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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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Fünfter Abschnitt.
Die Kunst der Diadochenperiode bis zur Zerstörung
Korinths.
Die Künstler von Pergamos.

Die Untersuchung über die Künstler von Pergamos grün-
det sich vornehmlich auf eine Stelle des Plinius (38, 84):
"Mehrere Künstler stellten die Schlachten des Attalos und
Eumenes gegen die Gallier dar: Isigonos, Pyromachos,
Stratonikos, Antigonos,
welcher auch Bücher über seine
Kunst schrieb." Wir gewinnen dadurch zuerst eine feste Zeit-
bestimmung: Attalos herrscht von Ol. 134, 4 bis 145, 4 (241--
197 v. Chr.); und sein Hauptsieg über die Gallier fällt in das
Jahr 239 = Ol. 135, 2. Ueber die Kämpfe des Eumenes sind
wir nicht näher unterrichtet; und da Plinius ihn nach Attalos
nennt, so lässt sich sogar zweifeln, ob der erste (Ol. 129, 2--
134, 4) oder der zweite (Ol. 145, 4--155, 2) gemeint sei: wahr-
scheinlich indessen der erstere, da durch Attalos die Macht
der Gallier in Asien gänzlich gebrochen wurde. Ehe wir über
die zur Verherrlichung dieser Siege bestimmten Kunstwerke
ausführlicher handeln, stellen wir zusammen, was über die
Künstler ausser der Erwähnung bei Plinius sonst noch be-
kannt ist.

Isigonos wird nicht weiter erwähnt.

Antigonos wird von Plinius auch unter den Quellen des
33sten und 34sten Buches als Schriftsteller über Toreutik ge-
nannt. Harduin hält ihn für identisch mit dem auch sonst be-
kannten Schriftsteller aus Karystos; und wahrscheinlich ist er
derselbe, an welchen der Perieget Polemon seine Schrift über
die Maler richtete (Athen. XI, p. 474 C).

Stratonikos machte nach Plinius (34, 90) auch Philo-
sophenstatuen, und wird von diesem Schriftsteller (§. 85) den
Künstlern beigezählt, welche durch eine gleichmässige Tüch-
tigkeit, nicht vorzugsweise durch ein einzelnes Werk in An-
sehen standen. Beide Male wird bemerkt, er sei auch Caelator
gewesen, und unter den berühmtesten Caelatoren wird er denn

Fünfter Abschnitt.
Die Kunst der Diadochenperiode bis zur Zerstörung
Korinths.
Die Künstler von Pergamos.

Die Untersuchung über die Künstler von Pergamos grün-
det sich vornehmlich auf eine Stelle des Plinius (38, 84):
„Mehrere Künstler stellten die Schlachten des Attalos und
Eumenes gegen die Gallier dar: Isigonos, Pyromachos,
Stratonikos, Antigonos,
welcher auch Bücher über seine
Kunst schrieb.” Wir gewinnen dadurch zuerst eine feste Zeit-
bestimmung: Attalos herrscht von Ol. 134, 4 bis 145, 4 (241—
197 v. Chr.); und sein Hauptsieg über die Gallier fällt in das
Jahr 239 = Ol. 135, 2. Ueber die Kämpfe des Eumenes sind
wir nicht näher unterrichtet; und da Plinius ihn nach Attalos
nennt, so lässt sich sogar zweifeln, ob der erste (Ol. 129, 2—
134, 4) oder der zweite (Ol. 145, 4—155, 2) gemeint sei: wahr-
scheinlich indessen der erstere, da durch Attalos die Macht
der Gallier in Asien gänzlich gebrochen wurde. Ehe wir über
die zur Verherrlichung dieser Siege bestimmten Kunstwerke
ausführlicher handeln, stellen wir zusammen, was über die
Künstler ausser der Erwähnung bei Plinius sonst noch be-
kannt ist.

Isigonos wird nicht weiter erwähnt.

Antigonos wird von Plinius auch unter den Quellen des
33sten und 34sten Buches als Schriftsteller über Toreutik ge-
nannt. Harduin hält ihn für identisch mit dem auch sonst be-
kannten Schriftsteller aus Karystos; und wahrscheinlich ist er
derselbe, an welchen der Perieget Polemon seine Schrift über
die Maler richtete (Athen. XI, p. 474 C).

Stratonikos machte nach Plinius (34, 90) auch Philo-
sophenstatuen, und wird von diesem Schriftsteller (§. 85) den
Künstlern beigezählt, welche durch eine gleichmässige Tüch-
tigkeit, nicht vorzugsweise durch ein einzelnes Werk in An-
sehen standen. Beide Male wird bemerkt, er sei auch Caelator
gewesen, und unter den berühmtesten Caelatoren wird er denn

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[442/0455] Fünfter Abschnitt. Die Kunst der Diadochenperiode bis zur Zerstörung Korinths. Die Künstler von Pergamos. Die Untersuchung über die Künstler von Pergamos grün- det sich vornehmlich auf eine Stelle des Plinius (38, 84): „Mehrere Künstler stellten die Schlachten des Attalos und Eumenes gegen die Gallier dar: Isigonos, Pyromachos, Stratonikos, Antigonos, welcher auch Bücher über seine Kunst schrieb.” Wir gewinnen dadurch zuerst eine feste Zeit- bestimmung: Attalos herrscht von Ol. 134, 4 bis 145, 4 (241— 197 v. Chr.); und sein Hauptsieg über die Gallier fällt in das Jahr 239 = Ol. 135, 2. Ueber die Kämpfe des Eumenes sind wir nicht näher unterrichtet; und da Plinius ihn nach Attalos nennt, so lässt sich sogar zweifeln, ob der erste (Ol. 129, 2— 134, 4) oder der zweite (Ol. 145, 4—155, 2) gemeint sei: wahr- scheinlich indessen der erstere, da durch Attalos die Macht der Gallier in Asien gänzlich gebrochen wurde. Ehe wir über die zur Verherrlichung dieser Siege bestimmten Kunstwerke ausführlicher handeln, stellen wir zusammen, was über die Künstler ausser der Erwähnung bei Plinius sonst noch be- kannt ist. Isigonos wird nicht weiter erwähnt. Antigonos wird von Plinius auch unter den Quellen des 33sten und 34sten Buches als Schriftsteller über Toreutik ge- nannt. Harduin hält ihn für identisch mit dem auch sonst be- kannten Schriftsteller aus Karystos; und wahrscheinlich ist er derselbe, an welchen der Perieget Polemon seine Schrift über die Maler richtete (Athen. XI, p. 474 C). Stratonikos machte nach Plinius (34, 90) auch Philo- sophenstatuen, und wird von diesem Schriftsteller (§. 85) den Künstlern beigezählt, welche durch eine gleichmässige Tüch- tigkeit, nicht vorzugsweise durch ein einzelnes Werk in An- sehen standen. Beide Male wird bemerkt, er sei auch Caelator gewesen, und unter den berühmtesten Caelatoren wird er denn

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/455>, abgerufen am 22.11.2024.