, outos ekaleito
poterion ti, os Damoxenos phesin en Auton penthounti.

Ei d oukh ikanon soi, ton elephanth ekei pheron
o pais. B. ti d esti touto, pros theon; A. Ruton
dikrounon, elikon ti treis khoroun khoas,
Alkonos ergon. proupien de moi pote
en kupselois Adaios.

Wegen der Erwähnung des Damoxenos und Adaeos
konnte der Künstler nicht später als in den Beginn der

Alcimedon.
Bei Virgil in den Eclogen (III, 36 sqq.) lesen wir folgende
Verse:

M. … pocula ponam
Fagina, caelatum divini opus Alcimedontis:
Lenta quibus torno facili superaddita vitis
Diffusos hedera vestit pallente corymbos.
In medio duo signa: Conon, et, quis fuit alter,
Descripsit radio totum qui gentibus orbem,
Tempora quae messor, quae curvus arator haberet?
Necdum illis labra admovi, sed condita servo.
D. Et nobis idem Alcimedon duo pocula fecit,
Et molli circum est ansas amplexus acantho;
Orpheaque in medio posuit, silvasque sequentes.
Necdum illis labra admovi, sed condita servo.

Mit einer rein poetischen Fiction haben wir es in diesen
Versen schwerlich zu thun: der Beschreibung liegt offenbar
die Anschauung wirklich vorhandener Kunstwerke zu Grunde.
Aber wenn auch Alcimedon der Name eines wirklichen
Künstlers sein könnte, so ist dies doch keineswegs noth-
wendig. Fassen wir vielmehr ins Auge, wie Virgil in diesen
Gedichten von Augustus und andern Personen unter er-
dichtetem Namen spricht, so erscheint es sehr wohl möglich,
dass er auch hier einen zu seiner Zeit berühmten Künstler
unter dem angenommenen Namen des Alcimedon feiert.

Alkon.
Ich habe (Th. I, S. 466) die Vermuthung aufgestellt, dass
der Bildgiesser Alkon, welcher einen eisernen Herakles aus-
führte, identisch sei mit dem Toreuten, dessen in dem pseudo-
virgilischen Culex (v. 66) und bei Athenaeus in folgender
Stelle (XI, p. 469 A) gedacht wird: Ἐλέφας, οὕτως ἐκαλεῖτο
ποτήϱιόν τι, ὡς Δαμόξενός φησιν ἐν Αὑτὸν πενϑοῦντι.

Εἰ δ̛ οὐχ ἱκανόν σοι, τὸν ἐλέφανϑ̛ ἥκει φέϱων
ὁ παῖς. Β. τί δ̛ ἐστὶ τοῦτο, πϱὸς ϑεῶν; Α. ῥυτὸν
δίκϱουνον, ἡλίκον τι τϱεῖς χωϱοῦν χόας,
Ἄλκωνος ἔϱγον. πϱοὔπιεν δέ μοί ποτε
ἐν κυψέλοις Ἀδαῖος.

Wegen der Erwähnung des Damoxenos und Adaeos
konnte der Künstler nicht später als in den Beginn der

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[402/0410] Alcimedon. Bei Virgil in den Eclogen (III, 36 sqq.) lesen wir folgende Verse: M. … pocula ponam Fagina, caelatum divini opus Alcimedontis: Lenta quibus torno facili superaddita vitis Diffusos hedera vestit pallente corymbos. In medio duo signa: Conon, et, quis fuit alter, Descripsit radio totum qui gentibus orbem, Tempora quae messor, quae curvus arator haberet? Necdum illis labra admovi, sed condita servo. D. Et nobis idem Alcimedon duo pocula fecit, Et molli circum est ansas amplexus acantho; Orpheaque in medio posuit, silvasque sequentes. Necdum illis labra admovi, sed condita servo. Mit einer rein poetischen Fiction haben wir es in diesen Versen schwerlich zu thun: der Beschreibung liegt offenbar die Anschauung wirklich vorhandener Kunstwerke zu Grunde. Aber wenn auch Alcimedon der Name eines wirklichen Künstlers sein könnte, so ist dies doch keineswegs noth- wendig. Fassen wir vielmehr ins Auge, wie Virgil in diesen Gedichten von Augustus und andern Personen unter er- dichtetem Namen spricht, so erscheint es sehr wohl möglich, dass er auch hier einen zu seiner Zeit berühmten Künstler unter dem angenommenen Namen des Alcimedon feiert. Alkon. Ich habe (Th. I, S. 466) die Vermuthung aufgestellt, dass der Bildgiesser Alkon, welcher einen eisernen Herakles aus- führte, identisch sei mit dem Toreuten, dessen in dem pseudo- virgilischen Culex (v. 66) und bei Athenaeus in folgender Stelle (XI, p. 469 A) gedacht wird: Ἐλέφας, οὕτως ἐκαλεῖτο ποτήϱιόν τι, ὡς Δαμόξενός φησιν ἐν Αὑτὸν πενϑοῦντι. Εἰ δ̛ οὐχ ἱκανόν σοι, τὸν ἐλέφανϑ̛ ἥκει φέϱων ὁ παῖς. Β. τί δ̛ ἐστὶ τοῦτο, πϱὸς ϑεῶν; Α. ῥυτὸν δίκϱουνον, ἡλίκον τι τϱεῖς χωϱοῦν χόας, Ἄλκωνος ἔϱγον. πϱοὔπιεν δέ μοί ποτε ἐν κυψέλοις Ἀδαῖος. Wegen der Erwähnung des Damoxenos und Adaeos konnte der Künstler nicht später als in den Beginn der

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/410>, abgerufen am 21.11.2024.