(I, 38, 5) den Kephisos in der Nähe von Eleusis reissend nennt, werden wir allerdings an den attischen Künstler er- innert. Allein er wird ausdrücklich Lindier genannt, womit übereinstimmt, dass das auf ihn bezügliche Epigramm von einer Handschrift, anstatt dem Simonides, dem Rhodier An- tagoras (unter Antigonos Gonatas um Ol. 125) beigelegt wird. Wir werden daher, sofern wir nicht annehmen wollen, dass der geborene Lindier später attischer Bürger geworden, lieber an einen Tempel und eine Brücke bei Rhodos denken müssen.
Zenon, Sohn des Theodoros. Bei dem Theater zu Aspendos in Pamphylien, wohl dem am besten erhaltenen aus dem ganzen Alterthume, haben sich einige fragmentirte Inschriften ge- funden, denen zufolge es von Zenon erbaut war: Texier descr. de l'Asie min. III, p. 244; Henzen Ann. dell' Inst. 1852, p. 163 sqq.; cf. C. J. gr. 4342 d. Nach der Weihinschrift, welche des domos Sebasion gedenkt, so wie nach den Namen der Weihenden, ist es wahrscheinlich, dass der Bau in die Zeit des M. Aurel und L. Verus fällt.
(I, 38, 5) den Kephisos in der Nähe von Eleusis reissend nennt, werden wir allerdings an den attischen Künstler er- innert. Allein er wird ausdrücklich Lindier genannt, womit übereinstimmt, dass das auf ihn bezügliche Epigramm von einer Handschrift, anstatt dem Simonides, dem Rhodier An- tagoras (unter Antigonos Gonatas um Ol. 125) beigelegt wird. Wir werden daher, sofern wir nicht annehmen wollen, dass der geborene Lindier später attischer Bürger geworden, lieber an einen Tempel und eine Brücke bei Rhodos denken müssen.
Zenon, Sohn des Theodoros. Bei dem Theater zu Aspendos in Pamphylien, wohl dem am besten erhaltenen aus dem ganzen Alterthume, haben sich einige fragmentirte Inschriften ge- funden, denen zufolge es von Zenon erbaut war: Texier descr. de l’Asie min. III, p. 244; Henzen Ann. dell’ Inst. 1852, p. 163 sqq.; cf. C. J. gr. 4342 d. Nach der Weihinschrift, welche des δόμος Σεβασιῶν gedenkt, so wie nach den Namen der Weihenden, ist es wahrscheinlich, dass der Bau in die Zeit des M. Aurel und L. Verus fällt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0402"n="394"/>
(I, 38, 5) den Kephisos in der Nähe von Eleusis reissend<lb/>
nennt, werden wir allerdings an den attischen Künstler er-<lb/>
innert. Allein er wird ausdrücklich Lindier genannt, womit<lb/>
übereinstimmt, dass das auf ihn bezügliche Epigramm von<lb/>
einer Handschrift, anstatt dem Simonides, dem Rhodier An-<lb/>
tagoras (unter Antigonos Gonatas um Ol. 125) beigelegt wird.<lb/>
Wir werden daher, sofern wir nicht annehmen wollen, dass<lb/>
der geborene Lindier später attischer Bürger geworden,<lb/>
lieber an einen Tempel und eine Brücke bei Rhodos denken<lb/>
müssen.</p><lb/><p><hirendition="#g">Zenon</hi>,<lb/>
Sohn des Theodoros. Bei dem Theater zu Aspendos in<lb/>
Pamphylien, wohl dem am besten erhaltenen aus dem ganzen<lb/>
Alterthume, haben sich einige fragmentirte Inschriften ge-<lb/>
funden, denen zufolge es von Zenon erbaut war: Texier<lb/>
descr. de l’Asie min. III, p. 244; Henzen Ann. dell’ Inst. 1852,<lb/>
p. 163 sqq.; cf. C. J. gr. 4342 d. Nach der Weihinschrift,<lb/>
welche des δόμοςΣεβασιῶν gedenkt, so wie nach den Namen<lb/>
der Weihenden, ist es wahrscheinlich, dass der Bau in die<lb/>
Zeit des M. Aurel und L. Verus fällt.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></body></text></TEI>
[394/0402]
(I, 38, 5) den Kephisos in der Nähe von Eleusis reissend
nennt, werden wir allerdings an den attischen Künstler er-
innert. Allein er wird ausdrücklich Lindier genannt, womit
übereinstimmt, dass das auf ihn bezügliche Epigramm von
einer Handschrift, anstatt dem Simonides, dem Rhodier An-
tagoras (unter Antigonos Gonatas um Ol. 125) beigelegt wird.
Wir werden daher, sofern wir nicht annehmen wollen, dass
der geborene Lindier später attischer Bürger geworden,
lieber an einen Tempel und eine Brücke bei Rhodos denken
müssen.
Zenon,
Sohn des Theodoros. Bei dem Theater zu Aspendos in
Pamphylien, wohl dem am besten erhaltenen aus dem ganzen
Alterthume, haben sich einige fragmentirte Inschriften ge-
funden, denen zufolge es von Zenon erbaut war: Texier
descr. de l’Asie min. III, p. 244; Henzen Ann. dell’ Inst. 1852,
p. 163 sqq.; cf. C. J. gr. 4342 d. Nach der Weihinschrift,
welche des δόμος Σεβασιῶν gedenkt, so wie nach den Namen
der Weihenden, ist es wahrscheinlich, dass der Bau in die
Zeit des M. Aurel und L. Verus fällt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/402>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.