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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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Chion von Korinth (vgl. S. 113);

Myagros von Phokaea, welcher auch von Plinius unter
den Erzbildnern genannt wird als bekannt durch Statuen von
Athleten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden: 34, 91;

Pharax aus Ephesos;

Bedas aus Byzanz, also nicht zu verwechseln mit Boe-
das, dem Sohne und Schüler Lysipps.

Der christliche Schriftsteller Tatian starb zwar erst 176
n. Chr. G.; unter den Dichterinnen jedoch, deren Statuen von
ihm angeführt werden und vielfach von uns erwähnt worden
sind, ist keine nachweisbar jünger, als die Epoche der Dia-
dochenherrschaft, und in diese fallen daher spätestens die frü-
her noch nicht erwähnten Künstler:

Gomphos, von welchem eine Statue der unbekannten
Dichterin Praxigoris angeführt wird; und

Aristodotos, welcher die Statue der Mystis machte,
deren Name vielleicht der Verbesserung (Murtidos, Nossidos?)
bedarf: orat. c. Graec. 52, p. 114 Worth.

Zu einer weit bedeutenderen Nachlese, als die eben be-
handelten Schriftsteller, bietet uns Plinius Gelegenheit. In
dem XXXIVsten Buche theilt er die Erzbildner je nach ihrer
Bedeutung in verschiedene Gruppen; und dass er (oder rich-
tiger wohl der Schriftsteller, aus dem er schöpfte) in diesen
Zusammenstellungen mit Urtheil verfuhr, ersehen wir jetzt
nachträglich daraus, dass aus der ersten längeren Aufzählung
nur ein einziger Name hier nachzutragen ist, während es mög-
lich war, allen andern in der historischen Gliederung der Schulen
irgendwie ihren Platz anzuweisen. Auch von denen zweiten
Ranges ist ein grosser Theil bereits früher angeführt worden;
bei den noch übrigen beschränkt sich unsere Kenntniss fast
immer auf die blosse Erwähnung bei Plinius, weshalb wir in
der Aufzählung ganz seiner Anordnung folgen. Hinsichtlich
der Zeit ist zu bemerken, dass derselbe die Kunst seiner Tage
bis auf eine Ausnahme nicht in Betracht zieht, sondern mit
der augusteischen Epoche abschliesst. Keiner der folgenden
Künstler ist also für jünger als Augustus zu halten. Der
grösste Theil, namentlich derjenigen, welche sich mit Darstel-
lung wirklicher Personen beschäftigten, mag der Epoche nach
Alexander angehören, in welcher namentlich der Gebrauch der

Chion von Korinth (vgl. S. 113);

Myagros von Phokaea, welcher auch von Plinius unter
den Erzbildnern genannt wird als bekannt durch Statuen von
Athleten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden: 34, 91;

Pharax aus Ephesos;

Bedas aus Byzanz, also nicht zu verwechseln mit Boe-
das, dem Sohne und Schüler Lysipps.

Der christliche Schriftsteller Tatian starb zwar erst 176
n. Chr. G.; unter den Dichterinnen jedoch, deren Statuen von
ihm angeführt werden und vielfach von uns erwähnt worden
sind, ist keine nachweisbar jünger, als die Epoche der Dia-
dochenherrschaft, und in diese fallen daher spätestens die frü-
her noch nicht erwähnten Künstler:

Gomphos, von welchem eine Statue der unbekannten
Dichterin Praxigoris angeführt wird; und

Aristodotos, welcher die Statue der Mystis machte,
deren Name vielleicht der Verbesserung (Μυρτίδος, Νοσσίδος?)
bedarf: orat. c. Graec. 52, p. 114 Worth.

Zu einer weit bedeutenderen Nachlese, als die eben be-
handelten Schriftsteller, bietet uns Plinius Gelegenheit. In
dem XXXIVsten Buche theilt er die Erzbildner je nach ihrer
Bedeutung in verschiedene Gruppen; und dass er (oder rich-
tiger wohl der Schriftsteller, aus dem er schöpfte) in diesen
Zusammenstellungen mit Urtheil verfuhr, ersehen wir jetzt
nachträglich daraus, dass aus der ersten längeren Aufzählung
nur ein einziger Name hier nachzutragen ist, während es mög-
lich war, allen andern in der historischen Gliederung der Schulen
irgendwie ihren Platz anzuweisen. Auch von denen zweiten
Ranges ist ein grosser Theil bereits früher angeführt worden;
bei den noch übrigen beschränkt sich unsere Kenntniss fast
immer auf die blosse Erwähnung bei Plinius, weshalb wir in
der Aufzählung ganz seiner Anordnung folgen. Hinsichtlich
der Zeit ist zu bemerken, dass derselbe die Kunst seiner Tage
bis auf eine Ausnahme nicht in Betracht zieht, sondern mit
der augusteischen Epoche abschliesst. Keiner der folgenden
Künstler ist also für jünger als Augustus zu halten. Der
grösste Theil, namentlich derjenigen, welche sich mit Darstel-
lung wirklicher Personen beschäftigten, mag der Epoche nach
Alexander angehören, in welcher namentlich der Gebrauch der

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[525/0538] Chion von Korinth (vgl. S. 113); Myagros von Phokaea, welcher auch von Plinius unter den Erzbildnern genannt wird als bekannt durch Statuen von Athleten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden: 34, 91; Pharax aus Ephesos; Bedas aus Byzanz, also nicht zu verwechseln mit Boe- das, dem Sohne und Schüler Lysipps. Der christliche Schriftsteller Tatian starb zwar erst 176 n. Chr. G.; unter den Dichterinnen jedoch, deren Statuen von ihm angeführt werden und vielfach von uns erwähnt worden sind, ist keine nachweisbar jünger, als die Epoche der Dia- dochenherrschaft, und in diese fallen daher spätestens die frü- her noch nicht erwähnten Künstler: Gomphos, von welchem eine Statue der unbekannten Dichterin Praxigoris angeführt wird; und Aristodotos, welcher die Statue der Mystis machte, deren Name vielleicht der Verbesserung (Μυρτίδος, Νοσσίδος?) bedarf: orat. c. Graec. 52, p. 114 Worth. Zu einer weit bedeutenderen Nachlese, als die eben be- handelten Schriftsteller, bietet uns Plinius Gelegenheit. In dem XXXIVsten Buche theilt er die Erzbildner je nach ihrer Bedeutung in verschiedene Gruppen; und dass er (oder rich- tiger wohl der Schriftsteller, aus dem er schöpfte) in diesen Zusammenstellungen mit Urtheil verfuhr, ersehen wir jetzt nachträglich daraus, dass aus der ersten längeren Aufzählung nur ein einziger Name hier nachzutragen ist, während es mög- lich war, allen andern in der historischen Gliederung der Schulen irgendwie ihren Platz anzuweisen. Auch von denen zweiten Ranges ist ein grosser Theil bereits früher angeführt worden; bei den noch übrigen beschränkt sich unsere Kenntniss fast immer auf die blosse Erwähnung bei Plinius, weshalb wir in der Aufzählung ganz seiner Anordnung folgen. Hinsichtlich der Zeit ist zu bemerken, dass derselbe die Kunst seiner Tage bis auf eine Ausnahme nicht in Betracht zieht, sondern mit der augusteischen Epoche abschliesst. Keiner der folgenden Künstler ist also für jünger als Augustus zu halten. Der grösste Theil, namentlich derjenigen, welche sich mit Darstel- lung wirklicher Personen beschäftigten, mag der Epoche nach Alexander angehören, in welcher namentlich der Gebrauch der

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/538>, abgerufen am 24.11.2024.