Aufmerksamkeit lenkt, wenn auch freilich nur in soweit, als dieselbe sich in ihren Aeusserungen an bestimmten Charak- teren oder Handlungen durch eine scharfe Beobachtung erfassen lässt.
Zeuxiades, nach Plinius (34, 51) Schüler des Silanion. Wenn wir schon oben als sein Werk ein Bildniss des Redners Hyperides (+ 114, 3) betrachteten, so geschah es auf Grund der folgen- den Inschrift, welche Spon (Misc. p. 138) in der Villa Mattei zu Rom sah:
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 6118. Denn wie schon Visconti (Icon. gr. I, p. 272) bemerkt hat, kann nicht gezweifelt werden, dass hier der Name des Zeuxiades unrichtig gelesen ist. Dass die Inschrift erst aus römischer Zeit ist, ergiebt sich aus der Vergleichung der ähnlichen des Sthennis, Kalamis u. a.
Apollodor, von welchem unter Silanion gesprochen wurde, ist wahrschein- lich derselbe, welcher von Plinius (34, 86) als Bildner von Philosophenstatuen angeführt wird. Ross (Kunstbl. 1840, N. 12) wollte ihn in die Zeit des voreuklidischen Alphabetes setzen, weil er auf ihn ein auf der Akropolis gefundenes Inschriften- fragment beziehen zu müssen glaubte:
[Abbildung]
Doch bemerkt Stephani (Rhein. Mus. N. F. IV, S. 18), dass kein hinlänglicher Grund vorhanden sei, um zu dem Namen des Apollodor ein epoiesen zu ergänzen.
Polykrates.
Unter den Künstlern, welche Athleten, Bewaffnete, Jäger und Betende gebildet, nennt Plinius (34, 91) auch den Poly- krates. Nach Athen und in diese Periode scheint er wegen der folgenden von Spon (Misc. p. 135) in der Villa Mattei copirten Inschrift zu gehören, welche sich auf ein Bildniss des Timotheos (+ 106, 3) bezieht:
Aufmerksamkeit lenkt, wenn auch freilich nur in soweit, als dieselbe sich in ihren Aeusserungen an bestimmten Charak- teren oder Handlungen durch eine scharfe Beobachtung erfassen lässt.
Zeuxiades, nach Plinius (34, 51) Schüler des Silanion. Wenn wir schon oben als sein Werk ein Bildniss des Redners Hyperides († 114, 3) betrachteten, so geschah es auf Grund der folgen- den Inschrift, welche Spon (Misc. p. 138) in der Villa Mattei zu Rom sah:
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 6118. Denn wie schon Visconti (Icon. gr. I, p. 272) bemerkt hat, kann nicht gezweifelt werden, dass hier der Name des Zeuxiades unrichtig gelesen ist. Dass die Inschrift erst aus römischer Zeit ist, ergiebt sich aus der Vergleichung der ähnlichen des Sthennis, Kalamis u. a.
Apollodor, von welchem unter Silanion gesprochen wurde, ist wahrschein- lich derselbe, welcher von Plinius (34, 86) als Bildner von Philosophenstatuen angeführt wird. Ross (Kunstbl. 1840, N. 12) wollte ihn in die Zeit des voreuklidischen Alphabetes setzen, weil er auf ihn ein auf der Akropolis gefundenes Inschriften- fragment beziehen zu müssen glaubte:
[Abbildung]
Doch bemerkt Stephani (Rhein. Mus. N. F. IV, S. 18), dass kein hinlänglicher Grund vorhanden sei, um zu dem Namen des Apollodor ein ἐποίησεν zu ergänzen.
Polykrates.
Unter den Künstlern, welche Athleten, Bewaffnete, Jäger und Betende gebildet, nennt Plinius (34, 91) auch den Poly- krates. Nach Athen und in diese Periode scheint er wegen der folgenden von Spon (Misc. p. 135) in der Villa Mattei copirten Inschrift zu gehören, welche sich auf ein Bildniss des Timotheos († 106, 3) bezieht:
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0411"n="398"/>
Aufmerksamkeit lenkt, wenn auch freilich nur in soweit, als<lb/>
dieselbe sich in ihren Aeusserungen an bestimmten Charak-<lb/>
teren oder Handlungen durch eine scharfe Beobachtung erfassen<lb/>
lässt.</p><lb/><p><hirendition="#g">Zeuxiades,</hi><lb/>
nach Plinius (34, 51) Schüler des Silanion. Wenn wir schon<lb/>
oben als sein Werk ein Bildniss des Redners Hyperides<lb/>
(† 114, 3) betrachteten, so geschah es auf Grund der folgen-<lb/>
den Inschrift, welche Spon (Misc. p. 138) in der Villa Mattei<lb/>
zu Rom sah:<lb/><figure/><lb/>
C. I. Gr. n. 6118. Denn wie schon Visconti (Icon. gr. I, p. 272)<lb/>
bemerkt hat, kann nicht gezweifelt werden, dass hier der<lb/>
Name des Zeuxiades unrichtig gelesen ist. Dass die Inschrift<lb/>
erst aus römischer Zeit ist, ergiebt sich aus der Vergleichung<lb/>
der ähnlichen des Sthennis, Kalamis u. a.</p><lb/><p><hirendition="#g">Apollodor,</hi><lb/>
von welchem unter Silanion gesprochen wurde, ist wahrschein-<lb/>
lich derselbe, welcher von Plinius (34, 86) als Bildner von<lb/>
Philosophenstatuen angeführt wird. Ross (Kunstbl. 1840, N. 12)<lb/>
wollte ihn in die Zeit des voreuklidischen Alphabetes setzen,<lb/>
weil er auf ihn ein auf der Akropolis gefundenes Inschriften-<lb/>
fragment beziehen zu müssen glaubte:<lb/><figure/><lb/>
Doch bemerkt Stephani (Rhein. Mus. N. F. IV, S. 18), dass<lb/>
kein hinlänglicher Grund vorhanden sei, um zu dem Namen<lb/>
des Apollodor ein ἐποίησεν zu ergänzen.</p><lb/><p><hirendition="#g">Polykrates.</hi></p><lb/><p>Unter den Künstlern, welche Athleten, Bewaffnete, Jäger<lb/>
und Betende gebildet, nennt Plinius (34, 91) auch den Poly-<lb/>
krates. Nach Athen und in diese Periode scheint er wegen<lb/>
der folgenden von Spon (Misc. p. 135) in der Villa Mattei<lb/>
copirten Inschrift zu gehören, welche sich auf ein Bildniss des<lb/>
Timotheos († 106, 3) bezieht:<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[398/0411]
Aufmerksamkeit lenkt, wenn auch freilich nur in soweit, als
dieselbe sich in ihren Aeusserungen an bestimmten Charak-
teren oder Handlungen durch eine scharfe Beobachtung erfassen
lässt.
Zeuxiades,
nach Plinius (34, 51) Schüler des Silanion. Wenn wir schon
oben als sein Werk ein Bildniss des Redners Hyperides
(† 114, 3) betrachteten, so geschah es auf Grund der folgen-
den Inschrift, welche Spon (Misc. p. 138) in der Villa Mattei
zu Rom sah:
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 6118. Denn wie schon Visconti (Icon. gr. I, p. 272)
bemerkt hat, kann nicht gezweifelt werden, dass hier der
Name des Zeuxiades unrichtig gelesen ist. Dass die Inschrift
erst aus römischer Zeit ist, ergiebt sich aus der Vergleichung
der ähnlichen des Sthennis, Kalamis u. a.
Apollodor,
von welchem unter Silanion gesprochen wurde, ist wahrschein-
lich derselbe, welcher von Plinius (34, 86) als Bildner von
Philosophenstatuen angeführt wird. Ross (Kunstbl. 1840, N. 12)
wollte ihn in die Zeit des voreuklidischen Alphabetes setzen,
weil er auf ihn ein auf der Akropolis gefundenes Inschriften-
fragment beziehen zu müssen glaubte:
[Abbildung]
Doch bemerkt Stephani (Rhein. Mus. N. F. IV, S. 18), dass
kein hinlänglicher Grund vorhanden sei, um zu dem Namen
des Apollodor ein ἐποίησεν zu ergänzen.
Polykrates.
Unter den Künstlern, welche Athleten, Bewaffnete, Jäger
und Betende gebildet, nennt Plinius (34, 91) auch den Poly-
krates. Nach Athen und in diese Periode scheint er wegen
der folgenden von Spon (Misc. p. 135) in der Villa Mattei
copirten Inschrift zu gehören, welche sich auf ein Bildniss des
Timotheos († 106, 3) bezieht:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/411>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.